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Begriff Erklärung
Sozialpsychologie

Fachrichtung innerhalb der Psychologie, die sich mit dem Erleben und Verhalten von Menschen in Interaktion mit ihrer sozialen Umwelt beschäftigt. Gegenstand ist zum einen das Individuum allein, zum anderen das Individuum im Kontext der Gruppe.

Behaviorismus

Forschungsrichtung in der Psychologie, die davon ausgeht, dass Verhalten allein durch Reiz-Reaktions-Zusammenhänge zu erklären ist. Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer bestimmten Reaktion auf einen vorangegangenen Stimulus definiert sich darüber, wie oft das betreffende Verhalten in der Vergangenheit belohnt bzw. bestraft wurde. Dabei bleiben internale Zustände des Individuums, die zwischen Reiz und Reaktion vermitteln, unberücksichtigt.

Soziale Projektion

Einfache Strategie, um Wissen über andere Personen zu erhalten, indem man die eigenen Einstellungen, Merkmale und Verhaltensweisen auf andere überträgt. Grundlage hierfür ist die Annahme, dass die meisten anderen Menschen genauso denken bzw. sich genauso verhalten wie man selbst.

Pluralistische Ignoranz

Tendenz, sich am Verhalten anderer Personen zu orientieren, um v.a. uneindeutige Situationen besser einschätzen zu können. Dabei wird jedoch häufig die Ähnlichkeit der beteiligten Individuen unterschätzt, was zu fehlerhaften Einschätzungen führen kann.

Situationismus

Der Einfluss der Situation wird als zentral für die Art des nachfolgenden menschlichen Verhaltens angesehen.

Dispositionismus

Auffassung, dass menschliches Verhalten am besten durch die Person selbst, also deren überdauernde Eigenschaften und Merkmale vorhergesagt und erklärt werden kann. Situative Einflüsse sind dabei unerheblich.

Empirismus

Wissenschaftsposition, derzufolge Erkenntnisgewinn durch Erfahrung erreicht wird. Ausschließlich empirische Daten oder Beobachtungen lassen demnach Schlussfolgerungen über theoretisch relevante Hypothesen zu.

Interne Validität

Ausmaß, in dem Veränderungen der abhängigen Variable auf Variationen der unabhängigen Variable zurückzuführen sind. Bei hoher Ausprägung sind Kausalschlüsse möglich.

Externe Validität

Ausmaß, in dem sich experimentelle Ergebnisse generalisieren und damit auf andere Personen und Situationen der wirklichen Welt übertragen lassen.

Korrelationskoeffizient

Statistische Kennzahl, die die Richtung und Stärke des Zusammenhangs zwischen zwei Variablen angibt.

Falsifikationsprinzip

Wissenschaftliche Herangehensweise, bei der eine Hypothese durch unstimmige Beobachtungen verworfen wird.

Qualitative Befragung

Forschungsmethode, bei der Versuchspersonen mit spezifischen Fragen interviewt werden. Diese sind meist nicht standardisiert.

Quantitative Befragung

Forschungsmethode, mit der ein emprischer Sachverhalt numerisch, d.h. in Zahlen, dargestellt wird. Hierzu werden meist Fragebögen eingesetzt.

Experiment

Forschungsmethode, bei der die unabhängige Variable systematisch variiert und ihre Auswirkung auf die abhängige Variable gemessen wird. Aufgrund zuvoriger Randomisierung ist ein Ursache-Wirkungs-Schluss möglich.

Randomisierung

Zufällige Zuweisung von Versuchspersonen auf die jeweiligen experimentellen Bedingungen.

Quasi-Experiment

Methodisches Vorgehen, bei dem auf eine zufällige Zuweisung der Versuchsperson auf die experimentellen Bedingungen verzichtet wird. Stattdessen basiert die Gruppenzugehörigkeit auf zuvor festgelegten Kriterien, was einen Ursache-Wirkungs-Schluss unmöglich macht.

Kognitive Dissonanz

Aversiver motivationaler Zustand, der entsteht, wenn mindestens zwei kognitive Inhalte (Gedanken, Einstellungen, Verhaltensweisen, etc.) nicht oder nur schwer miteinander zu vereinen sind. Es existieren verschiedene Mechanismen, um diesen unangenehmen Zustand wieder abzubauen (Festinger, 1957).

Forced-Compliance-Paradigma

Klassisches Forschungsparadigma von Festinger und Carlsmith (1959), bei dem Versuchspersonen dazu gebracht werden, einstellungsdiskrepantes Verhalten zu zeigen. Die Versuchspersonen versuchen dann, die daraus resultierende Dissonanz durch Einstellungsänderung in Richtung des gezeigten Verhaltens abzubauen.

Free-Choice-Paradigma

"Klassisches Forschungsparadigma von Brehm (1956), bei dem die Wahl zwischen zwei Alternativen kognitive Dissonanz auslöst. Diese wird anschließend reduziert, indem die gewählte Entscheidungsalternative aufgewertet und die nicht gewählte abgewertet wird (""spreading apart of alternatives"")."

