Wahrnehmung, Gedächtnis, Sprache, Denken. Allgemeine Psychologie I – das Wichtigste, prägnant und anwendungsorientiert
ISBN
978-3-662-61774-8

Inhalt

I Wahrnehmung und Aufmerksamkeit

II Gedächtnis

III Sprache und Denken


Kapitel 1: Einleitung

  • 1.1 Psychologie als Wissenschaft
  • 1.2 Logik der Forschung
  • 1.3 Das psychologische Experiment
  • 1.4 Theoretische Vielfalt
  • 1.5 Das Teilgebiet Allgemeine Psychologie
  • 1.6 Zum Aufbau des Buches

Lernziele

  • Erklären können, was die Psychologie als Wissenschaft ausmacht
  • Die Grundzüge eines psychologischen Experimentes kennen
  • Die gedanklichen Grundlagen der Allgemeinen Psychologie (Universalismus, Funktionalismus) an einem Beispiel erklären können
  • Die Grundlagenfächer der Psychologie kennen
  • Verstehen, was eine Theorie und was eine Hypothese ist
  • Das Falsifikationsprinzip erklären können
  • Erklären können, was unter Theoriewettbewerb zu verstehen ist

Zusammenfassung

  • Psychologie ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten.
  • Erleben ist ein subjektiv zugängliches und bewusstseinsmäßiges Geschehnis.
  • Die wissenschaftliche Psychologie hat das Ziel, menschliches Erleben und Verhalten zu beschreiben, zu erklären, vorherzusagen und ggf. zu modifizieren.
  • Verhalten ist von außen beobachtbares Tun einer Person.
  • Theorien sind Sammlungen von Aussagen über das, was der Fall ist.
  • Hypothesen sind empirisch prüfbare Sätze.
  • Falsifizierbarkeit meint, dass es grundsätzlich möglich sein muss, dass sich eine Annahme empirisch als falsch erweisen kann.
  • Das Experiment ist die geeignete Methode, um Kausalbeziehungen aufzudecken.
  • Als unabhängige Variable wird die Variable bezeichnet, deren Einfluss wir untersuchen möchten.
  • Als abhängige Variable wird die Variable bezeichnet, deren Veränderungen in Abhängigkeit von der unabhängigen Variablen untersucht werden.
  • Störvariablen sind Einflüsse auf die abhängige Variable, die unbekannt sind.
  • Kontrollvariablen sind Störvariablen, die bekannt sind und erfasst werden.
  • Als Randomisierung bezeichnet man die zufällige Zuweisung von Versuchspersonen zu den Stufen der unabhängigen Variablen.
  • Die Psychologie ist eine vielfältige Disziplin, sie lebt von der Heterogenität ihrer Perspektiven.
  • Die Allgemeine Psychologie untersucht psychische Funktionen, die alle Menschen in gleicher Weise besitzen (Universalismus), wobei es nicht um die Inhalte, sondern um das Wie dieser Prozesse geht (Funktionalismus).

 

I Wahrnehmung und Aufmerksamkeit

 

Kapitel 2: Grundlagen der Wahrnehmung

  • 2.1 Der Wahrnehmungsvorgang
    • 2.1.1 Wahrnehmungstäuschungen
    • 2.1.2 Wahrnehmungsambiguitäten
  • 2.2 Wahrnehmen, Erkennen und Wissen
  • 2.3 Psychophysik

Lernziele

  • Erklären können, wie Wahrnehmung grundsätzlich abläuft und welche Prozesse man hier unterscheiden kann
  • Erklären können, was Wahrnehmungstäuschungen und Wahrnehmungsambiguitäten sind und an welcher Stelle des Wahrnehmungsprozesses sie entstehen
  • Erklären können, wie Wahrnehmen, Erkennen und Wissen zusammenhängen
  • Die Bedeutung der Sprache für das Erkennen erklären können
  • Wissen, was die Psychophysik untersucht
  • Erklären können, was die Absolutschwelle und die Unterschiedsschwelle bedeuten
  • Erklären können, welchen Zusammenhang das Stevensche Gesetz beschreibt

