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Begriff Erklärung
Abhängigkeitssyndrom

Charakteristisches Muster körperlicher, kognitiver, verhaltensbezogener, sozialer und emotionaler Symptome, das durch den kontinuierlichen Konsum von psychotropen Substanzen entsteht.

Ablehnungstraining

Technik zur Rückfallprävention, die speziell bei der Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen eingesetzt wird. Der Patient soll im Rollenspiel geeignete soziale Fertigkeiten entwickeln, um in „sozialen Verführungssituationen“ die Aufforderung durch andere (z. B. zum Alkoholkonsum) selbstsicher ablehnen zu können.

Absentismus

Fernbleiben von Terminen, Verpflichtungen wie etwa der Schule, dem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz, obgleich es keine Verhinderungsgründe wie Krankheit o. Ä. gibt. Mögliche Ursachen sind z. B. fehlende Arbeitsmotivation oder fehlende Leistungsbereitschaft.

Abulie

Willenlosigkeit, unangemessene Schwäche bzw. Unvermögen, Entscheidungen zu treffen, Entschlüsse zu fassen und durchzuführen. Tritt u. a. auf bei einigen Formen depressiver Störungen sowie verschiedenen organischen Hirnschädigungen.

Abwehrmechanismus

Ein Konstrukt, das in der psychoanalytischen Theorie einen automatisierten psychischen Prozess beschreibt, der das Individuum vor Angst und vor der Wahrnehmung innerer und äußerer Belastungen und Gefahren schützt. Abwehrmechanismen regulieren die Reaktion des Individuums auf emotionale Konflikte und auf äußere Belastungen. Einige Abwehrmechanismen (z. B. Projektion, Spaltung und Ausagieren) sind fast immer unangepasst. Andere, wie Unterdrückung und Verleugnung, können in Abhängigkeit von ihrem Ausprägungsgrad, ihrer Flexibilität und dem Kontext, in dem sie auftreten, sowohl unangepasst als auch angepasst sein.

Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT)

Psychotherapieverfahren, welches als Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie angesehen werden kann. Im Vordergrund steht die Förderung einer akzeptierenden Haltung ohnehin unkontrollierbarer Erlebenszustände. So werden Ressourcen zurückerhalten zur Erreichung individueller wertebasierter Ziele.

Achtsamkeit

Prozess, die eigene Aufmerksamkeit absichtsvoll und nicht wertend auf das bewusste Erleben des gegenwärtigen Moments, des Hier und Jetzt, zu richten; das Gewahrsein des gegenwärtigen Augenblickes, d. h., sich konzentriert, bewusst und flexibel auf das einzulassen, was gegenwärtig ist.

Adhärenz

Compliance

Adipositas

Fettleibigkeit infolge eines langfristigen Übermaßes von aufgenommener zu verbrauchter Energie, definiert ab einem BMI von 30 kg/m2.

Adoptionsstudien

Forschungsansatz der Verhaltensgenetik zur Abklärung der relativen Bedeutsamkeit von genetischen und Umweltfaktoren. Dabei werden Personen untersucht, die bei Adoptiveltern aufwuchsen. Durch den Vergleich der Ähnlichkeit zwischen den Adoptierten und ihren biologischen bzw. Adoptiveltern kann der Einfluss der Umwelt bzw. der genetischen Ausstattung abgeschätzt werden. Wichtige Ergänzung zu Zwillingsstudien.

Adrenalin

Hormon aus dem Nebennierenmark, das dem Einfluss des autonomen Nervensystems unterliegt. Unterstützt die Aktivität des sympathischen Nervensystems.

Affekt

Psychopathologischer Begriff; bezeichnet ein beobachtbares Verhaltensmuster als Ausdruck eines subjektiv empfundenen Gefühlszustandes (Emotion). Geläufige Beispiele für Affekt sind Traurigkeit, Freude und Wut. Im Gegensatz zur Stimmung als ausgedehnteres und überdauernderes emotionales „Klima“ bedeuten Affekte eher fluktuierende Änderungen des emotionalen „Wetters“. Was als normaler Bereich des Ausdrucks von Affekten angesehen wird, variiert beträchtlich sowohl innerhalb von Kulturkreisen als auch zwischen diesen. Störungen der Affekte umfassen: Abgestumpft: Die Intensität des emotionalen Ausdrucks ist stark vermindert. Eingeschränkt oder eingeengt: Bandbreite und Intensität des emotionalen Ausdrucks sind leicht herabgesetzt. Flach: Merkmale des affektiven Ausdrucks fehlen gänzlich oder beinahe ganz. Inadäquat: Es besteht eine deutliche Diskrepanz zwischen affektivem Ausdruck und Inhalt von Rede und Vorstellung. Labil: Abnorme Variabilität der Affekte mit wiederholten, schnellen und abrupten Wechseln im affektiven Ausdruck.

Affektive Störung

Psychische Störungen, die sich besonders durch klinisch bedeutsame Veränderungen der Stimmungslage auszeichnen.

Affektverflachung

Mangel an affektiver Auslenkbarkeit, Affektstarrheit (Abgestumpfte zeigen weniger Wut, Trauer, Freude etc.), verflachter Affekt (zeigen keine Emotionen, unbewegtes Gesicht).

Agitiertheit

Übermäßige motorische Aktivität, die mit einem Gefühl innerer Anspannung einhergeht. Die Aktivität ist gewöhnlich unproduktiv und wiederholt sich ständig. Sie zeigt sich in Verhaltensweisen wie Hin- und Herlaufen, Zappeln, Händeringen, Zerren an den Kleidern und Nicht-Stillsitzen-Können.

Agonismus/Antagonismus

Agonismus: erregender Mechanismus. Antagonismus: hemmender Mechanismus. Zwei Einheiten eines dualen funktionellen Systems, die entgegengesetzte Wirkungen entfalten.

Agoraphobie

Das Hauptmerkmal der Agoraphobie ist die Angst, sich an Orten oder in Situationen zu befinden, in denen im Falle des Auftretens einer Panikattacke oder panikartiger Syndrome (z. B. Angst, einen plötzlichen Schwindelanfall oder eine plötzliche Durchfallattacke zu erleiden) eine Flucht schwierig (oder peinlich) oder keine Hilfe verfügbar wäre. Die Angst führt üblicherweise zu einer anhaltenden Vermeidung vieler Situationen, wie z. B. außerhalb des Hauses oder zu Hause allein sein, in einer Menschenmenge sein, Reisen im Auto, im Bus oder Flugzeug, sich auf einer Brücke oder im Aufzug befinden.

Akathisie

Subjektive Klagen über Ruhelosigkeit, die von beobachtbaren Bewegungen (z. B. unruhige Bewegungen der Beine, Trippeln von einem Fuß auf den anderen, ständiges Umhergehen, Unfähigkeit, zu sitzen oder still zu stehen) begleitet sind.

Akkulturation

Das Hineinwachsen einer Person in ihre kulturelle Umwelt. Dies bezieht sich sowohl auf Kinder und Jugendliche als auch auf Migranten.

Aktionspotenzial

Vorübergehende Änderung der Ionenleitfähigkeit und des elektrischen Potenzials einer erregbaren Zelle; ermöglicht die Kommunikation des Nervensystems. Überschreitet das Potenzial eine gewisse Schwelle, so kommt es nach dem Alles-oder-nichts-Prinzip zu einer Depolarisation mit Anstieg des (negativen) Membranpotenzials durch Na+ und einer anschließenden Repolarisation nach Zunahme der K+-Leitfähigkeit bis zur Wiederherstellung des Ruhemembranpotenzials.

Aktivitätsaufbau

Operantes Verfahren der Verhaltenstherapie, das hauptsächlich im Rahmen der Behandlung von depressiven Störungen eingesetzt wird. Durch den Aufbau angenehmer Aktivitäten erfährt der Patient positive Verstärkung. Der „Teufelskreis“ von Antriebslosigkeit und Verstärkermangel soll damit unterbrochen werden.

Akzeptanz

Eine psychologische Haltung, in der Ereignisse oder Situationen aktiv und offen aufgenommen werden.

Aktualisierungstendenz

Zugrunde liegende Annahme humanistischer Therapieverfahren, insbesondere der personzentrierten Psychotherapie, wonach die menschliche Natur danach strebt sich selbst zu erhalten bzw. sich zu entfalten.

Alarmtherapie

Behandlungsverfahren bei Enuresis. Ein Feuchtigkeitssensor in der Unterhose, Windel- oder Matratzenauflage löst beim ersten Tropfen Urin einen Alarmton aus, sodass das Kind geweckt und der Miktionsreflex unterbrochen wird.

Alexie

Unfähigkeit zu lesen. Verlust der Lesefähigkeit durch kortikale Hirnverletzungen oder -erkrankungen.

Alexithymie

Ein Begriff der psychosomatischen Störungslehre, der Gefühlsarmut oder „Gefühlsblindheit“ bedeutet. Die Betroffenen sind nicht oder kaum in der Lage, Gefühle bei sich oder anderen wahrzunehmen.

Alogie

Eine Denkverarmung, auf die aus der Beobachtung von Rede und Sprachverhalten geschlossen wird. Es können kurze und konkrete Antworten auf Fragen sowie eine Verminderung des spontanen Sprechens (Sprecharmut) vorkommen. Manchmal ist die Sprechweise hinsichtlich der Menge adäquat, vermittelt aber nur wenig Information, da sie überkonkret, überabstrakt, repetitiv oder stereotyp ist (Inhaltsarmut).

Amenorrhoe

Ausbleiben der monatlichen Regelblutung, z. B. aufgrund exzessiver Nahrungsverweigerung.

Amnesie

Erinnerungsverlust. Arten von Amnesie sind: anterograd (Erinnerungsverlust für Ereignisse, die nach dem Beginn der ursächlichen Erkrankung oder des ursächlichen Einflussfaktors auftreten) und retrograd (Erinnerungsverlust für Ereignisse, die vor dem Beginn der ursächlichen Erkrankung oder des ursächlichen Einflussfaktors auftraten).

Amphetamine

Substanzen, die die neuronale Aktivität stimulieren und zu einer Beschleunigung der Körperfunktionen führen. Der Energiepegel steigt an, und die Stimmung verbessert sich.

Amygdala

Mandelkern, zum limbischen System gehörende Struktur des Temporallappens.

Analytische Psychotherapie

Psychoanalytisch begründetes und sozialrechtlich anerkanntes Therapieverfahren.

Anamnese

Feststellung der Vorgeschichte einer Störung.

Angewandte Anspannung

Methode von Öst, um Blut-Spritzen-Verletzungsphobien zu behandeln. Zunächst wird erlernt, durch Muskelanspannung den Blutdruck stabil zu halten und damit eine Ohnmacht zu vermeiden. Dann wird die In-vivo-Konfrontation durchgeführt.

Angewandte Entspannung

Ein komplexes, kognitiv-behaviorales Entspannungsverfahren nach Öst, das sich u. a. der progressiven Muskelrelaxation bedient.

Angsthierarchie

Anordnung bzw. Zusammenstellung von Angstreizen im Hinblick auf das Ausmaß ihrer angstauslösenden Qualität, häufige Verwendung im Rahmen der systematischen Desensibilisierung.

Angstbewältigungstraining

Form der Reizkonfrontation, bei der die Exposition in sensu in milder Form durchgeführt und das Entspannungstraining als Bewältigungstechnik in vivo eingesetzt werden. Bei ersten Anzeichen von Angst soll eine zuvor erlernte Entspannungstechnik eingesetzt werden (Entspannungsreaktion). Es wird erwartet, dass die Erregung sinkt, während sich der Patient entspannt und weiterhin mit der kritischen Szene konfrontiert ist.

Angstmotivierte Aggression

Aggressives Verhalten als Mittel, um Bedrohung zu reduzieren.

Angststörungen

Psychische Störungen, die gekennzeichnet sind durch eine quälende, übermäßige Angst oder unangemessene Verhaltensweisen, um die Angst zu reduzieren.

Anhedonie

Unfähigkeit, Freude zu empfinden und Vergnügen zu genießen.

Anorexia nervosa

Synonym: Anorexie. Essstörung; Betroffene weisen ein niedriges Körpergewicht auf, das als Folge einer in Relation zum Bedarf eingeschränkten Energieaufnahme resultiert. Es besteht eine ausgeprägte Angst vor einer Gewichtszunahme trotz zu niedrigen Körpergewichts; eine Wahrnehmungsstörung bezogen auf Figur und Gewicht bzw. die übermäßige Bedeutsamkeit von diesen für das Selbstkonzept.

Anosognosie

Unfähigkeit, eine eigene Krankheit oder Behinderung wahrnehmen zu können.

Anticholinergika

Medikamente, welche die Wirkung des Neurotransmitters Azetylcholin unterdrücken.

Antidepressiva

Pharmakologisch unterschiedliche Gruppen zur Behandlung von Depression und Angststörungen, z. B. trizyklische Antidepressiva, Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI).

Anxiolytika

Medikament gegen Angststörungen, gleichbedeutend mit Beruhigungsmitteln (Tranquilizer), heute meist vom Typ der Benzodiazepine.

Apathie

Gefühllosigkeit, Teilnahmslosigkeit.

Aphasie

Psychopathologischer Begriff: eine Beeinträchtigung im Verstehen oder Übermitteln von Gedanken durch Sprache in gelesener, geschriebener oder gesprochener Form, verursacht durch eine Verletzung oder Erkrankung der Hirnareale, die für Sprache zuständig sind.

Apraxie

Störung der willkürlichen zielgerichteten Bewegung bei intakter Motorik.

Äquifinalität

Vergleichbares Entwicklungsoutcome trotz verschiedener Entwicklungsbedingungen und -wege; so kann ein Faktor A vergleichsweise zum Outcome beitragen wie Faktor B; Multifinalität.

Assertives Training

Selbstsicherheitstraining, bei dem die Durchsetzung eigener Interessen im Vordergrund steht.

