ABCDs of personality
Affekt (affect), Verhalten (behavior), Kognition (cognition), Motivation (desire) als Grundelemente von Persönlichkeitsmerkmalen
Adaptation
Anpassung
Allgemeinpsychologisch
Fokus auf allgemeingültige psychologische Gesetzmäßigkeit für die Spezies Mensch
Alltagspsychologie, Laienpsychologie
Vorstellungen von Laienpersonen über psychologische Phänomene
Allzweck-Persönlichkeitstheorien
Theorien über Persönlichkeit, die alles abdecken wollen
Ambulatorisches Assessment
Datengewinnung im Alltag von Personen, meistens direkt in oder kurz nach einer Situation
Ansatz
Unspezifischer Begriff für eine Theorie, Strömung oder Paradigma
Antezedente Variable
Variable, die einer anderen Variablen zeitlich (und manchmal auch kausal) vorangeht
Augenscheinvalidität
Spezifische Form der Validität, bei der ein Verfahren augenscheinlich bzw. offensichtlich das misst, was er messen soll
Bedürfnis
Drang mit Spannungszustand, der abgebaut (bzw. erfüllt) werden möchte
Bekanntenurteile, Fremdbeschreibungen
Persönlichkeitsbeschreibungen von Dritten (z. B. Freunden)
Bewältigungsstil, Copingstrategie
Gewohnheitsmäßige Strategie, um mit Problemen umzugehen
Big Five
Taxonomie von fünf grundlegenden Persönlichkeitsdimensionen (Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, soziale Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit)
BIOPSIES Datenquellen
Objektiv gemessenes Verhalten (Behavior), indirekte Maße (Indirect measures), Verhaltensbeobachtung (Observation), biophysiologische Maße (Physiological measures), Beschreibungen durch Fremde (Strangers‘ impressions), Beschreibungen durch Bekannte (Informants‘ knowledge), ambulatorisches Assessment (Experience sampling) und Selbstbeschreibungen (Self-reports) als generelle Datenquellen, um individuelle Unterschiede anzuzapfen
Bivariate Korrelation
Zusammenhang zwischen zwei kovariierenden Variablen
Charakteristische Adaptation
Kontextualisierte Merkmale, die Anpassungen an gewisse Umgebungen, soziale Rollen oder Entwicklungsschritte sind
Determinante
Bestimmungsfaktor, bestimmende Variable
Differentialpsychologisch
Fokus auf Unterschiedlichkeiten zwischen oder innerhalb von Personen
Disposition
Überdauerndes Merkmal, dass gewisse Erlebens- und Verhaltensweisen in gewissen Situationen wahrscheinlicher macht
Divergente/diskriminante Validität
Spezifische Form der (Konstrukt-)Validität, bei der eine Skala mit anderen Skalen, die ein anderes Konstrukt erheben, nicht oder nur gering korreliert
Eigenschaft, Trait
Zeitlich stabiles Merkmal, das zwischen Personen variiert
Eignung
Bereitschaft oder Begabung Verhaltensweisen mit Leistungscharakter zu zeigen
Einstellung
Grad zu Zu-/Abneigung gegenüber einem Einstellungsobjekt (z. B. Themen, Geschehnisse, anderen Personen)
Empirisch
Datengestützt, auf überprüfter Erfahrung beruhend
Experiment
Versuchsdesign, bei dem durch die Manipulation einer unabhängigen Variablen (und der Kontrolle bzw. Konstanthaltung von Störvariablen) kausale Wirkungen auf eine abhängige Variable erforscht werden sollen
Exploratorische/explorative Faktorenanalyse
Faktorenanalyse, die rein datengeleitet Faktoren aus den Interkorrelationen mehrerer Variablen aufdeckt
Externe/ökologische Validität
Wenn Aussagen einer Studie für das Alltagsleben gültig sind
Fähigkeit
Eigenschaft, die eine (maximale) Leistung möglich macht
Faktor
Aus Faktorenanalysen gewonnene latente Variable, die Interkorrelationen zwischen Items erklärt
Faktorenanalyse
Datenreduzierendes statistisches Analyseverfahren, das die Interkorrelationen mehrerer Variablen nutzt und latente Dimensionen (Faktoren) daraus zieht
Faktorenmodell, Faktorenstruktur
Vorgabe, welche Items zu welchem Faktor gehören (d.h. auf welchen Faktor sie laden)
Faktorielle Validität
Spezifische Form der (Konstrukt-)Validität, bei der ein Verfahren die angenommene Faktorenstruktur zeigt
Faktorladung
Wie stark ein Item einem Faktor zugeordnet ist („wie stark es darauf lädt“)
Fokales Konstrukt
Ein bestimmtes Konstrukt, das im Mittelpunkt oder Interesse der Untersuchung steht