Zusammenfassung

  • Unsere Sinne reagieren auf Veränderungen in ganz verschiedenen Dimensionen (Wärme, Licht, Schall etc.).
  • Beim Wahrnehmungsprozess spielen Bottom-up- und Top-down-Prozesse zusammen.
  • Beim Wahrnehmen lassen sich Wahrnehmungstäuschungen und Wahrnehmungsambiguitäten unterscheiden.
  • Wahrnehmungstäuschungen bezeichnen Wahrnehmungen von faktisch nicht Vorhandenem.
  • Wahrnehmungsambiguitäten entstehen, wenn unterschiedliche Interpretationen möglich sind.
  • Wahrnehmung kann als psychische Tätigkeit angesehen werden.
  • Erkennen setzt Wissen voraus.
  • Beim Prozess des Erkennens kann Sprache eine bedeutende Rolle spielen.
  • Die Psychophysik untersucht die Beziehung zwischen physikalischen Reizen und deren subjektivem Erleben.
  • Die absolute Reizschwelle ist die Empfindungsstärke, bei der wir einen Reiz gerade noch wahrnehmen können.
  • Die Unterschiedsschwelle ist die Reizgröße, die es bedarf, um zwei Reize voneinander unterscheiden zu können.
  • Webers Gesetz besagt, dass die Unterschiedsschwelle in einem konstanten Verhältnis zur Größe des Bezugsreizes steht. Es gilt nur für mittlere Reizintensitäten.
  • Das Stevensche Gesetz gilt heute als die beste Beschreibung des Zusammenhangs zwischen der Stärke eines physikalischen Reizes und dessen subjektivem Empfinden.
  • Es macht auch Vorhersagen für sinnesspezifische Wahrnehmungsunterschiede.

Kapitel 3: Visuelle Wahrnehmung

  • 3.1 Das Auge
  • 3.2 Raum- und Tiefenwahrnehmung
    • 3.2.1 Monokulare Tiefenkriterien
    • 3.2.2 Binokulare Tiefenkriterien
    • 3.2.3 Bewegungsinformationen
  • 3.3 Objektwahrnehmung
    • 3.3.1 Gestaltgesetze
    • 3.3.2 Wahrnehmungskonstanzen
    • 3.3.3 Objektidentifizierung
    • 3.3.4 Das Bindungsproblem

Lernziele

  • Die Funktionsweise des Auges prinzipiell kennen
  • Den Unterschied zwischen distalem und proximalem Reiz kennen
  • Erklären können, wie die räumliche und die Tiefenwahrnehmung zustande kommen
  • Gestaltgesetze beschreiben können
  • Wahrnehmungskonstanzen erklären können
  • Grundlegende Problem bei der Objektidentifizierung erläutern können
  • Wissen, mit welcher Frage sich das Bindungsproblem beschäftigt

Zusammenfassung

  • Der distale Reiz bezeichnet den Reiz in der Umwelt.
  • Der proximale Reiz bezeichnet die sinnesspezifische Reizung.
  • Im Auge sind die Stäbchen für die Helligkeitswahrnehmung zuständig (skotopisches Sehen).
  • Die Zapfen benötigen wir für die Farbwahrnehmung (photopisches Sehen).
  • Es gibt drei Zapfentypen: S-, M- und L-Zapfen.
  • Der Bereich der höchsten Zapfendichte liegt in der Mitte der Netzhaut (Fovea centralis).
  • Der „blinde Fleck“ ist eine Region ohne photosensible Zellen.
  • Räumliches Sehen ist eine Interpretationsleistung unseres Gehirns.
  • Der räumliche Eindruck entsteht unter Verwendung monokularer und binokularer Tiefenkriterien sowie der Bewegungsparallaxe.
  • Monokulare Tiefenkriterien sind z. B. Verdeckungsgrad von Objekten, die Objektgröße, die atmosphärische Perspektive, die Linearperspektive und die Texturgradienten.
  • Zu den binokularen Tiefenkriterien zählen die Querdisparation und die Konvergenz sowie die Akkommodation der Augen.
  • Gestaltgesetze nennen Kriterien der Objektwahrnehmung.
  • Es gibt z. B. das Gesetz der Gleichartigkeit, der Nähe oder der Geschlossenheit.
  • Unter Größenkonstanz versteht man die Unabhängigkeit der Größenschätzung von der Größe des retinalen Abbildes.
  • Zur Erreichung der Größenkonstanz wird auf Distanzinformationen zurückgegriffen.
  • Helligkeits- und Farbkonstanzen ergeben sich durch die Berücksichtigung von Kontextinformationen.
  • Bei der Objektwahrnehmung spielt die Merkmalsanalyse eine große Rolle.
  • Das Bindungsproblem beschreibt, wie wir viele Objekteinzelmerkmale zu einem einzigen, in sich kohärenten Objekt integrieren.

