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Begriff Erklärung
Autokinetischer Effekt (autokinetic effect)

Wahrnehmungstäuschung, bei der sich ein stationärer Lichtpunkt zu bewegen scheint, wenn keine Bezugspunkte vorhanden sind.

Autoritäre Persönlichkeit (authoritarian personality)

Persönlichkeitsmuster, das durch einfaches Denken, rigides Festhalten an sozialen Konventionen und Unterwürfigkeit gegenüber Autoritätspersonen gekennzeichnet ist; die Betreffenden gelten als besonders anfällig für Vorurteile gegenüber Minderheiten und empfänglich für faschistische Ideen.

Bennington-Studie (Bennington study)

Eine längsschnittliche Feldstudie zu sozialem Einfluss; sie zeigt, wie sich die politischen Einstellungen von ursprünglich konservativen Studentinnen mit der Zeit in Richtung der liberalen Einstellungen änderten, die an ihrer Universität vorherrschten.

Bumerang-Effekt (rebound effect)

Wenn Menschen stereotypische Gedanken unterdrücken, üben diese Gedanken unter Umständen einen noch größeren Einfluss auf die Urteile über eine Person aus einer stereotypisierten Gruppe aus.

Erste Krise der Sozialpsychologie (first crisis in social psychology)

Sinnkrise in der Sozialpsychologie, die in den späten 1960er-Jahren begann und im Folgejahrzehnt überwunden wurde. In den Krisenjahren stellten die Forschenden die Werte, Methoden und den wissenschaftlichen Status ihres Fachgebiets infrage.

European Association of Social Psychology (EASP)

Vereinigung, die 1966 von europäischen Forschenden gegründet wurde, um die Sozialpsychologie in Europa voranzutreiben; ursprünglich als European Association of Experimental Social Psychology bezeichnet.

Evolutionäre Sozialpsychologie (evolutionary social psychology)

Bei der Anwendung der Evolutionstheorie auf die Sozialpsychologie werden menschliche Verhaltensweisen und Präferenzen aufgrund ihres „Reproduktionswerts“ erklärt, also ihrer Wahrscheinlichkeit, Nachkommen hervorzubringen.

Feldtheorie (field theory)

Von Kurt Lewin eingeführte Rahmentheorie, in der das Individuum als ein Element in einem umfassenderen System sozialer Kräfte aufgefasst wird.

Gleichgewichtstheorie (balance theory)

Konsistenztheorie, der die Annahme zugrunde liegt, dass Individuen danach streben, bei der Wahrnehmung ihrer sozialen Umwelt Konsistenz (= „Gleichgewicht“) aufrechtzuerhalten, d. h. als zusammengehörig erlebte Objekte oder Personen werden ähnlich bewertet.

Konsistenztheorien (consistency theories)

Gruppe von Theorien (Gleichgewichtstheorie, Theorie der kognitiven Dissonanz), deren Grundannahme es ist, dass Menschen Kongruenz bzw. Konsistenz zwischen ihren Kognitionen bevorzugen, insbesondere zwischen Überzeugungen, Wertvorstellungen und Einstellungen.

Kovariationstheorie (covariation theory)

Ihr liegt die Annahme zugrunde, dass Beobachtende kausale Schlüsse über Verhalten ziehen, indem sie Daten über vergleichbare Fälle sammeln. Als Verhaltensursache (Person, Objekt oder Situation) wird von Beobachtenden diejenige angesehen, die mit dem beobachteten Effekt zusammenhängt (kovariiert).

Laborexperiment (laboratory experiment)

Eine unter künstlichen Bedingungen (= „Labor“) durchgeführte Studie, in der die Forschenden absichtlich eine Veränderung der Situation herbeiführen, um die Konsequenzen dieser Veränderung zu untersuchen, während sie alle anderen Faktoren konstant halten.

Methodologischer Individualismus (methodological individualism)

Annahme, dass kollektive Handlungen aus individuellen Entscheidungen und individuellem Verhalten resultieren. Kollektives Verhalten ist demnach identisch mit dem Verhalten der Individuen, die das Kollektiv bilden.

Paradigma der minimalen Gruppen (minimal group paradigm)

Experimentelles Vorgehen zur Untersuchung von Intergruppenprozessen, bei dem die Versuchspersonen anhand arbiträrer Kriterien in Gruppen eingeteilt werden.

Priming (priming)

Eine Methode, bei der Wissen durch verschiedene Mittel zugänglich gemacht wird, z. B. indem Menschen im Labor Bilder oder Wörter (sogenannte Primes) gezeigt und anschließend ihre Urteile und ihr Verhalten erfasst werden.

Soziale Erleichterung (social facilitation)

Eine Leistungsverbesserung bei gut gelernten/leichten Aufgaben aufgrund der Anwesenheit anderer Menschen.

Soziale Neurowissenschaft (social neuroscience)

Ein interdisziplinäres Feld mit dem Anspruch, zu verstehen, wie soziale Prozesse und Verhaltensweisen durch biologische Systeme realisiert werden.

Soziales Faulenzen (social loafing)

Motivationsverlust, der darin besteht, dass Gruppenmitglieder ihre Anstrengungen verringern, wenn die individuellen Beiträge zur Gruppenleistung nicht identifizierbar sind.

Theorie des realistischen Konflikts (realistic conflict theory)

Von Sherif entwickelte Theorie. Eine ihrer Hauptaussagen lautet, dass Feindseligkeit und Vorurteile entstehen, wenn Gruppen um wichtige Ressourcen konkurrieren.

Theorie vom Sündenbock (scapegoat theory)

Demnach beruhen Vorurteile auf Aggressivität, die ersatzweise auf die Mitglieder einer Fremdgruppe (= „Sündenböcke“) verschoben wird, weil sie nicht an den eigentlich für die Frustration Verantwortlichen abreagiert werden kann.

Altruismus (altruism)

Verhalten, das ohne Erwartung extrinsischer Belohnungen ausgeführt wird, um anderen Menschen einen Nutzen zu bringen; es wird ausschließlich aufgrund empathischer Motivation ausgeführt.

Anteil gemeinsamer Gene (proportion of shared genes)

Bezieht sich auf die Menge des genetischen Materials, das Menschen (und Tiere) gemeinsam haben. Menschen haben einen nahezu identischen Anteil gemeinsamer Gene mit irgendeinem zufällig ausgewählten anderen Menschen.

Bystander-Effekt (bystander effect)

Bezieht sich auf das Phänomen, bei dem die Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine beliebige Person in einer Notsituation hilft, in dem Maße abnimmt, wie die Anzahl der anderen Anwesenden zunimmt.

Empathie (empathy)

Das Verstehen oder Nachempfinden des emotionalen Zustands einer anderen Person.

Empathische Anteilnahme (empathic concern)

Ein Gefühlszustand, der Mitgefühl, Wärme und Sorge für eine andere Person beinhaltet.

Erregung: Kosten-Belohnungs-Modell (arousal: cost-reward model)

Legt nahe, dass das Beobachten einer Notsituation ein Gefühl der Erregung hervorruft, die fortlaufend unangenehmer wird. Dem begegnet die betreffende Person unter Berücksichtigung von Kosten und Belohnungen, indem sie hilft oder nicht hilft.

Freiwilligenarbeit (volunteerism)

Wenn Personen bereitwillig Zeit und Mühe aufbieten, um sich für ein bestimmtes Anliegen zu engagieren, ohne eine Belohnung dafür zu erwarten.

Hemmung durch ein Publikum (audience inhibition)

In Notsituationen befürchten Zuschauende möglicherweise, dass sie sich durch ihr Eingreifen vor den anderen Zuschauenden blamieren. Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass sie eingreifen.

Hilfeverhalten (helping behavior)

Handlungen, die anderen einen Nutzen verschaffen oder ihr Wohlbefinden verbessern.

Impulsives Hilfeverhalten (impulsive helping)

Unmittelbare, nicht überlegte Form von Hilfeverhalten, zu der anscheinend kein bewusster Entscheidungsprozess gehört und bei der die helfende Person ihre Aufmerksamkeit nicht auf die Anwesenheit anderer Zuschauender richtet.

Modell der gemeinsamen Eigengruppenidentität (common ingroup identity model)

Laut diesem Modell kann prosoziales Verhalten zwischen Gruppen gefördert werden, indem die Kategorisierung von Eigengruppe versus Fremdgruppe in eine gemeinsame, umfassendere Identität abgeändert wird. Dabei wird der Prozess der Eigengruppenbegünstigung ausgenutzt.

Modell des Abbaus negativer Stimmung (negative-staterelief model)

Hier wird argumentiert, dass Menschen einen angeborenen Trieb haben, ihre eigenen negativen Stimmungen abzubauen. Hilfeverhalten kann die Stimmung heben – nach diesem Modell helfen die Menschen somit aus egoistischen anstatt aus altruistischen Gründen.

Öffentliche-Güter-Spiel (public goods game)

Bei diesem Spiel erhalten die Versuchspersonen Spielmarken und können (ohne Wissen der anderen) entscheiden, wie viele sie behalten und wie viele sie in einen gemeinsamen Topf geben wollen. Diejenigen, die nichts zum gemeinsamen Topf beigetragen haben, werden als „Trittbrettfahrende“ bezeichnet.

Pluralistische Ignoranz (pluralistic ignorance)

Der Prozess, bei dem Menschen darauf achten, wie andere Anwesende auf ein Ereignis reagieren. Da in einer Notsituation niemand sofort reagiert, beobachten alle, dass auch die anderen nicht reagieren und interpretieren ihre Untätigkeit als Hinweis darauf, dass das Ereignis nicht schwerwiegend ist und daher keine Reaktion nötig ist.

Prosoziale Persönlichkeit (prosocial personality)

Eine überdauernde Tendenz, an die Rechte und das Wohl von anderen zu denken, Anteilnahme und Empathie zu empfinden und so zu handeln, dass es den anderen nützt.

Prosoziales Verhalten (prosocial behavior)

Ein Verhalten, das von der Gesellschaft als nützlich für andere Menschen definiert wird. Das betreffende Verhalten könnte aufgrund einer egoistischen oder altruistischen Motivation erfolgen. Nicht darin eingeschlossen ist ein Verhalten, das durch berufliche Verpflichtungen motiviert ist.

Reziproker Altruismus (reciprocal altruism)

Eine Theorie, die zur Klärung der Frage entwickelt wurde, warum sich Beispiele für Altruismus gegenüber Fremden finden lassen. Die Annahme lautet, dass sich die Hilfe für Nichtverwandte entwickelt hat, weil die Kosten des Helfens durch die Erwiderung des Helfens zu einem späteren Zeitpunkt aufgewogen werden.

Starke Reziprozität (strong reciprocity)

Die menschliche Tendenz, mit anderen zusammenzuarbeiten und diejenigen zu bestrafen, die nur an sich selber denken, selbst wenn dieses Verhalten Kosten verursacht, die nicht durch Verwandtschaftsbeziehungen oder reziproken Altruismus gerechtfertigt werden können.

Verantwortungsdiffusion (diffusion of responsibility)

Der Prozess, durch den die Verantwortung unter den anwesenden Zuschauenden aufgeteilt wird. Je mehr Menschen in einer Notsituation anwesend sind, desto größer ist die Verantwortungsdiffusion; jede einzelne Person fühlt sich weniger verantwortlich, als wenn sie allein wäre.

Verwandtenselektion (kin selection)

Im Gegensatz zur natürlichen Selektion im engeren Sinne geht es bei der Verwandtenselektion um die Überlebenschancen eines Gens – und nicht um den Träger oder die Trägerin des Gens. Wenn sich ein Individuum altruistisch gegenüber Verwandten verhält, wird sich das Gen für dieses Verhalten in einer Population ausbreiten (selbst wenn das Individuum dadurch sein eigenes Überleben gefährdet).