Assoziationsstörung

Nach Bleuler ein Hauptsymptom der Schizophrenie, welches sich vorwiegend in einer Verarmung der verbalen Artikulation äußert. Dabei verstand er Assoziationsstörung sowohl als soziale als auch individuelle Krise (Gedankenverbindungen und Verbindungen mit Menschen seien gestört).

Assoziationsstudie

Forschungsansatz der Verhaltensgenetik bei dem untersucht wird, ob Varianten eines Gens bei Trägern eines interessierenden Merkmals häufiger oder seltener vorkommen als bei Kontrollpersonen, die das Merkmal nicht aufweisen.

Ataxie

Partieller oder vollständiger Verlust der Koordination willentlicher Muskelbewegungen.

Ätiologie

Medizinische Lehre von den Krankheits- bzw. Störungsursachen.

Attributables Risiko

Maßzahl in der Epidemiologie. Gibt den Anteil der Risikoerhöhung am Risiko unter denen mit dem Risikofaktor an, also wie häufig ein Merkmal A bei Fällen mit Merkmal B beteiligt ist. Nicht kausal interpretierbar.

Attributionstheorie

Nimmt an, dass wir dazu neigen, Verhaltensweisen kausal zu erklären, und zwar oft, indem wir diese entweder der jeweiligen Situation (externe Attribution) oder der Veranlagung des betreffenden Menschen (interne Attribution) zuschreiben.

Aufmerksamkeit

Bezeichnet in der Psychopathologie die Fähigkeit, sich längerfristig auf einen bestimmten Reiz oder eine Aufgabe zu konzentrieren. Eine Aufmerksamkeitsstörung kann sich äußern in leichter Ablenkbarkeit, in Schwierigkeiten, eine Aufgabe zu Ende zu führen oder sich auf die Arbeit zu konzentrieren.

Aufmerksamkeitsverzerrung

Bestimmte Reize werden als bedrohlich wahrgenommen, intensiver verarbeitet und mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit in der Umwelt wahrgenommen.

Autistische Störung

Hauptmerkmale der autistischen Störung sind eine deutlich abnorme und beeinträchtigte Entwicklung im Bereich der sozialen Interaktion und der Kommunikation sowie ein deutlich eingeschränktes Repertoire an Aktivitäten und Interessen. Die Störung weist je nach Entwicklungs- und Altersstufe des Betroffenen eine große Variationsbreite auf. Die autistische Störung wird manchmal auch als frühkindlicher Autismus, Autismus in der Kindheit oder Kanner-Syndrom bezeichnet.

Autogenes Training

Methode der Selbstentspannung bzw. Selbstbeeinflussung; durch autosuggestive Übungen werden autonome, zentralnervöse und psychologische Funktionen beeinflusst.

Aversionstherapie

Therapeutisches Verfahren, bei dem ein aversiver Reiz (z. B. Elektroschock) mit Situationen gekoppelt wird, die in sozial unerwünschter Weise attraktiv sind.

Azetylcholin (ACh)

Neurotransmitter, der u. a. für die Muskelkontraktion verantwortlich ist.

Bedingungsanalyse

Untersuchung der Bedingungen, die an der Entwicklung, Aufrechterhaltung und Auslösung einer symptomatischen Reaktion beteiligt sind.

Behavioral Approach System (BAS)

Zentralnervöses System, das nach Gray Annäherungsverhalten auslöst, wenn Reize Belohnung oder Nichtbestrafung signalisieren. Höhere Aktivität ist u. a. mit manischen Zuständen assoziiert. Behavioral Inhibition System (BIS).

Behavioral Inhibition

Verhaltenshemmung; Verhaltenstendenz bei Kindern, in unbekannten Situationen mit Scheu oder Zurückhaltung zu reagieren.

Verhaltenshemmsystem

Zentralnervöses System, das nach Gray Verhalten hemmt, wenn konditionierte Strafreize, Nichtbelohnung, angeborene Fluchtreize oder neuartige Reize aversive Konsequenzen signalisieren. Höhere Aktivität ist u. a. mit Angststörungen und negativer Affektivität assoziiert. Behavioral Approach System (BAS).

Belastungsfaktor, psychosozialer

Lebensereignisse oder Veränderungen der Lebensumstände, die zeitlich mit Ausbruch, Auftreten oder Verschlechterung einer psychischen Störung in Beziehung stehen können.

Belohnung

Positives Ereignis oder Reiz, der auf ein Verhalten folgt und es positiv verstärkt. Führt zur Erhöhung der Auftretenswahrscheinlichkeit des Verhaltens.

Benzodiazepine

Substanz aus der Wirkgruppe der GABAergen Beruhigungsmittel, z. T. auch als Einschlafmittel eingesetzt. Es besteht Suchtgefahr.

Bestrafung

Verhaltenskonsequenz, die auf ein unerwünschtes Verhalten hin erfolgt und entweder im Hinzufügen eines aversiven Reizes (direkte bzw. positive Bestrafung) oder im Entfernen eines bis dahin vorliegenden angenehmen Reizes (indirekte bzw. negative Bestrafung) besteht. Bezweckt wird damit eine Reduzierung der Auftretenswahrscheinlichkeit des unerwünschten Verhaltens.

Beziehungswahn

Ein Wahn mit dem Thema, dass Ereignisse, Objekte oder andere Personen aus der unmittelbaren Umgebung des Betroffenen eine einzigartige und ungewöhnliche Bedeutung haben. Diese Wahnphänomene sind meist negativer oder beeinträchtigender Natur, können aber auch grandiosen Inhalt haben. Der Beziehungswahn ist von einer Beziehungsidee zu unterscheiden, bei der die falsche Überzeugung weder so starr festgehalten, noch so vollständig zu einer wahren Überzeugung umkonstruiert wird.

Bibliotherapie

Behandlung mittels schriftlicher Materialien, vor allem im Rahmen von Psychoedukation und kognitiver Therapieansätze weit verbreitet.

Big-Five-Modell

Anhand des lexikalischen Ansatzes generiertes Modell zur Beschreibung der Hauptdimensionen von Persönlichkeit mittels der 5 unabhängigen und kulturstabilen Faktoren Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit.

Bindung

Angeborenes Verhaltensrepertoire für soziale Interaktionen und Emotionsregulation oder auch besondere Art der affektiven Verbindung eines Individuums (z. B. Säugling) zu einer spezifischen anderen Person (z. B. primäre Bezugsperson).

Binge Eating

Essstörung. Hauptmerkmale sind wiederholte Episoden von Essanfällen. Anders als bei der Bulimie werden keine regelmäßigen, einer Gewichtszunahme gegensteuernden Maßnahmen ergriffen.

Biofeedback

Methode, bei der Informationen über einen kaum wahrnehmbaren physiologischen Status wie etwa Blutdruck oder Muskelspannung elektronisch aufgezeichnet, verstärkt und an den Benutzer rückgemeldet werden.

Bipolare Störung

Diese Form der affektiven Störung zeichnet sich aus durch eine oder mehrere manische, hypomane oder gemischte Episoden, die gewöhnlich mit Episoden einer Major Depression einhergehen.

Bizarrer Wahn

Beinhaltet ein Phänomen, das im kulturellen Umfeld des Betroffenen als völlig unplausibel bezeichnet werden würde.

Body Mass Index (BMI)

Maß zur Normierung von Körpergewicht, definiert als Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die quadrierte Körpergröße in Metern (BMI = kg/m2).

Bulimia nervosa

Auch: Bulimie. Essstörung. Hauptmerkmale sind wiederholte Episoden von Essanfällen, deren Einsetzen und Beenden die Betroffenen als kaum kontrollierbar erleben, sowie verschiedene unangemessene Kompensationsmaßnahmen zur Verhinderung einer Gewichtszunahme (z. B. Erbrechen, Diäten, Laxanzienabusus).

Cannabinoide

Gruppe von z. T. psychoaktiven Substanzen, die in der Hanfpflanze vorkommen (z. B. Tetrahydrocannabinol) oder synthetisch hergestellt werden; aus chemischer Sicht terpenoide Benzopyranderivate.

Chaining

Operantes Verfahren zum Aufbau komplexer Verhaltensmuster in kleinen Schritten. Das Kriterium für die Verstärkung wird schrittweise verändert. Es werden Verhaltensketten eingeübt, die sukzessiv durch weitere Glieder verlängert werden können.

Cognitive Bias Modification Training

Eine Intervention zur Veränderung kognitiver Verzerrungen.

Compliance

Befolgung therapeutischer Verordnungen, Ratschläge, Maßnahmen.

Coping

Bewältigungsverhalten.

Craving

Starker, schwer zu widerstehender Wunsch oder ein Verlangen, Drogen einzunehmen, welches z. T. mit entzugsähnlichen Symptomen einhergehen kann.

Delinquenz

Verhalten, das von sozialen Normen abweicht und eine Bestrafung provoziert. Straffälligkeit im weitesten Sinne.

Delir

Ist gekennzeichnet durch eine sich über einen kurzen Zeitraum entwickelnde Bewusstseinsstörung und eine Veränderung kognitiver Funktionen.

Demenz

Das Hauptmerkmal einer Demenz ist die Entwicklung multipler kognitiver Defizite, wobei eine Gedächtnisstörung und mindestens eine der folgenden kognitiven Einbußen vorhanden sein müssen: Aphasie, Apraxie oder eine Beeinträchtigung der Exekutivfunktionen. Die kognitiven Defizite müssen schwer genug sein, um eine Beeinträchtigung des beruflichen oder sozialen Leistungsniveaus zu verursachen und müssen eine Verschlechterung gegenüber einem vormals höheren Leistungsniveau darstellen.

Denkstörung

Unterschieden werden 1. formale Denkstörungen (den Vorgang des Denkens betreffend bzw. Störungen des Gedankenablaufes) und 2. inhaltliche Denkstörungen (die Inhalte des Denkens betreffend). Zu den formalen Denkstörungen gehören gehemmtes, verlangsamtes, beschleunigtes oder ideenflüchtiges, eingeengtes, umständliches, unklares, paralogisches und inkohärentes (zerfahrenes) Denken sowie Gedankensperrungen, Gedankenabreißen und Perseveration des Denkens. Zu den inhaltlichen Denkstörungen zählen der Wahn und überwertige Ideen.

Depersonalisation

Veränderung der Selbstwahrnehmung oder des Selbsterlebens, sodass man sich als Beobachter von seinen eigenen geistigen oder körperlichen Prozessen abgelöst empfindet (z. B. ein Gefühl, als befinde man sich in einem Traum).

Depression

Affektive Störung, vor allem gekennzeichnet durch gedrückte Stimmung, Interessenverlust, Antriebslosigkeit, geminderte Leistungsfähigkeit.

Derealisation

Veränderung der Wahrnehmung der äußeren Welt oder Erleben, sodass diese fremd und irreal erscheint (z. B. Menschen sehen ungewohnt oder mechanisch aus).

Diagnostik

Erhebung von qualitativen und quantitativen Merkmalen zur Beschreibung des Zustandsbildes einer Person, ihrer Position innerhalb eines bestimmten Bezugssystems sowie zur Beschreibung der Bedingungen und Ursachen, die zu dem jeweiligen Störungsbild geführt haben. Wird unterteilt in 1. klassifikatorische Diagnostik, 2. funktionale Diagnostik, 3. prozedurale Diagnostik.

Differenzialdiagnose

Würdigung der Symptome, Syndrome, ätiologischer und pathogenetischer Besonderheiten eines Krankheitsbildes, um es ggfs. von einem anderen abzugrenzen.

Differenzierungslernen

Extraktion von Information aus dem Reizstrom wird fortlaufend verfeinert und dadurch effizienter, verändert die Wahrnehmungssysteme selbst. Die Person verfeinert ihre Fähigkeiten zum Herausfiltern bestimmter Bedeutungseinheiten. Es findet demnach ein individuelles Lernen statt. Reaktionsweisen auf scheinbar gleiche Reize können durch das Hineinspielen anderer Faktoren (z. B. die Art der Konsequenz: direkte oder indirekte Bestrafung) in ihrer Art und Weise differieren.

Diskriminativer Hinweisreiz

Reiz mit Signalcharakter. Er zeigt dem Organismus an, ob ein Verstärker (oder eine Bestrafung) folgen wird, wenn eine bestimmte Reaktion ausgeführt wird.

Disposition

Angeborene oder erworbene Anfälligkeit eines Organismus für Erkrankungen. Vulnerabilität

Disputationstechnik

Kognitive Technik, bei der die Angemessenheit der Gedanken und Interpretationen beurteilt wird.

Dissimulation

Verheimlichung von tatsächlich existierenden körperlichen oder psychischen Sachverhalten, insbesondere von körperlichen oder psychischen Krankheiten bzw. abnormen Gedanken, Erlebnissen, Wünschen, Befürchtungen (Simulation im Gegensatz hierzu). Fragebogen- und Explorationsergebnisse können durch eine Dissimulationstendenz verfälscht werden, sodass z. B. ein Patient mit einer substanzbezogenen Störung in einem Screeningfragebogen als psychisch unauffällig erscheint.

Dissoziation

Anteilige oder vollständige Abspaltung psychischer Funktionen (z. B. Bewusstsein, Gedächtnis), eigener Gefühle und Körperempfindungen (z. B. Schmerz, Hunger), der Wahrnehmung der eigenen Person und/oder der Umgebung.

Dissoziative Identitätsstörung

Seltene Form einer dissoziativen Störung, in der eine Person zwei oder mehr unterscheidbare und einander abwechselnde Persönlichkeiten zeigt; früher bezeichnet als multiple Persönlichkeitsstörung.

Dissoziative Störungen

Störungen, bei denen das Bewusstsein sich von früheren Erinnerungen, Gedanken und Gefühlen abspaltet (dissoziiert).

Distaler Reiz

Im Rahmen der Analyse des Wahrnehmungsvorganges wird das wahrzunehmende physikalische Objekt als distaler Reiz bezeichnet (im Unterschied zum proximalen Reiz).

Dopamin

Neurotransmitter aus der Gruppe der Katecholamine. Störungen im Gleichgewicht des Dopaminhaushaltes spielen vor allem bei Psychosen und Substanzstörungen eine Rolle.

