Kapitel 6 - Was bei der Formulierung von Interviewfragen zu beachten ist

Margrit Schreier

 

  • Keine Ja/nein-Fragen (dafür reicht auch ein Fragebogen).
  • Immer nur eine Frage auf einmal. Zu viele Fragen werden für die Teilnehmer*innen schnell verwirrend. Außerdem bleibt dann oft unklar, auf welche Frage sich die Antwort bezieht.
  • Keine Suggestivfragen (also Fragen, bei denen schon die Formulierung zeigt, dass nicht jede Antwort gleichermaßen erwünscht ist). Auf eine Suggestivfrage werden die Befragten keine ehrliche, sondern die erwünschte Antwort geben.
  • Keine doppelten Verneinungen (schwer verständlich).
  • Nicht zu viele Warum-Fragen. Sie können bei den befragten Personen das Gefühl erzeugen, sich rechtfertigen zu müssen. Außerdem regen Warum-Fragen die Teilnehmer*innen an, über ihr Erleben zu reflektieren. In manchen Interviews mag das erwünscht sein (z. B. bei der Erhebung subjektiver Theorien: s. Abschn. 5.10), in anderen dagegen gerade nicht (z. B. im narrativen Interview: s. Abschn. 6.2.3).
  • Bei der Formulierung an die Ausdrucksweise der Teilnehmer*innen anlehnen. Die Fragen sind dann leichter verständlich.

 

 

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