Verwandtschaftskoeffizient (r) (coefficient of relatedness)

Der Verwandtschaftskoeffizient gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass zwei Individuen aufgrund ihrer Abstammung die Kopie eines Gens gemeinsam haben. Die Berechnung basiert auf der Anzahl der Schritte, die zwei Individuen in einem Stammbaum voneinander entfernt sind. Beispielsweise ist der Verwandtschaftskoeffizient zwischen Kindern und Eltern oder zwischen Geschwistern von denselben Eltern 0,5 und der zwischen Enkeln und Großeltern oder zwischen Geschwistern mit nur einem gemeinsamen biologischen Elternteil 0,25.

Abwertung von Alternativen (derogation of alternatives)

Die Tendenz von Menschen in einer Liebesbeziehung, Alternativen zu ihrem Partner/ihrer Partnerin als weniger attraktiv einzuschätzen, als dies Alleinstehende tun.

Ähnlichkeits-Anziehungs-Effekt (similarity-attraction effect)

Wir mögen andere, die uns ähnlich sind.

Austauschorientierte Beziehung (exchange relationship)

Eine Beziehung, bei der Menschen darauf achten, was ihr Gegenüber bekommt und was sie selbst erhalten, damit das Ergebnis ausgeglichen ist.

Bedürfnis nach Zugehörigkeit (need to belong)

Die fundamentale Motivation, mit anderen Menschen stabile Beziehungen einzugehen und im Rahmen dieser Beziehungen auf eine positive Art und Weise zu interagieren.

Bindungstheorie (attachment theory)

Der Theorie liegt die Annahme zugrunde, dass die Entwicklung einer sicheren Bindung in der Kindheit die Grundlage für die Fähigkeit ist, stabile und intime Beziehungen im Erwachsenenalter aufrechtzuerhalten.

Bloße Darbietung (mere exposure effect)

Zunahme an positiver Bewertung eines Objekts als Effekt von dessen wiederholter Darbietung.

Enthüllungsreziprozität (disclosure reciprocity)

Menschen neigen dazu, das Ausmaß der Selbstenthüllung aufeinander abzustimmen.

Equity-Theorie (equity theory)

Eine Theorie, in der versucht wird, Zufriedenheit mit einer Beziehung dadurch zu erklären, wie sehr wir die Verteilung der Ressourcen in dieser Beziehung als fair oder unfair wahrnehmen.

Fehlattribution von Erregung (misattribution of arousal)

Liegt vor, wenn Menschen irrtümlicherweise einen Teil ihrer Erregung auf einen externen Reiz attribuieren, der nicht der wirkliche Grund für ihre Erregung ist.

Festlegung auf eine Beziehung (relationship commitment)

Die Absicht einer Person, die Beziehung aufrechtzuerhalten und sich weiterhin psychisch an sie gebunden zu fühlen.

Gemeinschaftsorientierte Beziehung (communal relationship)

Eine Beziehung, bei der es Menschen weniger wichtig ist, was sie selbst erhalten, als auf die Bedürfnisse der anderen Person einzugehen.

Investitionen (investments)

Das Ausmaß an Ressourcen (Zeit, emotionales Engagement, Geld, Selbstenthüllung usw.), die bereits in einer Beziehung aufgewendet wurden, wodurch die Kosten dafür größer werden, sich aus der Beziehung wieder zurückzuziehen.

Kameradschaftliche Liebe (companionate love)

Bezieht sich auf die Gefühle emotionaler Nähe und Zuneigung, die wir gegenüber einer anderen Person empfinden, wenn uns die Person sehr am Herzen liegt, wir jedoch in ihrer Gegenwart nicht notwendigerweise Leidenschaft oder Erregung erleben.

Leidenschaftliche Liebe (passionate love)

Ein Zustand intensiven Sehnens nach Vereinigung mit einer anderen Person, der gewöhnlich durch schwer kontrollierbare gedankliche Beschäftigung mit dieser Person, durch Idealisierung der betreffenden Person und durch den Wunsch, sie zu kennen und von ihr gekannt zu werden, gekennzeichnet ist.

Opferbereitschaft (willingness to sacrifice)

Die Tendenz, das unmittelbare Eigeninteresse aufzugeben, um das Wohl des Partners/der Partnerin oder der Beziehung zu fördern.

Selbstenthüllung (self-disclosure)

Verbale Preisgabe von Informationen über sich selbst gegenüber einer anderen Person.

Sensibilität für die Bedürfnisse der anderen Person (perceived partner responsiveness)

Die Wahrnehmung, dass die Person, mit der wir eine Beziehung führen, unsere Bedürfnisse berücksichtigt.

Soziale Unterstützung (social support)

Das Eingehen auf die Bedürfnisse einer Person.

Überlegenheit einer Beziehung (relationship superiority)

Die Tendenz von Menschen in einer Liebesbeziehung, ihre eigene Beziehung als besser wahrzunehmen als die durchschnittliche Beziehung.

Versöhnlichkeit (forgiveness)

Versöhnlichkeit beschreibt die konstruktiven Reaktionen einer Person, die von einer anderen Person verletzt worden ist oder sonst wie Schaden genommen hat, aber nicht geneigt ist, sich an der anderen Person zu rächen oder ihr aus dem Weg zu gehen.

Aufgabenbezogene Kohäsion (task cohesion)

Kohäsion, die auf der Anziehung beruht, die die Aufgabe auf die Gruppenmitglieder ausübt.

Aufgabenbezogenes Verhalten (task behavior)

Verhaltensweisen im Gruppenprozess, die auf die Erledigung von Aufgaben gerichtet sind.

Bewertungsangst (evaluation apprehension)

Eine erlernte Reaktion auf die Anwesenheit anderer; dabei verspürt eine Person bei der Ausführung einer Aufgabe Erregung, wenn sie die Bewertung durch die anderen antizipiert. Kann zu sozialer Erleichterung führen und auch Hilfeverhalten beeinflussen (s. Kap. 10).

Emotionale Ansteckung (emotional contagion)

Übertragung von Stimmungen und Emotionen unter Personen in einer Gruppe.

Entitativität (entitativity)

Das Ausmaß, in dem eine Anzahl von Personen als kohärente Einheit wahrgenommen wird.

Festlegung auf die Gruppe (group commitment)

Eine psychische Bindung eines Gruppenmitglieds an die Gruppe und ihre Ziele, einschließlich des Wunsches, die Gruppenmitgliedschaft aufrechtzuerhalten.

Gruppe (group)

Eine Gruppe existiert, wenn zwei oder mehr Individuen sich als Mitglieder einer Gruppe verstehen.

Gruppensozialisation (group socialization)

Die Anstrengungen der Gruppe, neue Mitglieder an die bestehenden Gruppennormen und praktiken heranzuführen.

Initiation (initiation)

Der Rollenübergang beim Eintritt in eine Gruppe; häufig mit einem Ritual einhergehend.

Kohäsion (cohesion)

Die Kraft, die die Mitglieder an die Gruppe bindet.

Personalbedarf (staffing level)

Das Ausmaß, in dem die tatsächliche Anzahl der Gruppenmitglieder der idealen Anzahl entspricht.

Redehierarchie (speaking hierarchy)

Hierarchie, die in einer Gruppe bezüglich der Redeanteile der einzelnen Mitglieder besteht.

Rolle (role)

Das Verhalten, das von einer Person mit einer spezifischen Position in der Gruppe erwartet wird.

Rollenübergang (role transition)

Eine Veränderung in der Beziehung zwischen einem Gruppenmitglied und einer Gruppe.

Sozioemotionales Verhalten (socioemotional behavior)

Verhaltensweisen in gruppeninternen Interaktionen, die auf zwischenmenschliche Beziehungen gerichtet sind.

Status (status)

Bewertung einer Rolle durch die Gruppe, in der die Rolle vorkommt oder durch die sie definiert wird.

Theorie der Erwartungszustände (expectation states theory)

Ihr liegt die Auffassung zugrunde, dass Statusunterschiede innerhalb einer Gruppe Ergebnis unterschiedlicher Erwartungen sind, die Gruppenmitglieder aneinander haben.

Theorie des Ablenkungskonflikts (distraction-conflict theory)

Besagt, dass die Anwesenheit anderer einen Aufmerksamkeitskonflikt auslösen kann, der wiederum zu Effekten sozialer Erleichterung (oder Hemmung) führen kann.

Transaktives Gedächtnis (transactive memory)

Ein System des Wissens, das insofern auf Arbeitsteilung beruht, als in einer Gruppe niemand alles weiß, aber (möglichst) alle wissen, wer etwas Bestimmtes weiß.

Zwischenmenschliche Kohäsion (interpersonal cohesion)

Kohäsion, die auf der Sympathie gegenüber der Gruppe und ihren Mitgliedern beruht.

Art der Gruppenaufgabe (group task type)

Gruppenaufgaben werden danach unterschieden, ob die Aufgabe zwischen den Gruppenmitgliedern aufteilbar ist, ob bei der Leistung die Qualität oder die Quantität relevant ist und wie die individuellen Beiträge mit der Gruppenleistung in Beziehung stehen.

Brainstorming (brainstorming)

Eine Gruppentechnik, die darauf abzielt, die Kreativität in Gruppen zu erhöhen, indem zu einem bestimmten Thema so viele Ideen wie möglich generiert werden; die Ideen sollen keinerlei Einschränkungen unterliegen.

Entbehrlichkeitseffekt (dispensability effect)

Motivationsverlust, der darin besteht, dass Gruppenmitglieder ihre Anstrengung verringern, weil ihr individueller Beitrag nur einen geringen Einfluss auf die Gruppenleistung zu haben scheint.

Führung in Organisationen (leadership in organizations)

Die Beeinflussung, die Motivierung und die Befähigung anderer, etwas zur Effektivität von Arbeitseinheiten (Gruppen) und Organisationen beizutragen.

Führungseffektivität (leadership effectiveness

Der Einfluss von Führung auf das Erreichen von Gruppen- und Organisationszielen, auf das Verhalten, die Wahrnehmungen, die Einstellungen, die Werte, die Motivation und das Wohlbefinden von Mitarbeitenden, Kolleginnen und Kollegen und auf die Zielerreichung der Führungskräfte selbst.

Führungsstil (leadership style)

Muster von Führungsverhalten, das wiederholt gezeigt wird und sich über eine Vielfalt von Situationen hinweg in ähnlicher Ausprägung manifestiert.

Führungsverhalten (leadership behavior)

Beobachtbare Handlungen, mit denen andere beeinflusst, motiviert oder befähigt werden sollen, etwas zur Effektivität einer Arbeitseinheit (Gruppe) oder Organisation beizutragen.

Geteilte Führung (shared leadership)

Bedeutet, dass die Verantwortung für Führungsfunktionen, die Ausübung von Führungsverhalten und die Wahrnehmung von Führungsrollen unter den Gruppenmitgliedern aufgeteilt werden (manchmal schließt dies auch Akteure außerhalb des Teams ein).

Gruppenlernen (group learning)

Allgemeine Bezeichnung für verschiedene Lernprozesse, die nur dann auftreten können, wenn mehrere Menschen interaktiv an derselben Aufgabe arbeiten.

Gruppensynchronisierung (group synchronization)

Alle Maßnahmen, die darauf abzielen, das kollaborative Generieren, Modifizieren und Integrieren individueller Beiträge in einer Gruppe zu optimieren.

Gruppenzusammensetzung (group composition)

Gibt an, wie bestimmte Merkmale in einer Gruppe verteilt sind.

Heureka-Effekt (eureka effect)

Bedeutet, dass die richtige Lösung für ein Problem, wenn sie gefunden wurde, von den Gruppenmitgliedern sofort als richtig erkannt wird.

Hidden Profile (verborgenes Profil)

Beschreibt die Entscheidungssituation in einer Gruppe, bei der aufgabenrelevante Informationen unter den Gruppenmitgliedern auf eine Weise verteilt sind, dass kein Gruppenmitglied aufgrund seiner eigenen Informationen die beste Lösung finden kann.

