A-Z Navigation
Begriff Erklärung
11β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase-Typ 2 (11β-HSD2)

Ein Enzym, welches hormonell aktives Kortisol in hormonell inaktives Kortison umwandelt und in großen Mengen in der Plazenta, aber auch in anderen Organen und Drüsen (z. B. Speicheldrüse) vorhanden ist.

Adenohypophyse

Hypophysenvorderlappen, welcher glandotrope und nichtglandotrope Hormone produziert und in die Blutbahn sezerniert.

Adhärenz

Einhaltung der vom Arzt oder Therapeuten gemeinsam mit dem Patienten vereinbarten Empfehlungen (z. B. Verbesserung des Gesundheitsverhaltens) zur Erreichung eines Therapieziels. Wichtig ist dabei, dass der Patient aktiv eingebunden wird und gemeinsam eine individuell passende Behandlung erarbeitet wird. Beide Seiten tragen somit gemeinsam die Verantwortung für die Umsetzung und den Therapieerfolg.

Adhäsionen

Verwachsungen im Bauchraum.

Adipositas

Fettsucht oder Fettleibigkeit. Adipositas ist eine komplexe, chronische, über das Normalmaß hinausgehende generalisierte Vermehrung des Fettgewebes im Körper. Sie entsteht, wenn die Energiezufuhr (vor allem durch fettreiche Ernährung) den Energieverbrauch übersteigt. Die Klassifizierung der Adipositas erfolgt mit Hilfe des Body Mass Index (BMI).

Adnexitis

Chronisch-rezidivierende Entzündungen der Eileiter und der Eierstöcke.

Adrenalin

Hormon aus dem Nebennierenmark, das dem Einfluss des autonomen Nervensystems unterliegt. Unterstützt die Aktivität des sympathischen Nervensystems.

Adrenokorticotropes Hormon (ACTH)

Hormon, das aus der Hypophyse nach Stimulation durch CRH ausgeschüttet wird und die Synthese und Freisetzung von Glukokortikoiden aus den Nebennierenrinden bewirkt.

Aids („acquired immunodeficieny syndrome“)

Entwickelt sich, wenn im Verlauf einer HIV-Infektion die CD4+-T-Zellen abfallen und opportunistische Infektionen auftreten.

Algesimetrie

Schmerzmessung, im engeren Sinne objektive Schmerzmessung, z. B. anhand von psychophysiologischen Kennwerten.

Allergien

Allergien sind Intoleranzreaktionen gegenüber Substanzen (sog. Antigenen), die normalerweise nicht für den Körper schädlich sind. Die Sensibilisierung beruht auf einer Fehlregulation von erworbenen, antigenspezifischen Immunreaktionen. Ausgangspunkt ist die Aktivierung von speziellen, im Blutkreislauf zirkulierenden Untergruppen von T-Lymphozyten, den T-Helfer-Zellen (TH1-Zellen bei Kontaktdermatitis, T-H2-Zellen bei Neurodermitis). Diese T-Lymphozyten werden durch Botenstoffe (sog. Zytokine wie z. B. Interleukine) aktiviert und treten ins Gewebe (Haut, Schleimhaut der Bronchien) über. Dort produzieren sie selbst ebenfalls Zytokine, die u.a. wiederum Mastzellen zur Ausschüttung von Entzündungsmediatoren (z. B. Histamin) stimulieren. Diese Substanzen sind auch für die begleitenden Entzündungsreaktionen (sowie Juckreiz bei Hautkrankheiten) verantwortlich. Darüber hinaus stimulieren die T-Lymphozyten auch die B-Zellen zur Produktion von IgE-Antikörpern, die für die Erkennung, Bindung und Beseitigung von Antigenen zuständig sind. Entsprechend den Unterschieden in den beteiligten Immunmechanismen und der hieraus resultierenden zeitlichen Dynamik unterscheidet man unterschiedliche Typen von Allergien (Typ I, II, III und IV).

Allostase

Adaptiver Prozess, durch den der Körper unter Stress durch physiologische und psychologische Anpassungsleistungen Stabilität zu erreichen versucht.

Amenorrhö

Ausbleiben der Menstruation.

Amenorrhö, funktionelle hypothalamischen (FHA)

Eine nicht durch organische Ursachen bedingte Amenorrhö.

Amniozentese

Fruchtwasserpunktion.

Amygdala

Gehirnregion des Limbischen Systems. Vermittelt Emotionen und emotionales Gedächtnis (vor allem bei der Furchtkonditionierung) und beeinflusst Stressreaktionen.

Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)

Neurodegenerative Erkrankung, die zu einer fortschreitenden Zerstörung des willkürmotorischen Systems führt.

Analgetika

Schmerzhemmende Medikamente. Man unterscheidet nichtsteroidale Analgetika von narkotischen, d. h. auf Opiaten basierende Analgetika.

Androgene

Männliche Geschlechtshormone, z. B. Testosteron.

Androgenisierung

„Vermännlichung“ bzw. Entwicklung von Merkmalen und Symptomen, die durch eine erhöhte Androgenexposition induziert werden.

Angina pectoris

Engegefühl, Druckgefühl und Schmerzen in der Brust, oft Ausdruck einer koronaren Minderdurchblutung.

Angiogenese

Ausbildung der Mikrozirkulation bzw. Blutzufuhr für eine Zelle.

Angiopathie

Pathologische Veränderungen der Blutgefäße (z. B. der Gefäßwände), z. B. bei Diabetes mellitus.

Angststörung, pränatale

Eine Angststörung während der Pränatalzeit, deren Symptome weitgehend einer üblichen Angststörung entsprechen, sich aber vor allem auf das Wohlergehen des ungeborenen Kindes, die Schwangerschaft und Geburt beziehen.

Anhydrisch

Ohne Wassergehalt; Stoffe, die elektrischen Strom leiten können.

Anovulation

Ausbleiben des Eisprungs.

Anpassungsstörung

Psychische Störung, die als Reaktion auf belastende Lebensereignisse wie z. B. einen schweren medizinischen Krankheitsfaktor eintreten kann (im Gegensatz zu „Aufgrund-Störung“).

Antigen

Antigene sind Moleküle, an die sich Antikörper oder Rezeptoren von T-Lymphozyten binden können. Oft wird der Begriff Antigen mit dem Begriff Immunogen gleichgesetzt. Als Antigene können komplexe Fremdmoleküle (z. B. Polysaccharide, Proteine, Proteoglykane), aber auch fremde Körperzellen, Bakterien und ihre Toxine oder manche Viren fungieren.

Antikörper

Antikörper werden vom Immunsystem als Reaktion auf ein spezifisches Antigen gebildet, um dieses durch Komplementbildung unschädlich zu machen. Als Antigene können komplexe Fremdmoleküle (z. B. Polysaccharide, Proteine, Proteoglykane), aber auch fremde Körperzellen, Bakterien und ihre Toxine oder manche Viren fungieren.

Anus praeter

Künstlicher Darmausgang.

Apathie

Antriebs- oder Autoregulationsdefizit; im Unterschied zur Depression durch spezifische externale Cues relativ leicht aufhellbar.

Aufgrund-Störung

Psychische Störung, deren Auftreten eindeutig durch körperliche (z. B. hirnorganische) Veränderungen entstanden ist (im Gegensatz zur „Anpassungsstörung“, s. dort).

Autoantigen

Autoantigene (Synonym: Selbstantigene) sind körpereigene Moleküle, die bei Vorhandensein einer Autoimmunität als Antigene fungieren.

Autoimmunität

Aufgrund einer Störung von Kontrollmechanismen (z. B. der Suppressor-T-Lymphozyten) kann sich das Immunsystem (v. a. zytotoxische T-Lymphozyten) gegen körpereigenes Gewebe (z. B. Haut, Bindegewebe) wenden.

Baby Blues

Eine negative Verstimmung in den ersten Tagen nach der Entbindung, die mit emotionaler Labilität, Empfindlichkeit und Weinen einhergeht. Die Symptome klingen nach wenigen Tagen wieder ab.

Backward Chaining

Aufbau einer „Verhaltenskette“ (s. dort) von seinem letzten Glied her.

Baroreflexe, arterielle

Sie ermöglichen eine Optimierung der Herzarbeit, da sie bei Blutdruckabfall eine Beschleunigung der Herzrate, bei Blutdruckanstieg eine Verlangsamung der Herzrate bewirken. Die für die Integration zuständigen Hirnstammmechanismen beeinflussen eine Reihe anderer Faktoren wie z. B. Hormonausschüttung des Nebennierenmarks, Gefäßtonus, Wachheit und Empfindlichkeit gegenüber aversiven Reizen.

Basalganglien

Im Endhirn gelegene Kerngruppe (u. a. Ncl. caudatus, Putamen, Globus pallidus internus u. externus), die Teil zahlreicher, von präfrontalen Kortexabschnitten ausgehender Regelkreissysteme sind. Über die Basalganglien werden motorische Abläufe im raum-zeitlichen Kontext moduliert und auch wichtige nichtmotorische Funktionen (u. a. bestimmte Aufmerksamkeitsfunktionen) mit gesteuert.

Belastungsstörung, postpartale posttraumatische

Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) als Reaktion auf eine Geburt, die subjektiv als traumatisch erlebt wurde.

Bewältigung

Bemühungen einer Person mit spezifischen externalen und/oder internalen Bedingungen umzugehen.

Biofeedback

Verfahren, bei dem die Person Kontrolle über körperliche Vorgänge durch optische oder akustische Rückmeldung der jeweiligen Körpersignale erlernt.

Biofeedbacktraining, anorektales

Die Funktionen der Beckenbodenmuskulatur, der Analsphinkter oder des Rektums werden mithilfe elektromyografischer Erfassung in visuelle oder auditorische Signale umgewandelt. Der Patient kann so lernen die Schließmuskeln des Analkanals zu beeinflussen.