Selective Exposure Effect

Tendenz, selektiv nach denjenigen Informationen zu suchen, die konsistent zu der eigenen Einstellung, Meinung, Entscheidung, etc. sind; im Gegenzug werden inkonsistente Informationen vermieden.

Confirmation Bias

Ausmaß, in dem konsistente Information gegenüber inkonsistenter Information bevorzugt wird. Im klassischen Forschungsparadigma bezieht sich das Maß auf die mittlere Differenz zwischen der Anzahl ausgewählter konsistenter und inkonsistenter Information.

Selbstaffirmationstheorie

Sozialpsychologische Theorie, die u.a. postuliert, dass erlebte Dissonanz aus dem Streben nach einem positiven Selbstbild resultiert. Typische Dissonanzreduktionsprozesse bleiben nämlich aus, wenn eine Bekräftigung der eigenen Selbstintegrität möglich ist.

Groupthink

Gruppenspezifisches Phänomen, bei dem zugunsten des Gruppenerhalts sowie der Konformität auf eine ausgewogene und kritische Betrachtung von Problemstellungen verzichtet wird, was häufig in fehlerhaften Entscheidungsprozessen resultiert.

Heuristik (Urteilsheuristik)

Einfache Daumenregel, mit der versucht wird, komplexe Entscheidungsprobleme möglichst schnell und einfach zu lösen.

Nachahmungsheuristik

Heuristik, die zur Entscheidungsfindung das Urteil der Mehrheit oder eines Experten zu Rate zieht und diesem folgt. Probleme können auftreten, wenn aufgrund der einheitlichen Entscheidung der Mehrheit Versorgungsengpässe entstehen.

Ankerheuristik

Heuristik, nach der Urteile in relativer Abhängigkeit von einem situativen und informationalen Bezugsrahmen getroffen werden; wird oft als Prototyp des intuitiven Denkens betrachtet (Hastie & Dawes, 2010).

Verfügbarkeitsheuristik

Heuristik, bei der die Menge sowie Abrufleichtigkeit von Informationen die subjektive Wahrscheinlichkeitseinschätzung für ein bestimmtes Ereignis bestimmen.

Repräsentativitätsheuristik

Heuristik, bei der Urteils-und Entscheidungsprozesse von wahrgenommenen Ähnlichkeiten geleitet sind. Je mehr Ähnlichkeiten ein Objekt mit einer bestimmten Kategorie aufweist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass das Objekt auch dieser Kategorie zugeordnet wird.

Base Rate Neglect

Häufigster Verzerrungseffekt der Repräsentativitätsheuristik; hierbei wird die grundlegende Wahrscheinlichkeit einer Kategorie unterschätzt, wohingegen Ähnlichkeiten zu dieser Kategorie überschätzt werden.

Pseudodiagnostizität

Tendenz, Alternativhypothesen nicht zu berücksichtigen; das Auftreten bestimmter Ereignisse wird dabei als Bestätigung einer Hypothese angesehen, obwohl diese Ereignisse auch unabhängig von der jeweiligen Hypothese auftreten können.

Verwässerungseffekt (informationale Diagnostizität)

Urteilsverzerrung aufgrund des ungerechtfertigten Einflusses nicht diagnostischer (also irrelevanter) Informationen.

Above-Average-Effekt

Phänomen, dass sich Menschen in Bezug auf ihre Fähigkeiten und Charaktereigenschaften systematisch besser einschätzen als den Durchschnittsmenschen.

Accuracy Motivation (Wahrheitsmotiv)

Das Bedürfnis eines Menschen, seine Umwelt möglichst objektiv und realistisch zu erfassen, richtige Einstellungen zu vertreten und korrekte Entscheidungen zu treffen.

Defense Motivation (Verteidigungsmotiv)

Das Bedürfnis eines Menschen, seine Anschauungen, Einstellungen, Entscheidungen und sein positives Selbstbild zu verteidigen.

Serieneffekte

Sie beschreiben die Tatsache, dass in Urteilsprozessen zwei Einschätzungen meist nicht unabhängig voneinander sind; stattdessen wird die zweite Einschätzung durch die vorherige beeinflusst. Dabei kann es zu einer Angleichung oder einer Abweichung der beiden Urteile kommen.

Ease-of-Retrieval-Effekt

Effekt, der beschreibt, dass die Wahrscheinlichkeitseinschätzung für ein bestimmtes Ereignis umso größer ist, je mehr Informationen zu diesem Ereignis abgerufen werden können.

Hilfeverhalten

Aktives hilfreiches Verhalten gegenüber einer hilfsbedürftigen Person, das nicht beruflich motiviert ist.

Prosoziales Verhalten

Sammelbegriff für alle Formen zwischenmenschlicher Unterstützung. Es meint die verhaltenswirksame Intention einer Person, einer anderen Person eine Wohltat zu erweisen (Bierhoff, 2010).

