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Begriff Erklärung
abhängige Persönlichkeitsstörung

Unselbstständigkeit, anklammerndes Verhalten, Angst vor Alleinsein

Abwehrmechanismus

Form des Ich-Umgangs mit bedrohlichen inneren und äußeren Reizen

Adoptionsmethode

indirekte Einflussschätzung durch den Vergleich von Adoptivgeschwistern und normalen Geschwistern

affektiv

gefühlsmäßig

Affektivität

Neigung zu häufigen oder intensiven Gefühlen positiver oder negativer Art

agentische Motive

Streben nach Unabhängigkeit und Kontrolle

Aggregation

Mittelung mehrerer Messungen

Aggregationsprinzip

Erhöhung der Reliabilität durch Aggregation

Akkulturation

Anpassungsprozess zwischen Einwanderern und Alteingesessenen

Akteur-Partner-Inderdependenz-Modell (APIM)

dyadisches Pfadmodell, in dem die beurteilte Beziehungsqualität durch Merkmale der Beurteiler (Akteureffekt) und ihres Partners (Partnereffekt) vorhergesagt wird

aktive Genom-Umwelt-Korrelation

Ähnlichkeit zwischen Genomen und Umwelten, die durch die Personen selbst aktiv herbeigeführt wird

Aktivierung

physiologische Erregungsintensität

Allel

individuelle Variante eines Gens

Alltagspsychologie

System tradierter Überzeugungen über menschliches Erleben und Verhalten

ambulantes Monitoring

physiologische Messung oder Verhaltensmessung im Alltag

anale Phase

psychoanalytisch: Entwicklungsphase mit Anus als primärer erogener Zone

Androgene

primär männliche Geschlechtshormone (Sammelbegriff)

Angriff-/Fluchtsystem

System nach Gray, das die Reaktion auf unkonditionierte Gefahrenreize organisiert

ängstliche Persönlichkeitsstörung

Besorgtheit, Überempfindlichkeit, Minderwertigkeitsgefühle

Anschlussmotiv

Motiv, sozialen Kontakt zu suchen

antisoziales Verhalten

Verhalten, das kulturelle Normen verletzt

Antwortskala

Format für die Beantwortung eines Items, z. B. 1, 2, … 7 (bei Frage), richtig/falsch gelöst (bei Aufgabe)

Arbeitsgedächtnis

Kurzzeitgedächtnis für die simultane Verarbeitung mehrerer aktueller Informationen

Arbeitsmodell von Beziehungen

auf Bindungserfahrungen fußendes Beziehungsschema für enge Beziehungen

Arbeitsteilung

Geschlechtsunterschied in arbeitsbezogenen Tätigkeiten

Art

Biologie: Klasse von Lebewesen, die sich untereinander fortpflanzen können

Assessment-Center

Situationssequenz zur Diagnose arbeitsbezogener Fähigkeiten

Assoziationsstärke

Stärke, mit der zwei Begriffe untereinander assoziiert werden

autonomes Nervensystem

Teil des Nervensystems, bestehend aus Sympathikus und Parasympathikus

Autoritarismus

Präferenz für soziale Kontrolle, Unterwürfigkeit gegenüber Autoritäten und traditionelle Normen

Attribution

subjektive Ursachenzuschreibung für Handlungsergebnisse

Bedürfnis

(1.) aktueller Zustand: Abweichung zwischen Istwert und Sollwert in einem Regelkreismodell der Motivation; (2.) Eigenschaft: Sollwert in einem Regelkreismodell der Motivation

Behaviorismus

Paradigma der Psychologie, das sich auf beobachtbares Verhalten beschränken wollte