Double Depression

Gleichzeitiges Vorliegen sowohl einer Major Depression als auch einer Dysthymie.

Double-Bind-Hypothese

Systemische Familientheorie. Kritischer Kommunikationsstil, dem früher eine Schizophrenie erzeugende Wirkung zugeschrieben wurde. Kennzeichen der Double-Bind-Kommunikation sind widersprüchliche Informationen, die einen wichtigen Bereich betreffen und eine Reaktion dringend erforderlich machen. Der Grundwiderspruch zwischen den Informationen wird so verdeckt oder verleugnet, dass er in der Situation nicht erkannt werden kann.

Dritte Welle

Terminus für die konzeptuell wichtigsten neueren Entwicklungen der Verhaltenstherapie, u. a. Dialektik, therapeutische Beziehung, Achtsamkeit, Akzeptanz, metakognitive Prozesse, mentale Simulation, Emotionsregulation, Werte oder Spiritualität.

DSM

Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders. Klassifikationssystem psychischer Störungen, herausgegeben von der American Psychiatric Association (APA).

Dyade

Beziehung zweier Menschen, die sich wechselseitig beeinflussen.

Dyskalkulie

Rechenschwäche.

Dyskinesie

Verzerrung von willkürlichen Bewegungen durch unwillkürliche Muskelaktivitäten.

Dyspareunie

Das Hauptmerkmal der Dyspareunie sind genitale Schmerzen, die mit dem Geschlechtsverkehr einhergehen. Obwohl dies meist während des Koitus erlebt wird, kann es auch vor oder nach dem Geschlechtsverkehr zu Schmerzen kommen. Die Störung kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen auftreten.

Dysthymie

Chronische, mindestens 2 Jahre anhaltende depressive Verstimmung, die weder hinreichend schwer noch hinsichtlich einzelner Episoden anhaltend genug ist, um die diagnostischen Kriterien einer Depression zu erfüllen. Symptomfreie Intervalle sind selten bzw. von kurzer Dauer.

Echtheit

Nach C. R. Rogers neben Empathie und Wertschätzung eine der drei notwendigen Bedingungen für den Therapieerfolg. Meint authentisches, offenes (kongruentes) Verhalten des Therapeuten gegenüber dem Klienten. Zeigt sich in Übereinstimmung von innerem Erleben des Therapeuten mit seiner Mimik, Gestik, Sprache.

Effektstärke

Ausmaß eines Effekts, z. B. in Form eines Mittelwertunterschieds, relativiert an einer bestimmten vom Kontext abhängigen Standardabweichung. Man unterscheidet hiervon die Effektintensität, die auf eine solche Relativierung verzichtet. Bei Studien, bei denen die Teilnehmer unterschiedlich zusammengesetzt sind, sollte man besser die Effektintensität zum Vergleich heranziehen.

Eifersuchtswahn

Der Wahn, dass der Sexualpartner untreu ist.

Ejaculatio praecox

Das Hauptmerkmal einer Ejaculatio praecox ist ein anhaltendes oder wiederkehrendes Einsetzen des Orgasmus und der Ejakulation bereits bei minimaler sexueller Stimulation vor, bei oder kurz nach der Penetration und bevor die Person es wünscht.

Eklektizimus

Freie Kombination von psychotherapeutischen Interventionen, die aufgrund der individuellen Erfahrung oder Ausbildung des Therapeuten als erfolgreich oder sinnvoll für eine erfolgreiche Behandlung erachtet werden, wobei die theoretische Kompatibilität der Elemente keine Rolle spielt.

Embodiment

Ein interdisziplinärer Forschungsbereich, der sich mit der Interaktion von körperlichen, kognitiven und emotionalen Prozessen befasst.

E-Mental Health

Nutzung technologiebasierter Interventionen in der Klinischen Psychologie, z. B. im Bereich der Prävention oder Behandlung.

Emotionale Taubheit (Numbing)

Typisches Symptom der akuten Belastungsstörung, welches durch ein Fehlen der emotionalen Reaktionsfähigkeit gekennzeichnet ist.

Empathie

Fähigkeit der Einfühlung des Erkennens und Verstehens der Gefühle anderer. Therapeutische Grundhaltung; Kernverhalten in der Gesprächspsychotherapie.

Empirically Supported Treatment

Intervention/Therapieverfahren, welche/welches in randomisierten Kontrollgruppenstudien als wirksam nachgewiesen werden konnte.

Endophänotyp

Neurobiologische Krankheitskorrelate, die zeitlich stabil und durch Gene beeinflusst sind. Annahme, dass psychische Störungen nicht nur neurobiologische Korrelate aufweisen, sondern neurobiologisch bedingt bzw. verursacht sind.

Endorphine

Natürliche, den Opiaten ähnelnde Neurotransmitter, die in Verbindung zu Schmerzlinderung und Freude stehen.

Enkopresis

Ausscheidungsstörung: Wiederholtes, willkürliches oder unwillkürliches Absetzen von Faeces (Einkoten).

Entspannungsreaktion

Physiologisch: spezifischer psychophysiologischer Prozess, bei dem es zu einer Absenkung des Arousal-Niveaus kommt, was sich wiederum auf den Ebenen Körper, Verhalten, Emotion und Kognition niederschlägt. Psychologisch: Verschiebung auf Erregungs-, Spannungs- oder Unlust-Dimensionspolen in Richtung Beruhigung, Lösung oder Wohlbefinden.

Entwicklungsaufgabe

Aufgabe im Rahmen der persönlichen Entwicklung und Reifung des Menschen, deren erfolgreiche Bewältigung zu einer Veränderung (Weiterentwicklung) führt.

Entwicklungspsychopathologie

Beschreibung der Entstehung und des Verlaufs psychischer Störungen im Vergleich zur normalen Entwicklung (Norm).

Entzug

Unangenehme und quälende Folgen des Absetzens der suchterzeugenden Substanz.

Enuresis

Ausscheidungsstörung: Nichtorganische (funktionelle) Harninkontinenz (Einnässen).

Epidemiologie (analytisch, deskriptiv)

Lehre von der Verbreitung der Krankheiten bzw. Störungen in der Bevölkerung.

Epigenetik

Beschäftigt sich mit Umweltbedingungen wie z. B. pharmakologischen Manipulationen, psychotherapeutischen Interventionen oder Lebensereignissen und den Mechanismen, wie einzelne Gene und/oder Genabschnitte an- und abgeschaltet werden, ohne dass sich die Abfolge der DNA ändert.

Epiphänomen

Begleiterscheinung; Nach- oder Nebenwirkung eines kausalen Faktors.

Erlernte Hilflosigkeit

Hoffnungslosigkeit und Resignation, die Tiere und Menschen lernen, wenn sie wiederholt auftretenden aversiven Ereignissen nicht ausweichen können.

Error-related-negativity (ERN)

Negative Auslenkung des reaktionsgebundenen EKP, die sich ca. 50–100 ms nach der Begehung eines Fehlers an frontozentralen Elektroden beobachten lässt.

Exposition

Im epidemiologischen Sinn: Vorhandensein eines krankheitsverursachenden Reizes. Im therapeutischen Sinn: Psychotherapeutisch angeleitete Übungen zum Abbau von Vermeidungsverhalten und Abbau der negativen kognitiv-emotionalen Reaktion auf bestimmte Situationen, Objekte, Problemfelder oder Personen; Reizkonfrontation.

Expositionstherapie

Technik der Verhaltensmodifikation zur Behandlung von Ängsten. Dabei werden die Patienten (in der Phantasie oder in der Realität) mit den Dingen konfrontiert, vor denen sie Angst haben und die sie vermeiden.

Extinktionslernen

(Auch: inhibitorisches Lernen): Methode oder Mechanismus zur Furchtreduktion. Hierbei wird der angstbesetzte Reiz wiederholt in der Abwesenheit der damit verknüpften (aversiven) Konsequenz präsentiert. Dabei findet inhibitorisches Lernen statt: Das Individuum lernt, dass dem angstbesetzte Reiz nicht die erwartete aversive Konsequenz folgt, was der zuvor gelernten Assoziation widerspricht und somit deren Auftretenswahrscheinlichkeit reduziert (sie hemmt).

Extrapyramidal-motorische Nebenwirkungen

Auswirkungen auf motorische Systeme, die nicht die Pyramidenbahn als efferente Bahn benutzen.

Explizites Gedächtnis

Das direkte Abrufen oder Wiedererkennen von Gedächtnisinhalten.

Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR)

Therapeutische Methode bei der Behandlung traumatischer Belastungen, Panikattacken und Phobien. Durch schnelle rhythmische Augenbewegungen bei gleichzeitigem Denken an das belastende Ereignis sollen die psychischen Belastungen verringert werden.

Fading

Ausblenden, schrittweises Zurücknehmen einer therapeutischen Hilfestellung, um Selbstständigkeit des Patienten zu erreichen.

Familientherapie

Behandelt die Familie als Gesamtsystem. Sie geht davon aus, dass das unerwünschte Verhalten des Einzelnen von anderen Familienmitgliedern beeinflusst oder sogar geleitet wird, und versucht, die Familienmitglieder zu einer positiven Beziehung und besserer Kommunikation zu bringen.

Fixierung

1) Freud glaubte, dass die Entwicklung eines Menschen in einer bestimmten psychosexuellen Phase zum Stillstand kommt, wenn spezifische Konflikte nicht gelöst werden. 2) Unfähigkeit, ein Problem aus einem neuen Blickwinkel zu sehen; sehr hinderlich bei der Problembewältigung.

Flashback

Wiederauftreten einer Erinnerung, eines Gefühls oder einer Wahrnehmungserfahrung aus der Vergangenheit.

Reizüberflutung

Verfahren bei der intensivierten Reizkonfrontation mit angstauslösenden Reizen.

Freie Assoziation

Wichtige Behandlungstechnik in der psychoanalytischen Therapie, wonach der Patient aufgefordert wird, möglichst frei und ungehindert seinen Einfällen, Gedanken und Phantasien zu folgen und diese unzensiert zu äußern.

Furchtstruktur

Bezeichnung für das komplexe kognitive Schema über eine angstauslösende Situation mit drei wesentlichen Komponenten: 1) Informationen über das erlebte Trauma bzw. den Stimulus, 2) die kognitiven und emotionalen Reaktionen der betroffenen Person und 3) die Bedeutung der bedrohlichen Reize und der eigenen Reaktionen.

Gammaaminobuttersäure (GABA)

Neurotransmitter im Zentralnervensystem mit inhibitorischer (hemmender) Wirkweise. GABA übt eine beruhigende Wirkung auf die Nervenbahnen aus und ist wesentlich am reibungslosen Funktionsprozess des Gehirns beteiligt. Weiterhin regt dieser Neurotransmitter den Hypophysenvorderlappen zur vermehrten Ausschüttung des Wachstumshormons an. Viele Substanzen, wie z. B. Alkohol, verstärken die hemmende Wirkung. GABA wirkt angstlindernd, verringert das Konzentrationsvermögen und lässt die Muskeln erschlaffen.

Gedächtnisverzerrung

Prozesse die (implizit und explizit) unser Wissen über uns selbst und die Welt beeinflussen.

Gedankenausbreitung

Der Wahn, dass die eigenen Gedanken sich laut ausbreiten, sodass sie von anderen wahrgenommen werden können.

Gedankeneingebung

Der Wahn, dass bestimmte Gedanken nicht von einem selbst stammen, sondern vielmehr dem eigenen Denken eingegeben werden.

Gedankenexperiment

Vorstellungsübung zur Vorbereitung von Reizkonfrontation, in der der Patient sich in Gedanken in eine subjektiv sehr belastende Situation begibt, in der es zu einem starkenAnstieg der Angst bis hin zu einem Angstanfall kommen wird und in der keine Vermeidung möglich ist. Das Experiment wird nur beendet, wenn die Angst ohne das Zutun der Patienten oder eines äußeren Einflusses von selbst nachlässt.

Gedankenstopp

Technik zur Verhinderung (zwanghaft) auftretender Gedanken. Es werden verschiedene Imaginationstechniken angewandt, oft mit Selbstinstruktion gekoppelt.

Gedankenunterdrückung

Im Sinne eines Vermeidungsverhaltens werden angstauslösende Gedanken unterdrückt, was allenfalls kurzfristig funktioniert. Aufgrund des Rebound-Effekts.

Gegenkonditionierung

Verfahren der Verhaltenstherapie, mit dem neue Reaktionen auf jene Stimuli konditioniert werden, die unerwünschtes Verhalten auslösen; beruht auf dem klassischen Konditionieren. Dazu gehören Techniken wie die systematische Desensibilisierung und die Aversionstherapie.

Geleitetes Entdecken

Gesprächstechnik, bei der Patienten durch gezielte Fragen angeleitet werden, selbst zu entdecken, wo sie falsche Annahmen oder unüberprüfte Schlussfolgerungen machen. Spielt eine besondere Rolle bei kognitiven Therapieverfahren.

Gene

Biochemische Elemente der Vererbung, die die Chromosomen bilden. Gene sind Segmente der DNA, die an der Proteinsynthese beteiligt sind.

Genetischer Polymorphismus

Genort mit zwei oder mehr Allelen.

Genom

Enthält die vollständigen Instruktionen, um einen Organismus herzustellen; besteht aus dem kompletten genetischen Material in den Chromosomen (Chromosomensatz). Das menschliche Genom verfügt über 3 Mrd. lose verbundene Nukleotidpaare, die als spiralförmige DNS-Ketten angelegt sind.

Genotyp

Gesamtheit aller in der DNA gespeicherten genetischen Informationen, also der vollständige Satz aller Gene eines Organismus.

Gesprächspsychotherapie

Systematische, selektive und qualifizierte Form verbaler und nonverbaler Kommunikation und sozialer Interaktion zwischen zwei oder mehreren Personen mit dem Ziel einer Verminderung der psychischen Beeinträchtigung mittels differenzierter Selbst- und Umweltwahrnehmung zur Neuorientierung des Patienten auf der Basis der Lern- und Sozialpsychologie.