Individuelle Fertigkeitsverluste bzw. -gewinne (individual capability losses versus gains)

Beeinträchtigungen oder Verbesserungen der individuellen Fertigkeit der Gruppenmitglieder zur erfolgreichen Aufgabenbearbeitung, die durch soziale Interaktion zustande kommen.

Kognitive Restriktion (cognitive restriction)

Individueller Fertigkeitsverlust bei Gruppenaufgaben, die das Generieren von Ideen erfordern. Er tritt auf, wenn eine Idee, die von einem Gruppenmitglied erwähnt wurde, dazu führt, dass sich die anderen Mitglieder auf diejenige Kategorie konzentrieren, zu der diese Idee gehört, auf Kosten des Generierens von Ideen aus anderen Kategorien.

Kognitive Stimulation (cognitive stimulation)

Individueller Fertigkeitsgewinn bei Gruppenaufgaben, zu denen das Generieren von Ideen gehört. Dazu kommt es, wenn eine Idee, die von einem Gruppenmitglied erwähnt wird, eine kognitive Kategorie stimuliert, an die die anderen Mitglieder ansonsten nicht gedacht hätten.

Köhler-Effekt (Köhler effect)

Motivationsgewinn, bei dem sich schwächere Gruppenmitglieder mehr anstrengen, als sie es individuell täten, um zu vermeiden, dass sie für eine schwache Gruppenleistung verantwortlich sind.

Kontingenzansätze (contingency approaches)

Betonen bei der Untersuchung von Führung die Rolle situativer Faktoren (z. B. Merkmale der Aufgabe, der Mitarbeitenden) und wie sie den Zusammenhang zwischen Merkmalen bzw. Verhaltensweisen der Führungskraft und der Effektivität der Führung moderieren.

Koordinationsverluste (coordination losses)

Beschreiben die verringerte Leistung einer Gruppe, wenn es ihr nicht gelingt, die individuellen Beiträge ihrer Mitglieder optimal zu koordinieren.

Laissez-faire Führung (laissez-faire leadership)

Hier praktizieren Führungskräfte „Nichtführung“, beispielsweise vermeiden sie es, Entscheidungen zu fällen, sie zögern, tätig zu werden, und sie sind häufig abwesend, wenn sie gebraucht werden.

Management der Gruppenleistung (group performance management)

Die Summe der Aktivitäten, die darauf abzielen, die gruppenspezifische Komponente der Gruppenleistung zu maximieren (bzw. zu verbessern).

Motivationsverluste bzw. gewinne (motivation losses and gains)

Bedeuten eine Abnahme oder Zunahme der Motivation von Individuen, in einer Gruppe etwas zur Aufgabenausführung beizutragen.

Nominalgruppe (nominal group)

Eine Anzahl von Individuen, die eine Aufgabe individuell ausführen und unabhängig voneinander arbeiten. Nominale Gruppen werden dazu verwendet, die potenzielle Leistung von Gruppen zu bestimmen.

Persönlichkeitseigenschaften von Führungskräften (leader traits)

Relativ stabile individuelle Merkmale (z. B. Persönlichkeit, Intelligenz, motivationale Dispositionen), von denen angenommen wird, dass sie vorhersagen können, wer Führungskraft wird und als wie effektiv sich eine Person als Führungskraft erweist.

Potenzielle Gruppenleistung/Gruppenpotenzial (potential group performance/group potential)

Diese Größe beschreibt die Leistung, die erzielt worden wäre, wenn die Mitglieder einer Gruppe unabhängig voneinander und nicht als Gruppe gearbeitet hätten. Sie ist häufig eine Bezugsgröße, um die tatsächliche Gruppenleistung zu bewerten.

Produktionsblockierung (production blocking)

Beschreibt einen Prozessverlust, der typisch ist für Brainstorming in FacetofaceGruppen. Da in einer Gruppe zu einem Zeitpunkt nur eine Person sprechen kann, können die anderen Gruppenmitglieder in dieser Zeit ihre eigenen Ideen nicht äußern.

RingelmannEffekt (Ringelmann effect)

Beschreibt den Befund, dass bei einer körperlichen Aufgabe (beispielsweise Gewichte zu ziehen) die durchschnittlichen Leistungen der individuellen Gruppenmitglieder mit zunehmender Gruppengröße abnehmen.

Soziale Kompensation (social compensation)

Motivationsgewinn, der auftritt, wenn stärkere Gruppenmitglieder ihre Anstrengungen erhöhen, um damit eine nicht optimale Leistung schwächerer Mitglieder auszugleichen.

Sozialer Wettbewerb (social competition)

Motivationsgewinn, der bei identifizierbaren individuellen Beiträgen auftritt, wenn sich die Gruppenmitglieder gegenseitig übertreffen wollen.

Transaktionale Führung (transactional leadership)

Bei dieser Art der Führung konzentrieren sich die Führungskräfte auf den angemessenen Austausch von Ressourcen. Sie geben den Mitarbeitenden etwas im Austausch für das, was die Führungskräfte erreichen wollen.

Transfer vom Individuum zum Individuum (individual-to-individual transfer)

Individuelle Lernprozesse, durch die sich die Fertigkeit eines Gruppenmitglieds, eine Aufgabe allein auszuführen, als Folge einer wiederholten individuellen Aufgabenausführung verbessert.

Transfer von der Gruppe zum Individuum (group-to-individual transfer)

Gruppenlernprozess, durch den sich die Fertigkeit eines Gruppenmitglieds, eine Aufgabe für sich allein durchzuführen, infolge der sozialen Interaktion zwischen den Gruppenmitgliedern bei wiederholter kollektiver Aufgabendurchführung verbessert.

Transfer von der Gruppe zum Individuum in der Gruppe (group-to-individual-in-group transfer)

Gruppenlernprozess, durch den sich die Fertigkeit eines Gruppenmitglieds, eine Aufgabe innerhalb von Gruppen durchzuführen, infolge der sozialen Interaktion zwischen Gruppenmitgliedern bei wiederholter kollektiver Aufgabendurchführung verbessert.

Transfer von der Gruppe zur Gruppe (group-to-group transfer)

Gruppenlernprozess, durch den sich die Fertigkeit einer bestimmten Gruppe, eine Gruppenaufgabe durchzuführen, infolge der sozialen Interaktion zwischen ihren Gruppenmitgliedern bei wiederholter kollektiver Aufgabendurchführung verbessert.

Transformationale/charismatische Führung (transformational/charismatic leadership)

Bei dieser Art der Führung konzentrieren sich die Führungskräfte darauf, die Ziele der Gruppe bzw. der Organisation mit den Bedürfnissen und Bestrebungen der Mitarbeitenden in Einklang zu bringen, indem sie eine attraktive Vision entwickeln (wodurch die Bedürfnisse der Organisation über die Interessen der Mitarbeitenden gestellt werden).

Trotteleffekt (sucker effect)

Motivationsverlust, der auftritt, wenn Gruppenmitglieder wahrnehmen oder erwarten, dass andere Gruppenmitglieder ihre Anstrengungen verringern. Um zu vermeiden, ausgenutzt zu werden, verringern sie ihre eigenen Anstrengungen.

Akzentuierungseffekt (accentuation effect)

Wenn (soziale) Kategorien mit einer kontinuierlichen Dimension (z. B. Hautfarbe, Form der Augen) korreliert sind, gibt es eine Urteilstendenz, Ähnlichkeiten innerhalb der Kategorie und Unterschiede zwischen den Kategorien auf dieser Dimension zu überschätzen.

Beschränkungen durch die soziale Realität (social reality constraints)

Belege dafür, dass die Fremdgruppe auf einer bestimmten Dimension eindeutig besser ist, können dazu führen, dass die Eigengruppenbegünstigung im Hinblick auf diese Dimension nur schwer zu rechtfertigen ist.

Dekategorisierung (decategorization)

Die Salienz von Intergruppengrenzen wird durch personalisierten Kontakt verringert. Die Aufmerksamkeit für idiosynkratische und weniger für kategoriebasierte Informationen über die Mitglieder der Fremdgruppe sollte mit der Zeit die Nützlichkeit der Kategorie verringern, was zu einem Abbau von Vorurteilen führen sollte.

Eigengruppenbegünstigung (ingroup bias)

Verhaltensweisen oder Bewertungen, die die Eigengruppe gegenüber der Fremdgruppe begünstigen.

Ethnozentrismus (ethnocentrism)

Die Tendenz, die Merkmale der Eigengruppe als überlegen im Vergleich zu denen der Fremdgruppe zu beurteilen und ganz allgemein Fremdgruppen aus der Perspektive einer Eigengruppe zu beurteilen.

Fremdgruppenbegünstigung (outgroup bias)

Eine Tendenz, die Fremdgruppe in Bezug auf Bewertungen oder die Zuweisung von Belohnungen gegenüber der Eigengruppe zu begünstigen.

Fremdgruppenhomogenitätseffekt (outgroup homogeneity effect)

Eine Tendenz, die Fremdgruppe im Vergleich zur Eigengruppe als homogener anzusehen.

Gruppenemotionen (group emotions)

Emotionen, die eine Person auf der Grundlage ihrer Gruppenmitgliedschaften erlebt; sie bringen zum Ausdruck, wie die Person ein Ereignis vor dem Hintergrund der Gruppeninteressen und der Bewältigungsressourcen einschätzt, die der Gruppe zur Verfügung stehen.

Gruppenpuzzle (jigsaw classroom)

Eine kooperative Lehrmethode, die dazu entwickelt wurde, in Schulklassen Vorurteile abzubauen.

Hypothese des erweiterten Kontakts (extended contact hypothesis)

Das bloße Wissen, dass ein Mitglied der Eigengruppe eine enge Beziehung zu einem Mitglied der Fremdgruppe hat, kann die Einstellungen gegenüber der Fremdgruppe verbessern.

Intergruppenangst (intergroup anxiety)

Ein negativer affektiver Zustand, der durch erwarteten oder tatsächlichen Kontakt mit einem Mitglied der Fremdgruppe ausgelöst werden kann; er beruht auf der Erwartung negativer Konsequenzen für die eigene Person während des Intergruppenkontakts.

Kontakthypothese (contact hypothesis)

Intergruppenkontakt wird Vorurteile abbauen, wenn er (1) so abläuft, dass die Gruppen in der Kontaktsituation den gleichen Status haben, (2) Kooperation in Richtung auf ein gemeinsames Ziel beinhaltet, (3) in einem unterstützenden normativen Klima stattfindet und (4) das Potenzial für das Entstehen von Bekanntschaften birgt.

Negative Interdependenz (negative interdependence)

Eine Situation, in der die Bindungen zwischen Einzelpersonen oder Gruppen durch Interessenkonflikte gekennzeichnet sind, die oft zu einer Feindschaft oder einem realistischen Konflikt führen.

Positive Differenzierung (positive differentiation)

Bedeutet, die Gruppe im Vergleich zur Fremdgruppe auf verfügbaren Vergleichsdimensionen positiver erscheinen zu lassen (z. B. mithilfe positiverer Bewertungen oder Zuweisungen von Belohnungen), s. auch Eigengruppenbegünstigung.

Positive Interdependenz (positive interdependence)

Eine Situation, in der es positive Bindungen zwischen Einzelpersonen oder Gruppen gibt, die durch Kooperation, Reziprozität und wechselseitige Vorteile gekennzeichnet sind.

Rekategorisierung (recategorization)

Empfehlung, die saliente Unterscheidung zwischen Eigenund Fremdgruppe durch eine gemeinsame Eigengruppenidentität auf einer übergeordneten Ebene zu ersetzen, die sowohl Mitglieder der früheren Eigengruppe als auch solche der früheren Fremdgruppe einschließt.

Selbstwertgefühlhypothese (self-esteem hypothesis)

Die Vorhersage, dass Eigengruppenbegünstigung den Teil des Selbstwertgefühls erhöht, der aus der Zugehörigkeit zu einer Gruppe resultiert.