Fremdbeschreibung
Beschreibungen einer Person durch andere Personen (z. B. Eltern, Fremde)
Generalisierbarkeit
Inwiefern Messergebnisse aus einer Stichprobe auf weitere Populationen generalisiert werden können (d.h. wie allgemeingültig oder invariant Ergebnisse sind)
Habituell
Gewohnheitsmäßig
Handlungsattribution
Erklärung des eigenen Handelns (durch internale oder externale Wirkfaktoren)
Handlungsmodel
Meta-Modell, bei dem der Mensch ein rationaler, zielgerichteter, bewusster und aktiver Agent ist
Handlungsüberzeugung
Gedanken zu der Wirksamkeit eigener Handlungen
Heterarchie
Relationen zwischen Phänomenen auf der gleichen Ebene (d.h. ohne hierarchische Zuordnungen)
Heuristisch
Als Werkzeug zum Lernen und Finden von Problemlösungen dienend, v.a. wenn man explorativ und durch Trial-and-Error vorgeht
Hierarchie
Relationen zwischen Phänomenen auf verschiedenen über- oder untergeordneten Ebenen (z. B. stärker abstrakt vs. weniger abstrakt)
Hierarchisch lineares Modell, Mehrebenenmodell
Statistisches Analyseverfahren ähnlich der Regression (Prädiktor sagt Kriterium voraus), aber Assoziationen werden auf mehreren, meistens hierarchisch ineinander geschachtelten Ebenen modelliert und Parameter ebenenspezifisch geschätzt (z. B. wenn Kinder in Schulklassen geschachtelt sind)
Holismus
Ganzheitlichkeit
Idiographisches Vorgehen
Studieren und Durchdringen von Informationen für eine Person
Indikator
Manifeste Variable, die zusammen mit anderen Indikatoren einer latenten Variable zugeordnet ist
Indirekte Maße
Verfahren, bei denen das Testprinzip kaum durchschaubar und bewusst manipulierbar ist
Individualität
Hervorstechen einzigartiger oder besonders charakteristischer Merkmale, die sich von denen anderer Personen abheben (vgl. Referenzialität)
Inhaltsvalidität
Spezifische Form der Validität, bei der Items eines Verfahrens repräsentativ für den zu messenden Merkmalsbereich sind
Inkrementelle Validität
Spezifische Form der (Kriteriums-)Validität, bei der eine Skala eine Kriteriumsvariable besser als eine andere Skala, die das gleiche Konstrukt misst, vorhersagen kann (d.h. mehr Varianzaufklärung und stärkere Prädiktion)
Interessen
Bewertungen von konkreten Dingen, Phänomenen oder Tätigkeiten (unabhängig von deren Folgen)
Interindividuelle Unterschiede
Unterschiede zwischen Personen
Interne Konsistenz
Spezifische Form der Reliabilität, die auf möglichst hohen Interkorrelationen zwischen Items einer Skala beruht
Interne Validität
Wenn kausale Aussagen über die Variation einer abhängigen Variablen in Folge der sauberen Manipulation einer unabhängigen Variablen gültig sind
Intraindividuelle Unterschiede
Unterschiede innerhalb einer Person über Messzeitpunkte hinweg
Item
Einzelaufgabe in einem psychologischen Verfahren
Item Response Theorie (IRT) Analysen
Probabilistisches Testmodell, das Wahrscheinlichkeit für das Zustandekommen von Antworten auf Items (oder Skalen) modelliert
Jangle-Problematik
Identische Konstrukte werden unterschiedlich benannt
Jingle-Problematik
Unterschiedliche Konstrukte werden identisch benannt
Kompetenz, Fertigkeit
Durch Training ausdifferenzierbare Eigenschaften, die einen Leistungscharakter aufweisen können
Konfirmatorische Faktorenanalyse
Testung, inwiefern vorliegende Daten auf ein (theoriegeleitetes) Faktorenmodell passen
Konkomitante Variable
Variable, die zusammen mit einer anderen Variablen auftritt
Konkurrente Validität
Spezifische Form der (Kriteriums-)Validität, bei der eine Skala mit einer zeitgleich erhobenen Kriteriumsvariable korreliert wird
Konsequenzvariable
Variable, die die Konsequenz einer anderen Variable ist und daher oft in Regressionsmodellen als Kriteriumsvariable genutzt wird
Konsistenz
Stabilität von Verhalten über verschiedene Situationen hinweg
Konstrukt
Nicht direkt beobachtbares Konzept, das theoretisch verankert ist und sich evtl. empirisch erforschen lässt
Konstruktvalidität
Spezifische Form der Validität, bei der eine Skala das zu erfassende Konstrukt auch tatsächlich erfasst
Konvergente Validität