Zivilcourage

Hilfeverhalten, das stark von prosozialen Werten getragen ist und bei dem das Einschreiten mit erheblichen physischen, psychischen und sozialen Folgen verbunden sein kann.

Bystander-Effekt

Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine Person in einer Notsituation eingreift und einem potenziellen Opfer hilft, sinkt mit zunehmender Anzahl anwesender Personen. Als Gründe hierfür werden meist pluralistische Ignoranz, Verantwortungsdiffusion und Bewertungsangst angeführt .

Verantwortungsdiffusion

Die Tendenz, die allgemeine Verantwortung auf alle anwesenden Personen aufzuteilen. Erhöht sich deren Anzahl, verringert sich automatisch die subjektiv wahrgenommene Verantwortlichkeit des Einzelnen und die Wahrscheinlichkeit zur Hilfeleistung sinkt.

Bewertungsangst

Die Angst vor Blamage oder negativer Beurteilung durch andere Personen. Mangelndes Wissen bzw. mangelnde Kompetenz kann diese Angst verstärken.

Altruismus

Selbstloses und uneigennütziges Handeln, das oft mit mehr eigenen Nachteilen als Vorteilen verbunden ist. Insofern kann es als Gegenteil zu egoistischem Verhalten angesehen werden.

Empathie

Fähigkeit, sich in den gefühlsmäßigen und gedanklichen Zustand einer anderen Person einfühlen bzw. diesen verstehen und nachvollziehen zu können.

Empathie-Altruismus-Hypothese

Von Batson et al. (1991) aufgestellte Hypothese, die besagt, dass Menschen nur dann altruistisch handeln, wenn sie in einer bestimmten Situation Empathie empfinden. Findet Hilfeverhalten statt ohne Empathie zu empfinden, so ist dies auf andere Faktoren zurückzuführen, wie etwa die Vermeidung negativer Konsequenzen durch das Nicht-Helfen.

Theorie des sozialen Austauschs

Sozialpsychologische Theorie, die auch zur Erklärung für prosoziales Verhalten herangezogen wird. Gemäß dieser Theorie wird Hilfeverhalten nur dann gezeigt, wenn der erwartete Nutzen der Hilfeleistung höher ist als deren Kosten.

Negative-State-Relief-Hypothese

Hypothese von Schaller und Cialdini (1988), die besagt, dass Menschen in negativer Stimmung häufiger helfen als Menschen in positiver oder neutraler Stimmung. Grund hierfür ist, dass negativ gestimmte Personen durch ihr Hilfeverhalten eine Stimmungsaufhellung antizipieren.

Aggression

Laut Baron und Byrne (2002) das absichtliche Zufügen von Schaden oder Schmerz gegenüber anderen Personen; dies kann auf verbale oder physische bzw. direkte oder indirekte Art erfolgen.

Feindselige Aggression (reaktive Aggression)

Absichtliches Zufügen von Schmerz / Schaden bei anderen Personen als Folge negativer Emotionen wie Wut und Ärger.

Instrumentelle Aggression

Absichtliches Zufügen von Schmerz / Schaden bei anderen Personen, um dadurch ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

Katharsishypothese

Teil der triebtheoretischen Überlegungen Freuds; dabei soll das Ausleben bestimmter Gefühlszustände zur Reduktion derselben führen, wobei sich die Entladung nicht zwangsläufig auf die ursprüngliche Quelle der Emotion richten muss.

Frustrations-Aggressions-Hypothese

Ursprünglich von Dollard et al. (1939) formulierte Hypothese, nach der das subjektive Erleben von Frustration zu aggressivem Verhalten führt. Laut der späteren Formulierung von Berkowitz (1989) führt Frustration zu reaktivem aggressivem Verhalten, wenn damit negative Gefühle verbunden sind.

Long-Hot-Summer-Effekt

Effekt, der die Häufigkeit aggressiven Verhaltens in Relation zur Höhe der Außentemperatur setzt. Demnach kommt es bei hohen Temperaturen zu einem Anstieg an Gewalttaten und Ausschreitungen (Carlsmith & Anderson, 1979).

Waffeneffekt

Der Anblick von Waffen erhöht die kognitive Zugänglichkeit aggressiver Konstrukte, was wiederum die Wahrscheinlichkeit für tatsächlich gezeigtes aggressives Verhalten erhöht.

Modelllernen

Bestandteil der Lerntheorie Banduras, wonach soziales Verhalten auch indirekt, nämlich durch stellvertretende Erfahrung gelernt werden kann. Hierbei erhöht das Beobachten von Verhaltensweisen bei anderen die Wahrscheinlichkeit dafür, entsprechendes Verhalten selbst nachzuahmen.

Allgemeines Aggressionsmodell (General Aggression Model; GAM)

Modell zur Erklärung aggressiven Verhaltens, das auch zur Erklärung kurzfristiger und langfristiger Media-Violence-Effekte herangezogen wird. Zentral ist, dass es situative und dispositionale Faktoren integriert, die wiederum die Zugänglichkeit kognitiver und affektiver Konstrukte, Verhaltensskripts sowie das Arousal erhöhen.