Body Mass Index (BMI)

Index zur Bestimmung des Gewichtsstatus; wird berechnet, indem das Körpergewicht in Kilogramm durch die quadrierte Körperlänge in Metern dividiert wird.

Brain Derived Neurotrophic Factor (BDNF)

Protein, das auf Neurone des zentralen und peripheren Nervensystems wirkt und das neuronale Wachstum fördert.

Brain-Computer Interface

Neurofeedbacksystem, welches die Hirnstromaktivität über einen Computer wahrnehm- und damit steuerbar macht.

Brustkrebs (Mammakarzinom)

Karzinom der Brustdrüse; häufigste Krebserkrankung bei Frauen.

Chronifizierung

Zeitliche Entkoppelung des Schmerzerlebens von ursprünglich vorhandenen organischen Ursachen. Dabei verliert der Schmerz seine ursprüngliche Funktion als Warnsignal.

Chronobiologie

Fachgebiet über die zeitliche Organisation biologischer Systeme.

Circulus vitiosus

Teufelskreis.

Colitis

Oberbegriff für akut oder chronisch verlaufende Entzündungen des Dickdarms.

Colitis ulcerosa

Chronisch entzündliche Darmerkrankung. Sie ist jedoch, im Gegensatz zum Morbus Crohn, auf den Dickdarm beschränkt und es kommt zu Entzündungen der Dickdarmschleimhaut in Form von flächigen Geschwüren (zumeist im Mastdarm).

Compliance des Patienten

Konzept, dass der Patient die Verordnungen des Arztes einhalten soll. Dieses Konzept wird heute zugunsten des „Empowerments“ verlassen. Im Vordergrund stehen dabei die Einsicht des Patienten und seine Selbstverantwortung. Begrifflich abgelöst durch „Adhärenz“.

Compliance, rektale

Dehnbarkeit der Enddarmwand.

Computertomografie

Röntgenuntersuchung, die schichtweise Bilder aus dem Körperinneren liefert.

Constraint Induced Movement Training/Therapy (CIMT)

Kortikale Reorganisation (s. dort) als Folge des gezielten Gebrauches eines geschädigten somatischen Funktionssystems bei gleichzeitigem systematischen Nichtgebrauch kompensatorisch einsetzbarer somatischer Funktionen.

Coping

Bewältigung von Belastungen.

Coping-Hypothese

Beschreibt einen Zustand mangelnder Alltagsbewältigung als Folge diskreter, aber verkannter neuropsychologischer Teilleistungsstörungen (bes. der geteilten und selektiven Aufmerksamkeitsleitungen etc.) nach einer sonst gut verheilten Hirnschädigung (z. B. SHT, Blutungen, Tumoren etc.).

Corpus callosum

Balken (bestehend aus Nervenfasern), welcher die beiden Großhirnhälften (Hemisphären) miteinander verbindet.

Corpus luteum

Gelbkörper. Eine vorübergehend aktive Hormondrüse, welche sich nach der Ovulation aus den im Ovar zurückgebliebenen Follikelzellen bildet und zu einem großen Anteil Progesteron und zu einem geringeren Anteil Östrogen produziert.

Darmerkrankungen, funktionelle

Beeinträchtigende Beschwerden und Schmerzen im Verdauungstrakt, ohne dass ein pathophysiologisches Korrelat identifiziert werden kann.

Darmlumen

Der von der Darmwand umschlossene Hohlraum.

Defäkografie

Funktionelle Röntgenaufnahme des Enddarms, die die Beurteilung morphologischer Auffälligkeiten sowie funktioneller Veränderungen während der Rektumentleerung erlaubt.

Depression, postpartale

Eine depressive Störung, die im 1. Jahr nach der Geburt auftritt. Das klinische Bild einer postpartalen Depression entspricht weitgehend dem klinischen Bild einer üblichen Depression, außer dass sich die dysfunktionalen Gedanken und Gefühle mehrheitlich auf das neugeborene Kind und die neue Mutterrolle beziehen.

Depression, pränatale

Eine depressive Störung während der Pränatalzeit, deren Symptome weitgehend einer üblichen depressiven Störung entsprechen, sich aber vor allem auf das ungeborene Kind, die Schwangerschaft und Geburt beziehen.

Depression, sekundäre

Depressionssyndrom, welches als direkte Folge des gestörten Transmitterhaushaltes einer – oft neurodegenerativen – Erkrankung entsteht.

Depression, subsyndromale

Auch "subklinische" Depression genannt; spezifisches Depressionssyndrom, welches nicht den vollständigen Kriterienkatalog der zugehörigen spezifischen Depression aufweist. Tritt u. a. häufig bei neurologischen Erkrankungen auf.

Desoxyribonukleinsäure (DNS)

Träger der genetischen Information einer Zelle.

Diabetes mellitus

Zuckerkrankheit. Diabetes mellitus ist die häufigste endokrine Störung und Krankheitsbegriff für verschiedene Formen der Glukosestoffwechselstörung mit unterschiedlicher Ätiologie und Symptomatik. Gemeinsames Kennzeichen der verschiedenen Formen ist ein relativer oder absoluter Mangel an Insulin (Blutzucker).

Diarrhöen

Durchfälle, flüssiger Stuhl.

Diathese-Stress-Modell

Ein verhaltensmedizinisches Modell zur Entstehung psychophysiologischer Störungen, bei dem prädisponierenden Faktoren (Diathese) und auslösenden Stressoren (Stress) gleichermaßen Bedeutung zugemessen wird.

DSM:316

Kategorie im DSM-IV, über welche psychische Störungen codiert werden, die sich durch die Interaktion psychischer Zustände und medizinischer Krankheitsfaktoren auszeichnen. Im Unterschied zur „Aufgrund-Störung“ “ oder „Anpassungsstörung“ (s. dort) kommt es hier auch zu einer erheblichen Beeinflussung des klinischen Erscheinungsbildes eines medizinischen Krankheitsfaktors durch emotionale und/oder behaviorale Faktoren (s. auch „ICD:F54).

Dyslipidämie

Fettstoffwechselstörung, die sich in einer Veränderung von Triglyzerid- und/oder Cholesterinspiegeln äußert.

Dysmenorrhö

Schmerzhafte Regelblutung.

Effektstärke

Deskriptive Größe für die Beschreibung der Wirksamkeit von Therapien, ermittelt durch den Vergleich der Mittelwerte von behandelten und unbehandelten Patienten in Relation zur Standardabweichung. Eine Effektstärke von ES = 0,80 gilt konventionell als Indikator „großer“ Wirksamkeit.

Eifollikel

Auch als Follikel bezeichnet. Eizelle, die während der Follikelphase des Menstruationszyklus im Ovar zu einem befruchtungsfähigen Ei heranreift.

Emotionsregulation

Steuerung von aufkommenden starken Gefühlen und Stimmungen.

Endometriose

Schmerzhafte, chronische gynäkologische Erkrankung, bei der sich endometriumähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter befindet und sich zyklisch, unter dem Einfluss von Östrogen und Progesteron aufbaut und wieder abblutet.

Endometrium

Gebärmutterschleimhaut.

Endometriumablation

Operative Abtragung der Gebärmutterschleimhaut.

Endometriumkarzinom

Krebserkrankung der Gebärmutterschleimhaut.

Endoskopie (Spiegelung)

Medizinische Technik, mit deren Hilfe es möglich ist, ohne oder nur mit einem kleinen chirurgischen Eingriff in Körperhöhlen oder Hohlorgane für diagnostische und therapeutische Maßnahmen einzudringen.

Endosonografie

Ultraschalluntersuchung, die nicht von außen durch die Haut, sondern von innen durch ein Hohlorgan durchgeführt wird.

Epidemiologie

Disziplin, die sich mit der Häufigkeit von Neuerkrankungen bzw. der Verbreitung von Erkrankungen und auch ihren Ursachen in Populationen beschäftigt.

Epigenetik

Über epigenetische Mechanismen (z. B. Methylierung, Histonmodifikation) können Umwelteinflüsse die Aktivität von Genen erhöhen oder vermindern, ohne die Sequenz der DNA zu verändern.

Epigenetische Einflüsse

Einflüsse, die nicht auf Abweichungen in der Sequenz der genetischen Information in der DNS (Desoxyribonukleinsäure) der Zelle zurückgehen, sondern auf eine (ggf. auch vererbbare) Änderung der Genregulation und Genexpression unter dem Einfluss von Umweltfaktoren.

Erbrechen, antizipatorisches

Siehe „Übelkeit, antizipatorische“.

Ernährung, enterale

Elementardiät („Astronautenkost“), hochkonzentrierte Nahrung, die z. B. über eine Sonde direkt in den Magen appliziert werden kann und die schnell resorbiert wird.

Ernährung, parenterale

Ernährung unter Umgehung des Verdauungstraktes (z. B. Infusion).

Erschöpfungssyndrom, chronisches („chronic fatigue syndrome“; CFS)

Ist durch eine medizinisch nicht ausreichend erklärte Erschöpfung von mindestens 6 Monaten Dauer definiert, die nicht das Resultat einer fortwährenden Anstrengung ist, die nicht durch Ruhe gemildert werden kann und die zu einer substanziellen Reduktion von beruflichen und sozialen Aktivitäten führt. Weiter müssen mindestens 4 von 8 begleitenden Symptomen vorliegen; dazu gehören nicht erholsamer Schlaf, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme, Muskelschmerzen, Halsschmerzen und empfindliche Lymphknoten.

Exazerbation

Verschlechterung (im Zusammenhang mit körperlichen Zuständen gebräuchlich).

Expressives Schreiben

Patienten schreiben ein- bis dreimal jeweils 20–30 Minuten über belastende Ereignisse in ihrem Leben oder Belastungen im Zusammenhang mit ihrer Erkrankung. Nachweislich lässt sich das Befinden der jeweiligen Patienten durch diese Intervention günstig beeinflussen.

Fatigue

Müdigkeits- und Erschöpfungssyndrom, häufig auftretend u.a. im Zusammenhang mit neurologischen Krankheiten.

