Psychotherapie
ISBN
978-3-662-58711-9

Inhalt

 

Kapitel 1: Psychotherapie: Von den Anfängen bis heute

Ausgangspunkt bilden die zentralen Fragen, was Psychotherapie nach unserem heutigen Verständnis kennzeichnet und wann der Beginn der modernen Psychotherapie anzusetzen ist. Ausgehend von der Tatsache, dass psychisch abweichendes Verhalten die Menschheit schon immer begleitet hat, wird herausgearbeitet, dass eben so lang die unterschiedlichsten Interventionsformen existieren, um diese Abweichungen zu beeinflussen. Der faktische Beginn der modernen Psychotherapie ist im Grunde nicht eindeutig festzulegen, vielmehr handelt es sich immer um eine Rekonstruktion. Moderne Psychotherapie lässt sich daher weniger anhand konkreter Interventionen, sondern eher über deren zugrundeliegende psychologische Erklärungsansätze definieren. Das Kapitel endet mit einem Blick auf die heute bestehende Vielfalt, die sich in die vier Grundorientierungen „psychodynamische Verfahren“, „systemische Verfahren“, „humanistisch-psychologische Verfahren“ und „kognitiv-behaviorale Verfahren“ unterteilen lässt.

zurück zum Inhalt

Kapitel 2: Psychodynamische Verfahren

  • 2.1 Einleitung
  • 2.2 Verführungstheorie – Traumatheorie – Das Kathartische Verfahren
  • 2.3 Die zentralen Säulen der psychodynamischen Verfahren
  1. 2.3.1 Triebtheorie
  2. 2.3.2 Ich-Psychologie
  3. 2.3.3 Objektbeziehungstheorie
  4. 2.3.4 Selbstpsychologie
  • 2.4 Neuere Entwicklungen
  1. 2.4.1 Die Theorie der Intersubjektivität
  2. 2.4.2 Relationale Psychoanalyse
  3. 2.4.3 Mentalisierungsbasierte Psychotherapie
  • 2.5 Die Schüler Freuds
  1. 2.5.1 C. G. Jung: Analytische Psychologie
  2. 2.5.2 A. Adler: Individualpsychologie
  3. 2.5.3 W. Reich: Charakteranalyse
  • 2.6 Psychoanalytisch begründete Verfahren in der kassenärztlichen Versorgung
  1. 2.6.1 Anamnese und Diagnostik
  2. 2.6.2 Analytische Psychotherapie und Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie als kassenärztliche Leistungen
  • 2.7 Zur Wirksamkeit psychodynamischer Verfahren

 

Im Zentrum dieses Kapitels stehen zunächst die theoretischen Beiträge Sigmund Freuds. Es folgt die Darstellung der weiteren zentralen psychodynamischen Strömungen, nämlich der Ich-Psychologie, Objektbeziehungstheorie und Selbstpsychologie. Unter der Überschrift „Neuere Entwicklungen“ werden die beiden Ansätze „Theorie der Intersubjektivität“ und „Relationale Psychoanalyse“ beschrieben. Ferner werden die Grundlagen der mentalisierungsbasierten Psychotherapie vermittelt. Um einen Einblick in die Breite und Heterogenität der psychodynamischen Verfahren zu geben, werden einige Schüler Freuds und deren therapeutische Ansätze vorgestellt. Es folgen Ausführungen zur Operationalisierten Diagnostik (OPD), wobei ein Schwerpunkt auf die Unterscheidung zwischen Konflikt- und Strukturpathologie gelegt wird. Das Kapitel schließt mit der Darstellung der Rahmenbedingungen psychodynamischer Verfahren in der kassenärztlichen Versorgung sowie der aktuellen Einschätzung der Wirksamkeit.

zurück zum Inhalt

 

Kapitel 3: Humanistische Psychologie und Humanistische Psychotherapie

  • 3.1 Einleitung
  • 3.2 Geschichte
  • 3.3 Menschenbild und Störungsverständnis
  1. 3.3.1 Menschenbild
  2. 3.3.2 Störungsverständnis
  • 3.4 Ausgewählte Verfahren der Humanistischen Psychotherapie
  1. 3.4.1 Einführung
  2. 3.4.2 Gesprächspsychotherapie
  3. 3.4.3 Gestalttherapie
  4. 3.4.4 Logotherapie und Existenzanalyse
  • 3.5 Zur Wirksamkeit