Gesundheit

Gesundheit wird oft verstanden bzw. definiert als Abwesenheit von Krankheit. Durch die WHO (Weltgesundheitsorganisation) wird dieses Verständnis erweitert: Sie beschreibt es zusätzlich als „Zustand des vollkommenen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens“.

Glücksspiel

Ein Spiel, bei dem zwei oder mehr Parteien involviert sind (hier kann auch eine Organisation beteiligt sein), dessen Ausgang allein oder überwiegend vom Zufall und nicht von der Kompetenz der Person abhängt und bei dem eine Umverteilung von Vermögenswerten erfolgt.

Glutamat

Neurotransmitter, wirkt erregend in den limbischen Kernen, im Neokortex, Striatum und im Hippocampus, vor allem aber in jenen Fasersystemen, die vom Neokortex in subkortikale Regionen projizieren. Damit beteiligt an Aktivierung und Gedächtnis. Störungen vor allem bei Schizophrenie bedeutsam.

Gratifikationskrisen

Zunehmende psychische Unzufriedenheit/Belastung am Arbeitsplatz, welche durch ein Ungleichgewicht zwischen erbrachter Leistung und Belohnung entsteht.

Größenwahn

Ein Wahn, der übertriebenen Selbstwert, Macht, Wissen, Identität oder eine besondere Beziehung zu Gott oder einer berühmten Person beinhaltet.

Grübeln

Perseveration des Denkens mit chronischen und unangemessenen Sorgen.

Habituation

Abnahme der Reaktionswahrscheinlichkeit und -stärke zentralnervöser und peripherer Strukturen nach wiederholter Darbietung eines Stimulus, der zunächst eine Reaktion auslöst.

Halluzination

Eine Sinneswahrnehmung, die den unmittelbaren Realitätseindruck einer echten Wahrnehmung hat, die jedoch ohne äußeren Reiz auf das betroffene Sinnesorgan auftritt. Halluzinationen müssen von Illusionen, die Fehlwahrnehmungen oder Fehldeutungen eines äußeren Reizes darstellen, unterschieden werden. Die Person kann sich über die Tatsache, dass sie eine Halluzination hat, im Klaren sein, muss es aber nicht. Manche Personen mit akustischen Halluzinationen erkennen, dass sie eine falsche Sinneserfahrung haben, während andere davon überzeugt sind, dass die Quelle ihrer Sinneserfahrung eine unabhängige physikalische Realität besitzt. Der Ausdruck Halluzination wird in der Regel nicht für die falschen Wahrnehmungen im Traum, beim Einschlafen (hypnagog) oder beim Aufwachen (hypnopomp) gebraucht. Passagere halluzinatorische Erfahrungen können auch bei Personen ohne psychische Störung vorkommen. Es gibt akustische, gustatorische, körperbezogene, olfaktorische, optische und taktile Halluzinationen.

Halluzination, akustische

Eine Halluzination, die die Wahrnehmung von Geräuschen, meist Stimmen, betrifft. Einige Kliniker und Untersucher würden Erfahrungen, die als aus dem Kopf kommend wahrgenommen werden, nicht dazurechnen, sondern die Konzeption „echter“ akustischer Halluzinationen auf solche Laute begrenzen, deren Quelle als external erlebt wird. Allerdings wird im DSM-IV nicht danach unterschieden, ob die Stimmen als von innerhalb oder außerhalb des Kopfes kommend wahrgenommen werden.

Halluzination, gustatorische

Eine Halluzination, die die Wahrnehmung eines (meist unangenehmen) Geschmackes betrifft.

Halluzination, körperbezogene

Eine Halluzination, die mit der Wahrnehmung eines körperlichen Vorgangs im Organismus einhergeht (z. B. das Gefühl, elektrisiert zu sein). Körperbezogene Halluzinationen müssen unterschieden werden von körperlichen Empfindungen, die aus einem noch nicht diagnostizierten medizinischen Krankheitsfaktor oder aus hypochondrischer Sorge um normale körperliche Vorgänge entstehen, sowie von taktilen Halluzinationen.

Halluzination, olfaktorische

Eine Halluzination, die mit der Wahrnehmung von Gerüchen einhergeht, z. B. von verbranntem Gummi oder verwesendem Fisch.

Halluzination, optische

Eine Halluzination, die das Sehen betrifft. Sie kann aus geformten Bildern, z. B. Menschen, bestehen oder aus ungeformten wie Lichtblitzen. Optische Halluzinationen sind von Illusionen zu unterscheiden, die Fehlwahrnehmungen von realenäußeren Reizen sind.

Halluzination, taktile

Eine Halluzination mit der Wahrnehmung des Berührtwerdens oder dass sich etwas unter der Haut befindet. Die häufigsten taktilen Halluzinationen sind die Empfindung von elektrischen Schlägen oder Ameisenkrabbeln (das Gefühl, dass etwas auf oder unter der Haut krabbelt oder kriecht).

Halluzinogene

Psychedelische („bewusstseinserweiternde“) Substanzen wie LSD, die Wahrnehmungen verzerren und sensorische Bilder ohne sensorischen Input generieren.

Heuristik

Einfache Denkstrategie für effizientere Urteile und Problemlösungen; schneller, aber auch fehleranfälliger als der Algorithmus.

High-Risk-Studien

Sonderform der Familienstudie. Untersucht werden Personen mit erhöhtem Krankheitsrisiko (z. B. Kinder von der Krankheit betroffener Eltern).

Hippocampus

Neuronenzentrum im limbischen System, das an der Verarbeitung expliziter Erinnerungen für die endgültige Speicherung beteiligt ist.

Hirnorganisches Psychosyndrom

Psychosyndrom bei diffusen Hirnschädigungen (z. B. bei Gefäßprozessen, Hirnverletzungen, chronischen Stoffwechselschäden, Alkoholismus); äußert sich z. B. mit Hirnleistungsschwäche (z. B. Merk- und Kombinationsfähigkeit) und Persönlichkeitsveränderungen.

Homosexuelle Orientierung

Überdauernde sexuelle Attraktivität und Wunsch nach Geschlechtsverkehr mit gleichgeschlechtlichen Partnern. Sie kann als der eine Endpunkt eines Kontinuums „sexuelle Orientierung“ mit dem gegensätzlichen Endpol „heterosexuelle Orientierung“ beschrieben werden. Wird seit dem DSM-III als eine mögliche Variante einer gesunden sexuellen Orientierung aufgefasst.

Humanistische Psychotherapie

Sammelbegriff für psychotherapeutische Ansätze, die eine kongruente, empathische und wertschätzende therapeutische Beziehung in den Mittelpunkt des therapeutischen Prozesses stellen und diese sowohl als notwendige wie auch als hinreichende Bedingung für persönliches Wachstum ansehen.

Hyperaktivität

Übersteigerter Drang zu motorischen Äußerungen bei psychischer Unruhe, z. B. bei Manie, psychotischen/organisch bedingten Erregungszuständen.

Hyperemesis gravidarum

Übermäßiges Schwangerschaftserbrechen, vermutlich infolge schwangerschaftsbedingter hormonaler, metabolischer und immunologischer Umstellungen in der Frühschwangerschaft. Geht einher mit Dehydratation (Austrocknung), Störungen des Stoffwechsels sowie des Elektrolythaushalts und macht mitunter eine stationäre Behandlung erforderlich.

Hyperventilationstest

Der Hyperventilationstest wird bei der Behandlung von Angststörungen verwendet, insbesondere bei Panikstörungen. Dabei wird der Patient gebeten, so tief und schnell wie möglich einzuatmen (willentliches hyperventilieren) wodurch verschiedene körperliche Symptome provoziert werden, die Paniksymptomen sehr ähnlich sein können. Der Test kann als diagnostisches Instrument, als Hilfsmittel zur interozeptiven Exposition und im Rahmen von Verhaltensexperimenten herangezogen werden.

Hypervigilanz

Übermäßig ausgeprägte Wachsamkeit, Aufmerksamkeit und z. T. Wahrnehmung.

Hypnose

Soziale Interaktion, in der eine Person (der Hypnotiseur) einer anderen (dem Hypnotisierten) suggeriert, dass bestimmte Wahrnehmungen, Gefühle, Gedanken oder Verhaltensweisen spontan auftreten.

Hypochondrie

Somatoforme Störung. Übermäßige Beschäftigung mit der Angst oder der Überzeugung, eine ernsthafte Erkrankung zu haben, was auf einer Fehlinterpretation körperlicher Symptome beruht.

Hypomanie

Affektive Störung, charakterisiert durch anhaltende, leicht gehobene Stimmung, gesteigerten Antrieb und Aktivität und meist auffallendes Gefühl von Wohlbefinden, körperlicher und seelischer Leistungsfähigkeit; häufig begleitet von gesteigerter Gesprächigkeit, Geselligkeit, Vertrautheit, Libido oder Reizbarkeit, vermindertes Schlafbedürfnis. Führt anders als manische Episoden nicht zwangsläufig zu Abbruch der Berufstätigkeit oder sozialer Ablehnung.

Hypophyse

Einflussreichste Drüse des endokrinen Systems. Unter dem Einfluss des Hypothalamus reguliert sie das Wachstum und die Aktivität anderer Drüsen.

Hypothalamus

Neuronale Struktur, die unterhalb („hypo“) des Thalamus liegt. Von hier aus werden die lebenserhaltenden Aktivitäten (wie Essen, Trinken und die Körpertemperatur) gesteuert. Außerdem beeinflusst der Hypothalamus über die Hypophyse das endokrine System und die Gefühle.

Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse)

Physiologisches „Stresssystem“, welches das Stresshormon Kortisol produziert und damit Einfluss auf den Stoffwechsel, das Immunsystemund das Gehirn nimmt. Erkrankungen bzw. Störungen wie Depression, Angst oder Übergewicht werden u. a. auf Dysfunktionen der HPA-Achse zurückgeführt.

ICD-10

International Statistical Classification of Diseases. Klassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation (WHO), welches im Kapitel v(F) psychische Störungen klassifiziert. Es unterscheidet sich im Wesentlichen vom DSM dadurch, dass es sein Augenmerk nicht allein auf die psychischen Störungen richtet, sondern auch auf somatische Erkrankungen.

Ich-Dystonie

Ich-fremd, als nicht zur eigenen Persönlichkeit gehörend empfunden, z. B. Zwangsgedanken und -handlungen. Ich-Syntonie.

Ich-Syntonie

Auftretende Gedanken, Impulse oder Affekte werden als dem Ich zugehörig erlebt. Ich-Dystonie.

Idiographisch

Den Einzelfall betreffend.

Imagery Exposure

Verfahren der Reizkonfrontation in sensu.

Implizites Gedächtnis

Der Effekt von vorhergehenden Erlebnissen auf späteres Verhalten, ohne das bewusste Abrufen dieser Ereignisse.

Implosion

Überflutung; therapeutisches Verfahren zur Reduktion von Angstbeschwerden; bei der Reizkonfrontation in sensu angewandt.

Impulskontrollstörung

Störung der Impulskontrolle, gekennzeichnet durch unreflektierte Handlungen als Folge eines imperativen Dranges, dessen Folgen nicht bedacht werden; die willentliche Hemmung tritt entweder erst gar nicht auf oder setzt sich nicht gegen den Drang durch.

Indikation

Grund zur Anwendung eines bestimmten diagnostischen oder therapeutischen Verfahrens in einem definierten Störungsfall. Bei welchem Patient mit welchem Problem ist welche Behandlung durch welchen Therapeuten angemessen, wirksam und effizient?

Inkongruenz

Unvereinbarkeit von internen oder externen Erfahrungen mit dem Selbstkonzept; zentraler ätiologischer Faktor im Störungsverständnis humanistischer Therapieverfahren.

Insomnie

Wiederholt auftretende Einschlaf- oder Durchschlafschwierigkeiten.

Intend-to-treat-Analysen

Auswertungsstrategie bei klinischen Studien mit Compliance-Problemen. Die tatsächliche Behandlung kann von der beabsichtigten Behandlung abweichen. Die Daten werden jedoch so analysiert, als ob das Behandlungsprotokoll perfekt eingehalten worden wäre. Der Begriff wird aber auch verwendet, um einfache Ersetzungsstrategien bei Drop-out im Verlauf einer Studie zu bezeichnen. Die gebräuchlichste, aber oft inadäquate Strategie dabei ist „last observation carried forward“ (LOCF), bei der angenommen wird, dass der letzte beobachtete Wert bis zum Ende der Studie beibehalten wird.

Internetsucht

Exzessive Form der Internetnutzung, bei der die Dauer und Häufigkeit von der Person nicht mehr kontrolliert werden können.

Interozeption

Wahrnehmung von Vorgängen aus dem körperinternen Milieu, bezieht sich auf körperliche, nicht auf geistige Vorgänge.

Interozeptive Exposition

Gezielte Provokation (Aktivierung) von mit unangenehmen Gedanken und Gefühlen verbundenen körperlichen Symptomen durch Körperübungen. Der Wahrnehmungsfokus liegt während der Exposition sowohl nur auf der Beobachtung körperlicher Prozesse als auch auf der Überprüfung befürchteter Katastrophen. Reizkonfrontation.

Interpretationsverzerrung

Die Tendenz nicht eindeutige Informationen (Situationen oder Stimuli) negativ zu interpretieren.

Intersexualität

Störung der vorgeburtlichen sexuellen Orientierung, bei der die Person in unterschiedlichem Ausmaß eine Vermischung der Merkmale beider Geschlechter aufweist, sowohl im Hinblick auf den Körperbau, Reproduktionsorgane als auch auf das Sexualverhalten.

Intrusion

Besonders eindringlicher, „aufdringlicher“ Gedanke bzw. Vorstellungsinhalt, typischerweise wahrgenommen als wenig kontrollierbar, in normalen Gedankenstrom eindringend und von dessen Inhalten deutlich abgegrenzt, wobei dem Betroffenen klar ist, dass der Gedanke/Vorstellungsinhalt Produkt des eigenen Geistes ist.