Beliebtheit

soziometrisch: Zahl erhaltener positiver Wahlen

Beobachtungslernen

Lernen durch Imitation des Verhaltens anderer

bereichsspezifische Eigenschaft

Eigenschaft mit niedriger Konsistenz zwischen verschiedenen Situationsklassen

Berufsprestige

kulturelle Bewertung des ausgeübten Berufs

Bewältigungsstil

Art des Umgangs mit Belastungen

Bewertungsdisposition

Werthaltung oder Einstellung

Beziehung

soziale Beziehung

Beziehungsaggression

Versuch, soziale Beziehungen anderer zu schädigen

Beziehungsmatrix

Schema zur einheitlichen Beschreibung mehrerer Beziehungen derselben Person

Beziehungsschema

kognitive Repräsentation einer Beziehung bei einer der beiden Bezugspersonen

Bezugsgruppe

Gruppe von Menschen, mit denen man sich vergleicht

Big Data

sehr große Datensätze über Verhaltensspuren

Big Five

die fünf Hauptfaktoren von Persönlichkeitsunterschieden

Bildungsniveau

höchster bisher erreichter Bildungsabschluss; wird auch operationalisiert als Bildungsdauer (einschließlich Schul-, Studien- oder Ausbildungsdauer in Jahren)

Bindung

enge Beziehung, wobei eine der beiden Bezugspersonen der anderen Schutz bei Gefahr bietet oder bieten sollte

Bindungsstil

individuelle Bindungsqualität (sicher, ängstlich, vermeidend, desorganisiert-desorientiert)

Bisexualität

Disposition, durch Menschen beiderlei Geschlechts sexuell erregt zu werden

Blackbox

behavioristisches Konzept, wonach Prozesse, die zwischen Reiz und Reaktion vermitteln, nicht untersuchbar sind

Bogus-Pipeline-Technik

Technik zur Reduzierung bewusster Verfälschungstendenzen in der Einstellungsmessung

Charakter

psychoanalytisch: Persönlichkeit

chromosomales Geschlecht

durch die Geschlechtschromosomen definiertes Geschlecht

Clusteranalyse

statistisch: Verfahren, Profile nach Ähnlichkeit zu gruppieren

Cohens Kappa

Maß für die zufallskorrigierte Übereinstimmung von zwei Klassifikationen derselben Objekte

deaktivierende Strategie

Bindungstheorie: Verleugnung von Bindungsbedürfnissen und Verzicht auf soziale Unterstützung beim vermeidenden Bindungsstil

deviante Gruppe

Gruppe von Menschen, die Normen für antisoziales Verhalten teilt

differenzielle Fragestellung

Frage nach interindividuellen Unterschieden

differenzielle Psychologie

Psychologie der interindividuellen Unterschiede

direkte Einflussschätzung

Schätzung des Einflusses eines Prädiktors auf eine Eigenschaft durch die Korrelation zwischen Prädiktor und Eigenschaft

diskriminante Validität

Ausmaß, in dem eine Messung niedriger mit Kriterien niedriger Validität korreliert als mit Kriterien hoher Validität

Disposition

überdauernde Verhaltenstendenz einer Person

dissoziale Persönlichkeitsstörung

Missachtung und Verletzung der Rechte anderer, keine dauerhaften Beziehungen

distale Variable

indirekt über proximale Variablen wirkender Einfluss

divergentes Denken

Erzeugung vielfältiger Lösungen für unklar definierte Probleme

doppelte Minderungskorrektur

Korrektur einer Korrelation für die Unreliabilität beider korrelierten Variablen

DRD4-Gen

Gen auf dem 11. Chromosom mit 3–8 Wiederholungen der Basensequenzen, das mit dem Streben nach Neuigkeit und Hyperaktivität in Zusammenhang gebracht wird

DSM-5

Klassifikationssystem für psychiatrische Störungen

dunkle Triade

drei sozial unerwünschte Persönlichkeitseigenschaften: Narzissmus, Machiavellismus, Psychopathie

dynamische Interaktion

Wechselwirkung zweier Variablen über die Zeit

dynamischer Interaktionismus

Paradigma der Persönlichkeitsentwicklung, nach der Persönlichkeit und Umwelt in dynamischer Interaktion stehen

Effektgröße

statistisch: Stärke eines Effekts, die unabhängig von der Stichprobengröße und den Maßeinheiten der Erhebungsdaten angegeben wird

egozentriertes Netzwerk

individuelles Netzwerk

Eigenschaft

überdauerndes Merkmal einer Person

eineiige Zwillinge

Zwillinge, die derselben Eizelle entstammen

Einfühlsamkeit

soziale Fähigkeit von Eltern, die eine sichere Bindung ihrer Kinder fördert

Einsamkeit

subjektive Diskrepanz zwischen erlebter und erwünschter Qualität sozialer Beziehungen