Einstellung

"Innerer Zustand (""psychologische Tendenz""), der sich in einer positiven, neutralen oder negativen Bewertung gegenüber einer bestimmten Person, Sache oder Situation ausdrückt (Eagly & Chaiken, 1993)."

Theorie des geplanten Verhaltens

Theorie von Ajzen (1985), die den Zusammenhang zwischen Einstellung und Verhalten beschreibt. Dieser zufolge wird ein Verhalten am besten von einer konkreten Verhaltensabsicht vorhergesagt. Diese wiederum wird bestimmt durch die eigene Einstellung und die soziale Norm gegenüber dem Verhalten sowie durch die wahrgenommene Verhaltenskontrolle, also die subjektive Möglichkeit, das Verhalten zu zeigen.

Moderator

Faktor, der den Effekt einer unabhängigen Variable auf eine abhängige Variable in unterschiedlicher Weise beeinflusst (ihn also verstärkt oder abschwächt).

Mediator

Faktor, der den Effekt einer unabhängigen Variable auf eine abhängige Variable teilweise oder vollständig vermittelt.

Yale-Studien

Klassische Studien von Hovland et al. (1953) zum Einfluss kommunikativer Faktoren auf die Entstehung und Änderung von Einstellungen. Diesen zufolge ist eine Einstellungsänderung u.a. dann häufiger, wenn die Kommunikation zweiseitig und der Kommunikator vertrauenswürdig sind.

Affekt-als-Information-Hypothese

Annahme, dass die Wahrnehmung eigener Gefühle und Stimmungen als zusätzliche Informationsquelle dienen kann und für Bewertungsprozesse (Einstellungsbildung, Entscheidungsfindung) mit einbezogen wird.

Klassische Konditionierung

Lernform, bei der die wiederholte Kopplung eines ursprünglich neutralen Reizes mit einem unbedingten (=reaktionsauslösenden) Reiz bewirkt, dass der neutrale Reiz zu einem bedingten Reiz wird, der die Reaktion selbst auslösen kann.

Operante Konditionierung

Lernform, bei der die Belohnung oder Bestrafung einer bestimmten Verhaltensweise deren zukünftige Auftretenswahrscheinlichkeit beeinflusst.

Theorie der Selbstwahrnehmung

In der von Bem (1967; 1972) aufgestellten Theorie wird postuliert, dass durch die Beobachtung und Analyse des eigenen Verhaltens auf die zugrunde liegende Einstellung geschlossen werden kann, sofern diese nur schwer zugänglich ist.

„Foot-in-the-Door“-Technik

Prinzip, um die Zustimmung zu einer größeren Forderung zu erhalten. Hierbei wird zunächst eine kleine, kaum auszuschlagende Bitte gestellt. Wird diese erfüllt, so erhöhen Prozesse der Selbstwahrnehmung die Wahrscheinlichkeit dafür, dass auch der eigentlichen Forderung zugestimmt wird.

„Door-in-the-Face“-Technik

Prinzip in Verhandlungen, bei dem zu Beginn eine extreme Forderung genannt wird. Diese wird meist verworfen, aber beeinflusst durch ihren Ankereffekt im weiteren Verlauf das Justieren in Richtung des Ankers.

Elaboration-Likelihood-Modell

Zwei-Prozess-Modell zur Vorhersage von Einstellungsänderungen, das in Abhängigkeit von Motivation und Verarbeitungsfähigkeit zwischen einer zentralen und peripheren Route unterscheidet. Bei ersterer ist Einstellungsänderung wahrscheinlicher, wenn die Argumente ausführlich und qualitativ hochwertig sind, wohingegen bei der peripheren Route situative und periphere Hinweisreize eine Einstellungsänderung begünstigen.

Heuristisch-systematisches-Modell

Zwei-Prozess-Modell zur Vorhersage von Einstellungsänderungen, das zwischen heuristischem und systematischem Verarbeitungsmodus unterscheidet. Diese Modi werden von drei Grundmotiven beeinflusst: Accuracy Motivation, Defense Motivation und Impression Motivation.

Impression Motivation (Motiv sozialen Eindrucks)

Das Bedürfnis eines Menschen nach sozialer Akzeptanz und Anerkennung, verbunden mit dem Bestreben, auf andere ein gutes Bild zu machen.

Stereotyp

Verallgemeinernde, kognitive Zuschreibung bestimmter Merkmale und Eigenschaften an die meisten Mitglieder einer Gruppe. Diese kann positiv, negativ oder auch neutral sein. Unterschiede zwischen den Gruppenmitgliedern werden dabei ignoriert.

Vorurteil

Ablehnende Haltung, meist verbunden mit einer ablehnenden Bewertung gegenüber einer Person oder Personengruppe, allein aufgrund deren Mitgliedschaft in einer bestimmten Gruppe.