Soziale Dominanzorientierung (social dominance orientation)

Ein Merkmal, das den von Person zu Person unterschiedlich stark ausgeprägten Wunsch nach hierarchischen Gruppenbeziehungen beschreibt.

Soziale Identität (social identity)

Derjenige Bestandteil unseres Selbstkonzepts, der unseren Gruppenmitgliedschaften und deren Wert und emotionaler Bedeutung entspricht.

Übergeordnete Ziele (superordinate goals)

Ziele, die nur erreicht werden können, wenn beide Gruppen kooperativ zum gegenseitigen Vorteil zusammenarbeiten.

Wechselseitige Differenzierung (mutual differentiation)

Auch als Kategorisierungsansatz bezeichnet. Dieser Ansatz empfiehlt, Gruppenzugehörigkeiten während des Kontakts salient zu machen und Mitgliedern der entsprechenden Gruppen distinkte, aber einander ergänzende Rollen zu geben.

Akkulturation (acculturation)

Der Prozess, durch den beim Kontakt zweier kulturell unterschiedlicher Gruppen bei einer oder beiden Seiten Veränderungen herbeigeführt werden.

Besser-als-der-Durchschnitt-Effekt (BDE; better than average effect)

Der Befund, dass mehr als 50 % der Versuchspersonen angeben, sie selbst seien in Bezug auf eine Vielfalt von Kriterien besser als der Durchschnitt.

Bikulturelle Identität (bicultural identity)

Sich selbst gleichzeitig als zu zwei kulturell unterschiedlichen Gruppen zugehörig betrachten.

Bikulturelle Identitätsintegration (bicultural identity integration)

Liegt vor, wenn eine Person ihre unterschiedlichen Identitäten als miteinander vereinbar ansieht.

Eingebettetsein versus Autonomie (embeddedness versus autonomy values)

Kennzeichen einer Kultur, in der Individuen als eingebunden in soziale Beziehungen gesehen werden statt als unabhängig und intellektuell/emotional getrennt von anderen.

Faktorenanalyse auf Länderebene (nation-level factor analysis)

Eine Auswertung von Umfragedaten, bei der die Antworten auf viele Items anhand von wenigen Dimensionen („Faktoren“) beschrieben werden; dabei wird die Durchschnittsantwort auf jedes einzelne Item für jedes einzelne Land berechnet und die Länder (nicht die individuellen Befragten) stellen die Analyseeinheiten dar.

Hierarchie versus Gleichheit (hierarchy versus egalitarianism values)

Kennzeichen einer Kultur, in der eine ungleiche Verteilung von Macht, Rollen und Ressourcen akzeptiert wird, statt nach Gleichheit zu streben.

Individualismus – Kollektivismus (individualism – collectivism)

Individualistische Länder sind diejenigen, in denen die Menschen sich so beschreiben, dass ihre Autonomie gegenüber anderen hervorgehoben wird. Kollektivistische Länder sind diejenigen, in denen sich die Menschen selbst so beschreiben, dass ihre Verbindungen zu anderen betont werden.

Kognitiver Stil (cognitive style)

Menschen mit einem analytischen Stil konzentrieren sich auf den Hauptaspekt der Informationen, die sie verarbeiten. Menschen mit einem holistischen Stil konzentrieren sich auf die Beziehungen zwischen unterschiedlichen Elementen der Informationen, die sie verarbeiten.

Kultur (culture)

Ein soziales System, das durch die gemeinsamen Bedeutungen gekennzeichnet ist, die seine Mitglieder Personen und Ereignissen zuschreiben.

Kulturelle Männlichkeit – Weiblichkeit (cultural masculinity – femininity)

Das Ausmaß, in dem in einem Land die Geschlechterrollen als unterschiedlich (Männlichkeit) oder als ähnlich (Weiblichkeit) angesehen werden.

Machtdistanz (power distance)

Das Ausmaß, in dem in einem Land Hierarchie und Ehrerbietung gegenüber Statushöheren akzeptiert werden.

Ökokulturelle Theorie (eco-cultural theory)

Eine Theorie, in der angenommen wird, dass unterschiedliche Kulturformen durch Anpassungen an Umwelten entstehen, die unterschiedliche Anforderungen ans Überleben stellen.

Regeln für Ausdrucksverhalten (display rules)

Kulturbedingtes Verständnis, ob Emotionen offen zum Ausdruck kommen sollten.

Replikation in anderen Kulturen (cross-cultural replication)

Der Versuch, eine Studie so genau wie möglich in einem anderen kulturellen Kontext zu wiederholen.

Rückübersetzung (back-translation)

Übersetzung eines Forschungsfragebogens, der bereits von einer Sprache in eine andere übersetzt wurde, in die ursprüngliche Sprache, ohne dass die übersetzende Person die ursprüngliche Version kennt.

Umweltbeherrschung versus Harmonie (mastery versus harmony values)

Kennzeichen einer Kultur, in der die Beherrschung und die Veränderung der natürlichen und sozialen Umwelt im Vordergrund stehen im Gegensatz zu einem harmonischen Einfügen.

Vermeidung von Unsicherheit (uncertainty avoidance)

Das Ausmaß, in dem die Menschen in einem Land vermeiden, Risiken einzugehen und sich Unsicherheiten auszusetzen.

Zustimmungstendenz (acquiescent responding)

Die Neigung, allen Items von Skalen, mit denen Einstellungen, Überzeugungen oder Wertvorstellungen erfasst werden, zuzustimmen, auch denjenigen, die einander widersprechen.

Abhängige Variable (dependent variable)

Variable, von der erwartet wird, dass sie sich in Abhängigkeit von den Veränderungen der unabhängigen Variable verändert. Gemessene Veränderungen der abhängigen Variable (AV) werden als „abhängig“ von den manipulierten Veränderungen der unabhängigen Variable (UV) angesehen.

Cover Story (cover story)

Eine falsche, aber plausible Information über den Zweck eines Experiments. Dahinter steckt die Absicht, den Einfluss von Hinweisen aus der experimentellen Situation einzuschränken.

Diskursanalyse (discourse analysis)

Eine Familie von Methoden, mit denen sich Gespräche und Texte analysieren lassen. Das Ziel dabei besteht darin, herauszufinden, wie Menschen ihrer Alltagswelt Sinn zuschreiben.

Echtes Experiment mit Zufallszuweisung (true randomized experiment)

Ein Experiment, bei dem die Versuchspersonen den unterschiedlichen Experimentalbedingungen zufällig zugewiesen werden.

Effekte von Versuchsleitungserwartungen (experimenter expectancy effects)

Effekte, die von der Versuchsleitung im Verlauf der Interaktion mit den Versuchspersonen unbeabsichtigt hervorgerufen werden. Diese Effekte entwickeln sich aus dem Wissen der Versuchsleitung über die Hypothese, die überprüft werden soll, und lassen die Wahrscheinlichkeit dafür ansteigen, dass sich die Versuchspersonen so verhalten, wie es der Hypothese der Versuchsleitung entspricht.

Einfache Zufallsstichprobe (simple random sample)

Eine Stichprobe, die so gezogen wird, dass jedes Mitglied der Population die gleiche Chance hat, ausgewählt zu werden, und jede mögliche Kombination der gewünschten Anzahl von Mitgliedern die gleiche Ziehungswahrscheinlichkeit hat.

Experiment (experiment)

Methode, bei der die Versuchsleitung absichtlich eine Veränderung einer Situation herbeiführt, um die Konsequenzen dieser Veränderung zu untersuchen.

Experimentalgruppe (experimental group)

Gruppe von Versuchspersonen, die der „Experimentalbedingung“ eines Experiments zugewiesen werden.

Experimentelle Konfundierung (experimental confounding)

Besteht eine unabhängige Variable aus zwei oder mehr potenziell trennbaren Komponenten, ist sie konfundiert. Ist die unabhängige Variable konfundiert, können Forschende keine eindeutigen kausalen Schlussfolgerungen ziehen.

Experimentelles Szenario (experimental scenario)

„Verpackung“, in der ein Experiment den Versuchspersonen dargeboten wird.

Externe Validität (external validity)

Betrifft die Generalisierbarkeit von Befunden auf andere Situationen und Populationen als die der Untersuchung.

Faktorielles Experiment (factorial experiment)

Ein Experiment, in dem zwei oder mehr unabhängige Variablen innerhalb des gleichen Designs manipuliert werden.

Feldexperiment (field experiment)

Ein echtes Experiment mit Zufallszuweisung, das in einem natürlichen Setting durchgeführt wird.

Haupteffekt (main effect)

Begriff für die separaten Effekte jeder unabhängigen Variablen in einem faktoriellen Experiment.

Hinweise aus der experimentellen Situation (demand characteristics)

Hinweisreize im Experiment, die der Versuchsperson als Anhaltspunkt dienen, welche Verhaltensweisen von ihr erwartet werden, d. h. Hinweisreize, die zu einer bestimmten Art von Reaktion „auffordern“ (demand).

Hypothese (hypothesis)

Eine aus einer Theorie abgeleitete Vorhersage über die Zusammenhänge zwischen Variablen.

Implizite Maße (implicit measures)

Nichtreaktive Messungen von Konstrukten wie Einstellungen (z. B. durch Reaktionszeiten), bei denen die Versuchspersonen nicht wissen, was gemessen wird. Sie gehören zur Gruppe der nichtreaktiven Methoden.

Interaktionseffekt (interaction effect)

Von einem Interaktionseffekt (auch: Wechselwirkungseffekt, Wechselwirkung) ist dann die Rede, wenn der kombinierte Effekt von zwei (oder mehreren) unabhängigen Variablen in einem faktoriellen Experiment ein Ergebnismuster zeigt, das von der Summe der Haupteffekte abweicht.

Interne Validität (internal validity)

Bezieht sich auf die Gültigkeit der Schlussfolgerung, dass Veränderungen der unabhängigen Variablen zu Veränderungen der abhängigen Variablen führen.

Konföderierte/r (confederate)

Hierbei handelt es sich scheinbar um eine weitere Versuchsperson, die in Wirklichkeit jedoch mit der Versuchsleitung „verbündet“ ist und eine genau vorgeschriebene Rolle im Experiment spielt.

Konstrukt (construct)

Ein abstrakter theoretischer Begriff (z. B. „sozialer Einfluss“).

Konstruktvalidität (construct validity)

Gültigkeit der Annahme, dass unabhängige und abhängige Variablen die theoretischen Konstrukte, die sie repräsentieren sollen, adäquat operationalisieren.

Kontrollgruppe (control group)

Gruppe von Versuchspersonen, die nicht der Manipulation bzw. Intervention aus der Experimentalbedingung ausgesetzt sind.

Konvergente Validität (convergent validity)

Ist dann gegeben, wenn zwischen unterschiedlichen Maßen für dasselbe Konstrukt (z. B. Selbstbeurteilung, implizites Maß, Beobachtung) positive Zusammenhänge bestehen.

Manipulationsüberprüfung (manipulation check)

Ein Maß dafür, wie erfolgreich die unabhängige Variable implementiert wurde.

Mediatorvariable (mediating variable)

Eine Variable, die den Zusammenhang zwischen zwei anderen Variablen vermittelt (mediiert).

Messwiederholungsdesign (repeated-measures-design)

Ein Versuchsplan, in dem die abhängigen Variablen bei denselben Versuchspersonen mehr als einmal gemessen werden.

Metaanalyse (meta-analysis)

Eine Reihe von Techniken, um Ergebnisse unabhängiger Studien zu einem bestimmten Phänomen statistisch zu einem Gesamtergebnis zusammenzuführen. Ziel ist es, herauszufinden, ob sich aus den Befunden über alle Studien hinweg ein zuverlässiges Muster ergibt.

Nichtreaktive Methoden (unobtrusive measures, nonreactive measures)

Messmethoden, deren Anwendung die Versuchspersonen nicht bemerken und die daher ihr Verhalten nicht beeinflussen können (Reaktivität).