Invalidierung

Reaktion, die dem (emotionalen) Bedürfnis nach Bestätigung durch andere zuwiderläuft (z. B., indem eine bestimmte emotionale Reaktion wie Trauer oder Betroffenheit vom Gegenüber als nicht angemessen signalisiert wird).

Inzidenz

Epidemiologischer Kennwert. Anzahl neuer Erkrankungs- bzw. Störungsfälle in einer bestimmten Zeiteinheit und einer definierten Region.

Kandidatengen

Gen, das in Assoziationsstudien als bedeutsamer Risikofaktor für eine Erkrankung angesehen wird.

Katatones Verhalten

Ausgeprägte motorische Anomalien. Dazu gehören: motorische Unbeweglichkeit, verschiedene Formen exzessiver motorischer Aktivität, extremer Negativismus und Mutismus, Posieren oder stereotype Bewegungen sowie Echolalie, Echopraxie.

Kausalität

Beziehung zwischen zwei Variablen. Ein kausaler Effekt bei festem Individuum und festem Zeitpunkt von Bedingung A versus Bedingung B liegt dann vor, wenn die abhängige Variable (die zeitlich nach der Bedingung liegt) unter Bedingung A und unter Bedingung B unterschiedlich ausgeprägt ist.

Klassische Konditionierung

Von Pawlow entdeckte Form des Lernens, bei der ein Organismus Reize koppelt. Ein neutraler Reiz wird durch wiederholte Darbietung mit einem unkonditionierten Reiz, auf den eine Reflexreaktion folgt, gekoppelt. In der Folge löst der ursprünglich neutrale Reiz auch alleine die Reaktion aus.

Klientenzentrierte Therapie

Von Carl Rogers entwickelte humanistische Therapie, bei der der Therapeut in einem echten, akzeptierenden und empathischen Setting Techniken wie aktives Zuhören anwendet, um das Wachstum des Klienten zu fördern (auch personzentrierte Therapie genannt).

Klinische Psychologie

Teildisziplin der Psychologie, die sich mit psychischen Störungen und den psychischen Aspekten somatischer Störungen und Krankheiten in der Forschung, der Diagnostik und Therapie beschäftigt; umfasst die Erforschung, Diagnostik und Therapie der Gesamtheit psychischer Störungen bei Menschen aller Altersstufen; weist enge Beziehungen zur Psychiatrie, Soziologie, Neurobiologie, Psychopharmakologie, Neurologie und anderen medizinischen Fächern auf.

Klinische Signifikanz

Bedeutsamkeit, Größenordnung der Befunde ist klinisch relevant bzw. von praktischer Bedeutung.

Kognition

Alle geistigen Aktivitäten, die mit Denken, Wissen, Erinnerung und Kommunikation zu tun haben.

Kognitive Fehler/Denkfehler

Systematische Fehler in der Verarbeitung relevanter Informationen über die eigene Person oder die Umwelt. Zu den Denkfehlern zählen u. a. dichotomes Denken, Maximierung/Minimierung, Übergeneralisierung, willkürliches Schlussfolgern.

Kognitive Reaktivität

Die Tendenz, dass moderate negative Stimmung negative Gedankenmuster reaktiviert.

Kognitive Therapie

Lehrt die Patienten neue, sinnvollere Denk- und Handlungsweisen. Die kognitive Therapie beruht auf der Annahme, dass zwischen Ereignis und Reaktion Gedanken vermittelnd Einfluss nehmen.

Kognitive Triade

Von Beck postuliertes kognitives Muster, das mit einer verzerrt-negativen Sicht der eigenen Person, der Welt und der Zukunft verbunden ist.

Kognitive Umstrukturierung

Neubewertung, Reattribution. Interventionsstrategien im Rahmen der kognitiven Verhaltenstherapie, die es dem Patienten ermöglichen sollen, ein möglichst verzerrungsfreies Bild der Umwelt aufzubauen oder irrationale Einstellungen zu hinterfragen. Zu Strategien im Rahmen der kognitiven Umstrukturierung zählen Realitätstest, geleitetes Entdecken, Entkatastrophisieren und Reattribution.

Kognitive Verhaltenstherapie

Verbreitete integrative Therapie, bei der die Techniken der kognitiven Therapie (Veränderung der selbstabwertenden Gedankenmuster) mit den Techniken der Verhaltenstherapie (Verhaltensänderungen) kombiniert werden.

Kohärenzsinn

Salutogenetisches Konzept, auch Ressource. Beschreibt, in welchem Maße eine Person ein durchdringendes, andauerndes und dennoch dynamisches Gefühl des Vertrauens hat. Beruht auf der Annahme, dass Lebensereignisse, strukturierbar, vorhersagbar und erklärbar sind, es Möglichkeiten zur Bewältigung von Problemen und zur Bedürfnisbefriedigung gibt, und Probleme des Lebens Herausforderungen darstellen, für die Lösungen gesucht und gefunden werden sollen.

Kohorte

Gruppe von Personen, die im selben Zeitraum geboren wurden.

Komorbidität

Gemeinsames Auftreten verschiedener voneinander abgrenzbarer psychischer oder somatischer Störungen in einem definierten Zeitintervall.

Komplementäre Beziehungsgestaltung

Therapeutisches Prinzip, nach dem der Therapeut sich komplementär, d. h. erfüllend und bestätigend, zu den wichtigsten interaktionellen Zielen des Patienten verhält. Die Bestätigung wichtiger Beziehungsziele des Patienten soll den Abbau von Defensivverhalten gegen therapeutische Interventionen fördern.

Komplizierte Trauer

Anhaltende Trauerreaktion auf den Verlust eines nahe stehenden Menschen, die mit einer ausgeprägten Beeinträchtigung des Funktionsniveaus, Wertlosigkeitsempfinden, Suizidgedanken, psychotischen Merkmalen oder einer psychomotorischen Verlangsamung einhergeht und die Kriterien einer Major Depression erfüllt.

Konditionierte Reaktion (CR)

In der klassischen Konditionierung die gelernte Antwort auf einen zunächst neutralen konditionierten Reiz (CS).

Konditionierter Stimulus (CS)

In der klassischen Konditionierung ein zunächst bedeutungsloser Reiz, der nach der Assoziation mit einem unkonditionierten Reiz (US) eine konditionierte Reaktion auslöst.

Konkordanz

Übereinstimmung, häufig im Zusammenhang mit Erblichkeitsschätzungen. Beschrieben wird hiermit, wie häufig ein Merkmal bei zwei oder mehr Individuen (z. B. Zwillingsgeschwistern) gleichermaßen beobachtet wird. Die Konkordanzrate beschreibt das Ausmaß der Übereinstimmung bestimmter Merkmale, z. B. in Zwillingsstudien.

Kontiguität

Räumlich-zeitliche Nähe zwischen dem Verhalten, seinen vorausgehenden Bedingungen und/oder seinen Verhaltenskonsequenzen z. B. im Rahmen operanter Konditionierung. Eine hohe Kontiguität liegt vor, wenn die Konsequenz unmittelbar auf das Verhalten erfolgt.

Kontingenz

Struktur, Regelmäßigkeit und Vorhersagbarkeit des Zusammentreffens von Verhalten, seinen vorausgehenden Bedingungen und/oder seinen Verhaltenskonsequenzen. Eine hohe Kontingenz liegt vor, wenn eine Konsequenz immer auf ein bestimmtes Verhalten erfolgt.

Kontrolliertes Trinken

Zur Abstinenz alternatives Verhaltensziel in der Therapie der Alkoholabhängigkeit. Angestrebt wird ein sozial und gesundheitlich adäquates Trinkverhalten.

Kopplungsstudien (Linkage-Studien)

Untersuchung der gemeinsamen Vererbung von genetischen Markern und einer interessierenden Krankheit in Familien. Als Marker dienen natürlich vorkommende Variationen in den Basenpaaren (Polymorphismen). Aufgrund eines überzufällig häufigen gemeinsamen Auftretens von Krankheit und Marker kann so auf eine (nicht zwangsläufig kausale) Bedeutung dieses genetischen Faktors für die Erkrankung geschlossen werden.

Körperbezogener Wahn

Ein Wahn, dessen Inhalt dem Aussehen oder der Funktion des Körpers gilt.

Körperschemastörung

Verzerrte Wahrnehmung des eigenen Körpers oder von Teilen des eigenen Körpers. Kernsymptom der Anorexia nervosa, bei der eine Überschätzung des eigenen Gewichts und Körperumfangs vorliegt.

Krankheit

Subjektives und objektives Bestehen körperlicher oder psychischer Störungen bzw. Veränderungen.

Law of Effect

Zusammenhang zwischen Verhalten und Verhaltenskonsequenzen; Schlüsselelement für die systematische funktionale Verhaltensanalyse und -modifikation.

Legasthenie

Lese-Rechtschreib-Schwäche.

Lernbehinderung

Andauerndes schwerwiegendes und umfängliches Schulleistungsversagen.

Lernen

Eine auf Erfahrung basierende dauerhafte Veränderung in der Verhaltensdisposition eines Individuums.

Lernschwäche

Defizite im Erlernen oder der Anwendung schulischer Fertigkeiten trotz hinreichender Intelligenzleistung.

Liebeswahn

Der Wahn, dass eine Person, gewöhnlich von höherem Status, in den Betroffenen verliebt ist.

Limbisches System

Ringförmiges neuronales System zwischen dem Hirnstamm und den zerebralen Strukturen. Die Aktivität des Systems ist verbunden mit Gefühlen wie Angst und Aggression sowie dem Nahrungs- und Sexualtrieb. Zum limbischen System gehören der Hippocampus, die Amygdala und der Hypothalamus.

Löschung

Kontinuierliches Schwächerwerden der konditionierten Antwort. In der klassischen Konditionierung tritt Löschung ein, wenn ein unkonditionierter Reiz (US) nicht dem konditionierten Reiz (CS) folgt; in der operanten Konditionierung geschieht dies, wenn eine Reaktion nicht mehr verstärkt wird.

Lubrikationsstörung

Mangelnde Befeuchtung der Scheide bei sexueller Erregung.

Manische Episode

Abgrenzbare Periode mit abnorm und anhaltender euphorischer oder reizbarer Stimmung sowie übersteigertem Selbstwert oder Größenideen, vermindertem Schlafbedürfnis, vermehrtem Rededrang, erhöhter Ablenkbarkeit, Gedankenrasen, Ideenflucht, psychomotorischer Unruhe oder Beschäftigung mit angenehmen Aktivitäten, die mit hoher Wahrscheinlichkeit negative Konsequenzen nach sich ziehen. Syndrom, das im Rahmen der bipolaren affektiven Störung (Typ I) auftritt.

Mere Exposure Effect

Beschreibt die Ausbildung impliziter affektiver Präferenzen: Reize werden umso angenehmer oder schöner eingeschätzt, je häufiger sie zuvor dargeboten wurden. Dieser Grundlage ihrer Präferenzen sind sich Personen jedoch nicht bewusst.

Metakognitionen

Das Erleben, Bewerten und der Umgang mit den eigenen Gedanken (und Gefühlen).

Missbrauch

Zeitlich andauerndes Muster unangepassten Verhaltens oder Gebrauchs einer Substanz, das wiederholt zu negativen Konsequenzen bzw. Leistungseinbußen in einem oder mehreren Funktionsbereichen führt.

Modelllernen

Form des Lernens, bei der das Individuum durch die Beobachtung eines Modells lernt. Es können sowohl neue Verhaltensweisen als auch die Konsequenzen von bekannten oder neuen Verhaltensweisen gelernt werden.

Morbidität

Epidemiologischer Kennwert. Anteil der Erkrankten in einer definierten Population innerhalb eines bestimmten Zeitraums.

Mortalität

Epidemiologischer Kennwert. Sterberate, Anteil der Sterbefälle in einer definierten Population innerhalb eines bestimmten Zeitraums.

Motivierende Gesprächsführung

Ein klientenzentrierter direktiver Beratungsstil, welcher das Ziel verfolgt, intrinsische Motivation zur Verhaltensänderung durch Explorieren und Auflösen von Ambivalenz aufzubauen. Wurde vor allem für die Arbeit bei Patienten mit substanzbezogenen Störungen entwickelt.

Multiaxiales System

System zur diagnostischen Einordnung klinisch relevanter Informationen auf verschiedenen Dimensionen (sog. Achsen). Ein Beispiel für ein multiaxiales System ist das DSM-IV, das die fünf Achsen klinische Syndrome, Persönlichkeitsstörungen und geistige Behinderungen, körperliche Störungen und Zustände, psychosoziale und Umweltprobleme sowie allgemeines Niveau der sozialen Anpassung umfasst.

Multifinalität

Ein und derselbe Entwicklungsweg bzw. die dabei auftretende Kombination von Bedingungen führen zu unterschiedlichen Krankheitsbildern oder Störungen, je nachdem, wie das System bzw. der Organismus die Bedingungen verarbeitet. Äquifinalität.

Naturalistische Studie

Beobachtungsstudie ohne experimentelle Variation.

Negative Verstärkung

Verhaltenskonsequenz, die auf ein Verhalten hin erfolgt und in der Entfernung oder Verringerung der Intensität eines bis dahin vorliegenden aversiven Reizes besteht.

Negativsymptomatik (Minussymptomatik)

Symptomatik, bei der im Vergleich zum normalen Zustand etwas fehlt oder geringer ausgeprägt ist, z. B. Verhaltensauffälligkeiten wie Affekt- und Sprachverarmung, Verlangsamung, Aktivitätsminderung, Kontaktmangel, sozialer Rückzug und Einbuße an Initiative.

Neglect

Störung der Aufmerksamkeit für eine Körperseite oder deren Umgebung; führt zu Vernachlässigung oder Unaufmerksamkeit gegenüber dieser Körperseite.

Neurofeedback

Spezialform des Biofeebacks. Rückmeldung über im EEG abgeleitete Gehirnwellen. Angenehme optische oder akustische Reize erfolgen, wenn die Frequenz der EEG-Wellen im Gehirn eine als günstig angenommene Verteilung aufweist.