Diskriminierung

Der verhaltensbezogene Ausdruck von Stereotypen und Vorurteilen, der sich in feindseligem und abwertendem Verhalten gegenüber einer Person äußert, allein aufgrund deren Mitgliedschaft in einer bestimmten Gruppe.

Rassismus

Feindselige Einstellungen, Gefühle und entsprechende Verhaltensweisen, die aufgrund phänotypischer Merkmale oder der ethnischen Herkunft bestehen.

Need for Closure

Psychologischer Ausdruck für das Bedürfnis nach Klarheit, Struktur und Ordnung bzw. umgekehrt die Abneigung gegenüber Ambiguität.

Bogus Pipeline

Gerät zur indirekten Messung von Stereotypen/Vorurteilen. Hierbei wird der Versuchsperson suggeriert, dass die gewonnenen physiologischen Messwerte einen Rückschluss auf die Richtung und das Ausmaß ihrer Einstellung zulassen. Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit für sozial erwünschte Antworten.

Verdeckte Beobachtung

Qualitative Untersuchungsmethode, bei der die Versuchspersonen nicht wissen, beobachtet zu werden bzw. sich der Versuchsleiter nicht als solcher ausgibt. Dadurch soll soziale Erwünschtheit reduziert werden; gleichzeitig ist die Methodik ethisch zu bedenken.

Implitziter Assoziationstest (IAT)

Eine von Greenwald, McGhee und Schwartz (1998) entwickelte Methode zur indirekten Messung von Vorurteilen. Hierbei wird aus der Assoziation zwischen einer bestimmten Objektkategorie und deren affektiver Bewertung auf die zugrunde liegende Einstellung geschlossen. Als Maß für die Stärke einer Assoziation werden Antwortzeiten verwendet.

Rebound-Effekt

Phänomen, das im Kontext von Stereotypen und Vorurteilen meint, dass Vorurteile besonders stark ausgedrückt werden, wenn sie zuvor aktiv unterdrückt wurden (Macrae et al., 1994).

Stroop-Test

Verfahren, bei dem Versuchspersonen die Druckfarbe von präsentierten Farbwörtern benennen sollen. Ziel ist es, kognitive Verarbeitungskonflikte anhand einer Verlängerung der Antwortzeiten nachzuweisen.

Kontakthypothese

Annahme Allports (1954), dass häufiger und intensiver Kontakt zwischen Mitgliedern unterschiedlicher Gruppen bewirkt, dass die Vorurteile und Feindseligkeiten gegenüber den Mitgliedern der jeweils anderen Gruppe abnehmen.

Aversiver Rassismus

Das gleichzeitige Bestehen einer vorurteilsfreien öffentlichen Meinung bzw. Werten der Gleichheit sowie eines vorurteilsbehafteten, meist unterschwellig und indirekt diskriminierendem Verhalten. Dieses tritt v.a. in Situationen auf, in denen die Benachteiligung durch andere Faktoren subjektiv gerechtfertigt werden kann (Gaertner & Dovidio, 1986).

Stereotype Threat (Bedrohung durch Stereotype)

Von Steele und Aronson (1995) benanntes Phänomen, wonach die Angst, die gegenüber der eigenen Gruppe bestehenden Stereotype tatsächlich zu erfüllen, dazu führt, dass das eigene Verhalten erst recht konsistent zu diesen Stereotypen ist.

Theorie des realistischen Gruppenkonflikts

Von Sherif (1966) aufgestellte Theorie, die besagt, dass eine Knappheit an Ressourcen zu Streit, Vorurteilen und Diskriminierung zwischen Gruppen führt.

Theorie der sozialen Identität (Social Identity Theory; SIT)

Von Tajfel und Turner (1979; 1986) entwickelte Theorie, die sich mit den psychologischen Faktoren von Intergruppenprozessen beschäftigt. Zentral ist hierbei die Wahrnehmung von Eigen- und Fremdgruppe, die soziale Kategorisierung voraussetzt. Dabei werden drei verschiedene Möglichkeiten beschrieben, wie individuelle Personen im Rahmen von sozialen Kategorien strategisch handeln können: Soziale Mobilität, Soziale Kreativität, Sozialer Wettbewerb.

Minimalgruppen-Paradigma

Paradigma, bei dem Versuchspersonen anhand bedeutungsloser Kriterien verschiedenen Gruppen zugewiesen werden. In der klassische Studienserie von Tajfel et al. (1971) wurde damit gezeigt, dass Intergruppendiskriminierung selbst dann entstehen kann, wenn die Gruppenzugehörigkeit auf bedeutungslosen Kriterien basiert und keine unterschiedlichen Einstellungen/Haltungen der Gruppen widerspiegelt.

Depersonalisierung

Prozess, der mit hoher sozialer Identität einhergeht. Der Mensch sieht sich selbst nicht mehr als eigenständiges Individuum, sondern vorwiegend als austauschbares Exemplar der Gruppe an. Dies geht mit einer hohen Ingroup-Homogenität einher.

