Sozialpsychologie – Der Mensch in sozialen Beziehungen Interpersonale und Intergruppenprozesse
ISBN
978-3-662-53898-2

Inhalt
1 Beziehungen
2 Sozialer Einfluss
3 Prozesse in Kleingruppen – Intragruppenprozesse
4 Vorurteile
5 Aggressives Verhalten
6 Prosoziales Verhalten – Wann und warum wir anderen helfen

Für das vorliegende Buch haben wir Teil II des einbändigen Werks Sozialpsychologie (Werth und Mayer 2006) erweitert und aktualisiert. Kap. 1 ist neu hinzugekommen, und die anderen Kapitel wurden um neue Themen und Befunde ergänzt. In Exkursen und Illustrationen skizzieren wir außerdem, wie die besprochenen Prozesse ein Licht auf aktuelle politische und gesellschaftliche Fragen werfen. Teil I des Werks erscheint unter dem Titel Sozialpsychologie – Das Individuum im sozialen Kontext: Wahrnehmen – Denken – Fühlen (Werth et al. 2020).

1 Beziehungen

Einen Großteil unserer Zeit verbringen wir mit Personen, mit denen wir eine persönliche Beziehung haben – dem Partner, den Kindern, Eltern, Freunden und Nachbarn. Ist die Art, wie wir persönliche Beziehungen gestalten, grundlegend verschieden von Kultur zu Kultur? Brauchen manche Menschen Beziehungen mehr als andere? Wovon hängt es ab, mit wem wir uns näher einlassen, Freunde werden oder gar unser Leben verbringen? Was passiert, wenn wir verliebt sind? Gibt es Geheimnisse einer glücklichen Partnerschaft? Wie gehen Menschen mit Schwierigkeiten in der Partnerschaft um? Und wie erleben wir Trennungen?

Was bringt’s?

  1. Welche Bedeutung haben Beziehungen für uns und unser Wohlbefinden?
  2. Welche Faktoren spielen bei der Wahl von Freunden eine Rolle?
  3. Welche Rolle spielt Bindung in Paarbeziehungen?
  4. Welche Rolle spielt körperliche Attraktivität für die Partnerwahl?
  5. Was sind typische Stadien von Paarbeziehungen?
  6. Wie lassen sich zwischenmenschliche Krisen überwinden?

2 Sozialer Einfluss

Zunächst befassen wir uns mit dem Einfluss, den andere – beabsichtigt oder unbeabsichtigt – auf uns ausüben. Wie kann es sein, dass die Anwesenheit eines Publikums einmal bewirkt, dass ein Akteur das Beste aus sich herausholt, und ein anderes Mal, dass er völlig versagt? Wieso fällt es uns in Gruppen manchmal so schwer, unsere eigenen Ansichten zu vertreten, wenn diese von der Mehrheitsmeinung abweichen? Wie schaffen es andere Menschen immer wieder, uns dazu zu bringen, etwas zu tun, das wir eigentlich gar nicht wollten?

Was bringt’s?

  1. Wie kommt es, dass die Anwesenheit eines Publikums einmal bewirkt, dass der Akteur das Beste aus sich herausholt, und ein andermal, dass er völlig versagt?
  2. Wieso fällt es uns in Gruppen manchmal so schwer, unsere eigenen Ansichten zu vertreten, wenn diese von der Mehrheitsmeinung abweichen?
  3. Wie schaffen es andere Menschen immer wieder, uns dazu zu bringen, etwas zu tun oder zu kaufen, das wir eigentlich gar nicht wollten?

3 Prozesse in Kleingruppen – Intragruppenprozesse

Wichtige Teile unseres Lebens verbringen wir nicht alleine, sondern als Mitglieder verschiedenster Gruppen. Wie beeinflusst es uns, wenn wir Entscheidungen nicht allein, sondern gemeinsam mit anderen treffen? Hat eine Gruppe, der wir angehören, Einfluss darauf, welches Verhalten wir zeigen? Wie wird unsere Leistung davon beeinflusst, wenn wir in der Gruppe statt alleine arbeiten? Und warum kommt es regelmäßig zu gravierenden Fehlplanungen bei Großprojekten?

Was bringt’s?

  1. Wollten Sie schon immer einmal mehr über die fachlichen Hintergründe des Films Das Experiment (2001) erfahren?
  2. Fragen Sie sich manchmal, ob es nicht besser wäre, sich in einer Lerngruppe auf die nächste Prüfung vorzubereiten, statt alleine zu büffeln? Wann es sinnvoller ist, etwas in der Gruppe anstatt alleine zu bearbeiten?
  3. Trauen Sie sich manchmal nicht, in der Gruppe eine Information einzubringen, die dem bisher Gesagten widerspricht, obwohl Sie sich relativ sicher sind, dass sie stimmt? Dann sind Sie damit nicht allein! Hier erfahren Sie mehr zu den psychologischen Ursachen und Folgen.