Neuroleptika (Antipsychotika)

Gruppe der Psychopharmaka, die antipsychotisch wirken. Man unterscheidet hochpotente Neuroleptika mit starker antipsychotischer Wirkung und niederpotente Neuroleptika, die vorwiegend sedierend wirken.

Neurose

Aus psychodynamischer Perspektive heraus entwickelte Annahme, dass misslungene Verarbeitungsversuche von ungelösten und unbewussten Konflikten zwischen Trieben und Grundbedürfnissen einerseits und triebabwehrenden Kräften des Ich andererseits Ursache einiger psychischer Störungen seien. Neurotische Symptome werden als oder Ersatz für derartige verdrängte Konflikte und Impulse gesehen.

Neurotransmitter

Chemische Botenstoffe, die den synaptischen Spalt überqueren. Die Stoffe werden vom präsynaptischen Neuron ausgeschüttet und wandern über den Spalt zum postsynaptischen Neuron, wo sie an Rezeptorenmoleküle gebunden werden. Damit beeinflussen die Neurotransmitter die Entstehung eines neuronalen Impulses (Aktionspotenzial) in der postsynaptischen Zelle.

Nicht-Direktivität

Therapeutische Haltung, welche vorwiegend in humanistischen Therapieverfahren eingenommen wird. Prozess des aktiven Zuhörens, bei dem keine Richtung durch den Therapeuten vorgegeben wird und dieser sich mit eigenen emotionalen oder intellektuellen Stellungnahmen zurückhält. Der Fokus liegt auf dem Erleben des Klienten, sodass der Patient sich seinem eigenen inneren Bezugsrahmen zuwendet, diesen versteht und daraus neue Möglichkeiten der Entwicklung und Entfaltung entstehen können.

Nootropika

Gruppe von Medikamenten, die höhere Hirnfunktionen wie Gedächtnis, Auffassungs-, Denkund Konzentrationsfähigkeit verbessern soll, obwohl noch kein spezifischer einheitlicher Wirkmechanismus bekannt ist.

Noradrenalin

Neurotransmitter des Zentralnervensystems sowie Hormon des Nebennierenmarks, das ähnliche Wirkungen wie Adrenalin hat. Störungen des Noradrenalinhaushalts werden im Zusammenhang mit Depressionen und der Manie diskutiert.

Odds Ratio (OR)

Assoziationsmaß in der Epidemiologie. Quotient zweier Odds (= Verhältnis zwischen der Wahrscheinlichkeit des Auftretens und des Nichtauftretens eines Ereignissen). Nicht kausal interpretierbar.

Operante Konditionierung

Form des Lernens, bei der ein Verhalten dadurch zunimmt, dass ihm ein Verstärker folgt, oder abnimmt, weil eine Bestrafung folgt.

Opioide

Synthetisch oder halbsynthetisch hergestellte Opiate mit opiatähnlichen Wirkungen wie z. B. Heroin, Morphium oder Methadon.

Orientierungsreaktion

Unkonditionierte, unspezifische Reaktion auf Veränderungen der Reizumgebung, die mit Veränderungen der zentralnervösen und vegetativen Aktivität einhergeht. Bewirkt eine optimierte Bereitschaft des Körpers zur Aufnahme und Verarbeitung relevanter Reize.

Oxytozin

Hormon des Hypophysenhinterlappens. Neurotransmitter, der u. a. eine Kontraktion der glatten Muskulatur der Gebärmutter bewirkt. Begünstigt Partnerbindungsverhalten.

Pädophilie

Störung der Sexualpräferenz. Das paraphile Hauptinteresse bei Pädophilie beinhaltet sexuelle Handlungen mit einem präpubertären Kind (in der Regel 13 Jahre und jünger). Für die Diagnosestellung muss die Person mit Pädophilie 16 Jahre oder älter sein und mindestens 5 Jahre älter als das Kind.

Panikattacken

Umschriebene Perioden mit plötzlich einsetzender intensiver Besorgnis, Angst oder Schrecken, häufig verbunden mit dem Gefühl drohenden Unheils. Während dieser Attacken bestehen Symptome wie Kurzatmigkeit oder Erstickungsgefühle, Palpitationen, Herzklopfen oder beschleunigter Herzschlag, Brustschmerzen oder -beschwerden, Beklemmungen und Angst, den Verstand oder die Beherrschung zu verlieren. Panikattacken können unerwartet sein (ohne Hinweisreiz), wobei das Einsetzen der Attacken nicht mit einem situativen Auslöser verbunden ist, sondern „aus heiterem Himmel“ auftritt. Oder die Panikattacken können situationsgebunden sein, wobei sie fast ausnahmslos sofort bei der Konfrontation mit oder der Erwartung von einem situativen Auslöser (Hinweisreiz) auftreten. Oder es besteht eine situative Prädisposition, wobei die Panikattacken bei der Konfrontation mit einem situativen Auslöser mit größerer Wahrscheinlichkeit auftreten, aber nicht unveränderlich daran gebunden sind.

Paraphilie

Die Hauptmerkmale einer Paraphilie sind wiederkehrende intensive sexuell erregende Phantasien, sexuell dranghafte Bedürfnisse oder Verhaltensweisen, die sich im allgemeinen auf 1. nichtmenschliche Objekte, 2. das Leiden oder die Demütigung von sich selbst oder seines Partners oder 3. Kinder oder andere nicht einwilligende oder nicht einwilligungsfähige Personen beziehen und die über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten auftreten.

Parästhesie

Kribbeln oder Missempfindungen in Körperteilen.

Pathogenese

Gesetzmäßigkeiten des weiteren Verlaufs einer Erkrankung. Darunter fallen typische Erkrankungsdauer und -form, Komplikationen sowie vorübergehende oder bleibende Konsequenzen.

Pathologisches Glücksspielen

Ein chronisch-rezidivierendes, maladaptives Spielverhalten, das persönliche, familiäre oder Freizeitbeschäftigungen stört oder beeinträchtigt.

Persönlichkeit

Überdauerndes Muster des Wahrnehmens, der Beziehungsgestaltung und des Denkens über die Umwelt und sich selbst. Persönlichkeitszüge sind ausgeprägte Aspekte der Persönlichkeit, die in einem breiten Spektrum wichtiger sozialer und persönlicher Zusammenhänge zum Ausdruck kommen. Nur wenn die Persönlichkeitszüge unfexibel und schlecht angepasst sind und entweder eine deutliche funktionale Beeinträchtigung oder subjektives Leiden hervorrufen, bilden sie eine Persönlichkeitsstörung.

Persönlichkeitsstörung

Eine Persönlichkeitsstörung stellt ein überdauerndes Muster von innerem Erleben und Verhalten dar, das merklich von den Erwartungen der soziokulturellen Umgebung abweicht, tiefgreifend und unflexibel ist, seinen Beginn in der Adoleszenz oder im frühen Erwachsenenalter hat, im Zeitverlauf stabil ist und zu Leid oder Beeinträchtigungen führt.

Phänotyp

Inneres und äußeres Erscheinungsbild eines Organismus, d. h. sämtliche beobachtbaren Merkmale, Eigenschaften und Verhalten.

Phasenprophylaxe

Medikamentöse Langzeitbehandlung bei Patienten mit rezidivierenden oder manisch depressiven Störungen, die dem Wiederauftreten einer depressiven oder manischen Phase vorbeugen soll. Die gebräuchlichsten Phasenprophylaktika sind Lithium, Carbamazepin und Valproinsäure.

Phobie

Anhaltende und unbegründete oder übertriebene Furcht vor einem bestimmten Objekt, einer Handlung oder einer Situation (phobischer Stimulus), die den Wunsch hervorruft, den phobischen Stimulus zu vermeiden. Der phobische Stimulus wird vermieden oder nur mit starker Angst ertragen.

Pica

Ess-/Fütterstörung. Hauptmerkmal ist das ständige Essen nicht nahrhafter, nicht zum Verzehr bestimmter Stoffe (dem Entwicklungsstand unangemessen).

Placebo

Scheinpräparat oder Scheinintervention ohne aktive Wirkstoffe oder wirksame Bestandteile.

Plananalyse

Diagnostisches Verfahren der vertikalen Verhaltensanalyse. Versuch, von konkreten Verhaltensweisen auf allgemeine Handlungsregeln und Pläne einer Person zu schließen.

Positive Verstärkung

Ein im weitesten Sinne angenehmer Reiz folgt auf ein Verhalten und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit, dass eine bestimmte Handlung oder ein Verhalten erneut gezeigt werden.

Positivsymptomatik (Plussymptomatik)

Symptomatik, die einen pathologischen Überschuss oder bizarre Zusätze zum normalen Verhaltensrepertoire beinhaltet, wie z. B. Wahn oder Halluzinationen. Tritt im Rahmen schizophrener Psychosen auf.

Prävalenz

Häufigkeit des Vorhandenseins eines bestimmten Merkmals (z. B. einer psychischen Störung) in einer definierten Population zu einem bestimmten Zeitpunkt oder über eine bestimmte Zeitspanne.

Prävention

Maßnahme zur Vorbeugung psychischer oder somatischer Störungen. Es werden primäre und sekundäre Prävention unterschieden, wobei primäre Prävention auf die Verhinderung des Erstauftretens einer Störung und sekundäre Prävention auf die Verhinderung des Wiederauftretens einer Störung (Rückfallprophylaxe) zielt.

Preparedness

Nach Seligman biologische Prädisposition, auf bestimmte Reize besonders empfindlich zu reagieren. Diese Reiz-Reaktions-Verbindungen werden leichter gelernt, weil sie biologisch gebahnt sind (klassische Konditionierung).

Problemlösetraining

Verfahren der kognitiven Verhaltenstherapie zur Steigerung der allgemeinen Problemlösefähigkeit. Besteht in der Regel aus fünf bis sieben Stufen, die eine Definition des Problems, die Erarbeitung von möglichen Lösungen, die Auswahl der günstigsten Lösungsmöglichkeit sowie die Umsetzung und Kontrolle des Ergebnisses beinhalten.

Prodromalphase

Die Phase einer Krankheit, die vor Ausbruch florider Symptome oder Ausbildung des Gesamtsyndroms auftritt. Meist durch das Auftreten unspezifischer Symptome oder Krankheitszeichen gekennzeichnet.

Progressive Muskelrelaxation

Systematisches Entspannungsverfahren nach Jacobson, das auf der differenzierten Wahrnehmung von Muskelanspannung und Entspannung beruht. Dabei werden aufeinanderfolgend verschiedene Muskelgruppen zunächst angespannt und wieder entspannt.

Prompting

Operantes Verfahren, bei dem der Aufbau erwünschten Verhaltens schrittweise durch verbale oder nonverbale Hilfestellungen unterstützt wird.

Prospektive Longitudinalstudie

Man versteht darunter einen Untersuchungsansatz, bei dem eine oder mehrere Stichproben mehrfach hintereinander (längsschnittlich) über einen längeren Zeitraum untersucht werden.

Proximale Faktoren

Faktoren, die eine direkte und unmittelbare Wirkung auf ein Verhalten oder ein Symptom haben bzw. ihm (un-)mittelbar vorausgehen.

Psychische Flexibilität

Fähigkeit, als bewusster Mensch in umfassender Weise zum gegenwärtigen Augenblick in Kontakt zu treten, wobei das Verhalten, jeweils der konkreten Situation entsprechend, entweder beibehalten oder verändert wird, um als wertvoll eingeschätzte Ziele zu erreichen.

Psychoaktive Substanzen

Natürliche, chemisch aufbereitete oder synthetische Stoffe, die zentralnervös auf den Organismus einwirken und Wahrnehmung, Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen.

Psychoanalyse

Teilgebiet der Psychotherapie, das sich auf psychoanalytische Konzepte bezieht, wie sie vor allem von Sigmund Freud entwickelt wurden. Zugleich psychologische Theorie und Methode zur Untersuchung seelischer Vorgänge und Therapie psychischer Störungen. Psychoanalyse als Verfahren meint die Behandlung psychischer Störungen in einem definierten Setting, zu dessen Kernen u. a. Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomene, Widerstandsanalysen und Deutungstechniken gehören.

Psychodynamik

Ursachen von Verhalten und psychischen Störungen werden in intrapsychischen, zumeist unbewussten Konflikten, Impulsen und Prozessen gesehen.

Psychoedukation

Systematische und strukturierte Vermittlung wissenschaftlich fundierter gesundheits- und/oder störungsrelevanter Informationen und Kompetenzen.

Psychopathologie

Psychiatrische Lehre von der Beschreibung krankheitswertigen Erlebens und Verhaltensweisen.

Psychopharmakologie

Wissenschaftsrichtung, die sich mit Medikamenten befasst, die eine steuernde Wirkung auf die psychischen Abläufe im Menschen ausüben und zur Behandlung psychischer Störungen eingesetzt werden.

Psychotherapie

Zielgerichteter interaktioneller Prozess, bei dem in einem festgelegten räumlich-zeitlichen Rahmen mithilfe psychologischer Interventionen Veränderungsprozesse bei vorliegenden psychischen Störungen angestrebt werden.

Psychotisch

Die engste Definition beschränkt sich auf Wahnphänomene oder auf ausgeprägte Halluzinationen, wobei die Halluzinationen ohne Einsicht in ihre pathologische Natur auftreten. Eine etwas weniger enge Definition würde auch solche ausgeprägten Halluzinationen mit einbeziehen, die der Betroffene als halluzinatorisches Erleben erkennt. Eine noch weitere Definition schließt andere positive Symptome der Schizophrenie ein (z. B. desorganisierte Sprache, grob desorganisiertes oder katatones Verhalten).

Purging-Verhalten

Unangemessene kompensatorische Verhaltensweisen im Rahmen von Essstörungen, die eine Gewichtszunahme verhindern sollen. Zu Purging-Verhaltensweisen werden selbstinduziertes Erbrechen und Missbrauch von Laxanzien oder Diuretika gezählt.