Soziale Mobilität

Prozess innerhalb der Theorie der sozialen Identität, der das Bestreben und die Möglichkeit meint, von einer sozialen Gruppe in eine vermeintlich bessere zu wechseln. Bei einer starken Ausprägung ist ein Gruppenwechsel relativ einfach möglich.

Soziale Kreativität

Kognitive Umbewertungsprozesse, die gemäß der Theorie der sozialen Identität auftreten, wenn ein gewünschter Gruppenwechsel nicht möglich ist. Um dennoch einen positiven Selbstwert aus der Gruppenzugehörigkeit zu ziehen, findet ein Wechsel der sozialen Vergleichsdimension statt.

Sozialer Wettbewerb

Prozess, der gemäß der Theorie der sozialen Identität immer dann auftritt, wenn ein Konflikt zwischen zwei Gruppen vorliegt. Er führt in der Regel zur Aufwertung der Eigengruppe und/oder Abwertung der Fremdgruppe.

Selbstkategorisierungstheorie

Sozialpsychologische Theorie, die Aussagen über die zugrunde liegenden psychologischen Prozesse bei der Bildung und Wahrnehmung von Gruppen trifft. Zentral ist hierbei die Selbsteinschätzung im Vergleich zu anderen, die auf personaler oder sozialer Ebene (personale vs. soziale Identität) möglich ist.

Selbststereotypisierung

Prozess, der gemäß der Selbstkategorisierungstheorie bei salienter sozialer Identität sowie dem Zustand der Depersonalisierung auftreten kann. Hierbei nimmt man sich selbst als der Eigengruppe sehr ähnlich wahr und überträgt deren Attribute bzw. Eigenschaften auf sich selbst.

Massengeist

Phänomen, das gemäß der Auffassung von Le Bon innerhalb einer Masse auftreten kann. Demnach schwinden innerhalb einer Masse die persönlichen Züge der Individuen und es werden andere Ziele verfolgt, als die einzelnen Individuen außerhalb des Massenkontextes verfolgen würden.

Normativer sozialer Einfluss

Einfluss der Gruppe auf ein Individuum, der bewirkt, dass sich dieses den Einstellungen/Verhaltensweisen der Gruppe anpasst, um dadurch soziale Anerkennung zu erfahren oder nicht negativ aufzufallen.

Informationaler sozialer Einfluss

Einfluss der Gruppe auf ein Individuum, der vorwiegend in unsicheren sozialen Situationen zum Tragen kommt. Hierbei wird die Gruppe als Informationsquelle genutzt, um zu korrekten Wahrnehmungen, Einstellungen und Verhaltensweisen zu kommen.

Basking in Reflected Glory

"Von Cialdini et al. (1976) beschriebenes Phänomen, das die Aufwertung der eigenen Person als Folge der Identifikation mit der eigenen Gruppe beschreibt. Hierbei führt die Zugehörigkeit zu einer statushohen Gruppe dazu, dass sich das Individuum in deren ""Ruhm sonnt"" und sich mit diesem identifiziert."

Soziale Erleichterung

Phänomen, dass sich die individuelle Leistungsfähigkeit in Gegenwart anderer Personen verbessert, sofern es sich um eine einfache Aufgabe handelt, bei der die Einzelleistung messbar ist. Im Gegenzug sinkt die Leistung bei schwierigen Aufgaben ohne individuelle Leistungsmessung (Zajonc, 1965).

Soziales Faulenzen

Leistungsabfall des Individuums in Gegenwart anderer Personen, wenn es sich um eine einfache Aufgabe handelt und die Leistung des Einzelnen nicht messbar ist. Im Gegenzug steigt die Leistung bei schwierigen Aufgaben, bei denen keine individuelle Leistungsmessung möglich ist.

Hidden Profile

Gruppenspezifisches Paradigma, bei dem entscheidungsrelevante Informationen nicht allen Gruppenmitgliedern gleichermaßen zugänglich sind (ungeteilte Informationen). Dies kann dazu führen, dass ungeteilte Informationen zu wenig berücksichtigt werden und Gruppenentscheidungen vorwiegend auf Basis geteilter Informationen getroffen werden.

Dekategorisierung

Ansatz von Brewer und Miller (1984) zur Weiterentwicklung der Kontakthypothese Allports. Hierbei soll durch die Reduktion salienter sozialer Kategorien der interpersonelle Kontakt gefördert werden, was zu einer verstärkten Wahrnehmung von Individualität führt.

Rekategorisierung

Ansatz von Gaertner et al. (1989) zur Weiterentwicklung der Kontakthypothese Allports. Hierbei wird aus zwei Gruppen eine neue, übergeordnete Gruppe mit gemeinsamer Identität gebildet. Als Folge treten die bisher bestehenden Kategoriengrenzen zwischen Eigen- und Fremdgruppe in den Hintergrund.