Nur-Nachtest-Kontrollgruppendesign (post-test only control group design)

Die Versuchspersonen werden zufällig einer von zwei Gruppen zugeteilt. Eine Gruppe (d. h. die Experimentalgruppe) wird einer Manipulation bzw. Intervention ausgesetzt, die zweite Gruppe (d. h. die Kontrollgruppe) nicht.

One-Shot-Fallstudie (one-shot case study)

Forschungsdesign, bei dem Beobachtungen an einer Gruppe gemacht werden, nachdem ein Ereignis vorgefallen ist oder eine Manipulation durchgeführt wurde.

Operationalisierung (operationalization)

Die Art und Weise, mit der in einer bestimmten Studie ein theoretisches Konstrukt in eine messbare abhängige Variable oder eine manipulierbare unabhängige Variable überführt wird.

Postexperimentelle Aufklärung (debriefing)

Verfahren, bei dem den Versuchspersonen der Zweck des Experiments, an dem sie sich gerade beteiligt haben, erklärt wird; es werden dabei alle Fragen beantwortet, die die Versuchsperson möglicherweise hat.

Postexperimentelle Befragung (post-experimental enquiry)

Technik zur Aufdeckung der Wirkung von Hinweisen aus der experimentellen Situation. Die Versuchsperson wird nach der Teilnahme an einem Experiment sorgfältig befragt, um Aufschluss über ihre Wahrnehmungen im Hinblick auf den Zweck des Experiments zu gewinnen.

Präregistrierung (pre-registration)

Prozess, bei dem Forschende Informationen über eine Studie frei zugänglich machen, bevor diese durchgeführt wird. Dazu gehören etwa die Hypothesen, das Vorgehen bei der Datenerhebung und die Methoden der Datenauswertung.

Quasiexperiment (quasi-experiment)

Ein Experiment, bei dem die Versuchspersonen den verschiedenen Experimentalbedingungen nicht zufällig zugeteilt werden (sondern in der Regel aufgrund von Faktoren, die nicht der Kontrolle der Forschenden unterliegen).

Quotenstichprobe (quota sample)

Eine Stichprobe, die bestimmten, im Vorhinein festgelegten Quoten entspricht und damit bestimmte Merkmale der Population (wie Alter oder Geschlecht) widerspiegelt, die als für die Forschungsfrage relevant angesehen werden.

Reaktivität (reactivity)

Ein Messverfahren ist reaktiv, wenn durch die Messung verändert wird, was gemessen werden soll.

Reliabilität (Zuverlässigkeit; reliability)

Der Grad, in dem ein Maß frei von Messfehlern ist. Eine Messung ist reliabel, wenn sie bei mehrfacher Durchführung zum gleichen Resultat führt (d. h. zu unterschiedlichen Zeitpunkten oder bei der Erhebung durch unterschiedliche Personen).

Replikation (replication)

Die möglichst originalgetreue wiederholte Durchführung einer Studie (direkte Replikation), oder die Überprüfung derselben Hypothese mit unterschiedlichen Methoden (konzeptuelle Replikation)

Soziale Erwünschtheit (social desirability)

Der Begriff beschreibt die Tatsache, dass Versuchspersonen gewöhnlich darauf aus sind, in einem positiven Licht gesehen zu werden, und deshalb ihre Antworten bzw. ihr Verhalten so gestalten, dass sie möglichst nicht negativ bewertet werden.

Stichprobenziehung (sampling)

Auswahl einer Teilmenge von Personen aus einer Population mit der Absicht, die Population zu beschreiben, aus der sie gezogen wurde.

Teilnehmende Beobachtung (participant observation)

Beobachtungsmethode, bei der Forschende die Zielgruppe beobachten, indem sie am Gruppengeschehen teilnehmen, und ihre Beobachtungen sorgfältig aufzeichnen.

Theorie (theory)

Ein System aus abstrakten Begriffen (d. h. Konstrukten) und Aussagen darüber, wie diese Konstrukte miteinander zusammenhängen.

Triangulation (triangulation)

Die Verwendung mehrerer Methoden und Messinstrumente, um ein gegebenes Thema zu erforschen.

Umfrageforschung (survey research)

Eine Forschungsstrategie, bei der eine Stichprobe von Befragten interviewt wird (oder einen Fragebogen ausfüllt); die Befragten werden so ausgewählt, dass sie repräsentativ für die Population sind, aus der sie gezogen wurden.

Unabhängige Variable (independent variable)

Variable, die in einer Studie systematisch variiert (manipuliert) wird, um ihren Einfluss auf eine oder mehrere abhängige Variablen zu untersuchen.

Validität (Gültigkeit; validity)

Eine Messung ist in dem Maße valide, in dem sie genau das misst, was sie zu messen vorgibt.

Variable (variable)

Messbare Repräsentation eines Konstrukts.

Versuchsperson (participant)

Person, die an einer psychologischen Studie teilnimmt.

Zufallszuweisung (random allocation, random assignment)

Der Vorgang, bei dem eine Versuchsperson einer Versuchsbedingung so zugeordnet wird, dass sie mit der gleichen Wahrscheinlichkeit auch jeder der anderen Versuchsbedingungen zugeordnet werden könnte.

Abwertungsprinzip (discounting principle)

Aus dem Vorhandensein eines kausalen Faktors, der einen beobachteten Effekt begünstigt, ergibt sich, dass andere potenzielle Faktoren weniger Einfluss ausüben. Gegenteil des Aufwertungsprinzips.

Actor-Observer-Effekt (actor-observer difference)

Beschreibt das Attributionsmuster, das sich daraus ergibt, dass Menschen ihr eigenes Verhalten stärker mit der Situation, das Verhalten anderer Personen jedoch stärker mit deren Dispositionen erklären.

Analyse nicht gemeinsamer Auswirkungen (analysis of non-common effects)

Menschen schließen auf Absichten hinter einer Handlung, indem sie analysieren, welche Auswirkungen die gewählte Handlung von nicht gewählten Handlungen unterscheiden.

Attributionsverzerrungen (attributional biases)

Systematische Verzerrungen bei der Sammlung von Daten bzw. der Verarbeitung von Informationen über die Ursachen eines bestimmten Verhaltens.

Aufwertungsprinzip (augmenting principle)

Aus dem Vorhandensein eines kausalen Faktors, der sich hemmend auf einen beobachteten Effekt auswirkt, ergibt sich, dass andere Kausalfaktoren mehr Einfluss ausüben. Gegenteil des Abwertungsprinzips.

Distinktheitsinformation (distinctiveness information)

Informationen darüber, wie eine handelnde Person unter ähnlichen Umständen auf unterschiedliche Objekte reagiert.

Durchschnittsbildung (averaging)

Beschreibt einen Prozess der Integration von Information bei der Eindrucksbildung; gemäß diesem Modell verschlechtert zusätzliche leicht positive Information den Eindruck, wenn die bereits vorliegende Information sehr positiv ist.

„Falscher Konsensus“ (false consensus)

Dieser Effekt tritt auf, wenn Menschen zwischen sich selbst und den Menschen im Allgemeinen eine Übereinstimmung annehmen (z. B. hinsichtlich ihrer Einstellungen), die in ihrem Ausmaß nicht gerechtfertigt ist.

Implizite Persönlichkeitstheorie (implicit personality theory)

Beschreibt, wie sich Menschen die Zusammenhänge von unterschiedlichen Persönlichkeitsmerkmalen innerhalb einer Person vorstellen.

Kausalattribution (causal attribution)

Der Prozess, durch den Menschen zu Schlussfolgerungen über die Ursachen eines Verhaltens gelangen.

Kausale Kraft (causal power)

Eine intrinsische Eigenschaft eines Objekts oder eines Ereignisses, die es dazu befähigt, einen Einfluss auf ein anderes Objekt oder Ereignis auszuüben.

Kausales Schema (causal schema)

Eine Wissensstruktur, die Attributionen steuert. Kausale Schemata können entweder abstrakte Repräsentationen allgemeiner kausaler Prinzipien sein (z. B. kausales Schema der multiplen notwendigen bzw. multiplen hinreichenden Ursachen) oder bereichsspezifische Vorstellungen darüber, auf welche Weise bestimmte Ursachen zu bestimmten Wirkungen führen.

Konfigurationsmodell (configural model)

Ein ganzheitlicher Ansatz zur Eindrucksbildung, dem die Annahme zugrunde liegt, dass Menschen aktiv aus den einzelnen Informationen über andere Menschen tiefergehende Bedeutungen konstruieren.

Konsensusinformation (consensus information)

Informationen darüber, wie sich unterschiedliche Handelnde gegenüber demselben Objekt verhalten.

Konsistenzinformation (consistency information)

Informationen darüber, wie sich das Verhalten einer handelnden Person gegenüber einem Objekt in verschiedenen Situationen und zu verschiedenen Zeitpunkten unterscheidet.

Korrespondenzverzerrung (correspondence bias)

Die Neigung, aus einem beobachteten Verhalten auf eine persönliche Disposition zu schließen, die diesem Verhalten entspricht (korrespondiert), selbst wenn das Verhalten durch die Situation bestimmt war.

Peripheres Persönlichkeitsmerkmal (peripheral trait)

Ein Merkmal, das unseren Gesamteindruck von einer Persönlichkeit nicht bedeutsam beeinflusst.

Primacy-Effekt (primacy effect)

Früher dargebotene Informationen haben bei der sozialen Wahrnehmung und Interpretation einen stärkeren Einfluss als später dargebotene.

Probabilistischer Kontrast (probabilistic contrast)

Vergleich der relativen Häufigkeit eines Effekts bei Vorhandensein einer potenziellen Ursache mit seiner relativen Häufigkeit bei Nichtvorhandensein dieser Ursache.

Selbstwertdienliche Attributionsverzerrungen (self-serving attributional biases)

Motivierte Attributionsverzerrungen, die dazu dienen, das eigene Selbstwertgefühl zu erhalten oder zu verbessern.

Sich selbst erfüllende Prophezeiung (self-fulfilling prophecy)

Ursprünglich falsche Überzeugungen einer Person über eine Zielperson können bewirken, dass die Zielperson sich so verhält, dass diese Überzeugungen anscheinend bestätigt werden.

Soziale Wahrnehmung (social perception)

Der Prozess, bei dem Informationen über die individuellen Merkmale einer Person gesammelt und interpretiert werden.

Summation (summation)

Beschreibt einen Prozess der Integration von Information bei der Eindrucksbildung; gemäß diesem Modell verbessert zusätzliche leicht positive Information den Eindruck.

Theorie der gelernten Hilflosigkeit (learned helplessness theory)

Diese Theorie besagt im Kern, dass Menschen depressiv werden, wenn sie lernen, dass Handlungsergebnisse nicht kontingent auf das eigene Verhalten folgen.

Theorie der korrespondierenden Schlussfolgerungen (correspondent inference theory)

Ihr liegt die Annahme zugrunde, dass Menschen unter bestimmten Umständen aus einem beobachteten absichtlichen Verhalten auf entsprechende (korrespondierende) Absichten und Dispositionen schließen.

Zentrales Persönlichkeitsmerkmal (central trait)

Ein Merkmal, das unseren Gesamteindruck von einer Persönlichkeit maßgeblich beeinflusst.

Affektive Empathie (affective empathy)

Das Empfinden der Emotionen einer anderen Person aufgrund von bestimmten Indikatoren (z. B. Gefühlsausdrücken), wobei der Ursprung der Emotionen in der anderen Person erkannt wird.

Automatizität (automaticity)

Ein Überbegriff für verschiedene Eigenschaften kognitiver Prozesse, die teilweise zusammenhängen. Dazu gehören in der Regel Bewusstsein, Intentionalität, Effizienz und Kontrollierbarkeit.

Cued Memory Retrieval (geleiteter Gedächtnisabruf)

Das Abrufen einer Information aus dem Gedächtnis (z. B. der Name einer Person) in Gegenwart eines Reizes, der mit dem abzurufenden Gedächtnisinhalt zusammenhängt (z. B. das Gesicht der jeweiligen Person).