Randomized Controlled Trial

Standardprüfverfahren bei der Zulassung von Medikamenten; kontrollierte Interventionsstudie bei der die Zuweisung von Personen oder Objekten zu den Untersuchungsbedingungen zufällig erfolgt.

Rapid Cycling

Schwerwiegende Verlaufsform bipolarer Störungen, die durch einen schnellen Wechsel (mindestens 4-mal pro Jahr) von depressiven, manischen und/oder hypomanen Phasen gekennzeichnet ist.

Reaktionsverhinderung

Konfrontation mit Reaktionsverhinderung. Ein meist bei Zwangsstörungen eingesetztes Verfahren bei dem der Patient mit einer gefürchteten Situation oder einem gefürchteten Stimulus konfrontiert und anschließend an der Ausführung von Neutralisierungsverhalten zur Reduktion von Angst oder Unbehagen gehindert wird (z. B. darf ein Patient mit Kontaminierungsangst nach einer Verschmutzung sich so lange nicht waschen, bis der Drang und das dadurch entstehende Unbehagen deutlich reduziert sind).

Rebound-Effekt

Paradoxer Effekt, der beim Versuch der Unterdrückung ängstlicher oder negativer Gedanken dazu führt, dass die Auftretenshäufigkeit dieser Gedanken steigt.

Regulationsstörung

Extreme Ausprägungen typisch kindlicher Verhaltensweisen in den ersten 3 Lebensjahren wie exzessives Schreien, Ein- und Durchschlaf- oder Fütterstörungen.

Rehabilitation

Die Gesamtheit aller Bemühungen, einen seelisch behinderten Menschen über die Akutbehandlung hinaus durch umfassende Maßnahmen auf medizinischem, schulischem, beruflichem und allgemein sozialem Gebiet in die Lage zu versetzen, eine Lebensform und Lebensstellung, die ihm entspricht und seiner würdig ist, im Alltag, in der Gemeinschaft und im Beruf zu finden bzw. wiederzuerlangen.

Reizdiskrimination

Bezeichnung für einen Konditionierungsprozess, in welchem der Organismus lernt, in unterschiedlicher Weise auf Reize zu reagieren, die sich von dem konditionierten Stimulus unterscheiden.

Reizkonfrontation

Gruppe von Verfahren, Techniken oder Methoden, bei deren Anwendung Patienten mit den von ihnen gefürchteten Reizen (extern oder intern) nach bestimmten Regeln konfrontiert werden. Konfrontation bedeutet dabei im Sinne der Lerntheorien das hinreichend lange und häufige Sich-dem-konditionierten-Reiz-Aussetzen (Exposition) in Abwesenheit des unkonditionierten Reizes.

Rekonsolidierung

Durch das Aufrufen einer Erinnerung wird diese kurzzeitig instabil und veränderbar.

Relatives Risiko (RR)

Epidemiologischer Kennwert. Verhältnis des Erkrankungsrisikos bei exponierten im Vergleich zu nicht exponierten Personen.

Reliabilität

Zuverlässigkeit, formale Messgenauigkeit, Testgütekriterium eines psychologischen Tests. Unterschieden werden die Retest-Reliabilität, Split-Half-Methode, Paralleltest-Reliabilität, innere Konsistenz, Interrater-Reliabilität.

Remission

Rückgang oder Nachlassen psychischer oder körperlicher Störungszeichen. Kann die vollständige oder teilweise Wiederherstellung der Gesundheit betreffen. Remissionen, die ohne professionelle Einwirkungen auf die Störung auftreten, bezeichnet man als Spontanremission.

Residualsymptome

Restsymptomatik nach Abklingen eines akuten Störungsbildes.

Resilienz

Fähigkeit einer Person, auch in Gegenwart von extremen Belastungsfaktoren und ungünstigen Lebenseinflüssen adaptiv und proaktiv zu handeln.

Ressource/Gesundheitsressource

Sehr vielseitiger Begriff; umfasst sowohl sämtliche unterstützenden Aspekte der Psyche als auch der gesamten Lebenssituation eines Menschen. Darunter sind also z. B. Motivation, Wünsche, Ziele, Überzeugungen, Interessen, Werte, Einstellungen, Bildung, Fähigkeiten und Gewohnheiten zu verstehen. Aber auch Merkmale wie Aussehen, Fitness, finanzieller Status und zwischenmenschliche Beziehungen können Menschen bei der Bewältigung von Problemen helfen.

Return of Fear

Wiederauftreten von zuvor bestehenden Ängsten, die sich jedoch vermindert hatten bzw. völlig verschwunden waren. Häufig im Zusammenhang mit dem Wiederauftreten von Ängsten nach erfolgreicher Behandlung verwendet.

Richtlinienverfahren, psychotherapeutische

Sozialrechtlich anerkannte Verfahren der Psychotherapie, deren Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. In Deutschland sind das derzeit: Verhaltenstherapie tiefenpsychologisch fundierte Therapie und Psychoanalyse.

Risiko

Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines unerwünschten Ereignisses, z. B. eine Krankheit zu bekommen.

Risikofaktor

Faktor, der die Wahrscheinlichkeit eines Outcomes erhöht oder senkt.

Rollenspiel

Therapeutisches Verfahren, bei dem Personen eine ihnen zugewiesene Rolle übernehmen und entsprechend agieren. Kann diagnostische und therapeutische Funktion haben.

Rückfallprophylaxe

Therapeutische Maßnahmen zur Vorbeugung gegen Rückfälle.

Rumination

Grübeln.

Ruminationsstörung

Ess-/Fütterstörung. Hauptmerkmal ist das wiederholte Hochwürgen von Nahrung nach dem Essen bzw. Füttern.

Schonverhalten

Reelle oder eingebildete körperliche Krankheitssymptome lösen beim Betroffenen schonende Verhaltensweisen aus, welche in ihrer Ausprägung deutlich über dem „normalen“ Niveau liegen.

Schreckreflex

Protektive Reflexantwort der Muskulatur auf unerwartete Reize. Bei bestehender Furcht wird der Reflex verstärkt, bei positiver Grundstimmung gehemmt.

Schutzfaktor (protektiver Faktor)

Distaler oder proximaler, äußerer oder innerer Faktor, der das Auftreten einer Erkrankung oder Störung bei gegebener Risikokonstellationen verhindert, z. B. soziale Unterstützung.

Screening

Screeningtests bezeichnen zeit- und kostengünstige Vortests zur ersten Identifizierung von Personen mit klinisch relevanten Merkmalen oder solchen, die potenziell gefährdet sind (engl. „to screen“ = sieben).

Sedativa

Psychopharmaka, die ähnlich wie Anxiolytika beruhigen und Angst, reduzieren; mindern dabei oft, zumindest initial, die psychische Aktivität und Leistungsfähigkeit.

Segregationsanalyse

Methode der genetischen Analyse. Untersucht, ob ein beobachtetes Auftretensmuster von Phänotypen in Familien mit einer bestimmten Vererbungstheorie vereinbar ist.

Selbstaufmerksamkeit

Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf die eigene Person bzw. interozeptive Reize, die eine intensivere Wahrnehmung von Ist-Soll-Diskrepanzen bewirkt.

Selbstinstruktion

Offene oder verdeckte Selbstanweisung, die der Veränderung von Gedanken, Gefühlen oder Verhaltensweisen in Problemsituationen dient.

Selbstkonzept (Selbstbild)

Gesamtheit der Auffassungen, Emotionen und Überzeugungen bezüglich der eigenen Person.

Selbstwertgefühl

Gefühl für den eigenen hohen oder niedrigen Eigenwert.

Selektionsbias

Systematischer Fehler bei der Stichprobenziehung, der zu Verzerrungen der Untersuchungsergebnisse führen kann. Solche Störvariablen können sein: Alter, Geschlecht, Ort der Auswahl von Merkmalsträgern (klinische Einrichtung vs. Allgemeinbevölkerung; Stadt vs. Land).

Sensualitätstraining

Technik der Therapie sexueller Störungen. Aufbau eines befriedigenden Sexualverhaltens durch schrittweise durchgeführte Übungen, die zunächst Koitusverbot und Streicheln einzelner Körperregionen (mit Ausnahme der Genitalregion) beinhalten. Die Übungen werden bis hin zur uneingeschränkten sexuellen Aktivität stufenweise gesteigert.

Serotonin

Neurotransmitter. Störungen im Serotoninhaushalt werden mit einer Reihe von psychischen Störungen, aber insbesondere mit depressiven Störungen in Verbindung gebracht.

Set Point

Überwiegend biologisch determinierter individueller Gewichtsbereich, der relativ unabhängig von der Kalorienaufnahme aufrechterhalten wird.

Sexuelle Funktionsstörungen

Eine sexuelle Funktionsstörung ist gekennzeichnet durch ein Störungsbild im Ablauf des sexuellen Reaktionszyklus oder durch Schmerzen im Zusammenhang mit Geschlechtsverkehr.

Sexueller Missbrauch

Jede sexuelle Handlung, die an oder vor einem Kind (bzw. Erwachsenen) entweder gegen den Willen des Kindes (bzw. des Erwachsenen) vorgenommen wird oder der das Kind (bzw. der Erwachsene) aufgrund körperlicher, psychischer, kognitiver oder sprachlicher Unterlegenheit nicht wissentlich zustimmen kann.

Sexueller Reaktionszyklus

Prozess des Geschlechtsverkehrs in fünf sequenziell ablaufenden Phasen: Appetenzphase, Erregungsphase, Plateauphase, Orgasmusphase und Entspannungsphase.

Shaping

Vorgang innerhalb der operanten Konditionierung; das Zielverhalten wird schrittweise von der ersten Teilhandlung des Verhaltensablaufs aufgebaut. Verstärkung erfolgt für eine Annäherung an dieses Teilverhalten.

Sicherheitsverhalten

Alle Denk- oder Verhaltensweisen, die von der betroffenen Person eingesetzt werden, um eine unerwünschte emotionale, behaviorale oder kognitive Reizreaktion abzuschwächen, deren Auftreten zu verhindern oder deren Dauer zu reduzieren. Beispielsweise tragen Patienten mit Panikstörung Tabletten mit sich oder gehen nur in Begleitung aus dem Haus; Patienten mit sozialer Angststörung tragen beispielsweise besonders dicke Pullover, damit ihr Schwitzen nicht zu sehen ist.

Skills-Training

Bestandteil der dialektisch-behavioralen Therapie, bei der alternative Verhaltensweisen für emotionale, soziale Stresssituationen erlernt werden.

Sokratischer Dialog

Methode der kognitiven Umstrukturierung. Gesprächstechnik, bei der der Patient durch hypothesengeleitetes gezieltes Fragen unterstützt wird, die Situationsangemessenheit und Rationalität seiner Gedanken oder Einstellungen zu überprüfen und ggf. zu korrigieren.

Somatosensorische Verstärkung

Prozess, bei dem durch eine verstärkte Aufmerksamkeitslenkung auf körperliche Missempfindungen diese Missempfindungen verstärkt wahrgenommen und fälschlicherweise als Gefahr interpretiert werden. Wird vor allem bei der Konzeption somatoformer Störungen diskutiert.

Sonografie

Bildgebendes Untersuchungsverfahren unter Anwendung von Ultraschall.

Sorgenexposition

Sonderform der Konfrontation bei Patienten mit chronischen unangemessenen Sorgen, die als unkontrollierbar erlebt werden. Der Patient wird aufgefordert, seinen Grübelgedanken bis zum schlimmstmöglichen Ausgang in bildhaft-imaginativen Vorstellungen zu Ende zu denken.

SORKC-Analyse

Schema zur Erarbeitung einer Verhaltensanalyse. Geht davon aus, dass unter bestimmten situativen Bedingungen oder Stimuli (S) bei einer bestehenden Veranlagung des Organismus (O) eine Reaktion (R) gezeigt wird, die durch die Verhaltenskonsequenzen (C) aufrechterhalten wird, wenn die Konsequenzen mit hoher Kontingenz (K) auf die Reaktion folgen.

Soziale Kompetenz

Bündel von Fähigkeiten einer Person, eigene Interessen und Bedürfnisse in sozialen Interaktionen zu äußern, zu verfolgen und durchzusetzen, ohne die Rechte und Bedürfnisse anderer unnötig zu verletzen.

Stigmatisierung

Charakterisierung einer Person durch gesellschaftlich oder gruppenspezifisch negativ bewertete Merkmale (z. B. „psychisch gestört“). Die damit verbundene Abwertung und Diskriminierung psychisch Kranker bildet einen Stressfaktor, der den Verlauf psychischer Störungen negativ beeinflusst.

Stimulanzien

Medikamente oder Drogen, die die Aktivität des zentralen Nervensystems steigern und körperliche Erregung erzeugen.

Stimuluskontrolle

Verhaltenstherapeutische Technik, bei der die für ein Verhalten diskriminativen Hinweisreize so modifiziert werden, dass eine Verhaltensänderung erleichtert wird. Die Kontrolle der diskriminativen Stimulusbedingungen führt demnach zu einer Reduktion des Problemverhaltens; die gezielte Schaffung günstiger Stimulusbedingungen erleichtert den Aufbau neuer Verhaltensweisen.

Stress

Komplexes Muster psychophysiologischer Reaktionen, physiologisches Korrelat ist die sog. HPA-Achse auf der sich übermäßig stark und unkontrollierbar erlebte Belastungen (z. B. Katastrophen und Kriege, den Verlust einer geliebten Person, Arbeitslosigkeit, soziale Zurückweisung, Partnerschaftskonflikte oder berufliche Überforderung) niederschlagen.

Substitution

Behandlungsform bei Substanzabhängigkeiten. Ersetzen der problematischen Substanz durch eine Ersatzmedikation mit meist ähnlichen Wirkungen, aber geringeren negativen Folgeschäden.