Evaluation Bias

Maß der selektiven Informationsbewertung, d.h. das Ausmaß, in dem konsistente Information gegenüber inkonsistenter Information als qualitativ hochwertiger eingestuft wird. Im klassischen Forschungsparadigma bezieht sich das Maß auf die mittlere Differenz zwischen der Qualitätsbewertung konsistenter und inkonsistenter Informationen.

Deindividuierung

Gruppenspezifisches Phänomen, das bei geltenden destruktiven Gruppennormen auftreten kann. Hierbei werden norm- und wertorientierte Verhaltensweisen zugunsten von impulsivem, gewalttätigem Verhalten in der Gruppe aufgegeben, da die Möglichkeit besteht, in der Masse unterzutauchen und nicht zur Verantwortung gezogen zu werden.

Sozialer Einfluss

Die Wirkung einer Person oder einer Personengruppe auf die Gefühle, Gedanken und das Verhalten einer anderen Person/Personengruppe. Die Wirkungsquelle kann dabei eine tatsächlich anwesende, implizit anwesende oder nur vorgestellte Person sein.

Asch-Studien

Klassische Studien zum normativen sozialen Einfluss, in denen gezeigt wird, dass selbst ein falsches Mehrheitsurteil die eigene Urteilsbildung beeinflussen kann.

Private Akzeptanz

Innere Zustimmung zu der Meinung einer Einflussquelle. Diese wird internalisiert und dann auch öffentlich vertreten.

Öffentliche Compliance

Der Meinung einer Einflussquelle wird zwar nach außen hin zugestimmt, die eigene innere Überzeugung weicht jedoch von dieser ab.

Sherif-Studien

Klassische Studien zum informativen sozialen Einfluss, in denen anhand des autokinetischen Effekts gezeigt wird, dass das Urteil der Gruppe bei hoher eigener Unsicherheit eine nützliche Informationsquelle darstellt.

Milgram-Experimente

Klassische Experimente zum Einfluss von Gehorsam gegenüber Autoritäten.

Entrapment

Phänomen, dass eigene Verhaltensweisen häufig nicht beendet werden, obwohl deutlich wird, dass diese nicht mehr gewinnbringend sind bzw. zu Nachteilen führen können. Im Kontext der Milgram-Experimente: immer stärker werdende Verpflichtung, der Autorität zu gehorchen, nur weil dieser schon zuvor gehorcht wurde.

Konversion

Laut Moscovici und Personnaz (1980) ein subtiler Prozess wahrnehmungsbezogener oder kognitiver Veränderung, bei dem als Folge tiefer Elaboration die ursprüngliche Meinung zugunsten einer anderen Sichtweise aufgegeben wird. Dieser Prozess kann dabei unbewusst und ohne äußeren Zwang ablaufen.

Konversionstheorie

Von Moscovici (1980) aufgestellte Theorie, die sich mit dem Einfluss von Minderheiten befasst. Dieser zufolge führt Einstellungsänderung in Richtung einer Minderheit zu privater Akzeptanz und Einstellungsänderung in Richtung einer Mehrheit vorwiegend zu öffentlicher Compliance.

Selbstwirksamkeitserwartung

Das Ausmaß, inwieweit ein Mensch der Überzeugung ist, dass er sein Leben und seine Umwelt lenken und aktiv etwas bewirken kann.

Stress

Unangenehmer Erregungszustand, der entsteht, wenn man das Gefühl hat, dass die äußeren Anforderungen die eigenen Ressourcen übersteigen.

Coping-Strategien

Taktiken, mit denen der Mensch Faktoren, die Stress auslösen, begegnen und mit ihnen umgehen kann. Diese können internaler Natur sein durch die Anpassung von Gedanken und Gefühlen bzw. external auf soziale Ressourcen zurückgreifen.

Resilienz

Die Fähigkeit, schwierige Situationen mit der Hilfe von Coping-Strategien zu meistern.

Intrinsische Religiosität

Das Praktizieren des Glaubens aus tiefster Überzeugung.

Extrinsische Religiosität

Das Praktizieren des Glaubens aufgrund sozialer Faktoren religiöser Gemeinschaften.

Mortalitätssalienz

Die psychische Vergegenwärtigung der eigenen Sterblichkeit.

Terrormanagementtheorie

Theorie, die postuliert, dass sich Menschen durch ihren Selbsterhaltungstrieb und ihre Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung ihrer Sterblichkeit bzw. der Gewissheit des Todes bewusst sind. Dieses Bewusstsein kann Terror, Angst angesichts der eigenen Sterblichkeit, auslösen.

Urteil

Schätzung einer objektiv messbaren Menge oder einer subjektiven Größe.

Entscheiden

Das Treffen einer Auswahl aus mindestens zwei Alternativen. Mit der Wahl der einen Alternative wird gleichzeitig die andere Option aufgegeben.

Spieltheorie

Theorie, die sich mit dem Verhalten in Entscheidungssituationen beschäftigt, in denen sich die Beteiligten gegenseitig beeinflussen. Die Theorie geht dabei von rationalen Akteuren aus, d.h., jeder Beteiligte ist gewillt, den größtmöglichen Gewinn zu erzielen.