Fundamentaler Attributionsfehler (fundamental attribution error)

Die Neigung, das Verhalten anderer Menschen vor allem über ihre inneren Dispositionen (z. B. ihre Persönlichkeit) zu erklären, obwohl auch andere Erklärungen (z. B. situationsspezifische Ursachen) möglich erscheinen.

Funktionsbedingungen (operating conditions)

Ein Aspekt kognitiver Prozesse. Konkret beziehen sie sich darauf, wann der kognitive Prozess in der Regel auftritt (z. B. nur mit einer entsprechenden Absicht oder auch wenn wir abgelenkt sind).

Funktionsprinzipien (operating principles)

Ein Aspekt kognitiver Prozesse. Konkret beziehen sie sich darauf, was der kognitive Prozess genau macht (z. B. Emotionen aus Gesichtsausdrücken ableiten).

Gerichtete Motive (directional motives)

Motive, die ein bestimmtes Ergebnis begünstigen (z. B. ein positives Selbstbild), selbst wenn dies auf Kosten einer geringen Genauigkeit geschieht.

Gestalt (Gestalt)

Die subjektive Wahrnehmung eines einheitlichen Ganzen, das objektiv aus trennbaren Teilen zusammengesetzt ist.

Kognitive Empathie (cognitive empathy)

Das Verstehen der Emotionen einer anderen Person aufgrund von bestimmten Indikatoren (z. B. Gefühlsausdrücken).

Priming-Effekt (priming effect)

Ein Priming-Effekt tritt dann auf, wenn eine Reaktion durch einen vorangegangenen Priming-Reiz (Prime) beeinflusst wird. Priming-Effekte können assimilativ sein, d. h., die Reaktion ist in Richtung des Prime verzerrt (z. B. positiver, wenn der Prime positiv war). Priming-Effekte können auch kontrastiv sein, d. h., die Reaktion ist entgegen der Richtung des Prime verzerrt (z. B. weniger positiv, wenn der Prime positiv war).

Reflexive Gaze Cueing (blickgesteuerte Aufmerksamkeitsverschiebung)

Verschiebung der Aufmerksamkeit einer beobachtenden Person, die automatisch der Blickrichtung der anderen Person folgt.

Salienz (salience)

Ein Reizmerkmal. Ein Reiz ist dann salient, wenn er in einem Kontext hervorsticht, weil er neuartig oder ungewöhnlich ist, das Gesichtsfeld dominiert, unerwartet oder für die Ziele der wahrnehmenden Person relevant ist.

Schemata (schemas)

Kognitive Wissensstrukturen, die Konzepte miteinander verbinden und Beziehungen zwischen den Konzepten im Gedächtnis repräsentieren.

Soziale Kognition (social cognition)

Die kognitiven Prozesse, die sozialpsychologischen Phänomenen zugrunde liegen, d. h. jenen Phänomenen, die auftreten, wenn Lebewesen ihre soziale Umwelt wahrnehmen, über sie nachdenken oder fühlen und mit ihr interagieren.

Stereotyp (stereotype)

Ein spezifisches Schema, das die Charakteristika, die mit einer sozialen Kategorie assoziiert werden, umfasst.

Ungerichtete Motive (non-directional motives)

Motive, die nicht auf ein bestimmtes Ergebnis abzielen (z. B. ein positives Selbstbild), sondern auf abstrakte Qualitäten des Ergebnisses (z. B. dass es richtig ist) oder des Prozesses, der das Ergebnis hervorbringt (z. B. dass der Prozess nicht zu anspruchsvoll ist).

Vorurteil (prejudice)

In der Forschung zur sozialen Kognition werden Vorurteile als Einstellungen gegenüber einer sozialen Kategorie und ihren Mitgliedern aufgefasst, die je nach der Gesamtbewertung des mit der sozialen Kategorie verbundenen Stereotyps positiv oder negativ sein können. Diese neutrale Definition steht im Gegensatz zur Literatur über Intergruppenbeziehungen, in der davon ausgegangen wird, dass Vorurteile immer eine Abwertung der Fremdgruppe durch die Eigengruppe implizieren, selbst wenn die Aussagen, die über die Fremdgruppe getroffen werden, zunächst positiv erscheinen (s. Kap. 14).

Zugänglichkeit (accessibility)

Beschreibt das Potenzial für eine Aktivierung von Gedächtnisinhalten. Zusätzlich zu anderen Determinanten (z. B. Zielrelevanz, Erwartungen, Bedürfnisse) beeinflussen zwei Faktoren die Zugänglichkeit. Erstens der Recency-Effekt, der sich auf die Zeit bezieht, die seit der letzten Aktivierung des Gedächtnisinhalts vergangen ist. Je kürzer die Zeit seit der letzten Aktivierung ist, desto zugänglicher ist das Wissen. Zweitens die Häufigkeit, die sich darauf bezieht, wie oft ein bestimmter Gedächtnisinhalt aktiviert wird. Je öfter das Wissen aktiviert wird, desto zugänglicher ist es.

Arbeitsselbstkonzept (working self-concept)

Teilmenge der relevanten Selbstkenntnis, die in einer gegebenen Situation aktiviert wird und unser Verhalten steuert.

Belohnungsaufschub (delay of gratification)

Die Fähigkeit, der Versuchung einer unmittelbaren Belohnung zu widerstehen und auf eine größere Belohnung zu warten.

Identitätsaushandlung (identity negotiation)

Der Prozess, durch den wir im Rahmen von Interaktionen mit anderen, die durch ein Geben und Nehmen geprägt sind, feststellen, wer wir sind.

Impliziter Egoismus (implicit egotism)

Nicht bewusste bzw. automatische positive Bewertung von Objekten, die mit dem Selbst assoziiert sind.

Implizites Selbstwertgefühl (implicit self-esteem)

Die Positivität der automatischen bzw. nicht bewussten Bewertung einer Person von sich selbst.

Independentes versus interdependentes Selbst (independent vs. interdependent self)

Während beim independenten Selbst die Autonomie und der Individualismus hervorgehoben werden und das Selbst über Eigenschaften definiert wird, die eine Person von anderen unterscheiden, wird beim interdependenten Selbst die Verbindung zu anderen betont und das Selbst im Sinne der Beziehungen zu anderen definiert.

Introspektion (introspection)

Die Beobachtung der eigenen internen (mentalen und emotionalen) Zustände.

Konstruktionen des Selbst (self-construals)

Die Ansichten und das Wissen einer Person über sich selbst werden durch einen aktiven Konstruktionsprozess geformt, der sich in der Interaktion mit der sozialen Umwelt abspielt.

Reflektierte Einschätzungen (reflected appraisals)

Schlussfolgerungen hinsichtlich der Einschätzungen anderer uns gegenüber, zu denen wir gelangen, indem wir die Reaktionen anderer Menschen auf uns beobachten.

Selbstaufmerksamkeit (self-awareness)

Ein psychologischer Zustand, in dem sich die eigene Aufmerksamkeit auf das Selbst richtet.

Selbstaufwertung (self-enhancement)

Die Motivation, die Positivität unserer Selbstkonzeptionen zu erhöhen, und zwar bisweilen über das Maß hinaus, das objektiv gerechtfertigt ist. Dies wird mithilfe unterschiedlicher Strategien erreicht (z. B. selbstwertdienliche Attributionen, sich im Glanz anderer sonnen, positive Selbstdarstellungen).

Selbstbestätigungsmotiv (self-verification motive)

Die Motivation, feste Überzeugungen über sich selbst zu bestätigen, selbst wenn sie negative Bewertungen von Aspekten des Selbst beinhalten.

Selbstdarstellung (self-presentation)

Verschiedene Strategien, die wir verfolgen, um zu beeinflussen, was andere von uns denken.

Selbstdeterminationstheorie (self-determination theory)

Eine Motivationstheorie, die zwischen verschiedenen motivationalen Grundlagen für Selbstregulation unterscheidet: Wenn Selbstregulation durch externen Druck motiviert ist, ist sie anstrengend und kann zu psychologischen Konflikten führen. Wenn die Selbstregulation jedoch auf autonomer Motivation basiert, ist sie effizienter und weniger erschöpfend.

Selbsteinschätzungsmotiv (self-assessment motive)

Das Streben nach einem genauen und objektiven Verständnis des Selbst.

Selbsterschöpfung (ego depletion)

Eine zeitweilige Verringerung der eigenen selbstregulatorischen Fähigkeiten nach anhaltenden Bemühungen um Selbstkontrolle.

Selbstkonzept (self-concept)

Die kognitive Repräsentation unserer Selbstkenntnis, die aus der Gesamtsumme aller Überzeugungen besteht, die wir über uns selbst haben.

Selbstmitgefühl (self-compassion)

Sich selbst gegenüber warmherzig anstatt übermäßig selbstkritisch sein und bewusst darüber, dass Misserfolge Teil der menschlichen Lebenserfahrung sind.

Selbstreferenzeffekt (self-reference effect)

Die Tendenz, selbstbezogene Informationen besser als andere Informationen zu verarbeiten und zu erinnern.

Selbstregulation (self-regulation)

Der Prozess, bei dem das eigene Verhalten kontrolliert und gelenkt wird, um erwünschte Gedanken, Gefühle und Ziele zu erreichen.

Selbstschemata (self-schemas)

Mentale Strukturen, die selbstbezogenes Wissen im Gedächtnis organisieren und die Verarbeitung selbstbezogener Informationen beeinflussen.

Selbstwahrnehmungstheorie (self-perception theory)

Eine Theorie, laut der Individuen ihre inneren Zustände bzw. Einstellungen aus dem eigenen Verhalten erschließen, sofern diese inneren Zustände nicht eindeutig sind.

Selbstwertgefühl (self-esteem)

Die Gesamtbewertung, die wir auf einer Positiv-negativ-Dimension in Bezug auf uns selbst vornehmen.

Selbstwertkontingenzen (self-worth contingencies)

Bereiche – sowohl eigene Eigenschaften (z. B. Tugendhaftigkeit) als auch externe Aspekte (z. B. Macht) –, aus denen wir unser Selbstwertgefühl ableiten.

Self-Handicapping (self-handicapping)

Die Ausführung eines Verhaltens, das die eigene Leistung beeinträchtigen kann, um anschließend eine Ausrede für Misserfolg zu haben und im Fall eines Erfolgs eine besonders hohe Fähigkeit geltend machen zu können.

Sozialer Vergleich (social comparison)

Sich selbst mit anderen vergleichen, um die eigenen Fähigkeiten und Meinungen einzuschätzen.

Soziometertheorie (sociometer theory)

Eine Theorie, in der angenommen wird, dass unser Selbstwertgefühl als Signal dafür dient, in welchem Ausmaß wir uns von anderen Menschen akzeptiert oder abgelehnt fühlen.

Terrormanagementtheorie (terror management theory)

Eine Theorie, in der angenommen wird, dass Menschen die mit ihrer Sterblichkeit verbundene Angst mithilfe eines Angstpuffers bewältigen, der sich aus kulturellen Werten und dem Selbstwertgefühl zusammensetzt.

Affektive Einstellungskomponente (affective component of attitude)

Die Gefühle bzw. Emotionen, die mit einem Einstellungsobjekt verbunden sind.

Beziehung zwischen Einstellung und Verhalten (attitude-behavior relation)

Das Ausmaß, in dem Einstellungen Verhalten vorhersagen.

Effekt der bloßen Darbietung (mere exposure effect)

Zunahme an positiver Bewertung eines Reizes aufgrund dessen wiederholter, unverstärkter Darbietung.

Eindimensionale Sichtweise von Einstellungen (one-dimensional perspective on attitudes)

Eine Sichtweise, nach der alle Einstellungen auf einer einzigen bipolaren Dimension darstellbar sind, die sich von einem maximal negativen Endpunkt zu einem maximal positiven Endpunkt erstreckt und einen neutralen Mittelpunkt aufweist.

Einschätzungsfunktion (object appraisal function)

Wenn Einstellungen als energiesparende Hilfsmittel zur Einschätzung von Objekten dienen.