Einstellung

Art der Bewertung konkreter Objekte der Wahrnehmung

emisch

Eigenschaft eines psychologischen Konstrukts, kulturspezifisch zu sein

emotionale Intelligenz

soziale Kompetenz plus Fähigkeit der emotionalen Selbstregulation

emotionale Kompetenz

wie bei ? emotionale Intelligenz

emotionale Selbstregulation

adäquates Erleben und Ausdrücken von Emotionen

emotionale Stabilität

Gegenteil von Neurotizismus

emotional-instabile Persönlichkeitsstörung

Instabilität in Gefühlen und Verhalten

enge Beziehung

soziale Beziehung, die durch besondere psychologische Nähe charakterisiert ist

Epigenetik

Teil der Biologie, der sich mit epigenetisch kodierten Zuständen der Genaktivität von Zellen beschäftigt, die an Tochterzellen weitergegeben werden, aber nicht auf Änderungen des Genoms beruhen

Epigenom

epigenetische Markierung des Genoms in Form von Methylkodierung, Histonkodierung und RNA-Interferenz-Kodierung

Epikanthus-Falte

Falte über dem Augenlid bei asiatischen Populationen

erfahrene Unterstützung

subjektive Wahrnehmung der Unterstützung

Erfolgsmotiv

Motiv, Erfolg zu erreichen

erhaltene Unterstützung

tatsächlich erhaltene Unterstützung

erogene Zone

psychoanalytisch: lustvoll besetzter Körperbereich

Erregung

Intensität der physiologischen Erregung

Erwartung

subjektive Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses

Erwartungsbereich

Bereich der wahrscheinlichen Abweichung des gemessenen Wertes vom wahren Wert

Erwartung-mal-Wert-Modell

Modell der Motivation, nach dem die Motivationsstärke das Produkt von Erwartung und Wert der Handlungsfolgen ist

Es

psychoanalytisch: Quelle der Libido

ESM

stichprobenartige Erhebung von Situationen im Feld

etisch

Eigenschaft eines psychologischen Konstrukts, in allen Kulturen vorzukommen

Evolution

Entwicklungsprozess der Entstehung und der Veränderung von Arten

Evolutionspsychologie

Paradigma der Psychologie, das nach evolutionären Wurzeln des Erlebens und Verhaltens und den vermittelnden psychologischen Mechanismen sucht

evolvierter psychologischer Mechanismus

evolvierter, genetisch fixierter, bereichs- und kontextspezifischer psychologischer Mechanismus

Expertise

Erwerb von Wissen und besonderen Fertigkeiten, z. B. im Bereich von Mathematik, Musik (Spielen eines Instruments)

externale Attribution

Attribution auf äußere Umstände

Externalisierungsprobleme

Syndrom aus Aggressivität, antisozialem Verhalten und Drogenkonsum

externe Personalauswahl

Auswahl für einen Arbeitsplatz

Extraversion

Lebhaftigkeit, Geselligkeit

Extremitätstendenz

Disposition zu mehr oder weniger extremen Antworten in Fragebogen

Fähigkeit

Eigenschaft, die Leistung ermöglicht

Faktor

statistisch: Ergebnis einer Faktorenanalyse

Faktorenanalyse

statistisch: Verfahren der Reduktion korrelierender Variablen auf wenige Dimensionen (Faktoren)

Faktorladung

statistisch: Korrelation einer Variablen mit einem Faktor

Faktorwert

statistisch: Wert einer Person auf einem Faktor

feindseliger Attributionsstil

Tendenz, das Verhalten anderer als feindselig wahrzunehmen

Feldstudie

Studie unter Alltagsbedingungen

Fitness

Biologie: Reproduktionsrate eines Gens oder Genoms

Fixierung

psychoanalytisch: Verhaftung auf Entwicklungsstufe aufgrund ungelöster Konflikte

Flynn-Effekt

historische Zunahme der Leistung in Intelligenztests

Fragebogen

Beurteilungsbogen mit vielen Items

Fremde-Situations-Test

Beobachtungsparadigma zur Messung der Bindungsqualität in der frühen Kindheit

frequenzabhängige Selektion

Mechanismus der natürlichen Selektion, bei dem die Fitness eines Gens von seiner Häufigkeit in der Population abhängt

