Kapitel 3 - Vorexperimentelle Anordnung

Walter Hussy & Jana F. Bauer

 

Die vorexperimentelle Anordnung stellt keine echte experimentelle Variante dar, weil hier ein Merkmal des Experiments gänzlich fehlt, nämlich die Variation einer UV (k=1). Das bedeutet, dass die Untersuchung durchgängig (für alle Proband*innen) die gleiche Situation aufweist, eine Untersuchungsform, die in der Regel als Studie bezeichnet wird. Die Nähe zur experimentellen Forschungsmethode ergibt sich aus der Verwendung dieser Untersuchungsform im Rahmen von Voruntersuchungen zu einem geplanten Experiment. Dabei werden für einzelne Bedingungen und mit relativ wenigen Versuchspersonen Instruktionen, Materialien usw. analysiert, um die experimentelle Hauptuntersuchung zu optimieren.

Beispiel

Beispiel für eine vorexperimentelle Anordnung

Bleibt man bei der in Kapitel 3 dargestellten Beispieluntersuchung zu Einflussfaktoren auf die Güte des Problemlösens. So könnte man fünf Personen an einem Nachmittag die Probleme bearbeiten lassen, die auch in der Hauptuntersuchung verwendet werden sollen. Ziel ist es herauszufinden, ob die Instruktionen verständlich, die Probleme nicht zu leicht oder zu schwer sind, die angenommene Bearbeitungszeit realistisch ist usw. Die Erfahrungen, die man in dieser Studie sammelt, können zur Optimierung der Hauptuntersuchung herangezogen werden.

 

 

Insofern stellen vorexperimentelle Anordnungen sehr sinnvolle oder gar notwendige Maßnahmen zur Planung und Durchführung eines validen Experiments dar.

 

 

 

Zurück zur Übersicht