Einstellung (attitude)

Gesamtbewertung eines Objekts.

Einstellungsambivalenz (attitudinal ambivalence)

Ein Zustand, der auftritt, wenn eine Person ein Einstellungsobjekt sowohl mag als auch nicht mag.

Einstellungsfunktionen (attitude functions)

Die psychologischen Bedürfnisse, die von einer Einstellung befriedigt werden.

Einstellungsstärke (attitude strength)

Im Vergleich zu schwachen Einstellungen sind starke Einstellungen zeitlich stabiler und widerstandsfähiger gegenüber Änderungsversuchen und haben einen stärkeren Einfluss auf die Informationsverarbeitung und das Verhalten.

Evaluative Konditionierung (evaluative conditioning)

Verändert die Bewertung eines Reizes, der wiederholt zusammen mit einem anderen (positiven oder negativen) Reiz dargeboten wird.

Explizite Einstellungsmaße (explicit measures of attitude)

Einstellungsmaße, bei denen die Befragten gebeten werden, über eine Einstellung nachzudenken und sie selbst zu berichten.

Ich-Verteidigungsfunktion (ego-defensive function)

Wenn Einstellungen dazu beitragen, unser Selbstwertgefühl zu schützen.

Implementationsabsichten („Vorsätze“; implementation intentions)

„Wenn-dann“-Pläne, die ein Verhalten festlegen, das für ein bestimmtes Ziel notwendig ist, zusammen mit dem Kontext, in dem das Verhalten ausgeführt werden soll.

Implizite Einstellungsmaße (implicit measures of attitude)

Einstellungsmaße, bei denen die Einstellung indirekt aus den Reaktionen auf ein Einstellungsobjekt erschlossen wird, ohne dass Befragte über ihre Einstellung selbst berichten.

Kognitive Dissonanz (cognitive dissonance)

Ein aversiver Zustand, der sich daraus ergeben kann, dass füreinander relevante Kognitionen (z. B. Überzeugungen und Verhalten) miteinander im Widerspruch stehen.

Kognitive Einstellungskomponente (cognitive component of attitude)

Überzeugungen, Gedanken und Merkmale, die mit einem Einstellungsobjekt verbunden sind.

MODE-Modell (MODE model)

Laut diesem Modell der Beziehung zwischen Einstellung und Verhalten sind Motivation und Gelegenheit notwendige Bedingungen dafür, dass Menschen systematisch über die verfügbaren Informationen nachdenken, bevor sie ein Verhalten ausführen.

Multikomponentenmodell der Einstellung (multicomponent model of attitude)

Ein Einstellungsmodell, in dem Einstellungen als zusammenfassende Bewertungen angesehen werden, die auf kognitiven, affektiven und verhaltensbezogenen Antezedenzien beruhen.

Selbstüberwachung (self-monitoring)

Ein Persönlichkeitsmerkmal; es beschreibt das individuell unterschiedlich ausgeprägte Ausmaß, in dem Menschen ihr Verhalten und ihre Selbstdarstellung überwachen und an die Situation anpassen.

Selbstwirksamkeit (self-efficacy)

Überzeugung, bestimmte Handlungen ausführen zu können, die zum Erreichen bestimmter Ziele erforderlich sind (z. B. eine Diät einzuhalten oder jemandem zu helfen).

Soziale Anpassungsfunktion (social adjustment function)

Wenn Einstellungen dazu beitragen, dass wir uns mit sympathischen anderen identifizieren.

Theorie des geplanten Verhaltens (theory of planned behavior)

Eine Erweiterung der Theorie des überlegten Handelns, in der der Begriff der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle enthalten ist.

Theorie des überlegten Handelns (theory of reasoned action)

Laut diesem Modell geht der Ausführung eines Verhaltens unmittelbar die Absicht voraus, das Verhalten auszuführen. Die Absicht wird wiederum von Einstellungen und subjektiven Normen bestimmt.

Utilitaristische Funktion (utilitarian function)

Wenn Einstellungen dazu beitragen, Belohnungen zu maximieren und Kosten zu minimieren.

Verhaltenskomponente von Einstellungen (behavioral component of attitude)

Frühere (sowie gegenwärtige und antizipierte) Verhaltensweisen, die mit einem Einstellungsobjekt verbunden sind.

Wahrgenommene Verhaltenskontrolle (perceived behavioral control)

Der Grad der Überzeugung einer Person, dass sie in der Lage ist, ein bestimmtes Verhalten auszuführen.

Wertausdrucksfunktion (value-expressive function)

Wenn Einstellungen dazu beitragen, Wertvorstellungen zum Ausdruck zu bringen.

Zweidimensionale Sichtweise von Einstellungen (two-dimensional perspective on attitudes)

Eine Sichtweise, nach der zwei unipolare Dimensionen notwendig sind (Positivität und Negativität), um Einstellungen erschöpfend abzubilden.

Ablenkung (distraction)

Personen werden beim Hören einer überredenden Botschaft durch Aktivitäten oder sensorische Stimulation abgelenkt, die für die Botschaft nicht relevant sind.

Bedürfnis nach einem abschließenden Urteil (need for cognitive closure)

Bezieht sich auf das Bedürfnis von Menschen, eine klare Antwort auf eine Frage zu haben - irgendeine Antwort im Gegensatz zu Unsicherheit. Das Bedürfnis ist ein Persönlichkeitsmerkmal, es kann aber auch durch bestimmte Situationen induziert werden.

Digitale Fußabdrücke (digital footprints)

Die Informationen, die Menschen hinterlassen, indem sie mit Kreditkarten bezahlen, im Internet surfen oder Blogs und Profile auf sozialen Netzwerken veröffentlichen. Selbst die GPS-Standorte unserer Smartphones tragen zu diesem ganzheitlichen Bild unserer Konsumaktivitäten bei.

Einstellungskonträres Verhalten (counterattitudinal behavior)

Verhalten (z. B. herbeigeführt durch finanzielle Anreize oder Drohungen), das nicht mit den Einstellungen oder Überzeugungen der Handelnden im Einklang steht.

Gedankenauflistung (thought-listing)

Ein Verfahren zur Erfassung kognitiver Reaktionen, bei dem die Zielpersonen alle Gedanken auflisten sollen, die ihnen durch den Kopf gingen, als sie mit einer überredenden Botschaft konfrontiert wurden.

Gezielte Kommunikationen (behavioral targeting)

Auf der Grundlage des bisherigen Verhaltens der Zielpersonen im Internet (d. h. aufgrund ihres digitalen Fußabdrucks) können Werbetreibende ihre Botschaften genau für die Bedürfnisse der Zielpersonen maßschneidern.

Heuristische Verarbeitung (heuristic processing)

Im Gegensatz zur systematischen Verarbeitung werden bei der heuristischen Verarbeitung nicht die Argumente einer Botschaft sorgfältig analysiert, sondern Heuristiken verwendet, d. h. einfache Regeln wie „Statistiken lügen nicht“, „Auf Fachleute kann ich mich verlassen“ oder „Konsens impliziert Korrektheit“.

Heuristisch-systematisches Model (HSM, heuristic-systematic model)

Eine Einstellungsänderung infolge einer überredenden Botschaft wird über eine heuristische und/oder eine systematische Verarbeitung vermittelt: Sind die Motivation und die Fähigkeit hoch, ist eine systematische Verarbeitung wahrscheinlich. Wenn sie gering ausgeprägt sind, verlassen sich Individuen auf heuristische Hinweisreize.

Intrinsische Motivation (intrinsic motivation)

Ein Verhalten ist intrinsisch motiviert, wenn Menschen es einfach deswegen ausführen, weil sie Freude daran haben. Eine äußere Belohnung (z. B. Geld) ist nicht erforderlich und kann die intrinsische Motivation verringern.

Kognitionsbedürfnis (need for cognition)

ein Persönlichkeitsmerkmal, das individuelle Unterschiede in der Tendenz beschreibt, aufwendigen kognitiven Aktivitäten nachzugehen und daran Freude zu haben.

Modell der kognitiven Reaktionen (cognitive response model)

In diesem Modell wird angenommen, dass eine Einstellungsänderung durch die Gedanken bzw. „kognitiven Reaktionen“ vermittelt wird, die Individuen erzeugen, während sie überredende Botschaften empfangen und darüber nachdenken.

Reaktanztheorie (reactance theory)

Reaktanz ist ein aversiver Zustand, der durch Einschränkungen der Freiheit einer Person in Bezug auf wichtige Verhaltensergebnisse zustande kommt. Laut der Reaktanztheorie motiviert Reaktanz die Person dazu, die eingeschränkte Freiheit wiederherzustellen.

Systematische Verarbeitung (systematic processing)

Gründliche und detaillierte Informationsverarbeitung (z. B. Aufmerksamkeit gegenüber den in einer Botschaft enthaltenen Argumenten); diese Art der Verarbeitung beruht auf Fähigkeit und Motivation.

Theorie der kognitiven Dissonanz (cognitive dissonance theory)

Dieser Theorie liegt die Annahme zugrunde, dass Dissonanz ein aversiver Zustand ist, der Menschen dazu anregt, ihn zu reduzieren (z. B. durch Meinungs-, Einstellungsoder Verhaltensänderung, aber auch durch die Suche nach konsonanten oder durch das Meiden dissonanter Informationen).

Unterschwellige Werbung (subliminal advertising)

Werbeslogans, die so kurz (oder schwach) dargeboten werden, dass sie unter der Bewusstheitsschwelle liegen.

Zweiprozessmodelle der Überredung (dual-process models of persuasion)

Theorien des Überredungsprozesses, die zwei Arten der Informationsverarbeitung postulieren, eine systematische und eine nicht systematische. Die Modi unterscheiden sich im Ausmaß, in dem sich Individuen gedanklich mit den inhaltlich relevanten Argumenten einer Botschaft auseinandersetzen und die in einer Botschaft enthaltenen Argumente kritisch bewerten.

Beschreibende Normen (descriptive norms)

Normen, die uns mitteilen, wie sich andere Menschen in ähnlichen Situationen verhalten.

Compliance (Einwilligen, Nachgeben)

Die Zielperson eines Einflussversuchs folgt einer expliziten oder impliziten Bitte. Der Begriff bezeichnet auch häufig Verhalten, das eine Norm erfüllt, ohne dass es mit einer privaten Einstellungsänderung einhergeht.

Deindividuation (deindividuation)

Ein Zustand, bei dem Personen ihres Gefühls für die individuelle Identität beraubt sind und stärker dazu neigen, sich extrem (oft antisozial) zu verhalten und Normen zu verletzen.

Door-in-the-Face-Technik („mit der Tür ins Haus fallen“)

ComplianceTechnik, bei der eine Person zunächst eine extreme Bitte stellt, die fast immer abgewiesen wird, und sich dann auf eine maßvollere Bitte zurückzieht, die sie von Anfang stellen wollte (auch bekannt als Methode der „wechselseitigen Zugeständnisse“).

Foot-in-the-Door-Technik („einen Fuß in die Tür bekommen“)

Compliance-Technik, bei der eine Person zunächst um einen kleinen Gefallen bittet, der ihr fast immer gewährt wird; dann setzt sie mit einer Bitte um einen größeren, damit zusammenhängenden Gefallen nach.

Gehorsam gegenüber Autorität (obedience to authority)

Befolgen der Befehle einer Person von höherem sozialem Status in einer definierten Hierarchie oder einer Kommandokette.

Gruppendenken (groupthink)

Ein Syndrom dysfunktionaler Entscheidungsfindung in Gruppen. Dabei streben die Gruppenmitglieder nach Einmütigkeit, und zwar auf Kosten einer realistischen Bewertung alternativer Handlungsverläufe.

Gruppenpolarisierung (group polarization)

Tendenz, Entscheidungen zu fällen, die extremer sind als der Durchschnitt der anfänglichen Positionen der Gruppenmitglieder; die Tendenz geht in die Richtung, die die Gruppe bereits favorisiert hat.