Fertilität

Fruchtbarkeit.

Fibromyalgiesyndrom („fibromyalgia syndrome“; FMS)

Wird nach Kriterien des American College of Rheumatology (ACR) diagnostiziert, wenn chronische Schmerzen auf beiden Seiten des Körpers, und zwar sowohl im unteren wie auch im oberen Bereich sowie im Bereich des Achsenskeletts vorliegen.

Fistel

Pathologische, röhren- oder röhrennetzartige Verbindung zwischen einem inneren Hohlorgan und anderen Organen, bzw. der Körperoberfläche.

Follikelstimulierendes Hormon (FSH)

Sexualhormon, welches zur Gruppe der Gonadotropine zählt und von der Hypophyse pulsatil ausgeschüttet wird. FSH regt bei der Frau während der Follikelphase des Menstruationszyklus die Reifung eines dominanten Eifollikels in den Ovarien und dadurch die Östrogenproduktion an. Beim Mann stimuliert FSH die Spermienbildung in den Hoden.

Frühgeburt

Eine Geburt, die vor der 37. Schwangerschaftswoche erfolgt.

Gastroskopie

Endoskopie des Magens.

Geburtshilfe

Ein Fachgebiet der Gynäkologie, welche sich mit der medizinischen Überwachung, Betreuung und Pflege von Frauen und ihren Kindern während der Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett beschäftigt.

Gefäßbett, arterielles

In diesem Gefäßgebiet herrscht hoher Blutdruck. Alle Manifestationen der Arteriosklerose befinden sich in diesem Gefäßgebiet, was für die Bedeutung druckbedingter Kräfte bei diesem Prozess spricht.

Gen

Funktionelle Einheit der DNA, die die genetische Information für ein Genprodukt (Proteinmolekül) enthält.

Genotypus

Summe aller genetischen Informationen, die ein Mensch über die Vererbung erhalten hat.

Glukagon

Kataboles Hormon. Antagonist des Insulins, wird freigesetzt, um die Bereitstellung von in der Leber gespeicherter Glukose zu aktivieren.

Glukokortikoide

Zählen zu den Steroidhormonen, werden in der Nebennierenrinde gebildet. Der Name leitet sich ab von ihrer wichtigen Funktion beim Glucose-Stoffwechsel. Das wichtigste Glukokortikoid beim Menschen ist das Kortisol.

Glukosetoleranztest, oraler

Belastungstest, der erfasst, wie effektiv Glukose verstoffwechselt wird. Wird eingesetzt, um eine gestörte Glukosetoleranz (Prädiabetes) oder einen Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) zu diagnostizieren.

Glykogenolyse

Bereitstellung von in der Leber gespeicherter Glukose, Mechanismus, der dazu dient, den Glukosespiegel zu regulieren (Glukohomöostasis).

Go/No-Go-Aufgabe

Testverfahren zur Überprüfung der Fähigkeit, Handlungsimpulse zu unterdrücken.

Gonaden

Geschlechtsdrüsen. Bei der Frau werden die Gonaden als Ovarien und beim Mann als Hoden bezeichnet.

Gravidität

Schwangerschaft.

Grazing

Ständiger Konsum kleinerer Nahrungsmengen über einen längeren Zeitraum.

Gruppentherapie, supportiv-expressive

Verfahren, das in der Therapie von Krebspatienten eingesetzt wird mit dem Ziel, unterstützende Beziehungen zwischen den Gruppenmitgliedern aufzubauen, tiefe emotionale Reaktionen im Hinblick auf die Krebserkrankung und die Angst gegenüber Tod und Verlust auszudrücken und Problemsituationen beim Umgang mit Ärzten, Pflegepersonal und der Familie zu bearbeiten.

Gruppentraining, operantes

Ein verhaltenstherapeutisches Training, bei dem in der Gruppe Schmerzverhalten abgebaut und gesundes Verhalten erlernt wird.

Gynäkologie

Fachgebiet der Medizin, welche sich mit der Prävention, Diagnose und Behandlung von Störungen und Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane und des weiblichen Reproduktionssystems befasst.

Habit Reversal

Wörtlich: Umkehrung einer Gewohnheitsbildung; verhaltenstherapeutisches Verfahrung zur Behandlung von „nervous habits and tics“.

Habituation

Einfacher Lernvorgang, Gewöhnung, d. h. Minderung von Aufmerksamkeitsfokussierung und Aktivierungsreaktionen auf wiederkehrende oder anhaltende Reize (ohne Handlungsaufforderungscharakter).

Harninkontinenz

Unfreiwilliger Harnabgang.

HbA1C

Glykiertes Hämoglobin, das in etwa die mittlere Blutglukosekonzentration der letzten 2–3 Monate als „Langzeitzuckerwert“ widerspiegelt.

Head’sche Zonen

Hautzonen, in denen Schmerz auftritt, obwohl Eingeweideschmerz vorliegt. Die Ursache hierfür liegt in der Konvergenz sensibler Nervenfasern von Haut und Eingeweiden im selben Rückenmarksabschnitt.

Helicobacter pylori

Stäbchenbakterium, das den menschlichen Magen besiedeln kann. Die Infektion mit Helicobacter pylori kann zu einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) und/oder Geschwüren führen.

Heritabilitätsrate

Maß für den genetischen Einfluss auf Eigenschaften. Gibt den durch Gene erklärbaren Anteil der Varianz eines Merkmals an.

Herzinfarkt

Mangeldurchblutung eines Herzmuskelbezirks infolge Verschlusses einer Koronararterie mit Zelltod.

Herzkrankheit, koronare

Erkrankung des Herzens, die durch Engstellen oder Verschlüsse in den Herzkranzgefäßen (Koronararterien) verursacht wird.

Herzrate

Häufigkeit der Herzschläge pro Minute. Normal sind 60–100 Schläge pro Minute. Während des Schlafs kann die Herzrate bei gut Trainierten auf Werte um 40 pro Minute absinken, während Belastung kann sie auf 200 pro Minute steigen. Man spricht in diesen Fällen von Bradykardie oder Tachykardie. Tritt eine Tachykardie oder Bradykardie unter inadäquaten Bedingungen auf, so sollte an Rhythmusstörungen gedacht werden.

Herzratenvariabilität

Die Herzrate ist nicht konstant. Aufgrund autonomer Einflüsse variiert die Herzrate erheblich. Diese Variationen können herangezogen werden, um an der Körperoberfläche Informationen über die Aktivität des Vagusnervs (Parasympathikus) und über die Balance zwischen der sympathischen und vagalen Aktivität zu erhalten.

High Density Lipoprotein

Lipoprotein aus einer hohen Dichteklasse; dient als Transportvehikel fettähnlicher Substanzen im Blutplasma.

Hippocampus

Vermittelt das deklarative, kontextgebundene Gedächtnis sowie Lernen (Konditionierung) und kontrolliert die Stresshormonachse. Exzessive Glukokortikoidfreisetzung und Stress schädigen den Hippocampus.

HIV („human immunodeficiency virus“)

Retrovirus, der CD4+-T-Zellen und Zellen des Monozyten/Makrophagensystems infiziert und zerstört. Diese langsame Verringerung von CD4+-Zellen in der Peripherie ist charakteristisch für die HIV-Erkrankung.

Hormone

Chemische Botenstoffe, die typischerweise in die Blutbahn freigesetzt werden und Informationen im gesamten Organismus an Zielzellen vermitteln, welche mit Rezeptoren für die Hormone ausgestattet sind. Hormone beeinflussen physiologische Funktionen und Verhalten.

Hormonrezeptoren

Spezifische Bindungsstellen für Hormone, welche die Effekte der Hormone in Zielzellen vermitteln. Man unterscheidet Membranrezeptoren und Steroidhormonrezeptoren.

Hyperalgesie

Übermäßige Schmerzempfindlichkeit. Es wird die primäre Hyperalgesie (Schmerzüberempfindlichkeit im Zentrum einer Verletzung) von der sekundären Hyperalgesie, welche die Überempfindlichkeit der angrenzenden Hautareale beschreibt, unterschieden.

Hyperemesis gravidarum

Übermäßiges Schwangerschaftserbrechen.

Hyperglykämie

Erhöhter Zuckergehalt des Blutes (zu hohe Blutglukose); Leitsymptom des Diabetes mellitus.

Hyperinsulinämie

Vermehrte pankreatische Ausschüttung von Insulin, oft eine Folge einer Reduktion der Insulinsensitivität bei Typ-2-Diabetes.

Hyperlipidämie

Erhöhung von Serumlipiden; Oberbegriff für Hypercholesterinämie und Hypertriglyzeridämie. Die Mehrzahl der Hyperlipidämien resultiert aus einer Kombination von erblichen und nutritiven Faktoren. Ursachen sekundärer Hyperlipidämien können Essstörungen, Diabetes mellitus u. a. sein.

Hypersensibilitätshypothese

Besagt, dass Patienten mit funktionellen Darmerkrankungen durch eine besondere Empfindlichkeit der Darmwand gekennzeichnet sind und deshalb möglicherweise normale Motilitätsmuster zu unangenehmen oder schmerzhaften Empfindungen führen können.

Hypertonie, primäre

Nicht organisch bedingter Bluthochdruck.

Hypnosetherapie (Hypnotherapie, Hypnosepsychotherapie)

Therapieformen, die anstreben, Trancezustände psychotherapeutisch therapeutisch zu nutzen.

Hypoglykämie

Unterzuckerung; zu niedrige Blutglukosespiegel.

Hypothalamisch-hypophysäres System

Neuroendokrine Schnittstelle zwischen Hypothalamus und Hypophyse, über welche das Gehirn die periphere Hormonfreisetzung kontrolliert.

Hypothalamus

Kontrolliert Vitalfunktionen und steuert die Hormonfreisetzung aus der Hypophyse. Wichtige Struktur für die Koordination der Stressreaktion.