F-Skala

Faschismusskala, misst Autoritätshörigkeit

Fünffaktorenmodell

Annahme, dass die Big Five die fünf wichtigsten Dimensionen von Persönlichkeitsunterschieden sind

Gehemmtheit

Disposition zu gehemmtem Verhalten

Gen

funktionale Einheit des Genoms

genetische Distanz

Unähnlichkeit von Populationen in Bezug auf viele genetische Marker

genetische Varianz

genetischer Effekt

genetischer Effekt

Einfluss des Genoms relativ zur Umwelt auf eine Eigenschaft

genetischer Marker

Stoffwechselprodukt, das auf das Vorhandensein eines bestimmten Allels hinweist

genetischer Verwandtschaftsgrad

Grad der genetischen Ähnlichkeit mit Verwandten aufgrund der Vererbungsregeln

genetisches Geschlecht

genetisch definiertes Geschlecht

Genom

Gesamtheit der genetischen Information im Zellkern

genomweite Assoziationsstudie (GWAS)

Versuch, genetische Unterschiede auf der Ebene von SNPs zu identifizieren

genomweiter polygenetischer Index (GPI)

Mittelwert über viele unabhängige SNPs, der den direkt geschätzten genetischen Einfluss auf eine Persönlichkeitseigenschaft angibt

Genom-Umwelt-Interaktion

statistische Wechselwirkung zwischen Genomen und Umwelten

Genom-Umwelt-Korrelation

Häufung bestimmter Genome in bestimmten Umwelten

Gen-Umwelt-Interaktion

statistische Wechselwirkung zwischen den Varianten eines bestimmten Gens und bestimmten Umweltbedingungen

Geschlecht

Geschlecht im biologischen Sinn (sex) oder im psychologischen Sinn (gender)

Geschlechteregalität

gleiche Teilhabe der Geschlechter am politischen und wirtschaftlichen Leben

Geschlechteregalitätsparadox

Im Vergleich zwischen Nationen erscheinen Geschlechtsunterschiede paradoxerweise umso größer, je gleichberechtigter Frauen und Männer sind.

Geschlechtertrennung

Tendenz zu gleichgeschlechtlichen Interaktionen

Geschlechtsidentität

Selbstdefinition als männlich, weiblich oder divers

Geschlechtskonstanz

Wissen über die Stabilität und Unveränderbarkeit des Geschlechts

Geschlechtsrolle

Geschlechtsstereotyp über angemessenes Verhalten eines der beiden Geschlechter

geschlechtsspezifische Eigenschaft

Eigenschaft nur eines der beiden Geschlechter

Geschlechtsstereotyp

kulturelle Meinung über die beiden Geschlechter

geschlechtstypische Eigenschaft

Eigenschaft, die innerhalb der beiden Geschlechter unterschiedlich verteilt ist

Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung

Geschwindigkeit des Zugriffs zum Kurz- oder Langzeitspeicher

Geselligkeit

Eigenschaft, sozialen Kontakt zu suchen und zu mögen

geteilte Umwelt

von Personenpaaren (z. B. Geschwistern) geteilte Umweltbedingungen

geteilte Umwelteffekte

Umwelteffekte, die Personenpaare (z. B. Geschwister) ähnlich machen

Gewissenhaftigkeit

Eigenschaft, genau und zuverlässig zu arbeiten

g-Faktor

Faktor von Intelligenztests, der die allgemeine Intelligenz repräsentiert

Glück(lichsein)

affektive Komponente des Wohlbefindens

Greenwich-IQ

mittleres Intelligenzniveau einer Nation, geeicht an Großbritannien 1979

Halbgeschwister

Geschwister mit nur einem gemeinsamen Elternteil

Halo-Effekt

Einfluss einer auffälligen Eigenschaft auf die Beurteilung anderer Eigenschaften derselben Person