Kapitel 4: Wahrnehmung über andere Sinne

  • 4.1 Hören
  • 4.2 Riechen
  • 4.3 Schmecken
  • 4.4 Fühlen
    • 4.4.1 Exterozeption
    • 4.4.2 Tiefensensitivität
  • 4.5 Multisensuale Wahrnehmung

Lernziele

  • Prinzipiell den Vorgang des Hörens, Riechens, Schmeckens und Fühlens erklären können
  • Das Zusammenspiel der Sinne exemplarisch beschreiben können
  • Die Bedeutung von Wahrnehmungsprozessen für die Praxis kennen und beispielhaft begründen können

Zusammenfassung

  • Hören, Sehen und Riechen sind Fernsinne.
  • Die Frequenz bestimmt die Tonhöhe.
  • Die Amplitude bestimmt die Lautstärke.
  • Das Hören ist für die interpersonale Kommunikation und die Lokalisation der Schallquelle wichtig.
  • Mit Transduktion wird der Umwandlungsprozess von thermischer, mechanischer, chemischer etc. Information in elektrische Impulse bezeichnet.
  • Unser Geruchs- und unser Geschmackssinn übernehmen eine „Torwächterfunktion“ und schützen uns vor ungenießbaren oder giftigen Stoffen.
  • Pheromone sind Duftstoffe zur interpersonalen Kommunikation.
  • Die Grundgeschmacksqualitäten sind süß, salzig, bitter, sauer und umami.
  • Beim Schmecken arbeiten Geruchs- und Geschmackssinn zusammen.
  • Geschmacksvorlieben sind häufig das Ergebnis von assoziativen Lernvorgängen.
  • Rezeptorzellen zum Fühlen befinden sich auf und im Körper verteilt.
  • Exterozeption meint das Fühlen externer Einwirkungen.
  • Enterozeption meint das Fühlen innerer Einwirkungen.
  • Tiefensensitivität meint die Wahrnehmung von Körperbewegung und Körperlage im Raum.
  • Am McGurk-Effekt kann man das Zusammenwirken von Hören und Sehen beobachten.

Kapitel 5: Aufmerksamkeit

  • 5.1 Selektive Aufmerksamkeit
    • 5.1.1 Die Spotlight-Metapher
    • 5.1.2 Aufmerksamkeitssteuerung
  • 5.2 Automatische und kontrollierte Prozesse
  • 5.3 Aufmerksamkeit und Handlungssteuerung
  • 5.4 Der Selektionsprozess
    • 5.4.1 Die Filtertheorie der Aufmerksamkeit
    • 5.4.2 Die Attenuationstheorie der Aufmerksamkeit
    • 5.4.3 Späte Selektion
    • 5.4.4 Flexible Selektion
  • 5.5 Bewusstsein

Lernziele

  • Die Notwendigkeit selektiver Aufmerksamkeit verstehen und erklären können
  • Verschiedene Aufmerksamkeitstheorien kennen und bewerten können
  • Zwischen automatischen und kontrollierten Aufmerksamkeitsprozessen unterscheiden können
  • Die Bedeutung von Aufmerksamkeitsprozessen für die Praxis kennen und beispielhaft begründen können
  • Erklären können, was wir unter Bewusstsein verstehen