Hypoventilation, alveoläre

Gasaustauschstörung, die mit einer ungenügenden Belüftung der Lungenkapillaren einhergeht. Folgeerscheinungen können ein Sauerstoffmangel und ein erhöhter Kohlenstoffdioxidgehalt im Blut sein.

Hysterektomie

Operative Entfernung der Gebärmutter.

Infektionen

Infektionen beruhen auf dem Eindringen von Viren in den Körper, in dem sie sich vermehren. Die Übertragung kann durch direkten Kontakt über die Haut, indirekt (z. B. Körpersekrete) oder durch Überträger (Mücken) erfolgen. Die Immunabwehr beruht auf der Bildung von Antikörpern, die die Viren binden und der Phagozytose durch Makrophagen bzw. der Vernichtung durch zytotoxische T-Lymphozyten und natürliche Killerzellen zuführen. Durch spezifische Gedächtnis-T-Lymphozyten wird eine Immunität gegen die Viren entwickelt. Nach der Primärinfektion kann jedoch auch eine latente, subklinische Infektion bestehen bleiben, die durch exogene oder endogene Faktoren reaktiviert wird, wenn die Immunabwehr geschwächt wird.

Infertilität

Unvermögen eine Schwangerschaft bis zu einer Lebendgeburt auszutragen.

Inhibiting-Hormone

Hypothalamische Hormone, welche die Freisetzung von Hormonen aus der Adenohypophyse hemmen (z. B. Prolactin Release-Inhibiting Hormon).

Injektion, subkutan

Injektion in die Unterhaut.

Insemination

Ein Verfahren der assistierten Reproduktion, bei der männliche Samenzellen in die Gebärmutter eingebracht werden.

Insulin

Lebenswichtiges Hormon der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), das in den β-Zellen der Langerhans-Inseln produziert wird, Antagonist des Glukagon.

Insulinresistenz

Die Körperzellen (Muskel, Fett) reagieren zu wenig bis gar nicht auf Insulin, sie sind resistent; pathologischer Mechanismus in der Entstehung von Typ-2-Diabetes.

Insulinsubstitution

Ersetzen des vom eigenen Körper nicht mehr oder nicht mehr ausreichend produzierten Hormons Insulin durch Gaben von Insulin mittels Injektion oder Insulinpumpe

Interferone

Proteine, die von Zellen im Rahmen der Immunantwort auf bakterielle oder virale Infektionen gebildet werden und antivirale, antiproliferative und immunmodulatorische Wirkungen besitzen.

Interleukine

Von Leukozyten sezernierte Proteine, die als lösliche Bestandteile des Immunsystems (humorale Immunität) die Kommunikation zwischen Zellen des Immunsystems ermöglichen und der Immunregulation dienen.

Interozeption

Auch als Interzeption bezeichnet; Wahrnehmung körperinterner Reize.

Intervention

Behandlung von bestehenden Krankheiten und Störungen in ihrer Akutphase; zielt auf eine Heilung des Patienten ab.

In-vitro-Fertilisation (IVF)

Ein Verfahren der assistierten Reproduktion, bei der die männlichen Samenzellen in einem speziellen Kulturmedium außerhalb des weiblichen Körpers mit der weiblichen Eizelle zusammengebracht werden.

Inzidenz

Anzahl der Neuerkrankungsfälle einer bestimmten Erkrankung innerhalb eines bestimmten Zeitraums (meist auf ein Jahr bezogen).

Kanzerogene

Faktoren, die das Auftreten maligner Tumoren erhöhen, im Wesentlichen unterschieden in chemische (organische und anorganische) und physikalische (ionisierende und ultraviolette Strahlen) Kanzerogene.

Karzinome

Maligne (bösartige) Neubildungen (NeopIasien), die ihren Ursprung im Epithelgewebe haben.

Karzinom, kolorektales

Bösartiger Tumor im Dick- und Mastdarmbereich.

Kausalattributionen, krankheitsbezogene

Vermutungen des Patienten über die Ursachen einer Erkrankung.

Ketoazidose

Übersäuerung des Blutes durch Fettsäuren, die bei Abbau von Fett zur Glukosebereitstellung entstehen. Akutkomplikation bei Diabetes, die unbehandelt zu Bewusstlosigkeit führen kann (synonym: diabetisches Koma).

Kleinhirn

Cerebellum. Koordiniert schnelle zielgerichtete Bewegungen und Bewegungsabläufe und ist wichtig für die Spracherkennung und andere Wahrnehmungsleistungen.

Klimakterisches Syndrom

Symptomkomplex bestehend aus körperlichen und psychischen Beschwerden, welche während des Klimakteriums auftreten können.

Klimakterium

Wechseljahre. Die Zeit vor und nach der letzten Menstruationsblutung (Menopause) einer Frau. (Kap. 10)

Kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansatz

Techniken der Verhaltenstherapie, die mit Neu-Erlernen und Umstrukturieren von krankheitsverstärkenden Denkweisen und Verhalten arbeitet.

Kohärenz

Fähigkeit Anforderungen des Lebens als Herausforderungen und nicht als Überforderungen zu erleben. Ein Individuum mit hoher Kohärenz antizipiert und bewertet belastende Umweltereignisse vor dem persönlichen Hintergrund eines überdauernden Vertrauens in die eigene Person.

Kohärenzgefühl

Gefühl der Zuversicht, dass innere oder äußere Erfahrungen sinnhaft, verstehbar und zu bewältigend sind.

Komorbidität

gleichzeitige Auftreten von mindestens zwei Erkrankungen und/oder Störungen bei der gleichen Person.

Kompensation

Ausgleich eines ausgefallenen somatischen Funktionssystems durch ein Alternativverhalten.

Konditionierung, klassische

Nach mehrmaligem, gemeinsamem Auftreten eines unkonditionierten Reizes (UCS) mit einem neutralen Reiz wird gelernt, dass der vormals neutrale Reiz einen Hinweis auf den UCS darstellt. Dieser Lernprozess führt dazu, dass der neutrale Reiz zu einem konditionierten Reiz (CS) wird, und die vorher unkonditionierte Reaktion (UR) durch den CS ausgelöst wird (konditionierte Reaktion, CR).

Konditionierung, operante oder instrumentelle

Die Auftretenshäufigkeit eines Verhaltens wird durch die Konsequenzen darauf bedingt. Verhaltensweisen bzw. physiologische Reaktionen treten häufiger auf, wenn ihnen ein verstärkender Reiz folgt. Bei aversiven Konsequenzen nehmen sie ab.

Konditionierungsprozesse

Prozesse des respondenten und operaten Lernens (s. Lernen).

Konsiliartätigkeit

Untersuchung und Behandlungsempfehlung oder Mitbehandlung des Patienten durch den Konsiliarius (psychologischer Psychotherapeut/Psychiater) aufgrund einer Aufforderung durch den behandelnden Arzt.

Kontinenz, rektoanale

Das Vermögen, die Entleerung von Stuhl aus dem Enddarm willkürlich zu steuern.

Kontingenzmanagement

Steuerung von Verhaltensraten durch Einflussnahme auf die Konsequenzen eines Verhaltens (d. h. die Verstärkungs- und Bestrafungsmechanismen).

Koronarangiografie

Röntgenverfahren mit Kontrastmittel zur Darstellung der Herzkranzgefäße durch Einführung eines Katheters in eine große Arterie (A. brachialis oder A. femoralis).

Kortex, zerebraler

Großhirnrinde. Zuständig für Interpretation von sensorischen Reizen und für höhere motorische Kontrolle sowie Denken, Problemlösen und Zuordnen von Assoziationen. Der präfrontale Kortex, Teil des zerebralen Kortex, kontrolliert Emotionen und Impulse.

Kortikosteroide

Chemisch veränderte Abkömmlinge der Glukokortikoide, vor allem immunsuppressive Wirkung.

Kortikotropin-Releasing-Hormon („corticotropin releasing hormone“, CRH)

Hormon, das durch den Hypothalamus freigesetzt wird und die Hypophyse zur Abgabe von ACTH stimuliert, das wiederum stimulierend auf die Nebennierenrinde wirkt, wo Kortisol produziert wird. Auch durch die Plazenta wird dieses Hormon gebildet. Erhöhte Werte sind ein möglicher Hinweis auf eine Frühgeburt.

Kortisol

Hormon, das in der Nebennierenrinde, nach Stimulation durch ACTH aus der Hypophyse, gebildet wird und zahlreiche metabolische und immunmodulatorische Effekte hat. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Koordination der Stressreaktion.

Krankheitsmodell, subjektives

Individuelle Annahmen über die eigene Erkrankung bezüglich der Ursachen, Folgen, Einflussmöglichkeiten und des Verlaufs.

Krankheitsverhalten („sickness behavior“)

Die individuelle Art und Weise, mit der ein Individuum ein Symptom bzw. eine Erkrankung wahrnimmt, sie kognitiv und emotional bewertet und darauf reagiert. Im Sinne von Konstellation unspezifischer Symptome (wie Schwäche, Unwohlsein, Lustlosigkeit und Konzentrationsschwäche) und von Symptomen der Depression, Lethargie und Appetitlosigkeit im Verlauf von Infektionen, vermittelt durch proinflammatorische Zytokine (vor allem Interleukin (IL-)1β, IL-6 und Tumornekrosefaktor-α). Symptome lassen sich tierexperimentell auch durch direkte Zytokininjektion in das ZNS auslösen. Symptome treten auch im Rahmen der Chemotherapie von Krebspatienten auf.

Kurativ

Eine Therapie, die auf die Heilung eines pathologischen Zustands ausgerichtet ist.

Laktosemalabsorption

Milchzuckerunverträglichkeit

Laparoskopie

Spiegelung des Bauchraumes und der entsprechenden Organe durch Einführung einer Sonde mit einer Optik nach Punktion der Bauchdecke.

Learned non-Use

Gelernter Nichtgebrauch; Unterlassen einer Verhaltensweise aufgrund differenzieller Bestrafung einer Reaktion und gleichzeitiger Belohnung einer kompensatorischen Reaktion.