Handlung

planmäßiges Verhalten

Handlungskontrolle

Prozess des Initiierens und des Ausführens von Handlungen

Handlungsorientierung

Disposition, Handlungen ohne zu zögern und ausdauernd auszuführen

Handlungsüberzeugung

bewusst repräsentierte Stile der Erwartungsbildung, Handlungskontrolle und Ergebnisattribution

Heterosexualität

Disposition, durch Menschen des anderen Geschlechts sexuell erregt zu werden

histrionische Persönlichkeitsstörung

Heischen nach Aufmerksamkeit und übertriebener Emotionsausdruck

Homo erectus

Vorform des heutigen Menschen

Homo sapiens

heutige Menschen (biologische Art)

Homogamie

Ähnlichkeit von (Ehe-)Partnern in einer bestimmten Eigenschaft

Homologie

Biologie: Ähnlichkeit von Arten aufgrund eines gemeinsamen evolutionären Vorfahrens

Homosexualität

Disposition, durch Menschen des eigenen Geschlechts sexuell erregt zu werden

Hormon

Träger der Informationsübertragung über die Blutbahn

HPA-Achse

hormonelles System, das die Ausschüttung der Nebennierenmarkshormone regelt

HPG-Achse

hormonelles System, das die Ausschüttung der Geschlechtshormone regelt

hormonelles Geschlecht

hormonell definiertes Geschlecht

hyperaktivierende Strategie

Bindungstheorie: Übertreibung von Gefahren und ängstliche Überwachung von Bezugspersonen beim ängstlichen Bindungsstil

ICD-10, ICD-11

System zur Klassifikation von Krankheiten

Ich

psychoanalytisch: Mittler zwischen Es, Außenwelt und Über-Ich

idiografisch

Einzelfallbezogen

implizite Einstellung

weitgehend nicht bewusst repräsentierte, automatische Bewertung von Objekten der Wahrnehmung

impliziter Assoziationstest

Test zur Erfassung individueller impliziter Einstellungen und Selbstkonzepte

implizites Selbstkonzept

weitgehend nicht bewusst repräsentierte assoziative Struktur des Selbstkonzepts

impulsive Informationsverarbeitung

weitgehend nicht bewusst repräsentierte, automatische Verarbeitung von Information

indirekte Einflussschätzung

Schätzung bestimmter Arten von Einflüssen auf eine Eigenschaft durch die Korrelation zwischen Personen, die diese Einflussart teilen (z. B. Zwillinge)

Individualismus

Werthaltung, die die Unabhängigkeit von anderen betont

individuelle Konsistenz

statistisch: Ähnlichkeit der z-Werte einer Person in zwei Variablen

Ingroup (Eigengruppe)

Bezugsgruppe, der man angehört und mit deren Zielen man sich identifiziert

Inhaltsvalidität

Ausmaß, in dem ein Messverfahren eine repräsentative Stichprobe der zu erfassenden Inhalte tatsächlich erfasst

inklusive Fitness

Fitness eines Gens unter Berücksichtigung seiner Reproduktion in genetisch Verwandten

Integrität

Vertrauenswürdigkeit

Intelligenz

Fähigkeit zu hoher Bildung

Intelligenzalter

Intelligenz ausgedrückt als durchschnittliche Intelligenz einer bestimmten Altersstufe

Interaktion

(1.) soziale Interaktion; (2.) statistische Interaktion; (3.) dynamische Interaktion

Interaktion zwischen Ebenen

in statistischen Mehrebenenmodellen Effekte eines Prädiktors auf höherer Ebene auf Zusammenhänge auf unterer Ebene

Interaktionismus

Paradigma der Persönlichkeitspsychologie, das statistische und dynamische Interaktionen zwischen Persönlichkeit und Umwelt betont