Informationaler Einfluss (informational influence)

Einfluss, der stattfindet, wenn Menschen die Informationen von anderen als gültige Deutung eines unklaren Sachverhalts akzeptieren, um ihre Unsicherheit zu reduzieren.

Informationaler Einfluss der Bezugsgruppe (referent informational influence)

Menschen verhalten sich konform mit der prototypischen Position einer Gruppe, mit der sie sich identifizieren.

Konformität (conformity)

Beschreibt die Anpassung von Urteilen und Verhalten an die Urteile und Verhaltensweisen anderer infolge von Mehrheitseinfluss.

Konsistenz (consistency)

Ein Verhaltensstil, der darin besteht, dieselbe Position über die Zeit hinweg aufrechtzuerhalten; wird als zentral für den Einfluss von Minderheiten angesehen.

Konversion (conversion)

Der Begriff bezeichnet eine private Urteilsänderung (die nicht notwendigerweise öffentlich kundgetan wird) und wird typischerweise zur Beschreibung der Folgen von Minderheitseinfluss gebraucht.

Low-Ball-Technik (etwa: „nicht gleich alle Details preisgeben“)

Auf Compliance gegenüber einem anfänglichen Einflussversuch folgt eine kostspieligere und weniger vorteilhafte Variante der gleichen Bitte.

Mehrheitseinfluss (majority influence)

Sozialer Einfluss, den eine Mehrheit auf eine Person ausübt.

Minderheitseinfluss (minority influence)

Sozialer Einfluss, den eine Person oder eine zahlenmäßige Minderheit auf die Mehrheit ausübt.

Normativer Einfluss (normative influence)

Einfluss, der auf dem Wunsch beruht, mit den positiven Erwartungen von anderen konform zu gehen. Menschen vermeiden es, sich so zu verhalten, dass dies zu sozialer Bestrafung oder Ablehnung führen wird.

Normen (norms)

Systeme von Überzeugungen über angemessenes Verhalten, die unser Verhalten steuern, aber ohne die Kraft von Gesetzen. Sie sind Ausdruck der gemeinsamen Erwartungen von Gruppenmitgliedern hinsichtlich typischen oder erwünschten Verhaltens.

Selbstkategorisierungstheorie (selfcategorization theory)

Erklärt, wie der Prozess der Kategorisierung der eigenen Person als Gruppenmitglied die soziale Identität beeinflusst und zu verschiedenen Formen des Gruppenverhaltens (z. B. Gruppenpolarisierung, Mehrheits- bzw. Minderheitseinfluss) und des Intergruppenverhaltens (z. B. Diskriminierung) führt.

Sozialer Einfluss (social influence)

Veränderung von Einstellungen, Überzeugungen, Meinungen, Werten bzw. Verhaltensweisen einer Person infolge der Tatsache, dass sie mit den Einstellungen, Überzeugungen, Meinungen, Werten bzw. Verhaltensweisen anderer Menschen konfrontiert war.

Vorschreibende Normen (injunctive norms)

Normen, die uns mitteilen, wie wir uns verhalten sollen.

Whistleblowing (whistle blowing)

Eine besondere Form des Ungehorsams, bei der Menschen über Korruption oder unmoralische Praktiken innerhalb ihrer Organisation berichten.

Aggression (aggression)

Jede Form von Verhalten, das darauf abzielt, einer anderen Person zu schaden oder sie zu verletzen, die motiviert ist, diese Behandlung zu vermeiden.

Aggression zwischen Gruppen (intergroup aggression)

Aggressive Konfrontationen zwischen Gruppen oder zwischen Individuen auf der Basis ihrer Gruppenzugehörigkeit, z. B. Fußball-Hooligans.

Aggressionsfragebogen (Aggression Questionnaire)

Selbstbeurteilungsmaß zur Messung stabiler individueller Unterschiede des Persönlichkeitsmerkmals Aggressivität.

Aggressionsverschiebung (displaced aggression)

Tendenz, auf Frustration mit Aggression zu reagieren, die sich nicht auf die ursprüngliche Quelle für die Frustration richtet, sondern auf ein leichter erreichbares Ziel.

Aggressive Hinweisreize (aggressive cues)

Situative Hinweisreize mit aggressiver Bedeutung, die die Zugänglichkeit aggressiver Kognitionen erhöhen.

Aggressive Skripts (aggressive scripts)

Kognitive Repräsentation der Situationen und Formen, in denen aggressives Verhalten gezeigt werden soll.

Aggressivität als Persönlichkeitsmerkmal (trait aggressiveness)

Bezeichnung für stabile Unterschiede zwischen Personen bezüglich der Wahrscheinlichkeit und der Intensität von aggressivem Verhalten.

Allgemeines Aggressionsmodell (General Aggression Model)

Integratives Modell über das Zusammenwirken personaler und situativer Einflussvariablen, die über kognitive Bewertung und negative affektive Erregung zu aggressivem Verhalten führen.

Ansatz der geografischen Regionen (geographic regions approach)

Methode zur Überprüfung der Hitzehypothese, bei der die Häufigkeit von Gewalttaten in kühleren und heißeren Regionen miteinander verglichen wird.

Beobachtungslernen (observational learning)

Lernen durch Nachahmung; Beobachtung, dass ein Modell für sein Verhalten belohnt oder bestraft wird.

Bullying (bullying)

Aggressives Verhalten von Stärkeren (bullies) gegen Schwächere (Opfer), die sich nicht wirksam verteidigen können, zumeist in der Schule oder am Arbeitsplatz; auch als Mobbing bezeichnet.

Conflict Tactics Scales (CTS)

Selbstberichtsmaß zur Erfassung der Häufigkeit von Gewalt in der Partnerschaft aus Sicht der Täter und der Opfer.

Cyberbullying (cyberbullying)

Bullying unter Einsatz moderner Kommunikationstechnologien, z. B. mithilfe von Computern, Handys und anderen elektronischen Medien.

Dampfkesselmodell (steam-boiler model)

Bestandteil der Aggressionstheorie von Konrad Lorenz; nach diesem Modell wird innerhalb des Organismus ständig aggressive Energie produziert, die sich spontan entlädt, wenn sie nicht zuvor durch einen äußeren Reiz freigesetzt wird.

Direkte Aggression (direct aggression)

Aggressives Verhalten, das unmittelbar auf die Zielperson gerichtet ist, z. B. Schläge oder Beschimpfungen.

Direkte Verstärkung (direct reinforcement)

Erfahrung positiver Konsequenzen einer aggressiven Handlung (z. B. Statusgewinn in einer Gruppe Gleichaltriger), die die Auftretenswahrscheinlichkeit von weiteren aggressiven Handlungen erhöht.

Einschätzungen durch Peers (peer nominations)

Methode zur Erfassung aggressiven Verhaltens, bei der Bezugspersonen gleichen Alters oder Status (Peers, z. B. Klassenkameraden) die Aggressivität einer Person einschätzen.

Erregungsübertragung (excitation transfer)

Übertragung einer neutralen körperlichen Erregung auf eine Erregung, die aus einer Frustration resultiert, wodurch die Ärgererregung verstärkt und die Stärke der aggressiven Reaktion erhöht wird.

Feindselige Aggression (hostile aggression)

Aggressives Verhalten, das durch das Bedürfnis motiviert ist, Ärger und feindselige Gefühle auszudrücken.

Feindseliger Attributionsstil (hostile attribution bias)

Tendenz, einer Person, die einen Schaden verursacht hat, eine feindselige Absicht zu unterstellen, obwohl unklar ist, ob der Schaden auf ein Versehen oder eine Absicht zurückgeht.

Frustrations-Aggressions-Hypothese

Ihr liegt die Annahme zugrunde, dass Frustration, also die Blockierung einer zielgerichteten Aktivität, die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von aggressivem Verhalten erhöht.

Gewalt (violence)

Verhalten mit Schädigungsabsicht, bei dem schwere körperliche Schädigungen zugefügt oder angedroht werden.

Gewalt in der Partnerschaft (intimate partner violence)

Ausführung oder Androhung körperlicher Gewalt gegenüber einer Beziehungspartnerin/einem Beziehungspartner.

Habituation (habituation)

Prozess, bei dem die Fähigkeit eines Reizes, eine Erregung auszulösen, mit zunehmender Darbietungshäufigkeit schwächer wird.

Hitzehypothese (heat hypothesis)

Hypothese, nach der Aggression mit steigender Temperatur zunimmt.

Hormone (hormones)

Ein höherer Testosteron- und ein geringerer Kortisolspiegel stehen im Zusammenhang mit einer erhöhten Aggressionsneigung, aber hormonelle Einflüsse sind in Interaktion mit Umweltfaktoren zu betrachten.

Indirekte Aggression (indirect aggression)

Aggressives Verhalten, das verdeckt ausgeführt wird, um die sozialen Beziehungen der Zielperson zu schädigen, z. B. durch das Verbreiten von Gerüchten.

Instrumentelle Aggression (instrumental aggression)

Aggressives Verhalten, das als Mittel zum Zweck ausgeführt wird, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

Interpersonale Aggression (interpersonal aggression)

Aggressives Verhalten zwischen Individuen.

Katharsis (catharsis)

Abbau aggressiver Spannung durch symbolisches aggressives Verhalten.

Kognitives neoassoziationistisches Modell (cognitive neo-associationist model)

Erklärt aggressives Verhalten als Ergebnis eines negativen Affekts, der kognitiv verarbeitet wird und dabei ein Netzwerk aggressiver Gedanken und Gefühle aktiviert.

Mediengewalt-Aggressions-Beziehung (media violenceaggression link)

Hypothese, dass der Konsum von Mediengewalt die Aggressionsbereitschaft erhöht.

Mobbing (mobbing)

Bullying

Physische Aggression (physical aggression)

Verhalten, das auf die körperliche Schädigung der Zielperson ausgerichtet ist.

Posttraumatische Belastungsstörung (post-traumatic stress disorder)

Charakteristische Symptomatik, die als Folge traumatischer Erfahrungen (wie etwa einer Vergewaltigung) auftreten kann.

Proaktive Aggression (proactive aggression)

Aggressives Verhalten, das ohne vorhergehende Provokation gezeigt wird.

Reaktive Aggression (reactive aggression)

Aggressives Verhalten als Reaktion auf eine vorhergehende Provokation.

Relationale Aggression (relational aggression)

Verhalten mit der Absicht, die sozialen Beziehungen der Zielperson zu beschädigen, z. B. hinter ihrem Rücken abwertende Bemerkungen gegenüber Dritten zu machen.

Sexuelle Aggression (sexual aggression)

Aggressives Verhalten, bei dem eine andere Person durch verschiedene Strategien, z. B. durch Androhung oder Einsatz körperlicher Gewalt, Ausnutzung der Wehrlosigkeit oder verbalen Druck, zu sexuellen Handlungen gezwungen wird.

Terrorismus (terrorism)

Politisch motivierte Gewalt mit dem Ziel, Angst und Schrecken in einer Gesellschaft zu verbreiten und dadurch politisch Verantwortliche zu beeinflussen.

Treppenstufenmodell (staircase model)

Beschreibt die Entstehung terroristischer Gewalt als Abfolge von Stufen, um zu erklären, warum aus einer großen Zahl mit ihrer sozialen Situation unzufriedender Personen sich nur eine kleine Minderheit dem Terrorismus zuwendet.

Verbale Aggression (verbal aggression)

Aggressives Verhalten mit verbalen Mitteln, z. B. Beleidigungen.

Waffeneffekt (weapons effect)

Befund, dass Personen, die zuvor geärgert worden waren, in Gegenwart von Waffen mehr aggressives Verhalten zeigen als in Gegenwart neutraler Gegenstände.

Zeitspannenansatz (time periods approach)

Methode zur Überprüfung der Hitzehypothese, bei der die Häufigkeit von Gewalttaten innerhalb einer Region in kühleren und in heißeren Jahreszeiten miteinander verglichen wird.

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