Lebensqualität

Individuelle Sicht der eigenen Position im Kontext der Kultur und des Wertesystems, in dem eine Person lebt.

Leptindefizienz

Mangel an Leptin.

Lernen, operantes

Instrumentelle Konditionierung. Von B. F. Skinner besonders ausführlich untersuchte Form des Lernens, die auf Belohnung und Bestrafung von Verhaltensreaktionen basiert.

Lernen, respondentes

Klassische Konditionierung. Von I. Pawlow besonders ausführlich beschriebene Form des Lernens von assoziativen Verbindungen zwischen neutralen und biologisch bedeutsamen Reizen.

Leukozyten

Weiße Blutkörperchen; die wichtigsten Zellen des Immunsystems.

Liaisontätigkeit

Regelmäßige Teilnahme des psychologischen Psychotherapeuten oder psychiatrischen/psychosomatischen Arztes an den Aktivitäten der jeweiligen Station in Form von Teilnahme an Visiten, Stationsbesprechungen oder informellen Besuchen auf der jeweiligen Station. Die Patientenmitbehandlung wird innerhalb dieser Kontakte mit dem medizinischen Personal vereinbart.

Life Events

Diskrete, beobachtbare Ereignisse von kurzer Dauer, die bedeutsame Veränderungen mit sich bringen.

Limbisches System

Hirnstruktur, die an der Steuerung aller Verhaltens- und Denkprozesse und insbesondere der emotionalen Prozesse beteiligt ist (Verbindung von neokortikalen und Stammhirnfunktionen).

Lipolyse

Enzymatischer Abbau von Fettgewebe durch Lipasen, u. a. zur Energiebereitstellung in Form freier Fettsäuren.

Low-Carb-Diät

Ernährungsform, die eine Reduzierung des Kohlenhydratanteils an der täglichen Nahrungsaufnahme fokussiert.

Lungenkrebs

Zweithäufigster maligner Tumor beim Mann; steigende Inzidenz (dritthäufigster Tumor) bei Frauen. In Bezug auf die Mortalität aktuell häufigste Todesursache durch Krebs bei Männern und zweithäufigste krebsassoziierte Todesursache bei Frauen.

Lupus erythematodes, systemischer (SLE)

Eine den gesamten Organismus betreffende Autoimmunerkrankung, die durch die Bildung von Auto-Antikörpern, die sich gegen Bestandteile des Zellkerns richten, charakterisiert ist.

Luteinisierendes Hormon (LH)

Sexualhormon, welches zur Gruppe der Gonadotropine zählt und von der Hypophyse pulsatil ausgeschüttet wird. LH regt bei der Frau während der Lutealphase des Menstruationszyklus die Entwicklung des Corpus luteum in den Ovarien und dadurch die Progesteronproduktion an. Vorher löst noch ein drastischer LH-Anstieg in der Mitte des Menstruationszyklus die Ovulation aus. Beim Mann stimuliert LH die Androgenproduktion in den Hoden.

Lymphozyten

Eine Subklasse von Leukozyten, die aus lymphoiden Stammzellen im Knochenmark, Lymphknoten, Thymus und Milz gebildet werden und hauptsächlich über die Lymphbahnen ins Blut gelangen. Es werden B-Lymphozyten (Träger der humoralen Immunität) und T-Lymphozyten (Träger der zellulären Immunität) unterschieden.

Magenpouch

Künstlicher, verkleinerter Magen.

Magenresektion

Chirurgische Entfernung des Magens oder von Teilen des Magens.

Magnetenzephalografie

Messung des Magnetfeldes, das durch die Bewegung elektrischer Ladungen in den Nervenzellen erzeugt wird. Sie ermöglicht die Abbildung kortikaler Aktivitäten mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung.

Magnetresonanztomografie

Bildliche Darstellung (in Form von Grautönen) von unterschiedlichen Geweben und Funktionen von Geweben, besonders des Gehirns, unter Nutzung magnetischer Energie. Die funktionelle MRT entdeckt Felder mit hoher Sauerstoffaufnahme in aktiven Gehirnbereichen.

Major Histocompatibility Complex (MHC) oder Haupthistokompatibilitätskomplex

Die Gene des MHC codieren die Proteine, die die immunologische Individualität des Menschen ausmachen und eine Unterscheidung von körpereigenen und körperfremden Zellen erlauben.

Makrophagen

Einkernige Zellen des Immunsystems, die die Fähigkeit zur Zerstörung von Bakterien, Zelltrümmern und Fremdkörpern besitzen.

Mammografie

Röntgenuntersuchung zur Kontrastdarstellung der weiblichen Brust.

Manning-Kriterien

Diagnostische Kriterien zur positiven Diagnose des Reizdarmsyndroms.

Manometrie, anorektale

Druckmessung des Enddarms und der Verschlussmuskulatur.

Megakolon

Akute Erweiterung und Aufdehnung des Kolons mit schwerer Kolitis. Die Darmwand kontrahiert nicht mehr und es erfolgt kein Weitertransport von Darminhalt.

Megarektum

Verlust der Wandspannung des Enddarms, häufige Ursache für Verstopfung.

Menarche

Erste Menstruation.

Menopause

Letzte spontane Menstruationsblutung.

Menorrhagie

Zyklusstörung, welche sich durch zu starke und zu lang andauernde Regelblutungen kennzeichnet.

Metabolisches Syndrom

Kombination von Fettsucht, Hyperlipoproteinämie, Hypertonie, Diabetes mellitus und Gicht. Erhöhtes Auftreten von Fettleber, Cholelithiasis und ischämischer Herz- und Gefäßkrankheit.

Metastasen

Tumorbildung bzw. Weiterwachsen eines Tumors an entfernter Stelle durch Fernabsiedelung des Tumors. Erfolgt durch „Verschleppung, Wegzug“ der Tumorzellen über die Blutbahn oder den Lymphweg mit Durchsetzung der regionären Lymphknoten.

Metrorrhagie

Zyklusstörung, welche sich durch azyklische Zwischenblutungen kennzeichnet.

Modelllernen

Form des Lernens, die durch Beobachtung eines Modells vermittelt wird.

Morbus Crohn

Chronisch entzündliche Darmerkrankung, die mit rezidivierenden akuten Schüben einhergeht und alle Abschnitte des Gastrointestinaltrakts betreffen kann.

Mortalität

Sterblichkeit oder Sterberate.

Motilität, gastrointestinale

Eigenbewegungen des Verdauungstraktes, die für Durchmischung und Transport des Nahrungsbreis sorgen.

Motilitätshypothese

Besagt, dass die Beschwerden im Verdauungstrakt bei Patienten mit funktionellen Darmerkrankungen durch veränderte Motilitätsmuster zustande kommen.

Muskelspasmen, reflektorische

Reflexartig auftretende Muskelkrämpfe.

N. vagus (Nervus vagus)

Der zehnte und längste Hirnnerv, welcher hauptsächlich parasympathische Afferenzen und Efferenzen enthält.

Natürliche Killerzellen

Subklasse von Lymphozyten, die ohne vorherige Antigenexposition im Rahmen der angeborenen (konstitutiven) Immunität Zielzellen zerstören können.

Neoplasien

Neubildungen von Gewebe. Speziell: maligne Neoplasien: bösartige Neubildungen als Begriff für Krebserkrankungen.

Nervensystem

Das Nervensystem setzt sich aus dem zentralen und dem peripheren Nervensystem zusammen, wobei letzteres weiter in das somatische und autonome Nervensystem unterteilt werden kann. Letzteres besteht wiederum aus dem sympathischen, parasympathischen und enterischen Nervensystem (= Darmnervensystem).

Nervensystem, autonomes

Steuerung unwillkürlicher Organfunktionen und viszerale Wahrnehmung. Umfasst Sympathikus, Parasympathikus und das Darmnervensystem.

Nervensystem, enterisches

Darmnervensystem, Eingeweidenervensystem.

Nervensystem, parasympathisches

Teil des autonomen Nervensystems, in der Regel, jedoch nicht obligat, Gegenspieler des sympathischen Nervensystems. Transmittersubstanz des parasympathischen Nervensystems ist Azetylcholin, sowohl im Bereich der nikotinergen Ganglienrezeptoren als auch im Bereich der muskarinergen Rezeptoren am innervierten Organ.

Nervensystem, peripheres

Teil des Nervensystems, bestehend aus somatischem und autonomem Nervensystem.

Nervensystem, somatisches

Steuerung von Willkürbewegungen und somatosensorische Wahrnehmung aus Muskeln, Gelenken und der Haut.

Nervensystem, sympathisches

Teil des autonomen Nervensystems, in der Regel, jedoch nicht obligat, Gegenspieler des parasympathischen Nervensystems. Transmittersubstanz des sympathischen Nervensystems ist Noradrenalin, im Bereich der nikotinergen Ganglienrezeptoren jedoch Azetylcholin.

Nervensystem, zentrales

Teil des Nervensystems, bestehend aus Rückenmark und Gehirn.

Neurofeedback

Form des Biofeedback, bei dem der Patient eine Rückmeldung über das eigene Hirnstrommuster erhält.

Neurohypophyse

Hypophysenhinterlappen, welcher die Hormone Vasopressin und Oxytozin, die über axonalen Transport vom Hypothalamus zur Neurohypophyse gelangen, in die Blutbahn freisetzt.

Neuron

Auf die Übertragung von Informationen spezialisierte Zelle im Nervensystem, bestehend aus Soma mit Zellkern, Dendriten, Axon und Endknöpfchen.

Neuropathie, periphere

Schädigung des peripheren Nervensystems, v. a. in den unteren Extremitäten, gekennzeichnet durch Sensibilitätsstörungen (Parästhesien), Sensibilitätsverlust oder Schmerzen in den Beinen.

Neuropeptide

Proteine, welche im Nervensystem als Botenstoffe wirken. Wichtige Neuropeptide sind das CRH, das Neuropeptid Y und das Oxytozin.