Interesse

Bewertung einer Handlung als anziehend

Intergeschlechtlichkeit

angeborene Varianten der Geschlechtsentwicklung mit nicht eindeutig als männlich oder weiblich identifizierbaren körperlichen Geschlechtsmerkmalen

interindividueller Unterschied

Unterschied zwischen Personen

Interkorrelationen

alle Korrelationen zwischen mehr als zwei Variablen

internale Attribution

Attribution auf Merkmale der Person

Internalisierungsprobleme

Syndrom aus negativem Selbstwertgefühl, Einsamkeit und Depression

interne Konsistenz

Reliabilität einer Skala auf der Basis der Interkorrelationen ihrer Items

interne Personalauswahl

Auswahl für eine Fortbildungsmaßnahme oder für eine Versetzung

Internettestung

Testung durch Tests im Internet

Intervallskala

Skala, bei der Differenzen von Zahlen psychologisch interpretierbar sind

Intimitätsmotiv

Bedürfnis nach Nähe und Vertrautheit

intraindividueller Unterschied

Unterschied innerhalb einer Person

Intraklassenkorrelation

Variante der Korrelation, die Unterschiede in den Mittelwerten und Varianzen der beiden korrelierten Variablen als Abweichungen wertet (z. B. in der Zwillingsforschung)

intrapsychische Bewältigung

Veränderung der Situationsbewertung oder der hierdurch ausgelösten Gefühle bei Belastung

Introversion

Gegenteil von Extraversion

Inzesttabu

kulturelle Norm zur Vermeidung des Geschlechtsverkehrs mit nahen Verwandten

IQ

Differenzielles Maß der allgemeinen Intelligenz

Item

Frage oder Aufgabe zur Erfassung einer Eigenschaft

Item-Bias

Eigenschaft eines Testitems, in unterschiedlichen Populationen unterschiedliche Korrelate aufzuweisen

Killerzelle

Lymphozyt des angeborenen Immunsystems

klassisches Konditionieren

Lernen bedingter Reize

Kodetermination

Bedingung einer Variable durch zwei Einflüsse

Kohärenz

Korrelation zweier Messungen derselben Eigenschaft in derselben Situation

Kollektivismus

Werthaltung, die die Eingebettetheit in eine Ingroup (Eigengruppe) betont

kommunale Motive

Streben nach Gemeinschaft

Kombinationsmethode

indirekte Einflussschätzung durch den Vergleich von mehr als zwei Typen von Personenpaaren (z. B. Zwillinge und Adoptivgeschwister)

Komorbidität

gleichzeitiges Auftreten zweier Krankheiten

Komparationsforschung

nach William Stern: Vergleich zweier Personen in vielen Eigenschaften

konditionale Entwicklungsstrategie

genetisch fixierte, umweltabhängige Lenkung der Individualentwicklung in eine bestimmte Richtung

Konfidenzintervall

Bereich der wahrscheinlichen Abweichung des wahren Wertes vom gemessenen Wert

kongenitale adrenale Hyperplasie

genetisch bedingte frühe hormonelle Vermännlichung

konkurrente Validität

Ausmaß, in dem eine Messung ein zeitgleich erhobenes Kriterium vorhersagt

Konsistenz

meist: transsituative Konsistenz

Konsistenzdebatte

Debatte, ob eine niedrige transsituative Konsistenz gegen das Konzept der Persönlichkeitseigenschaft spricht

Konstrukt

nicht beobachtbares, empirisch verankertes theoretisches Konzept

Konstruktäquivalenz

Ausmaß, in dem Konstruktmessungen zu verschiedenen Zeitpunkten oder in verschiedene Populationen dieselbe Konstruktvalidität aufweisen

Konstruktvalidität

Ausmaß, in dem eine Messung tatsächlich das Konstrukt erfasst, das erfasst werden soll

Kontextualismus

Annahme, dass psychologische Konstrukte vergleichbar zwischen Populationen sind, wenn ihre Operationalisierung und Interpretation kulturell angepasst wird

Kontrasteffekt

Verhaltensgenetik: Überschätzung der Unähnlichkeit von Geschwistern durch ihre Bezugspersonen

konvergente Validität

Ausmaß, in dem eine Messung hoch mit Kriterien hoher Validität korreliert

konvergentes Denken

schrittweises Lösen vorgegebener Probleme

Korrelation

statistisch: Maß des linearen Zusammenhangs zwischen zwei Variablen

Korrelationsforschung

nach William Stern: Beschreibung des Zusammenhangs zweier Eigenschaften in einer Population

Korresponsivitätsprinzip

Menschen suchen aufgrund bestimmter Persönlichkeitsmerkmale Situationen auf, in denen diese Merkmale wiederum verstärkt werden

