Kapitel 7 - Untersuchungsbeispiel Fallvergleichende Matrix

Margrit Schreier

 

In einer Interviewstudie im Rahmen ihrer Masterarbeit hat Reich (2019) untersucht, welches Verhältnis hochsensible Menschen zur Natur haben und auf welche Weise sie die Natur für sich als Ressource nutzen können. Die Daten wurden inhaltsanalytisch ausgewertet (vgl. Abschn. 7.2.4). In der folgenden Matrix sind die positiven und negativen Erfahrungen dargestellt, die hochsensible Menschen mit Tieren gemacht haben. Jede Unterkategorie ist durch ein Zitat aus dem Material veranschaulicht. Außerdem ist für jede Unterkategorie die Anzahl der Nennungen aufgeführt (adaptiert aus: Reich, 2019, S. 276).

 

Positive Erfahrungen mit Tieren

Negative Erfahrungen mit Tieren

Tiere als Regulator

„Und ich finde, die können einen so toll, ja so in das Hier und Jetzt bringen.“ (P8, Zeile 337-338) (n=4)

Haustier als Belastung

„[...] und das hat mich unendlich genervt, dass der mich nie in Ruhe gelassen hat.“ (P4, Zeile 676-677) (n=3)

Familienmitglied und Gefährte

„Ja, der ist schon ja einfach auch ganz viel Familienmitglied, selbstverständlicher Teil Familie und ist morgens der Erste, der mit mir redet.“ (P8, Zeile 332-334) (n=3)

Bedrohliche Tiererfahrungen

„Das ist, ich bin als Kind sehr schwer vom Hund gebissen worden, auch in einem Wald.“ (P4, Zeile 374-375) (n=2)

Berührung von Tieren

„Und da ist auch dieses Berühren vom Fell und so. Das ist auch sehr zärtlich, sehr, also so zart, wie man denkt, das ist eigentlich gar keine Berührung, aber doch er mit der Nase über den Arm kommen kann.“ (P8, Zeile 334-336) (n=2)

Tiere als Teil der Nahrungskette

„[...], da waren die Tiere Teil des Kreislaufs und damit war auch immer Tod verbunden. [...] Nicht so schön [...].“(P1, Zeile 534-537) (n=2)

Besserer Zugang zu Tieren als zu Menschen

„Grundsätzlich, und das ist seit meiner Kindheit so, dass ich mich mit Tieren besser verstehe als mit meinen Mitmenschen [...].“ (P7, Zeile 359-361) (n=1)

 

Arbeit mit Tieren

„Da helfe ich ihm einfach gerne, die Kühe von A nach B zu treiben. Mag für andere Leute nichts besonders sein, aber ich mach das voll gern.“ (P3, Zeile 383-384) (n=1)

 

Tiere in der Natur beobachten und entdecken

„[...] weil einen Adler zu sehen, einen Seeadler, das ist einfach selten und wenn er dann so fast über einen rüberfliegt, das ist für mich so wow, da kann ich mich so echt dran erfreuen.“ (P6, Zeile 550-553) (n=6)

 

 

Literatur

Reich, C. (2019). „Dann bin ich irgendwie im Frieden mit mir selbst.“ Aspekte der wechselseitigen Beeinflussung von Hochsensibilität und Naturerfahrungen – eine qualitative Studie. Unveröff. Masterarbeit. Jacobs University Bremen.

 

 

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