Neurotransmission

Interzelluläre Übertragung von Informationen.

Neurotransmitter

Botenstoffe zur Übertragung von Informationen zwischen Neuron und Zielzelle. Zu den wichtigsten Neurotransmittern gehören die schnellen Aminosäuren (Glutamat, GABA), das Azetylcholin, die Katecholamine (Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin) und das Serotonin.

Night Eating Syndrome

Essstörung, bei der mindestens 25% der täglichen Nahrungsaufnahme nachts bzw. nach dem Abendessen geschieht.

Noradrenalin

Hormon, das durch das Nebennierenmark freigesetzt wird; gleichzeitig auch Transmitter. Unterstützt die Aktivität des sympathischen Nervensystems.

Nozizeption

Physiologischer Prozess der Übertragung eines noxischen Reizes von der Peripherie ins Gehirn.

Obstipation

Verstopfung

Obstruktion, funktionelle

Beckenbodenfunktionsstörung mit Stuhlentleerungsstörung. Ursache ist eine temporäre Verlegung des Defäkationsweges, die beim Pressen zur Stuhlentleerung auftritt. Typische Symptome sind heftiges Pressen bei mehrmals aufeinander folgenden Toilettenbesuchen, Blockierungsgefühl beim Pressen und Gefühl der unvollständigen Darmentleerung, sowie Versuche, den Enddarm manuell zu entleeren.

Oligomenorrhö

Zyklusstörung, welche sich durch zu seltene Regelblutungen aufgrund zu langer Blutungsintervallen kennzeichnet.

Onkogene

Gene nach deren Aktivierung der maligne Phänotyp eines Tumors gefördert wird.

Östrogen

Weibliches Geschlechtshormon, das von den Eierstöcken (Ovarien) gebildet wird. Mitverantwortlich für die Regulation des menstruellen Zyklus. Wird häufig menopausalen Frauen mit klimakterischen Beschwerden (u. a. Hitzewallungen etc.) verabreicht.

Ovarsyndrom, polyzystisches (PCO)

Endokrine Störung der Hypothalamus-Hypophysen-Ovar-Achse, welche zu einer erhöhten Produktion männlicher Sexualhormone (Androgene) führt und sich in einem heterogenen Symptombild äußert (z.B. Zyklusstörungen, Sterilität, Androgenisierung).

Ovulation

Eisprung.

Palliativtherapie

medizinische Behandlung, die nicht auf eine Heilung einer bestehenden Grunderkrankung abzielt, sondern auf die Abschwächung der Folgen einer meist letalen Krankheit.

Panikstörung, postpartale

Eine Panikstörung post partum, welche durch exzessive Ängste um das Wohlergehen des neugeborenen Kindes gekennzeichnet ist.

Parasympathikus

Teil des autonomen Nervensystems, welcher den Sympathikus funktionell antagonisiert. Der Einfluss des Parasympathikus überwiegt unter Ruhebedingungen und unterstützt Nahrungsaufnahme und Verdauung, Reproduktion und Erholung.

Parität

Die Zahl der Geburten einer Frau.

Paruresis

Spezialform der sozialen Phobie, bei dem betroffene Frauen und Männer Schwierigkeiten haben bzw. es ihnen nicht möglich ist, in öffentlichen Toiletten, in denen andere anwesend sind oder die Gefahr besteht, dass andere dazustoßen, zu urinieren. Entsprechende Situationen werden unter großer Angst ertragen oder vermieden.

Passagestörung

Verstopfung infolge eines insgesamt verzögerten Transports von Material durch den Darm.

Pathogen

Ein krankheitsverursachender Organismus.

Pathomechanismus

Synonym zum Begriff Pathogenese. Beide Begriffe beziehen sich auf die kausale Erklärung von physischen und/oder psychischen Vorgängen, die zu einer Erkrankung führen.

Perinatalperiode

Zeitspanne von der 22. Schwangerschaftswoche bis zum vollendeten 7. Tag nach der Geburt.

Perinatologie

Zweig der Heilkunde, der sich auf Probleme rund um die Geburt spezialisiert.

Perzentil

Prozentrang.

Pfortadersystem

Blutgefäßsystem im Hypophysenstiel, welches den Hypothalamus mit der Adenohypophyse verbindet. Über dieses Blutgefäßsystem gelangen hypothalamische Freisetzungs- und Hemmhormone zur Adenohypophyse.

Phantomschmerzen

Schmerzen nach Amputation eines Körperteils, die in das nicht mehr vorhandene Körperteil projiziert werden.

Plazenta

Ein hormonproduzierendes Organ, welches sich während der Schwangerschaft in der Gebärmutter bildet und Mutter und Fetus miteinander verbindet. Dadurch ermöglicht die Plazenta den Transport maternaler Nährstoffe zum Fetus und den Abbau fetaler Stoffwechselendprodukte. Zudem übernimmt die Plazenta eine schützende Barrierefunktion für den Fetus.

Polymenorrhö

Zyklusstörung, welche sich durch zu häufige Regelblutungen aufgrund von zu kurzen Blutungsintervallen kennzeichnet.

Polymorphismus

Auftreten von Sequenzvariationen in den Genen einer Population.

Positive Korrektheit

Prozentsatz der Erkrankten an, die durch einen Screeningtest richtig als krank identifiziert werden. Eine positive Korrektheit von 25% bedeutet also, dass (nur) 25% der vom Test als krank Identifizierten tatsächlich krank sind und 75% der positiven Testergebnisse falsch-positiv sind.

Positronenemissionstomografie

Bildliche Darstellung (mit unterschiedlicher Farbgebung) des Funktionszustandes des Gehirns unter Nutzung der Emission von injizierten Radioisotopen. Stoffwechselaktive Zellbereiche werden als rotgelbe Farbflecke dargestellt.

Post partum

Nach der Geburt.

Postpartalzeit

Zeitspanne nach der Geburt bis ungefähr 1 Jahr danach.

Postprandial

Nach der Nahrungsaufnahme.

Präbariatrisch

Vor Beginn einer medizinischen Behandlung des Übergewichts.

Prädiabetes

Vorform“ des Typ-2-Diabetes, bei dem Nüchternglukosespiegel, orale Glukosetoleranz oder HbA1C-Wert über den normalen Grenzwerten, aber noch unterhalb der Kriterien für eine Diagnose eines Diabetes liegen.

Präeklampsie (EPH-Gestose)

Schwangerschaftsvergiftung, einhergehend mit Bluthochdruck, Eiweiß im Urin und Wassereinlagerungen im Körper.

Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS)

Schwere Form des prämenstruellen Syndroms, bei der vor allem die psychischen Beschwerden im Vordergrund stehen.

Prämenstruelles Syndrom (PMS)

Ausgeprägte, periodisch auftretende körperliche und psychische Beschwerden, welche 7–10 Tage vor der Menstruation auftreten und wenige Tage nach Einsetzen der Menstruation wieder abklingen.

Prävalenz

Häufigkeit einer Erkrankung zu einem Zeitpunkt (Punkprävalenz) oder innerhalb einer Zeitspanne (z. B. Lebenszeitprävalenz), meist auf 10.000 oder 100.000 Personen einer Population bezogen.

Prävention, primäre

Tatsächliche Vorbeugung von Erkrankungen und/oder Störungen.

Prävention, sekundäre

Vorbeugende Maßnahme zur Gesundheitserhaltung, nachdem ein Risikofaktor, der die Gesundheit bedrohen könnte, aufgetreten ist.

Prävention

Alle Vorkehrungen zur Erhaltung von Gesundheit.

Proctalgia fugax

Kurzdauernde, krampfartige Schmerzzustände im Anal- und Enddarmbereich.

Proctalgie

Schmerzen im Bereich von unterem Mastdarm und After, häufig kurzzeitig und krampfartig.

Progesteron

Weibliches Geschlechtshormon, das primär von den Eierstöcken und dem Gelbkörper (Corpus luteum) abgegeben wird. Zusammen u. a. mit Östrogenen wichtig für die Regulierung des menstruellen Zyklus.

Progressive Muskelrelaxation

Entspannungsmethode, bei welcher der Entspannungszustand über die nach einer willkürlichen Anspannung erfolgende physiologische Gegenregulation eingeleitet wird.

Prolaktin

Hormon, das aus der Hypophyse freigesetzt wird. Spielt eine wichtige Rolle für die Brusternährung direkt nach der Entbindung. Hohe Konzentrationen können für das Ausbleiben der Menstruation und Infertilitätsprobleme verantwortlich sein.

Propriozeption

Wahrnehmung der Aktivität von Muskel-, Sehnen- und Gelenkaktivität.

Prostatakarzinom

Krebserkrankung der Vorsteherdrüse (Prostata); häufigstes Karzinom beim Mann.

Pruritus vulvae

Starker Juckreiz der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane.

Psychoedukation

Vermittlung von Wissen an Patienten und deren Angehörige über physische und psychische Erkrankungen.

Psychoneuroendokrinologie

Untersuchung der wechselseitigen Zusammenhänge zwischen Verhalten und Erleben einerseits und dem endokrinen System andererseits.

Psychoneuroimmunologie

Interdisziplinäres Forschungsgebiet, das die funktionellen Beziehungen zwischen dem Nervensystem, dem Endokrinum und dem Immunsystem analysiert.

Reizdarmsyndrom, postinfektiöses

Untertyp des Reizdarmsyndroms, welches als Folge eines Magen-Darm-Infektes angesehen wird.

Reizdarmsyndrom („irritable bowel syndrome“; IBS)

Funktionelle Störung des Magen-Darm-Traktes. Gemäß den Rom-III-Kriterien ist es durch wiederkehrende Episoden abdomineller Schmerzen oder Beschwerden charakterisiert, die mindestens 3 Tage andauern und in den vergangenen 3 Monaten mindestens einmal pro Monat vorgekommen sein müssen. Weiter sollen mindestens 2 von den 3 folgenden Kriterien erfüllt sein: 1. Schmerzen und Beschwerden werden durch Stuhlgang gelindert; 2. der Beginn ist mit einer Veränderung der Stuhlfrequenz verbunden; 3. der Beginn ist mit einer Veränderung der Stuhlform verbunden. Nach Ausschluss relevanter Differenzialdiagnosen, gilt das Reizdarmsyndrom als belastend, aber wenig bedrohlich.