Krankheitsverhalten

Einnehmen einer Krankenrolle (unabhängig von objektivierbaren Krankheitssymptomen)

Kreativität

Fähigkeit zum divergenten Denken

Kreuzkorrelation

Korrelation zwischen zwei unterschiedlichen Variablen zu unterschiedlichen Zeitpunkten

Kriterium

Variable, auf die sich die Kriteriumsvalidität bezieht

Kriteriumsvalidität

Ausmaß, in dem eine Messung mit einem Kriterium des zu erfassenden Konstrukts korreliert

kritisches Lebensereignis

irreguläres, emotional bedeutsames Ereignis

Kultur

(1.) menschgemachte Umwelt einer Population; (2.) Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen

Kurzzeitgedächtnis

modalitätsspezifisches Kurzzeitgedächtnis

Laborstudie

Studie unter künstlich hergestellten Bedingungen

Lageorientierung

individuelle Tendenz, Handlungen zögerlich und unbeständig auszuführen

Längsschnittstudie

mehrfache Erhebungen in größerem Zeitabstand

Langzeitgedächtnis

Gedächtnis mit langfristig stabilen Inhalten

latentes Motiv

weitgehend unbewusstes Motiv

Lebenszufriedenheit

kognitive Komponente des Wohlbefindens

Leistung

Ergebnis von Handlungen, die nach einem Gütemaßstab bewertet werden (gut/schlecht)

Leistungsmotiv

Motiv, Leistung zu erbringen

lexikalischer Ansatz

Reduktion der Eigenschaftsworte einer Sprache auf wenige Faktoren

Libido

psychoanalytisch: psychische Energie

Logbuch

Protokoll bestimmter Ereignisse, die sofort nach ihrem Auftreten aufgezeichnet werden

Machiavellismus

Eigenschaft der dunklen Triade, gekennzeichnet durch manipulatives, affektfreies Durchsetzen eigener Interessen

Machtmotiv

Motiv, eigene Interessen auch gegen die Interessen anderer durchzusetzen

Mangelbedürfnis

Istwert weicht im Regelkreismodell der Motivation nur sporadisch vom Sollwert ab.

manifestes Motiv

verbalisiertes Motiv

MAO-A-Gen

Gen auf dem X-Chromosom, das in der Normalvariante durch das Enzym Monoaminoxidase A Überschüsse an Neurotransmittern reduziert

Median-Split

statistisch: Teilung einer Stichprobe nach der unteren/ oberen Hälfte einer Verteilung

Mediationsanalyse

Prüfung, ob die Korrelation zwischen zwei Variablen durch eine dritte Variable (Mediator) vermittelt wird

Mediatorvariable

statistisch: Variable, die den Zusammenhang zweier anderer Variablen (teilweise) erklärt

Mehrebenenmodell

(1.) Design psychologischer Studien, in denen die Konstrukte auf mehreren Ebenen gemessen werden (z. B. verschiedene Arten von Urteilern); (2.) statistisches Modell für die Analyse hierarchisch geordneter Daten (z. B. Schüler in Klassen)

mentale Rotation

Aufgabe, bei der Bilder dreidimensionaler Gegenstände auf Identität bis auf räumliche Veränderung geprüft werden

Messinvarianz

statistisch: Vergleichbarkeit der Faktorladungen von Items zwischen Messgelegenheiten

Metaanalyse

statistisch: Verfahren, die Ergebnisse verschiedener Studien zum selben Thema zusammenzufassen

Mich

eigene Person als Objekt der eigenen Wahrnehmung

Migrant

Einwanderer oder deren Kinder

Minderungskorrektur

Korrektur einer Korrelation für die Unreliabilität einer der beiden korrelierten Variablen

minimale Anomalie

unauffällige körperliche Störung, die auf Schwangerschaftsprobleme hinweist

Misserfolgsmotiv

Motiv, Misserfolg zu vermeiden

mitochondriale DNS

genetische Information in den Mitochondrien, die von der mütterlichen Eizelle abstammen

Mittelwertstabilität

Stabilität von Eigenschaftsmittelwerten, die alterstypische Veränderungen in der Persönlichkeit anzeigen können