 

Ausgangspunkt bildet zunächst die Klärung des Begriffs „Humanismus“. Es folgen Ausführungen zur Humanistischen Psychologie als sog. Dritte Kraft. Ferner wird der Einfluss der beiden philosophischen Strömungen „Existenzphilosophie“ und „Phänomenologie“ auf die Humanistische Psychologie herausgearbeitet. Es werden das Menschenbild und das daraus abgeleitete Störungsverständnis der Humanistischen Psychologie erläutert, um dann, im zweiten Teil dieses Kapitels, ausgehend von C. Rogers, die Gesprächspsychotherapie und ihre Weiterentwicklungen mit „Focusing“ nach Gendlin, „Emotionsfokussierte Therapie“ nach Greenberg und „Prätherapie“ nach Prouty vorzustellen. Mit der Gestalttherapie nach F. Perls und der Logotherapie nach V. Frankl werden zwei weitere ausgewählte Vertreter und deren therapeutische Ansätze beschrieben. Das Kapitel endet mit Ausführungen zur Wirksamkeit der humanistisch-psychotherapeutischen Verfahren.

zurück zum Inhalt

 

Kapitel 4: Systemische Therapie

  • 4.1 Einleitung
  • 4.2 Systemtheorie
  1. 4.2.1 Kybernetik 1. Ordnung
  2. 4.2.2 Kybernetik 2. Ordnung
  • 4.3 Grundlagen der Systemischen Therapie
  1. 4.3.1 Das Menschenbild
  2. 4.3.2 Das ätiologische Verständnis
  3. 4.3.3 Kernkompetenzen
  • 4.4 Praxis der Systemischen Therapie
  1. 4.4.1 Die Eingangsphase
  2. 4.4.2 Interventionen in der Systemischen Therapie
  3. 4.4.3 Die Behandlung einer Patientin mit Bulimia nervosa
  • 4.5 Zum aktuellen Forschungsstand der Systemischen Therapie
  • 4.6 Die Zukunft der Systemischen Therapie in Deutschland

 

Ausgangspunkt dieses Kapitels bilden die ersten familientherapeutischen Ansätze in den USA der 1950er-Jahre. Es schließt sich eine Übersicht an, in der die verschiedenen systemtheoretischen Grundlagen, die sich wahlweise der Kybernetik 1. Ordnung und ab den 1980er-Jahren der Kybernetik 2. Ordnung zuordnen lassen. Es folgt eine Einführung in die Grundlagen der Systemischen Therapie. Hier werden das Menschenbild, die ätiologischen Grundannahmen und das Verständnis der therapeutischen Grundhaltungen beschrieben. Das Unterkapitel „Praxis der Systemischen Therapie“ vermittelt eine Übersicht über das reichhaltige Methodenrepertoire. Diese Ausführungen schließen mit einer Fallvignette. Zum Ende des Kapitels wird der Frage der Wirksamkeit vor dem Hintergrund des aktuellen Forschungsstands nachgegangen und ein Ausblick in die Zukunft der Systemischen Therapie gewagt. Ein besonderer Fokus wird hier auf die Vor- und Nachteile einer Integration in das Gesundheitssystem gelegt.

zurück zum Inhalt

 

Kapitel 5: Verhaltenstherapie

  • 5.1 Einleitung
  • 5.2 Geschichte und Methoden der Verhaltenstherapie
  1. 5.2.1 Die 1. Welle und ihre therapeutischen Methoden
  2. 5.2.2 Die 2. Welle und ihre therapeutischen Methoden
  3. 5.2.3 Die 3. Welle und ihre therapeutischen Methoden
  • 5.3 Diagnostik und Indikationsstellung
  • 5.4 Wirksamkeit

 