Zusammenfassung

  • Unsere Aufmerksamkeit steuert selektiv, welche Informationen wir beachten und verarbeiten.
  • Aufmerksamkeit ist eine begrenzte Ressource.
  • Häufig wird die Spotlight-Metapher zur Beschreibung von Aufmerksamkeitsprozessen verwendet.
  • Das Phänomen der Unaufmerksamkeitsblindheit zeigt, dass Ereignisse außerhalb unserer Aufmerksamkeit, selten bewusst wahrgenommen werden.
  • Aufmerksamkeit kann endogen oder exogen gesteuert werden.
  • Automatische Prozesse laufen ohne Aufmerksamkeit ab.
  • Kontrollierte Prozesse benötigen Aufmerksamkeit.
  • Der Aufmerksamkeit kommt eine zentrale Kontrollfunktion bei der Handlungssteuerung zu.
  • Die Filtertheorie der Aufmerksamkeit schlägt eine frühe Selektion anhand von physikalischen Merkmalen vor.
  • Der Cocktailparty-Effekt beschreibt das Phänomen, dass man trotz Stimmengewirr und Hintergrundgeräuschen hört, wenn der eigene Name gerufen wird.
  • Die Attenuationstheorie schlägt einen Aufmerksamkeitsfilter vor, der nach dem Mehr-oder-weniger-Prinzip funktioniert.
  • Die Idee einer späten Selektion geht von einer vollständigen semantischen Analyse der eingehenden Reize aus.
  • Der Flanker-Effekt ist das Ergebnis von interferierenden Handlungsbereitschaften.
  • Heute gehen wir von einer flexiblen Aufmerksamkeitsselektion aus, die bedarfsgerecht früh oder spät erfolgen kann.
  • Mit Bewusstsein bezeichnen wir unser Alltagswacherleben.
  • Es gibt unterschiedliche Bewusstseinszustände.

 

II Gedächtnis

 

Kapitel 6: Gedächtnis

  • 6.1 Gedächtnis als Prozess
  • 6.2 Gedächtnissysteme
    • 6.2.1 Sensorisches Gedächtnis
    • 6.2.2 Kurzzeitgedächtnis
    • 6.2.3 Arbeitsgedächtnis
    • 6.2.4 Langzeitgedächtnis
  • 6.3 Gedächtnisformate
    • 6.3.1 Visuelle Speicherung
    • 6.3.2 Auditive Speicherung
    • 6.3.3 Semantische Speicherung
    • 6.3.4 Speicherung in anderen Sinnesformaten
  • 6.4 Semantisches Netz und Priming
  • 6.5 Lernen und Vergessen
    • 6.5.1 Verarbeitungstiefe
    • 6.5.2 Kontext
    • 6.5.3 Interferenz
    • 6.5.4 Vergessen
  • 6.6 Merktechniken

Lernziele

  • Gedächtnis als Prozess erklären können
  • Verschiedene Gedächtnissysteme kennen und unterscheiden können
  • Gedächtnisformate kennen
  • Erklären können, wie unser Wissen im Gedächtnis organisiert ist
  • Das Phänomen des Primings erklären können
  • Wichtige Faktoren des Lernens und Vergessens kennen
  • Anwendungspraktische Tipps zum besseren Lernen geben können