Spezifische Form der (Konstrukt-)Validität, bei der eine Skala mit anderen Skalen, die das gleiche Konstrukt erheben, hoch korreliert
Korrelat
Variable, die mit einer anderen Variablen korreliert ist
Kriteriumsvalidität
Spezifische Form der Validität, bei der eine Skala eine Kriteriumsvariable vorhersagt
Kriteriumsvariable
In Regressionsmodelle die „abhängige“ Variable, die durch Prädiktoren (als „unabhängige“ Variablen) vorhergesagt wird
Laientheorie
Laienmeinungen über einen Gegenstandsbereich
Längsschnittliches/Longitudinal Design
Daten werden zu mehreren Messzeitpunkten gewonnen
Latente Variable
Unbeobachtete Variable, die die Interkorrelationen verschiedener manifester Variablen (Indikatoren) erklärt
Manifeste Variable
Tatsächliche gemessene Variablen, oft auch als „Indikator“ (engl. indicator) bezeichnet
Maschinenmodell
Meta-Modell, bei dem der Mensch als Maschine begriffen wird, die passiv oder reaktiv ist
Mediatorvariable
Variable, die zwischen der Assoziation von zwei anderen Variablen liegt und diese Assoziation zumindest teilweise erklärt
Mentale Gesundheit
Subjektives Wohlbefinden und Absenz psychischer Belastungen
Meta-Modell
Rahmenperspektive für Ansätze, die ein generelles Menschenbild und Wissenschaftsverständnis vorgibt
Mittelebenentheorien der Persönlichkeit
Theorien, die spezifische Persönlichkeitsbereiche oder einzelne, breite Konstrukte betreffen
Mittelwertsstabilität
Stabilität von Mittelwerten eines Merkmals
Modell
1. Vereinfachte Abbildung realer Phänomene, 2. Formalisierte Darstellung theoretischer Beziehungen, 3. Mathematische Darstellung statistischer Modelle, 4. Rahmenperspektive für Ansätze (Meta-Modelle)
Moderatorvariable
Variable, die die Assoziation zwischen zwei anderen Variablen verändert (z. B. verstärkt oder abschwächt)
Morphologie
Überdauernde körperliche und biologische Merkmale
Motiv
Überdauernde Motivation bzw. Ausgerichtetheit auf ein gewisses Thema oder gewisse Erlebens- und Verhaltensweisen
Motivation
Antreibender Zustand, der energetisiert und Handlungsimpulse setzt
Naive Laientheorien
Alltagspsychologische Vorstellungssysteme von Laien zu einem psychologischen Themenbereich (z. B. Persönlichkeitseigenschaften)
Narrative
Selbsterzählte Lebensgeschichten (inkl. Autobiographie, Selbstkonzept, Identität)
Narrative Identität
Selbst verfasste Geschichte über sich selbst und sein Leben
Nomologisches Netzwerk
Gesetzmäßige Beziehungen zwischen einem fokale Konstrukt und anderen Konstrukten
Nomothetisches Vorgehen
Ableitung allgemeingültiger Gesetzmäßigkeiten für eine ganze Population
Non-pathologisch
Nicht klinisch relevant, sich nicht auf eine Störung beziehend
Objektivität
Psychometrisch: Standardisierte Durchführung, Auswertung und Interpretation eines Verfahrens bzw. dessen Ergebnisse
Operationalisierung, operationale Definition
Genaue Bestimmung bzw. Standardisierung eines Konstrukts durch die Festsetzung von empirischen Indikatoren und die Herleitung von Messverfahren dafür
Organismisches Modell
Meta-Modell, bei dem der Mensch als ein komplexes und mit seiner Umwelt in ständiger Wechselwirkung stehendes System begriffen wird (wie z. B. eine biologische Zelle)
Paradigma
Bündel an ähnlichen Strömungen, das sich relativ stabil von anderen Bündeln abgrenzen lässt und eine eigenständige Tradition ausbildet
Paralleltest-Reliabilität
Spezifische Form der Reliabilität, bei der zwei Testversionen eines Verfahrens erstellt und miteinander korreliert werden
Person-Situation Debatte
Debatte darum, ob Personenvariablen wie Persönlichkeitsmerkmale oder Situationen Erleben und Verhalten (und deren Konsistenz) stärker bedingen
Personenorientiert
Analyseeinheiten sind Personen
Personentypologie, Typenlehre
Ableitung von Personengruppen (Typen), bei denen sich Gruppenmitglieder in Merkmalsausprägungen bzw. Merkmalsprofilen ähnlich sind
Persönliche Beziehung
Stabile Beziehung zu einer anderen Person
Persönliche Umwelt
Gewohnheitsmäßige soziale und physische Umgebung einer Person
Persönlichkeit
Organisierte und dynamische Gesamtheit der überdauernden Erlebens- und Verhaltensmuster einer Person