Ausgangspunkt bildet die historische Entwicklung der Verhaltenstherapie, die in drei Phasen bzw. Wellen unterteilt wird. Während in der 1. Welle Erkenntnisse des Behaviorismus erstmalig in den klinischen Kontext übertragen wurden, ist die 2. Welle von einem Fokus auf kognitive Phänomene gekennzeichnet und in der 3. Welle stehen achtsamkeitsbasierte Techniken und akzeptanzbasierte Strategien im Vordergrund. Diese drei Strömungen bilden heute das Gerüst, aus dem sich die Verhaltenstherapie mit all ihrer Heterogenität formt. Es folgen Ausführungen zur Diagnostik, wobei ein besonderes Augenmerk auf die horizontale und vertikale Verhaltensanalyse gelegt wird.

zurück zum Inhalt

 

Kapitel 6: Forschung in der Psychotherapie

  • 6.1 Einleitung
  • 6.2 Geschichte der Psychotherapieforschung
  1. 6.2.1 Die klassische Phase
  2. 6.2.2 Outcome-Forschung/Rechtfertigungsphase
  3. 6.2.3 Prozessforschung
  4. 6.2.4 Prozess-Outcome-Forschung
  5. 6.2.5 Rückkehr in die Rechtfertigungsphase – Evidenzbasierte Psychotherapie (?)
  • 6.3 Ausgewählte Themen der Psychotherapieforschung
  1. 6.3.1 Wie viel Psychotherapie ist die richtige Dosis?
  2. 6.3.2 Was macht einen guten Psychotherapeuten aus?
  3. 6.3.3 Die Bedeutung des Patienten für den psychotherapeutischen Prozess
  4. 6.3.4 Verschlechterung und Nebenwirkungen einer Psychotherapie
  • 6.4 Zusammenfassung und Ausblick

 

Dieses Kapitel gibt einen Überblick, welchen Beitrag die Forschung zum aktuellen Verständnis von Psychotherapie leisten konnte und welche Antworten die Psychotherapieforschung auf ausstehende Fragen zu geben hat. Ausgangspunkt bildet eine historische Perspektive auf die Entwicklung der Psychotherapieforschung anhand ausgewählter Forschungsbeiträge. Im zweiten Teil wird geprüft, welche Ergebnisse die Psychotherapieforschung zu zentralen Fragen, wie Therapiedauer, Merkmale eines guten Psychotherapeuten, Verschlechterungen und Nebenwirkungen einer Psychotherapie, beitragen kann. Zum Abschluss findet eine kritische Zusammenfassung statt, aus der hervorgeht, dass die Inhalte und Methoden der Psychotherapieforschung nicht ausschließlich von einem reinen Erkenntnisinteresse geleitet, sondern von Professionalisierungsbestrebungen und Marktorientierung beeinflusst sind. Das Kapitel schließt mit einem Ausblick auf für die Psychotherapieforschung wünschenswerte Weiterentwicklungen.

zurück zum Inhalt

 

Kapitel 7: Psychotherapie in Deutschland

  • 7.1 Berufsrechtliche Grundlagen
  • 7.2 Sozialrechtliche Grundlage

 

Die Berufe des Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten wurden mit der Verabschiedung des Psychotherapeutengesetzes im Jahre 1998 geschaffen und sind von daher recht neue Errungenschaften. Zunächst werden die berufsrechtlichen Grundlagen dieser beiden Berufe erläutert, um sie dann gegenüber den ärztlichen Psychotherapeuten und den Heilpraktikern abzugrenzen. Es schließen sich Ausführungen zur Psychotherapie als kassenärztliche Leistung an. Es wird ein historischer Einblick in die Aufnahme der Psychotherapie in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkasse gegeben. Zudem werden die drei unterschiedlichen psychotherapeutischen Kategorien „Psychotherapieverfahren“, „Psychotherapiemethoden“ und „psychotherapeutische Techniken“ erläutert. Das Kapitel schließt mit der kritischen Feststellung, dass durch die sozialrechtlichen Regelungen die berufsrechtlich gegebene psychotherapeutische Vielfalt aktuell und langfristig bedroht ist.

zurück zum Inhalt