Suchtgedächtnis

Dauerhafte Veränderung von Gehirnstrukturen. Es werden vermehrt Rezeptoren gebildet, die auf Substanzkonsum ansprechen. Es entsteht eine feste Reiz-Reaktions-Verbindung zwischen positiver Stimmung und der Einnahme einer Substanz, die als löschungsresistent gilt und für hohe Rückfallraten verantwortlich gemacht wird.

Suizid

Selbsttötung. Eigene und bewusst intendierte Handlung, die den Tod nach sich zieht.

Suizidalität

Gesamtheit aus Suizidgedanken, Suizidankündigungen, Suizidplänen und Suizidversuchen.

Symptom

Subjektive Manifestation eines pathologischen Zustands.

Synapse

Verbindungsstelle zwischen der axonalen Endigung des präsynaptischen Neurons, das Impulse weitergibt, und einem Dendrit oder dem Zellkörper des postsynaptischen Neurons, das die Impulse empfängt. Der winzige Zwischenraum zwischen beiden Zellen wird als synaptischer Spalt bezeichnet.

Syndrom

Zusammenfassung von häufig zeitgleich auftretenden Zeichen und Symptomen, die Gemeinsamkeiten hinsichtlich der zugrunde liegenden Pathogenese, des Verlaufs oder anderer Merkmale aufweisen.

Systematische Desensibilisierung

Auf Wolpe zurückgehendes Verfahren der Reizkonfrontation. Die Vorstellung angstauslösender Reize wird mit einer zuvor gut trainierten angstinkompatiblen Entspannungsreaktion gekoppelt. Dabei erfolgt ein schrittweises Vorgehen von wenig angstauslösenden Reizen bis hin zu stark angstauslösenden Reizen.

Taxonomie

Systematische Ordnung nach festen Regeln.

Tic

Eine unwillkürliche, plötzliche, schnelle, wiederholte, nicht rhythmische, stereotype Bewegung oder Lautäußerung.

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Psychoanalytisch begründetes und sozialrechtlich anerkanntes Therapieverfahren.

Tokensystem

Verfahren beim operanten Konditionieren zur Verstärkung von gewünschtem Verhalten. Ein Patient kann Symbolgeld (sog. Token) erwerben, indem er das gewünschte Verhalten zeigt; anschließend kann er die Token gegen Vergünstigungen eintauschen.

Toleranzentwicklung

Anstieg der Empfindlichkeitsschwelle gegenüber psychoaktiven Substanzen. Die zum Erreichen einer bestimmten Wirkung benötigte Substanzmenge nimmt zu.

Trait

Relativ überdauernde Disposition, in Trait-spezifischen Situationen mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit ein Trait-spezifisches Verhalten zu zeigen.

Transmission

Übertragung. Im klinischen Bereich als familiäre Transmission als Weitergabe psychischer Störungen zwischen den Generationen einer Familie.

Transparenz

Durchschaubarkeit, Nachvollziehbarkeit und Offenlegung therapeutischer Ziele und Interventionen.

Transsexualismus

Ausgeprägte Störung der Geschlechtsidentität, die mit einem anhaltenden Bedürfnis einhergeht, körperliche Merkmale und soziale Rollen des anderen Geschlechts innezuhaben.

Transvestitismus

Störung der Geschlechtsidentität. Sexueller Lustgewinn durch Tragen der Kleidung des anderen Geschlechts.

Trauma

Traumatisches Ereignis: Konfrontation mit einem oder mehreren Ereignissen, die den tatsächlichen oder drohenden Tod bzw. die Gefährdung der körperlichen Integrität der eigenen oder anderer Personen beinhaltet. Auf dieses Ereignis wird mit intensiver Furcht, Hilflosigkeit oder Entsetzen reagiert.

Traumagedächtnis

Gedächtnisstruktur, in der alle mit einem Trauma assoziierten, z. T. impliziten Erinnerungen netzwerkartig gespeichert sind.

Trennungsangst

Psychische Störung des Kindes- und Jugendalters, bei der eine übermäßig starke Angst vor oder bei einer Trennung von Bezugspersonen auftritt.

Über-Ich

Teil der Persönlichkeit, der in der psychoanalytischen Theorie die internalisierten Ideale und Normen repräsentiert, die Richtschnur für die Urteilsfähigkeit (Gewissen) liefert und Ziele für die Zukunft setzt.

Übertragung

Wichtiger Wirkmechanismus in der psychoanalytischen Theorie, wonach der Patient unbewusste Wünsche, Phantasien und Beziehungsmuster, die ursprünglich gegenüber wichtigen Bezugspersonen bestanden, in die Beziehung zum Therapeuten übertragen werden.

Übung

Bewusste Wiederholung von Informationen, um sie im Bewusstsein zu behalten oder für die Speicherung zu enkodieren. Sie wird häufig im Rahmen der Psychotherapie zum Aufbau erwünschter Verhaltensweisen angewandt.

Unkonditionierte Reaktion (UCR)

In der klassischen Konditionierung die nicht gelernte, sich natürlich ereignende Reaktion auf einen unkonditionierten Stimulus (US), wie etwa Speichelfluss, wenn sich Futter im Maul befindet.

Unkonditionierter Stimulus (UCS)

In der klassischen Konditionierung ein Reiz, der unkonditioniert (ungelernt) – natürlich und automatisch – eine Reaktion auslöst.

Unsicherheitstoleranz

Ausmaß der empfundenen Bedrohung durch unbekannte oder unsichere Situationen.

Vaginismus

Das Hauptmerkmal des Vaginismus ist eine wiederkehrende oder anhaltende unwillkürliche Kontraktion der perinealen Muskulatur im äußeren Drittel der Vagina, wenn eine vaginale Penetration mit dem Penis, dem Finger, einem Tampon oder einem Spekulum versucht wird.

Validität

Gültigkeit. Gütekriterium für Untersuchungsverfahren und Studien, das beschreibt, wie geeignet ein Verfahren zur Abbildung eines zu messenden Sachverhaltes ist. Externe Validität meint, wie gut Ergebnisse der untersuchten Stichprobe auf die gesamte interessierende Population generalisierbar sind; interne Validität meint, wie eindeutig die gezogenen Schlüsse durch die Versuchsplanung möglich sind (auch methodische Validität).

Verdrängung

In der psychoanalytischen Theorie der Abwehrmechanismus, auf dem alle anderen Formen der Abwehr beruhen und mit dessen Hilfe Gedanken, Gefühle und Erinnerungen, die Angst auslösen, aus dem Bewusstsein gedrängt werden.

Verfolgungswahn

Hierbei ist das zentrale Thema, dass der Betroffene (oder jemand, der ihm nahesteht) angegriffen, verfolgt oder betrogen wird, dass eine Verschwörung gegen ihn besteht oder dass ihm nachgestellt wird.

Verhaltensanalyse, funktionale

Verhaltensorientierte Form der Problemanalyse. Integration relevanter diagnostischer Informationen in ein individuelles funktionales Bedingungsmodell der Störung.

Verhaltensdiagnostik

Im Rahmen einer Verhaltensdiagnostik wird neben der Verhaltensanalyse auch versucht, die Bedingungen zu bestimmen (Bedingungsanalyse), die zur Entwicklung und/oder zur Auslösung des Symptoms beitragen.

Verhaltensexperiment

Therapeutische Intervention. Verfahren der kognitiven Umstrukturierung, bei dem der Patient dazu angeleitet wird, in einer bewusst hergestellten Situation Evidenz für seine negative Erwartungen, irrationale Einstellungen oder Befürchtungen zu suchen. Durch die wiederholte Erfahrung, dass die Erwartungen und Befürchtungen in der Realität nicht eintreten, kommt es zum Aufbau neuer Wahrnehmungs- und Interpretationsmuster.

Verhaltensmedizin

Interdisziplinäres Arbeitsfeld, in dem Gesundheits- und Krankheitsmechanismen unter Berücksichtigung psychosozialer, verhaltensbezogener und biomedizinischer Wissenschaften erforscht und die gewonnenen Erkenntnisse in Diagnostik, Prävention, Therapie und Rehabilitation eingesetzt werden.

Verhaltenssucht

Pathologische Formen exzessiv ausgeübten Verhaltens (z. B. Glücksspielen, Internetnutzung, Computerspielen, Einkaufen, Arbeiten).

Verhaltenstherapie

Psychotherapeutische Grundorientierung; umfasst störungsspezifische und unspezifische Therapieverfahren, die aufgrund eines fundierten Störungs- und Änderungswissens eine systematische Verbesserung der Problematik anstreben.

Verhaltensvertrag

Therapeutische Vereinbarung, die bestimmte Regeln der Zusammenarbeit oder des therapeutischen Vorgehens sowie Konsequenzen für deren Einhaltung oder Nichteinhaltung enthält.

Vermeidung

Verhalten, das auf die Beseitigung oder das Umgehen angstauslösender Situationen oder Objekte gerichtet ist.

Verstärker

Verhaltenskonsequenzen, die die Auftretenswahrscheinlichkeit des Verhaltens erhöhen (operante Konditionierung).

Vigilanz

Daueraufmerksamkeit, Wachheit, Wachsamkeit. Bereitschaft des Organismus, auf zufällige Reize bewusst zu reagieren.

Vulnerabilität

Erblich-konstitutionelle oder erworbene Disposition oder Anfälligkeit zu abnormen oder krankhaften Reaktionen an bestimmten Organen oder Systemen.

Vulnerabilitäts-Stress-Modell

Annahme der Psychopathologie, dass Belastungen (Stress) bei Personen mit einer bestehenden Anfälligkeit für abweichendes Verhalten (Vulnerabilität) zu psychischen Störungen führen.

Wahn

Eine falsche Überzeugung aufgrund unrichtiger Schlussfolgerungen über die äußere Realität. Die Überzeugung wird trotz abweichender Ansichten fast aller anderen Personen und trotz aller unwiderlegbaren und klaren Gegenbeweise aufrechterhalten und wird nicht von den Angehörigen desselben Kulturkreises oder derselben kulturellen Gruppe geteilt (ist also z. B. kein religiöser Glaubensinhalt). Wenn eine solche falsche Überzeugung ein Werturteil betrifft, wird dies nur dann als Wahn angesehen, wenn dieses Werturteil so extrem ist, dass ihm jegliche Glaubhaftigkeit fehlt. Wahnhafte Gewissheit tritt in einem Kontinuum auf und kann manchmal aus dem Verhalten der Person abgeleitet werden. Wahn und überwertige Idee (bei der eine unbegründete Überzeugung oder Vorstellung vorliegt, an der aber nicht so starr festgehalten wird wie beim Wahn) sind manchmal schwer zu unterscheiden. Wahnphänomene werden nach ihrem Inhalt unterschieden. Die häufigsten sind: Beziehungswahn, Eifersuchtswahn, Gedankenausbreitung, Gedankeneingebung, Größenwahn, Liebeswahn, körperbezogener Wahn, Verfolgungswahn und Wahnphänomene der Beeinflussung oder des Gemachten.

Wahnphänomene der Beeinflussung oder des Gemachten

Hierbei werden Empfindungen, Impulse, Gedanken oder Handlungen als nicht der eigenen Kontrolle unterliegend, sondern als von einer äußeren Macht kommend erlebt.

Wertschätzung

Therapeutische Grundhaltung, nicht an Bedingungen geknüpftes Akzeptieren, emotionale Wärme.

Wirkfaktoren (Wirkprinzipien)

Allgemeine oder methodenspezifische Mechanismen, die einer angestrebten Veränderung zugrunde liegen. Für die Psychotherapie werden u. a. von Grawe die vier Wirkfaktoren Ressourcenaktivierung, Problemaktualisierung, Problembewältigung und motivationale Klärung benannt.

Zero-to-Three

Speziell für die Altersgruppe der 0- bis 3-Jährigen entwickeltes multiaxiales Klassifikationssystem, das die Beschreibung der primären Diagnose (Achse 1), Beziehungsstörungen (Achse 2), pädiatrischer und Entwicklungsstörungen (Achse 3), psychosozialer Stressoren (Achse 4) und des funktionalen und emotionalen Entwicklungsniveaus (Achse 5) erlaubt.

Zirkuläres Fragen

Fragetechnik, die vor allem im Rahmen systemischer Therapien eingesetzt wird. Erfragt aus Sicht einer dritten Person, z. B.: „Was denkst du, wie es deinem Bruder geht, wenn die Mutter so mit ihm spricht?“

Zwangsgedanken

Wiederkehrende, sich aufdrängende Gedanken, Impulse und Vorstellungen, die ausgeprägte Angst und Unbehagen hervorrufen und als persönlichkeitsfremd erlebt werden. Die betroffene Person versucht, die Gedanken zu ignorieren, zu unterdrücken oder sich von ihnen abzulenken bzw. sie durch Rituale oder Zwangshandlungen zu neutralisieren. Häufige Zwangsgedanken betreffen Kontamination, Kontrollieren und Aggressionen.

Zwangshandlung

Zwangshandlungen sind sich wiederholende Verhaltensweisen (z. B. Hände waschen, ordnen, prüfen) oder geistige Handlungen (z. B. beten, zählen, Wörter leise wiederholen), deren Ziel es ist, Angst oder Unwohlsein zu verhindern oder zu reduzieren (nicht: Wohlbefinden oder Befriedigung hervorzurufen). In den meisten Fällen fühlt sich die Person gezwungen, die Zwangshandlung auszuführen, um das Unwohlsein, das die Zwangsgedanken begleitet, zu reduzieren oder die befürchteten Ereignisse oder Situationen zu verhindern.

Zwillingsstudie

Forschungsansatz der Verhaltensgenetik, bei dem Konkordanzraten psychischer oder somatischer Auffälligkeiten bei monozygoten und dizygoten Zwillingen verglichen werden, um den Einfluss genetischer Faktoren auf das untersuchte Phänomen zu schätzen.

Zyklothymie

Affektive Störung; chronische Störung der Stimmung und des Antriebs, bei der für mindestens 2 Jahre deutliche Schwankungen zu beobachten sind. Hypomane Phasen wechseln sich mit depressiven Zuständen ab, wobei Letztere nie die Kriterien für eine Major-Depression-Episode erfüllen dürfen.

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