Dem nicht-strukturierten bzw. unstrukturierten Interview („unstructured interview“) liegt kein vorgefertigtes Interviewinstrument zugrunde und der Interviewverlauf wird auch nicht durch die Interviewenden in Form eines Wechselspiels von Fragen und Antworten geleitet. Stattdessen liefern Interviewende mit einer einzelnen biografischen Frage einen Erzählanstoß (narratives Interview), fordern zur Verbalisierung handlungsbegleitender Denkprozesse auf (Methode des lauten Denkens) oder stellen im Zuge einer ethnografischen Feldbeobachtung spontane Verständnisfragen zum Feldgeschehen (ethnografisches Feldinterview).Weil die Interviewsituation durch die Forschenden nicht aktiv vorstrukturiert wird, kommen Strukturierungen durch die Befragten zustande (z. B. anhand ihrer Relevanzstrukturen, subjektiven Theorien etc.).