Reizkontrolle

Siehe „Stimuluskontrolle“.

Rektoskopie

Enddarmspiegelung.

Rektum

Enddarm

Releasing-Hormone

Hypothalamische Hormone, welche die Freisetzung von Hormonen aus der Adenohypophyse stimulieren.

Remission

Verbesserung, Nachlassen von Symptomen.

Reorganisation, kortikale

Wiederherstellung oder Neuordnung zerebraler Funktionssysteme als Folge des Verhaltens.

Reproduktionstechnik, assistierte

Medizinische Methoden und Techniken zur Herbeiführung einer Schwangerschaft.

Resilienz

Fähigkeit unter widrigen Umständen durch adäquates Coping psychisch gesund zu bleiben.

Ressourcen

Positive materielle und immaterielle Mittel zur Erhaltung oder Wiederherstellung von Gesundheit.

Ressourcenaktivierung

Mittel, um in der Psychotherapie geschätzte und positive materielle und immaterielle Mittel zur Steigerung des Wohlbefindens einer Person zu aktivieren.

Restitution

Wiederherstellung eines ausgefallenen somatischen Funktionssystems durch Übung und/oder Lernen.

Rezidiv

Rückfall, Wiederauftreten einer Krankheit nach Abheilung. Speziell bei Krebserkrankungen: erneutes Auftreten bzw. Nachwachsen einer Geschwulst nach operativ unvollständiger oder nur teilweiser Entfernung des Tumorgewebes.

Rheumatoide Arthritis (auch chronische Polyarthritis)

Chronisch entzündliche Erkrankung der Gelenke, die zu Gewebeveränderung der Gelenkhaut und in Folge zu Zerstörung von Knorpel, Knochen und Halteapparat führen kann.

Rom-Kriterien

Diagnostische Kriterien zur positiven Diagnose des Reizdarmsyndroms, Nachfolge der Manning-Kriterien.

Sarkome

Bösartige Neubildungen, die vom embryonalen Bindegewebe ausgehen.

Schlafapnoe

Schlafbezogene Atmungsstörung, die durch Atemstillstände während des Schlafens gekennzeichnet ist.

Schlaganfall

In der Regel Mangeldurchblutung eines Gehirnbereichs infolge Verschlusses einer Zerebralarterie mit Zelltod.

Schlagvolumen

Mit Schlagvolumen wird die in einer Herzaktion beförderte Blutmenge bezeichnet. Eine Reihe intra- und extrakardialer Mechanismen bewirkt, dass das Schlagvolumen relativ konstant bleibt.

Schmerzdiagnostik, multiaxiale

Eine auf einer mehrdimensionalen Taxonomie des Schmerzes basierende Diagnostik, die somatische, psychologische, verhaltensbezogene und psychophysiologische Variablen gleichermaßen berücksichtigt.

Schmerzextinktion

Löschung von Schmerzempfinden im Sinne des Verlernens von operanten oder respondenten Lernmechanismen (s. Lernen).

Schmerzgedächtnis, somatosensorisches

Zentralnervöse Veränderungen, u. a. im primären somatosensorischen Kortex, die durch lang anhaltende und/oder intensive Schmerzzustände entstehen.

Schmerzhemmung, deszendierende

Hemmung der spinalen Weiterleitung von nozizeptiven Reizen durch absteigende Nervenbahnen von bestimmten Zentren des Hirnstammes wie dem periaquaeduktalen Grau, den Raphé-Kernen und dem Locus coeruleus.

Schmerzpersönlichkeit

Persönlichkeitsmerkmale und Eigenschaften einer Person, die dazu geeignet sind, diese Person für chronische Schmerzen anfällig zu machen.

Schmerzverhalten

Der beobachtbare Schmerzausdruck wie z. B. Humpeln, Stöhnen.

Schmerzverstärkung

Verschiedene physiologische und psychologische Prozesse, die dazu geeignet sind, Schmerz zu verstärken.

Schwangerschaft

Die Zeitspanne zwischen der Befruchtung der Eizelle durch das Spermium und der Geburt des Kindes.

Screeningtest

Suchtest, Früherkennungstest: Test zur frühen Identifizierung eines klinisch noch symptomlosen Krankheitsstadiums.

Selbstregulation

Im Kontext der Verhaltensmedizin das Prinzip der durch selbst initiierte Lernprozesse bewirkten Steuerung körperlicher Funktionssysteme.

Sensation Seeking

Persönlichkeitsmerkmal, das ein Streben nach Abwechslung und neuen Erlebnissen bedingt, um eine ständige Spannung zu erleben.

Sensibilisierung, zentrale

Erhöhte Empfindlichkeit im Nervensystem bei pathophysiologischen Schmerzzuständen.

Sensitivierung

Sinneswahrnehmungen werden trotz permanenter Darbietung nicht schwächer, sondern eher stärker.

Sensitivität

Prozentsatz von Personen, die in einem Screeningtest als erkrankt identifiziert wurden und bei denen auch tatsächlich die Erkrankung vorliegt, d. h. der Prozentsatz, der korrekterweise als krank identifiziert wurde.

Sexuelle Funktionsstörungen

Störungen, welche 1. die sexuelle Lust, 2. die sexuelle Erregung, 3. das Erleben und die Kontrolle des Orgasmus und 4.Schmerzen beim Geschlechtsverkehr betreffen.

Shaping (-Prozedur)

Verhaltenstherapeutische Technik des Verhaltensaufbaus, welche auf der kontingenten Verstärkung zunächst nur ansatzweise erwünschten Verhaltens beruht und bei der das Belohnungskriterium im Lernverlauf systematisch erschwert wird.

Social Jetlag

Diskrepanz zwischen sozialen und zirkadianen Zeitgebern.

Somatic Symptom Disorder

Es muss mindestens ein körperliches Symptom über mindestens 6 Monate vorliegen, das Leiden und Beeinträchtigung im Alltag verursacht. Zusätzlich dazu muss nun auch mindestens ein psychologisches Klassifikationskriterium vorliegen, nämlich entweder übertriebene und anhaltende Gedanken über die Ernsthaftigkeit der Beschwerden, eine anhaltende starke Angst um die eigene Gesundheit oder die Symptome oder ein exzessiver Zeit- oder Energieaufwand in Bezug auf die Symptome oder Gesundheitssorgen.

Sonografie

Anwendung von Ultraschall als bildgebendes Verfahren.

SORKC-Modell

SORKC steht für Situation-Organismus-Reaktion-Kontingenz-Konsequenzen. Das Modell dient als Basis zur Analyse von Verhalten in konkreten Situationen, im funktionellen Zusammenhang mit vorausgehenden und nachfolgenden Bedingungen.

Spermieninjektion, intrazytoplasmatische (ICSI)

Ein Verfahren der assistierten Reproduktion, bei der die männlichen Samenzellen in einem speziellen Kulturmedium außerhalb des weiblichen Körpers direkt in die Eizelle hineingespritzt werden.

Spezifität

Prozentsatz von Personen, die in einem Screeningtest als gesund identifiziert wurden und bei denen auch tatsächlich keine Erkrankung vorliegt, d. h. der Prozentsatz, der korrekterweise als gesund identifiziert wurde.

Sphincter Oddi

Verschlussmuskel im Gallen- bzw. Pankreasgang. Eine Störung der Funktion kann zu heftigen, rechtsseitigen Oberbauchschmerzen führen.

Spontanabort

Spontaner, nicht künstlich induzierter Verlust der Schwangerschaft vor Erreichen der Lebensfähigkeit des ungeborenen Kindes. Es wird zwischen Frühabort (Schwangerschaftsverlust vor der 12. Schwangerschaftswoche) und Spätabort (Schwangerschaftsverlust nach der 12. Schwangerschaftswoche) unterschieden.

Stenose

Verengung

Sterilität

Ausbleiben einer Schwangerschaft trotz regelmäßigen ungeschützten Geschlechtsverkehrs.

Stillamenorrhö

Ausbleiben der Menstruation während der Stillzeit.

Stimulus, konditionierter (CS)

Begriff aus dem Bereich der klassischen Konditionierung: Reiz, der durch seine vorangehende Kopplung mit einem unkonditionierten Stimulus (US) auch ohne den US eine (konditionierte) Reaktion auslöst.

Stimulus, unkonditionierter (US)

Der Reiz, der in einer Versuchsanordnung der klassischen Konditionierung ungelernt eine (unkonditionierte) Reaktion (UR) herbeiführt: So führt beispielsweise die Präsentation von Futter (US) ungelernt zu Speichelfluss (UR). Als US werden auch Pharmaka eingesetzt.

Stimuluskontrolle

Steuerung von Verhaltensraten durch Einflussnahme auf Kontextvariable (d.h. spezifische Stimuli).

Stomatherapie

Behandlung und Versorgung eines künstlichen Harn- oder Darmausgangs.

Stress

Entsteht als Folge von Person-Umwelt-Interaktionen, und zwar immer dann, wenn eine bestimmte Situation vom Individuum als gefährlich bewertet wird und die eigenen Ressourcen gleichzeitig als nicht ausreichend zur Bewältigung der Situation eingeschätzt werden. Häufig berichtete Stressoren sind Traumatisierungen, chronische Belastungen, kritische Lebensereignisse und/oder alltägliche Belastungen.