Persönlichkeitspsychologie
Psychologische Disziplin, die sich mit Persönlichkeit beschäftigt
Physische Gesundheit
Unversehrtheit und Absenz körperlicher Krankheiten
Prädiktion
Vorhersage
Prädiktive/prognostic Validität
Spezifische Form der (Kriteriums-)Validität, bei der eine Skala mit einer in der Zukunft erhobenen Kriteriumsvariable korreliert wird
Probabilistisch
Wahrscheinlichkeitsbasiert
Profil
Mehrere Merkmale (und deren Ausprägungen) bei einer Person
Psychometrie
Messung von psychologischen Variablen (und Evaluation der Messmethoden)
Psychopathologie
Lehre der psychischen Störungen und Krankheiten (wörtlich „Lehre der Seelenleiden“)
Querschnittliches Design
Daten werden zu einem Messzeitpunkt gewonnen
Rangordnungsstabilität
Stabilität der Rangordnungen zwischen Personen bzgl. eines Merkmals (Retest-Korrelationen)
Referenzialität
Bezug eines Merkmalwertes einer Person zu Merkmalwerten anderer Personen gleichen Geschlechts und ähnlichen Alters
Regression
Statistisches Analyseverfahren, in dem ein Prädiktor oder mehrere Prädiktoren ein Kriterium vorhersagen
Reliabilität
Messgenauigkeit eines Verfahrens
Retest-Reliabilität
Spezifische Form der Reliabilität, die auf Korrelationen von Skalenwerten zwischen zwei Messzeitpunkten beruht
Retrospektive Validität
Spezifische Form der (Kriteriums-)Validität, bei der eine Skala mit einer in der Vergangenheit erhobenen Kriteriumsvariable korreliert wird
Selbstbeschreibung
Eigene Beschreibung von Personen (z. B. in Fragebögen, Interviews)
Selbstkonzept, Selbstschema
Mentale Repräsentation von und Wissen über sich selbst und seiner eigenen Merkmale
Selbstregulation, Selbstkontrolle
Kapazität, Fähigkeit oder Prozess eigenes Erleben und Verhalten zu kontrollieren
Situation
Momentane und flüchtige Konstellation von Ort, Zeit, anderen Personen, Geschehnissen und Aktivitäten (die außerhalb einer Person stattfinden)
Split-Half Reliabilität
Spezifische Form der Reliabilität, bei der zwei Testhälften eines Verfahrens miteinander korreliert werden
Strömung
Bündel an ähnlichen Theorien („Theorieschulen“)
Substantielle Validität
Spezifische Form der Validität, bei der eine Skala sich theoriegemäß verhält
Synthese
Zusammentragung, bei denen verschiedene Wissensinhalte integriert (und geordnet) werden
Taxonomie
Struktursystem, das meistens mehrere Konstrukte und deren Interrelationen ordnet
Temperament
Früh in der Entwicklung auftretende und an biophysiologische Prozesse gekoppelte Eigenschaften, die stilistische Formaspekte des Verhaltens einfangen
Temporale Stabilität
Stabilität eines Merkmals über (Mess-)Zeitpunkte hinweg
Theorie
System an beschreibenden und erklärenden Aussagen, die zu einem gewissen Gegenstandsbereich Begriffe, Hypothesen, Untersuchungsmethoden und Dateninterpretationen bündeln und strukturieren
Tugend
Moralische Erlebens- und Verhaltensweisen, die Stärken einer Person sind und/oder allgemein positiv gewertschätzt werden
Überzeugung
Vorstellung, wie etwas beschaffen ist oder funktioniert
Validität
Gültigkeit der Messung oder eines Messbereichs eines Verfahrens
Variablenorientiert
Analyseeinheiten sind Variablen bzw. Merkmale
Vorwissenschaftliche Ansätze
Ansätze, die gängigen Standards und Kriterien für Wissenschaftlichkeit nicht genügen
Wachstumskurvenmodell
Statistisches Analyseverfahren, das die Entwicklung bzw. das Wachstum einer Variablen über Zeiteinheiten hinweg (z. B. Monate, Jahre) modelliert
Werte, Werthaltungen
Bewusste Grundsätze und Leitprinzipien, nach denen eine Person ihr Denken, Handeln und Leben ausrichtet
Wissenschaftliche Ansätze
Ansätze, die gängigen Standards und Kriterien für Wissenschaftlichkeit genügen
Ziel
Kognitive Strukturen, die gewünschte und angepeilte Endzustände festhalten
Zustand, State
Momentaner flüchtiger Zustand des Erlebens oder Verhaltens (manchmal auch als Persönlichkeitszustand, personality state bezeichnet)
Differentielle Psychologie
Psychologische Disziplin, die sich mit Unterschieden zwischen und innerhalb von Personen in stabilen und instabilen Variablen beschäftigt