Zusammenfassung

  • Das Gedächtnis ist ein hypothetisches Konstrukt.
  • Mit Gedächtnis beschreiben wir die Prozesse der Enkodierung, Speicherung und des Abrufs.
  • Es lassen sich verschiedene Gedächtnissysteme unterscheiden: sensorisches Gedächtnis (Ultrakurzzeitgedächtnis), Kurzzeitgedächtnis bzw. Arbeitsgedächtnis und Langzeitgedächtnis.
  • Das visuelle sensorische Gedächtnis wird als ikonisches Gedächtnis bezeichnet.
  • Das auditive sensorische Gedächtnis wird als echoisches Gedächtnis bezeichnet.
  • Mit Gedächtnisspanne wird die Menge an Informationen bezeichnet, die im Kurzzeitgedächtnis behalten werden kann.
  • Die Gedächtnisspanne umfasst allgemein 7 plus minus 2 Informationseinheiten („chunks“).
  • Der Begriff „Arbeitsgedächtnis“ wird heute für das Kurzzeitgedächtnis präferiert, weil in diesem Speicher nicht nur Informationen aufbewahrt werden, sondern damit auch operiert wird.
  • Die phonologische Schleife („phonological loop“) ist für die Aufrechterhaltung verbaler und akustischer Informationen zuständig.
  • Der visuell-räumliche Notizblock („visual-spatial sketchpad“) bewahrt visuell-räumliche Informationen auf.
  • Mit „zentrale Exekutive“ („central executive“) wird die übergeordnete Kontrollfunktion im Arbeitsgedächtnis bezeichnet.
  • Das Langzeitgedächtnis (LZG) umfasst unser Wissen von der Welt.
  • Im LZG wird zwischen deklarativem Gedächtnis und nondeklarativem Gedächtnis unterschieden.
  • Das deklarative Gedächtnis umfasst verbalisierbares Faktenwissenund unser episodisches sowie autobiografisches Wissen.
  • Das nondeklarativen Gedächtnis umfasst prozedurales und assoziatives Wissen.
  • Informationen können visuell oder auditiv gespeichert werden.
  • Nach dem Embodiment-Ansatz („grounded cognition“) werden alle Sinnesdaten sinnlich abgelegt.
  • Unser Wissen ist im Langzeitgedächtnis hierarchisch und in Form von assoziativen Netzwerken strukturiert.
  • Mit Priming wird die Voraktivierung von Netzwerkknoten bezeichnet.
  • Der Prozess der Aktivationsausbreitung wird zur Erklärung des semantischen Primingeffekts herangezogen.
  • Als Primacy Effect wird die Beobachtung beschrieben, dass wir Elemente zu Beginn einer Lerneinheit besonders gut erinnern.
  • Als Recency Effect wird die Beobachtung beschrieben, dass wir Elemente am Ende einer Lerneinheit besonders gut erinnern.
  • Für die Behaltensleistung wesentlich ist v. a., wie sehr wir den neuen Lernstoff mit dem bereits vorhandenen Wissen verknüpfen (Verarbeitungstiefe).
  • Die Erinnerungsqualität hängt auch von der Übereinstimmung zwischen den Anforderungen der Lern- und Abrufphase ab (Transferangemessenheit).
  • Mit Enkodierungsspezifität wird der Umstand beschrieben, dass wir beim Lernen stets auch Kontextinformationen mitlernen, die dann später als Abrufhilfe genutzt werden können.
  • Retroaktive Interferenz bezeichnet den Effekt, dass neue Informationen das Abrufen alter Informationen behindert.
  • Proaktive Interferenz bezeichnet den Effekt, dass alte Informationen das Abrufen neuer Informationen behindert.
  • Vergessen kann verschiedene Ursachen haben, etwa Zerfall gespeicherten Wissens oder lediglich die Nichtzugänglichkeit von Wissen beschreiben.
  • Mit anterograder Amnesie bezeichnet man die Unfähigkeit, nach einem Schädigungsereignis neues Wissen zu speichern.
  • Mit retrograder Amnesie bezeichnet man die Unfähigkeit, an bestehendes Wissen vor einem Schädigungsereignis zu gelangen.
  • Mit Quellengedächtnis bezeichnet man das Wissen, wann und woher man ein Wissen erworben hat.
  • Wissen über unser Gedächtnis bezeichnet man als Metagedächtnis bzw. Metakognition.
  • Mnemotechniken sind Merktechniken zum langfristigen Behalten.

 

III Sprache und Denken

 

Kapitel 7: Sprache

  • 7.1 Sprachbausteine
  • 7.2 Sprachverstehen
  • 7.3 Sprachproduktion
  • 7.4 Mentales Lexikon
  • 7.5 Sprache und Erleben
  • 7.6 Phasen des Spracherwerbs

Lernziele

  • Die Sprachbausteine kennen und unterscheiden können
  • Verstehen, welche Prozesse beim Sprachverstehen ablaufen
  • Verstehen, wie die Sprachproduktion erfolgt
  • Die Phasen des Spracherwerbs beschreiben können

Zusammenfassung

  • Sprache ist die Grundlage für die kulturelle Entwicklung.
  • Sprache lässt sich in Bausteine zerlegen.
  • In der gesprochenen Sprache lassen sich (bedeutungslose) Phoneme und (bedeutungstragende) Morpheme differenzieren.
  • Wörter können als Namen für die durch sie bezeichneten Konzepte (Propositionen) verstanden werden.
  • Bei Sätzen lässt sich die Tiefenstruktur (Bedeutung) von der Oberflächenstruktur (Ausformulierung).
  • Beim Sprachverstehen müssen gehörte Laute Wörtern aus dem mentalen Lexikon, die auf Propositionen verweisen, zugeordnet werden.
  • Bei der Sprachproduktion müssen Propositionen durch Wörter aus dem mentalen Lexikon ausgedrückt und artikuliert werden.
  • Beim Sprachverstehen muss das Segmentierungs- und Variabilitätsproblem gelöst werden.
  • Das Segmentierungsproblem beschreibt den Umstand, dass Wörter aus einem kontinuierlichen Tonfluss extrahiert werden müssen.
  • Das Variabilitätsproblem besteht darin, dass ein und dasselbe Wort ganz unterschiedlich ausgesprochen werden kann.
  • Aphasien sind Störungen bei der Sprachproduktion oder dem Sprachverstehen.
  • Das mentale Lexikon bezeichnet einen separaten Speicher im Langzeitgedächtnis, in dem unser gesamtes Wortwissen abgelegt ist.
  • Die Sapir-Whorf-Hypothese beschreibt die Annahme, dass Sprache und Denken stark miteinander zusammenhängen.
  • Der Spracherwerb in der Kindheit verläuft phasenartig.
  • Man unterscheidet erstes und zweites Lallstadium, das Einwortstadium und das Zweiwortstadium.
  • Implizites Sprachwissen bezeichnet die richtige Performanz ohne explizites Regelwissen.
  • Explizites Sprachwissen bezeichnet explizites Regelwissen, das zur Sprach- bzw. Verstehenskorrektur genutzt werden kann.