Stress, akuter

Bewirkt Veränderungen in den zellulären Immunfunktionen, insbesondere in den NK-Zell-Zahlen und NK-Zell-Funktionen. Diese Effekte werden durch Katecholamine über spezifische β2-Adrenozeptoren auf immunkompetenten Zellen vermittelt.Bewirkt Veränderungen in den zellulären Immunfunktionen, insbesondere in den NK-Zell-Zahlen und NK-Zell-Funktionen. Diese Effekte werden durch Katecholamine über spezifische β2-Adrenozeptoren auf immunkompetenten Zellen vermittelt.Bewirkt Veränderungen in den zellulären Immunfunktionen, insbesondere in den NK-Zell-Zahlen und NK-Zell-Funktionen. Diese Effekte werden durch Katecholamine über spezifische β2-Adrenozeptoren auf immunkompetenten Zellen vermittelt.Bewirkt Veränderungen in den zellulären Immunfunktionen, insbesondere in den NK-Zell-Zahlen und NK-Zell-Funktionen. Diese Effekte werden durch Katecholamine über spezifische β2-Adrenozeptoren auf immunkompetenten Zellen vermittelt.

Stressmanagement, kognitiv-behaviorales

Das verhaltenstherapeutisch basierte kognitiv-behaviorale Stressmanagement („cognitive behavioral stress management“) beinhaltet Komponenten der kognitiven Stressbewältigung und unterschiedliche Entspannungstechniken; zudem werden Gruppeninteraktionen trainiert.

Stressoren, chronische

Stress auslösende Ereignisse oder Reize, die von kontinuierlicher Präsenz ohne ein vorhersehbares Ende sind.

Stressreagibilität

Ansprechen eines physiologischen Parameters, z. B. des Blutdrucks, auf Stress. Entspricht weitgehend dem Ausdruck Stressreaktivität.

Stressulkus

Akut entstehendes Ulkus (zumeist im Magen) aufgrund einer plötzlich einsetzenden schweren Grunderkrankung (Polytrauma, Verbrennungen, Sepsis etc.).

Stuhlinkontinenz

Verlust der Kontrolle über das Stuhlgangsverhalten, verschiedene Schweregrade sind möglich.

Sympathikus

Teil des autonomen Nervensystems, welcher den Parasympathikus funktionell antagonisiert. Der Einfluss des Sympathikus überwiegt unter Aktivierungsbedingungen und schafft die Voraussetzung für eine gesteigerte Leistung.

Sympathoadrenomedulläres System (SAM)

Wichtiges Subsystem des Sympathikus und zentrale Komponente der Kampf-oder-Fluch-Reaktion („fight or flight“), bei dem sympathische Nerven das Nebennierenmark innervieren, wo sie unter anderem die Adrenalin- und Noradrenalinfreisetzung anregen.

Symptomwahrnehmung, fehlerhafte

Symptome werden unvollständig wahrgenommen oder unter- bzw. überschätzt.

Synapse

Verbindungsstelle zur Übertragung von Informationen von einem Neuron auf ein anderes Neuron, eine Muskelzelle oder ein Organ, bestehend aus präsynaptischem Endknöpfchen, synaptischem Spalt und postsynaptischer Membran.

Synaptogenese

Ausbildung von synaptischen Verbindungen.

Syndrome, funktionelle somatische

Es handelt sich um einen übergeordneten Begriff, der zusammenfassend für eine Vielzahl von Beschwerdebildern steht, die alle durch das Vorhandensein (spezifischer) medizinisch nicht ausreichend erklärter Beschwerden charakterisiert sind.

Teilhabe

Im Kontext der Verhaltensmedizin, Neuropsychologie und Klinischen Psychologie das Prinzip der möglichst umfassenden Teilnahme am sozialen Geschehen trotz funktioneller Einschränkungen.

Telomere

Mit Proteinen verwobene DNA-Abschnitte an den Enden der Chromosomen, die selbst keine codierende Erbinformation enthalten. Sie schützen die Chromosomen und sorgen für chromosomale Stabilität.

Thalamus

Verschaltet einkommende Reize aus den Sinnessystemen und leitet sie an höhere Zentren weiter.

Tor-Kontroll-Theorie

Theorie nach Melzack und Wall, welche die präsynaptische Hemmung der Weiterleitung nozizeptiver Signale im Rückenmark postuliert. Das wichtige Konzept der absteigenden Hemmung wurde in diesem Modell erstmals formuliert.

Totgeburt (intrauteriner Fruchttod)

Bezeichnung für das Versterben des Feten nach der 24. Schwangerschaftswoche bzw. ab einem Gewicht von 500g.

Transaktionales Stressmodell

Lazarus definiert eine Stresssituation als einen Wechselwirkungsprozess zwischen situationalen Anforderungen und der Bewertung durch die betroffene Person.

Trier Sozialer Stresstest (TSST)

Einer der meist angewandten Stresstests, welcher aus einer Instruktion, einer Vorbereitungsphase und dem eigentlichen Stresstest besteht, welcher sich aus einem fiktivem Bewerbungsgespräch und Kopfrechenaufgaben zusammensetzt.

Tumorsuppressorgene

Gene, deren Funktionsverlust die Entstehung bzw. Progression von Tumoren fördert.

Übelkeit, antizipatorische

Auftreten von Übelkeit und/oder Erbrechen noch vor Erhalt einer erneuten Infusion oder oralen Gabe von Pharmaka, die im Rahmen der zytotoxisch-zytostatischen Chemotherapie oder auch der Strahlentherapie bei Krebspatienten eingesetzt werden. Symptome lassen sich über klassische Konditionierung erklären.

Überlaufinkontinenz

Stuhlinkontinenz infolge einer Stuhlansammlung (Kotballen) im Darm, an der flüssiger Stuhl unbemerkt vorbeifließt. Die Überlaufinkontinenz ist Folge einer Verstopfung, meistens einer funktionellen Obstruktion des Beckenbodens.

Ulcus duodeni

Zwölffingerdarmgeschwür

Ulcus ventriculi

Magengeschwür.

Unimorbidität

Vorliegen einer einzigen Erkrankung oder Störung.

Unterbauchbeschwerden, chronische

Chronische Schmerzen im Unterbauchbereich, welche unabhängig vom Menstruationszyklus auftreten und die alltäglichen Tätigkeiten und die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen.

Unterstützung, soziale

Ressource, die es Menschen ermöglicht, soziale, emotionale und materielle Unterstützung durch andere Personen zu bekommen.

Uteroplazentäre Durchblutungsstörungen

Störungen in der plazentaren Durchblutung mit der Folge von fetalen Wachstumsstörungen.

Uterusexstirpation (Hysterektomie)

Chirurgische Entfernung der Gebärmutter.

Vagusnerv

Siehe auch N. vagus; der zehnte und längste Hirnnerv, welcher hauptsächlich parasympathische Afferenzen und Efferenzen enthält.

Validität

Ein Urteil zur Eignung erhobener Werte als Kennzahlen für die zu untersuchende Fragestellung.

Vasodilatation

Erweiterung der Gefäße.

Vasokonstriktion

Verengung der Gefäße.

Verhaltensanalyse

Psychologisches Diagnoseverfahren, bei dem verhaltenssteuernde Bedingungen wie z. B. auslösende und aufrechterhaltende Faktoren über die systematische Selbst- oder Fremdbeobachtung identifiziert werden.

Verhaltenskette

Mehrere nacheinander geschaltete Verbindungen aus Stimuli und Reaktionen, wobei die Konsequenz einer Reaktion wiederum das Folgeverhalten auslöst.

Verhaltensmedizin

Anwendung verhaltenstherapeutischer Methoden in der Medizin und die empirische Erforschung der Zusammenhänge zwischen Verhalten, somatischen Erkrankungen und Problemen der Gesundheitsversorgung.

Verlauf, finaler

Endgültiger, auf den unvermeidlichen Tod hinauslaufender Krankheitsverlauf.

Verstärkung, negative

Die Wegfall einer negativen (aversiven) Konsequenz durch ein Verhalten führt zu einer erhöhten Auftretenswahrscheinlichkeit der vorausgehenden Reaktion.

Verstärkung, positive

Die Darbietung einer positiven Konsequenz führt zu einer erhöhten Auftretenswahrscheinlichkeit der vorhergehenden Reaktion.

Verstärkung, somatosensorische

Durch eine verstärkte Aufmerksamkeit auf körperliche Vorgänge und die Fehlbewertung dieser werden Symptome intensiver wahrgenommen.

Wahrnehmung, viszerale

Informationsübertragung aus den inneren Organen zum ZNS über viszerale Afferenzen des autonomen Nervensystems, beispielsweise mechanische Dehnung, Druck, chemische Reize und Schmerzreize.

Waist to Height Ratio (WHtR)

Verhältnis von Hüftumfang und Körpergröße. Maßzahl zur Erfassung der Fettverteilung.

Waist to Hip Ratio (WHR)

Verhältnis zwischen Taillen- und Hüftumfang; dient der Bestimmung des Fettverteilungsmusters.

Wochenbett

Phase der ersten 6–8 Wochen nach der Entbindung, in der sich die durch die Schwangerschaft bedingten physiologischen Veränderungen zurückbilden, die Wunden der Geburt verheilen und die Milchproduktion einsetzt.

Zervixkarzinom

Gebärmutterhalskrebs.

Zwangsstörung, postpartale

Eine Zwangsstörung post partum, welche durch wiederkehrende Zwangsgedanken, dem Kind absichtlich oder unabsichtlich einen Schaden zuzufügen, gekennzeichnet ist.

Zytoarchitektonisch

Die Zusammensetzung eines Gewebes betreffend bezüglich Größe, Anordnung, Dichte und Form der vorliegenden Zellen.

Zytokine

Von einer Vielzahl von Zellarten gebildete Substanzen, die als interzelluläre Mediatoren allgemein zur Kommunikation zwischen Zellen dienen (z. B. Lymphokine, Interleukine, Monokine, Wachstumsfaktoren). Bestandteile des humoralen Anteils des Immunsystems.

Zytostatika

Medikamente zur Verhinderung der Zellteilung und des Zellwachstums; werden häufig zur Krebsbehandlung eingesetzt.

Zurück zur Übersicht