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[Hinweis: Die Zusammenfassungen sind identisch mit den Texten der Zusammenfassungen auf SpringerLink und der Hauptseite des Buchs.]

 

Kapitel 1 - Persönlichkeit in Alltag, Wissenschaft und Praxis

 

Wir alle haben bereits eine ausgefeilte Psychologie der Persönlichkeit im Kopf, mit der wir unsere Mitmenschen und uns selbst immer wieder einschätzen. Hierzu benutzen wir hauptsächlich Eigenschaften wie z. B. intelligent, aggressiv, hilfsbereit, narzisstisch, verlässlich. Diese Alltagspsychologie der Persönlichkeit wird genauer beschrieben. Auf dieser Grundlage wird dann der wissenschaftliche Begriff der Persönlichkeit eingeführt, eine Definition der empirischen Persönlichkeitspsychologie geleistet und eine Übersicht über deren Anwendung in der Praxis gegeben – in der Personalführung, dem Marketing, dem Gesundheitswesen, in Beratung, Erziehung und Unterricht, Psychotherapie, Verkehrswesen, Rechtswesen und Kriminalistik.

 

 

Kapitel 2 - Kurze Geschichte der Persönlichkeitspsychologie

 

Die heutige empirische Persönlichkeitspsychologie folgt sechs theoretisch-methodischen Ansätzen (Paradigmen), die unterschiedliche Fragestellungen mit jeweils typischen Methoden bearbeiten. Die historische Entwicklung dieser Paradigmen wird jeweils skizziert und in einer Gesamtübersicht der Geschichte der Persönlichkeitspsychologie integriert. Das Eigenschaftsparadigma versucht, Persönlichkeitseigenschaften zu beschreiben, zu klassifizieren und diagnostisch erfassbar zu machen. Das Informationsverarbeitungsparadigma beschäftigt sich damit, wie Eigenschaften unser Erleben und Verhalten mittels bestimmter Informationsverarbeitungsprozesse beeinflussen. Das dynamisch-interaktionistische Paradigma beschäftigt sich mit der Entstehung und der langfristigen Vorhersage von Persönlichkeitseigenschaften. Das neurowissenschaftliche, das molekulargenetische und das evolutionspsychologische Paradigma beschäftigen sich mit den biologischen Grundlagen von Persönlichkeitsunterschieden.

 

 

Kapitel 3 - Persönlichkeitsvariation

 

Die empirische Persönlichkeitspsychologie erfordert, dass Persönlichkeitstypen von Beurteilern mit hoher Übereinstimmung eingeschätzt und Persönlichkeitseigenschaften quantitativ gemessen werden. Die entsprechenden statistischen Methoden zur Klassifikation von Personen und zur Messung von Eigenschaften werden allgemeinverständlich und unter weitgehender Vermeidung von Formeln dargestellt. Auf dieser Grundlage werden Methoden zur Klassifikation von Eigenschaften und Personen beschrieben: Faktorenanalyse, Persönlichkeitsprofile und Persönlichkeitstypologien. Ihre Anwendung führt zu fünf Hauptfaktoren der Persönlichkeit (die Big Five Extraversion, Neurotizismus, Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit) und drei Haupttypen (resilient, überkontrolliert, unterkontrolliert); pathologische Persönlichkeitsstörungen werden gemäß der WHO-Klassifikation ICD-10 beschrieben.

 

 

Kapitel 4 - Persönlichkeitsbereiche

 

Inhaltliche Ergebnisse der empirischen Persönlichkeitspsychologie werden zu sechs verschiedenen Persönlichkeitsbereichen dargestellt. Welche körperlichen Merkmale machen Menschen attraktiv? Wie unterscheiden sich Menschen in ihrem Temperament und Verhalten in der sozialen Interaktion? Wie unterscheiden sich Menschen in ihrer Intelligenz, Kreativität sowie in sozialen und emotionalen Kompetenzen? Welche unterschiedlichen Bedürfnisse, Motive, Interessen und Erwartungen steuern unser Handeln, und wie bewältigen wir Stress und Gefahrsituationen? Welchen Einfluss haben Einstellungen zu sozialen Gruppen oder Konsumgütern auf unser Verhalten und wodurch werden unser Selbstkonzept, unser Selbstwertgefühl und unsere Lebenszufriedenheit bestimmt? Wie lassen sich diese Persönlichkeitseigenschaften diagnostizieren und welchen Einfluss haben sie auf die Bildung, die Arbeitswelt und die Verarbeitung von Krankheiten und kritischen Lebensereignissen?