Kapitel 8: Denken

  • 8.1 Begriffsdefinition: Was ist Denken?
  • 8.2 Bedeutungshaltiges Denken
  • 8.3 Wissensorganisation
    • 8.3.1 Ähnlichkeitsbasierte Ansätze
    • 8.3.2 Theoriebasierte Ansätze
  • 8.4 Bildhaftes Denken
  • 8.5 Schlussfolgerndes Denken
  • 8.6 Heuristiken
    • 8.6.1 Repräsentativitätsheuristik
    • 8.6.2 Verfügbarkeitsheuristik
    • 8.6.3 Ankerheuristik
    • 8.6.4 Heuristiken als adaptive Toolbox
  • 8.7 Problemlösen

Lernziele

  • Beschreiben und erklären können, was Denken ist
  • Verschiedene Arten des Denkens kennen und differenzieren
  • Grundlegende Vorstellung der Wissensorganisation kennen
    und unterscheiden können
  • Wissen, was Heuristiken sind und Beispiele dafür angeben
    können
  • Wissen, wie ein Problem definiert ist und welche Schritte beim Problemlösen begangen werden
  • Wissen, was kreatives Denken ist und Anwendungsbeispiele dafür geben können

Zusammenfassung

  • Denken ist die „Sprache des Geistes“.
  • Es gibt bedeutungshaltiges, bildhaftes und motorisches Denken.
  • Bedeutungshaltiges Denken basiert auf abstrakten mentalen Repräsentationen.
  • Die Zuordnung von Ereignissen zu Konzepten ist nicht eindeutig geklärt.
  • Ähnlichkeitsbasierte Ansätze gehen davon aus, dass verschiedene (natürliche) Objekte aufgrund ihrer Ähnlichkeit in einer gedanklichen Kategorie zusammengefasst werden.
  • Prototypen- und Exemplaransatz lassen sich unterscheiden.
  • Theoriebasierte Ansätze betonen die Bedeutung des Wissens zur kategorialen Einordnung von Ereignissen.
  • Schemata sind Wissensbündel, mit denen wir unsere Erfahrungen von der Welt zusammenfassen.
  • Skripte sind Schemata für Verhaltensweisen.
  • Schlussfolgerndes Denken bezeichnet das Denken nach logischen Gesichtspunkten.
  • Eine einfache Form des logischen Schließens ist der Syllogismus.
  • Der Modus ponens erlaubt uns, aus gegebenen Prämissen eine gültige Ableitung zu treffen.
  • Der Modus tollens erlaubt uns den Schluss, wenn eine Prämisse nicht vorliegt.
  • Die Prospect Theory ist eine Theorie zum Zusammenhang von subjektivem und objektivem Nutzen.
  • Das Framing ist für die Wahrnehmung von Verlust oder Gewinn von Bedeutung.
  • Heuristiken sind komplexitätsreduzierende „mentale Werkzeuge“, die wir z. B. in komplexen Entscheidungssituationen zur Lösung einsetzen.
  • Geschlossene Probleme sind Ist-Soll-Diskrepanzen, bei denen der Ist- und der Soll-Zustand definiert sind, der Weg aber vom Ist- zum Soll-Zustand unbekannt ist.
  • Bei offenen Problemen sind weder der Ist- noch der Soll-Zustand eindeutig und auch nicht der Weg von dem einen zum anderen definiert.
  • Für geschlossene Probleme lassen sich 3 Lösestrategien finden: 1. Unterschiedsreduktion, 2. Mittel-Ziel-Analyse, 3. Rückwärtsanalyse.
  • Probleme entstehen auch durch die Betrachtungsperspektive.