4 Vorurteile

In engem Zusammenhang mit Gruppen steht das Thema Vorurteile, d. h. negative Einstellungen gegenüber Personen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit. Woher kommen Vorurteile, und wie wirken sie sich aus? Welche Funktionen haben sie in einer Gesellschaft, und wie werden sieausgedrückt? Wir finden immer wieder Bestätigungen unserer Vorurteile. Heißt das, dass sie richtig sind, oder spielt uns unsere Wahrnehmung einen Streich? Wieso halten sich Vorurteile selbst dann hartnäckig, wenn es genug „Gegenbeweise“ gibt? Sind Menschen mit weniger Vorurteilen davor gefeit, diskriminierend zu handeln? Wie wirken sich Vorurteile auf jene aus, die davon betroffen sind? Und besonders wichtig: Was kann man als Einzelperson, in seinem sozialen Umfeld, in den Medien dagegen tun?

Was bringt’s?

  1. Jeder Mensch hat Vorurteile – aber warum?
  2. Sind Menschen mit weniger Vorurteilen davor gefeit, diskriminierend zu handeln? Oder kann allein die Kenntnis eines Vorurteils Urteilen und Handeln beeinflussen?
  3. Wir fühlen uns immer wieder bestätigt in unseren Vorurteilen – heißt das, dass sie richtig sind, oder spielt uns unsere Wahrnehmung einen Streich?
  4. Wie können Vorurteile und Diskriminierung abgebaut werden?
  5. Wieso halten sich Vorurteile selbst dann hartnäckig, wenn es genug Gegenbeispiele gibt?

5 Aggressives Verhalten

Aggressionen treten in allen Gesellschaften auf, und alle Gesellschaften setzen sich damit auseinander, wie Aggressionen im menschlichen Zusammenleben eingedämmt werden können. Entsprechend dieser Bedeutung von Aggressionen für das menschliche Zusammenleben handelt es sich dabei um ein klassisches Thema der Sozialpsychologie. Woher kommen Aggressionen? Welche Rolle spielen biologisch-physiologische Faktoren für aggressives Verhalten? Welche Bedeutung hat die Kultur bei dem Entstehen und Äußern von Aggression? Welchen Einfluss hat das soziale Umfeld auf das Ausmaß aggressiven Verhaltens? Wie wirken sich gewalttätige Medien auf die Aggressionsbereitschaft aus? Und wie kann Aggression gemindert werden?

Was bringt’s?

  1. Ist Aggression angeboren?
  2. Welche Rolle spielen Erziehung, Altersgenossen und Gesellschaft bei der Ausprägung von Aggressivität?
  3. Macht Gewalt in den Medien Kinder aggressiv?
  4. Was löst aggressives Verhalten in spezifischen Situationen aus? Welche Rolle spielen dabei negative Erlebnisse wie beispielsweise persönliche Angriffe oder Frustration?
  5. Neigen wir in einer Menschenmenge oder bei Lärm eher zu aggressivem Verhalten, als wenn wir in kleineren Gruppen sind?

6 Prosoziales Verhalten – Wann und warum wir anderen helfen

Ein weiteres Kennzeichen menschlichen Zusammenlebens ist gegenseitige Hilfe, d. h. prosoziales Verhalten. Es wird beschrieben, warum wir anderen helfen und warum Hilfe unterlassen wird. Welche Rolle spielen situative Faktoren für unterlassene Hilfeleistung? Welche Motive stehen dahinter, dass wir Zeit und Energie für andere aufbringen – möglicherweise sogar unser Leben riskieren? Helfen wir bestimmten Personen eher als anderen? Wie dieser Überblick zeigt, untersucht die Sozialpsychologie Themen und Fragen, die viele Menschen beschäftigen. Mit der Lektüre dieser beiden Bücher werden Sie fundierte und mitunter auch überraschende Antworten auf einige dieser Fragen erhalten.

Was bringt’s?

  1. Wie kann es dazu kommen, dass Menschen angesichts der offensichtlichen Not einer anderen Person nicht helfen? Liegt es daran, dass solche Menschen besonders egoistisch sind? Welche Rolle spielen situative Faktoren für unterlassene Hilfeleistung?
  2. Warum erwarten wir in unserer Gesellschaft von Individualisten überhaupt, dass jemand Zeit und Energie für andere aufbringt – möglicherweise sogar sein Leben riskiert? Welche Motive stehen dahinter, wenn wir anderen helfen?