 

 

Kapitel 5 - Persönliche Umwelt und Beziehungen

 

Der Blick wird hier von der individuellen Persönlichkeit erweitert auf die persönliche Umwelt und die sozialen Beziehungen, die einerseits Einfluss auf unsere Persönlichkeit haben, andererseits aber auch durch unsere Persönlichkeit mitbestimmt werden. Es wird gezeigt, wie man die persönliche Umwelt eines Menschen erfassen kann (z. B. durch Tagebuchstudien), wie man die persönlichkeitsrelevante Qualität sozialer Netzwerke und den soziometrischen Status in Gruppen beschreiben kann, welche Bindungstypen sich bei Kindern und Erwachsenen unterscheiden lassen und wie stabil Bindungstypen im Verlauf des Lebens sind, und ob Persönlichkeitseigenschaften und die Passung der Persönlichkeit der beiden Partner Risiken für unglückliche Partnerschaften und Trennung sind, wobei auch auf neue Formen der Partnerschaftsvermittlung wie Online-Dating und Speed-Dating eingegangen wird.

 

 

Kapitel 6 - Persönlichkeitsentwicklung

 

Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung und langfristigen Veränderung der Persönlichkeit. Wie stabil sind Persönlichkeitseigenschaften über viele Jahre? Ist der IQ unveränderbar? Prägt unsere frühkindliche Persönlichkeit bereits unsere Persönlichkeit im Erwachsenenalter, oder finden auch später noch bedeutsame Persönlichkeitsveränderungen statt? Wann erreicht die Stabilität ihr Maximum? Kann man aus der Persönlichkeit im Kindesalter spätere Probleme im Bereich der Gesundheit, der sozialen Beziehungen und der Partnerschaft vorhersagen? Welchen Einfluss haben die Gene, die familiäre Umwelt und ganz persönliche Umwelteinflüsse auf die Persönlichkeitsentwicklung? Wie kann man den genetischen Einfluss auf Persönlichkeitseigenschaften indirekt durch Zwillings- oder Adoptionsstudien bestimmen und was ist das Ergebnis dieser Schätzungen?

 

 

Kapitel 7 - Geschlechtsunterschiede

 

Das Thema der psychologischen Geschlechtsunterschiede ist noch immer stark emotional und ideologisch besetzt. Mitunter wird der Geschlechtsbegriff selbst in Frage gestellt und über die Binarität der Geschlechter heftig gestritten. Auch wenn es Zwischenformen, Überschneidungen und Ähnlichkeiten gibt, identifiziert sich die überwältigende Mehrzahl von Menschen eindeutig als Mann oder Frau (► Abschn. 7.2). Wenn in diesem Kapitel von Jungen und Mädchen bzw. Männern und Frauen gesprochen wird, dann als zwei Prototypen von Menschen, die sich selbst so definieren und sich statistisch gesehen in einer Reihe von Merkmalen qualitativ oder quantitativ unterscheiden (vgl. Bischof-Köhler 2022). Hier geht es um eine nüchterne, wissenschaftliche Betrachtung psychologischer Geschlechtsunterschiede, die ohne Kenntnis ihrer biologischen Grundlagen nicht auskommt: Wie groß sind Geschlechtsunterschiede in welchen Persönlichkeitsmerkmalen in welchem Alter in welchen Kulturen, wie entwickeln sich diese Unterschiede und wie ist ihre Entwicklung zu erklären? Im Gegensatz zu den vorangegangenen Kapiteln wird also die interkulturelle Perspektive mit einbezogen. Es zeigt sich, dass lerntheoretische, kognitive, kulturpsychologische und evolutionspsychologische Erklärungen sich keineswegs ausschließen, sondern sich in ein Rahmenmodell der Entwicklung von Geschlechtsunterschieden integrieren lassen, das mit den vorliegenden empirischen Befunden zu Geschlechtsunterschieden gut vereinbar ist.

 

 

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