Kapitel 6 - Offene Befragung im Internet

Margrit Schreier

 

Eine Zwischenstellung zwischen der mündlichen und der schriftlichen Befragung nimmt die Datenerhebung im Internet ein, etwa in virtuellen Welten, unter Verwendung von social media, per E-Mail oder Internet-Telefonie (Salmons, 2015; s. auch Abschn. 6.1.4). Chatrooms oder social media erlauben die zeitlich synchrone Befragung von Personen in räumlicher Entfernung. Fragen und Antworten greifen dabei, wie im Interview, unmittelbar ineinander; allerdings äußern sich die Befragten nicht mündlich, sondern schreiben ihre Antworten auf (die dann unmittelbar auf dem Bildschirm der Interviewerin bzw. des Interviewers sichtbar sind). Auch Gruppendiskussionen können auf diese Weise durchgeführt werden. Vom Face-to-Face-Interview unterscheidet sich diese Form der Datenerhebung dahingehend, dass die Antworten schriftlich statt mündlich gegeben werden.

Die Befragung per E-Mail stellt demgegenüber eher eine Variante der schriftlichen Befragung dar. Die Schnelligkeit des Mediums erlaubt es der Interviewerin bzw. dem Interviewer jedoch eher als die traditionelle schriftliche Befragung, im Anschluss an eine Antwort noch weitere Vertiefungsfragen zu stellen.

Wie die schriftliche offene Befragung, eignet sich auch die Datenerhebung im Internet in erster Linie für die Befragung von Personen, die sich in räumlicher Entfernung von den Forschenden befinden.

 

Literatur

Salmons, J. (2015). Qualitative online interviews. Sage.

 

 

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