Soziales Dilemma

Entscheidungssituation, in der die Verfolgung des individuellen Nutzens zu kollektiven Nachteilen führt, also dem Wohl der Allgemeinheit widerspricht.

Gefangenendilemma

Klassisches Spiel von Flood und Drescher (1952), bei dem zwei Verdächtige entscheiden müssen, ob sie ein Geständnis ablegen oder schweigen. Die Entscheidungskonsequenzen sind dabei so gestaltet, dass eine erfolgreiche Koordination beider Spieler stets zu einer besseren Lösung führt als eine rationale Individualentscheidung.

Trittbrettfahrer-Problem

Phänomen der Spieltheorie, das die Versuchung beschreibt, den eigenen Nutzen auf Kosten des/der anderen zu maximieren.

Beitragsdilemma

Überbegriff für Dilemmata, in denen jeder einzelne versucht ist, seinen individuellen Nutzen zu maximieren, während das kollektive Wohl nur durch die Kooperation von vielen gesichert werden kann.

Hirschjagd

Beitragsdilemma, bei dem allseitige Kooperation zur besten Lösung für alle führt. Kommt es dennoch zur Desertation, dann aus Angst davor, andere könnten desertieren.

Hühnerspiel

Beitragsdilemma, bei dem allseitiges Desertieren zum kollektiven Untergang führt.

Nutzungsdilemma

Überbegriff für Dilemmata, die sich mit dem Verbrauch gemeinnütziger Ressourcen beschäftigen. Dabei führt die individuelle Nutzenmaximierung zu einem Verfall dieser Ressourcen.

Commons-Dilemma

Von Hardin (1968) beschriebene Situation, in der ein gesamtgesellschaftliches Gut zur freien Verfügung steht. Das Gut regeneriert sich bis zu einem bestimmten Punkt selbst, bei Überstrapazierung geht es jedoch ein. Für den jeweils Einzelnen ist eine möglichst große Ausbeute von Interesse, für das Kollektiv die mäßige Nutzung zur Erhaltung der Regeneration.

Reziprozität

Gegenseitigkeit; spieltheoretisch die Erwartung, dass man durch die eigene Kooperation die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht, dass der andere ebenfalls kooperieren wird.

Mutual Coercion Mutually Agreed Upon

Vorschlag Hardins, um Kooperation zur dominanten Strategie zu machen und egoistisches Handeln als unmoralisch zu bewerten. Demnach soll individuelles rationales Verhalten, das dem kollektiven Gut schadet, bestraft werden; dieser Vorschlag soll zudem von der Mehrheit getragen werden.

Freiwilligendilemma

Dilemma, das negative Koordination erfordert - also eigenes Handeln, das gegenteilig zum Verhalten der anderen Beteiligten ist.

Soziale Neurowissenschaften

Forschungsrichtung, die sich mit den neuronalen Grundlagen sozialpsychologischer Phänomene beschäftigt. Im Sinne einer mehrdimensionalen Betrachtungsweise werden dabei klassische Sozialpsychologie, Kognitionswissenschaften und moderne Neurowissenschaften miteinander verknüpft.

Magnetresonanztomographie (MRT)

Bildgebendes Verfahren zum Sichtbarmachen unterschiedlicher Gehirnstrukturen, das auf Basis eines starken Magnetfeldes funktioniert.

Lamorfrequenz

Geschwindigkeit, mit der Wasserstoffatome um die Längsachse des statischen Magnetfeldes eines Kernspintomografen rotieren.

Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT)

Bildgebendes Verfahren auf Basis eines starken Magnetfeldes, mit dem neuronale Aktivität von Gehirnregionen indirekt über den Blutsauerstoffgehalt gemessen werden kann.

Kortikale Mittellinienareale

Areale entlang der Mittellinie des Gehirns, die zentral bei der Verarbeitung selbstbezogener Information sind.

Soziale Kognition

Alle kognitiven und affektiven Aspekte der sozialen Wahrnehmung, die mit uns selbst, anderen Personen bzw. der Beziehung zu diesen zu tun haben (Amodio & Frith, 2006).

Theory of Mind

Die Fähigkeit, innere Zustände einer anderen Person zu kennen bzw. nachvollziehen zu können.

Mentalisieren

Die Zuschreibung internaler Zustände.

False-Belief-Paradigma

Klassisches Paradigma zur Überprüfung der Theory of Mind. Geprüft wird dabei, inwiefern eine Person trotz Informationsprivileg gegenüber einer anderen Person erkennen kann, dass diese Person andere Überzeugungen hat, selbst wenn diese falsch sind.

Amygdala

Mandelförmige Hirnstruktur, die u.a. bei der Verarbeitung negativer affektiver Reize aktiviert ist.

Nucleus accumbens

Kernstruktur des neuronalen Belohnungszentrums, die stark an emotionalen Lernprozessen, dem Ausdruck von Motivation sowie der Ausbildung und Aufrechterhaltung von Sucht beteiligt ist.

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