Modell sozialer Beziehungen

Modell, das aus wechselseitigen Beziehungen in einer Gruppe Akteur-, Partner- und Beziehungseffekte bestimmt

Moderatorvariable

statistisch: Variable, die auf die Korrelation zweier anderer Variablen Einfluss nimmt

molekulargenetische Persönlichkeitsforschung

direkte Einflussschätzung der Wirkung bestimmter Allele auf die Persönlichkeit

Motiv

Bewertungsdisposition für Handlungsfolgen (Persönlichkeitseigenschaft)

Motivation

aktuelle motivationale Lage oder Prozess der aktuellen Motivierung

multiple Korrelation

statistisch: Maß des linearen Zusammenhangs zwischen einer Variable und mehreren optimal gewichteten Prädiktoren

multiple Regression

statistisch: Vorhersage einer Variable durch mehrere Prädiktoren

Multitrait-Multimethod-Matrix

Interkorrelationen mehrerer Eigenschaften, die jeweils mit mehreren Methoden gemessen wurden

Mutation

zufällige Veränderungen des Genoms

Nachahmungslernen

Lernen durch Imitation des Verhaltens anderer

Narzissmus

Eigenschaft der dunklen Triade, gekennzeichnet durch Selbstüberschätzung, mangelnde Empathie und Überempfindlichkeit gegenüber Kritik

narzisstische Persönlichkeitsstörung

pathologische Ausprägung in Narzissmus

natürliche Selektion

umweltabhängige Senkung der Reproduktionsrate eines Gens oder Genoms

natürliches Experiment

experimentähnliche korrelative Studie, in der die Werte der unabhängigen Variablen vorgefunden und als Konsequenz eines Kausalfaktors interpretiert werden

Neuron

Nervenzelle

neuronale Plastizität

Fähigkeit des Gehirns, sich umweltabhängig zu entwickeln

Neurotizismus

Disposition zu übermäßiger Besorgtheit

Neurotransmitter

Träger der Informationsübertragung zwischen zwei Nervenzellen

nichtgeteilte Umwelt

individuelle Umweltfaktoren, die innerhalb von Personenpaaren (z. B. Geschwistern) variieren

nichtgeteilte Umwelteffekte

Umwelteffekte, die Personenpaare (z. B. Geschwister) unähnlich machen

nichtadditiver genetischer Effekt

statistische Wechselwirkung zwischen mehreren Genen

nichtverbale Intelligenz

Leistung in nichtsprachlichen Intelligenzaufgaben

Nischenvielfalt

Zahl der sozialen Rollen, zwischen denen man in einer Kultur wählen kann

Nominalskala

Skala, bei der nur die (Un-)Gleichheit von Zahlen psychologisch interpretierbar ist

nomologisches Netzwerk

Interkorrelationen zwischen unterschiedlichen Operationalisierungen desselben Konstrukts

nomothetisch

bezogen auf allgemeine Gesetzmäßigkeiten

Objektbeziehung

psychoanalytisch: enge Beziehung, v. a. Eltern-Kind- und Partnerbeziehung

Objektbeziehungstheorien

psychoanalytische Ansätze, die Objektbeziehungen betonen

Ödipuskomplex

psychoanalytisch: ungelöster Konflikt des Jungen zwischen Begehren der Mutter und Angst vor Vater

Ödipuskonflikt

psychoanalytisch: Konflikt des Jungen zwischen Begehren der Mutter und Angst vor Vater

Offenheit

Eigenschaft, intellektuell-künstlerisch aufgeschlossen zu sein

Ökologie

nichtkulturelle Umwelt einer Population

Online Social Network

Soziales Netzwerk im Internet

Onlinedating

Partnersuche im Internet

Ontogenese

Individualentwicklung von der Zeugung bis zum Tod

operantes Konditionieren

Lernen durch Verstärkung

Operationalisierung

Angabe eines Messverfahrens für ein Konstrukt

orale Phase

psychoanalytisch: Entwicklungsphase mit Mund als primärer erogener Zone

orthogonale Faktoren

statistisch: unkorrelierte Faktoren

ökologischer Fehlschluss

Fehlschluss von Zusammenhängen auf höherer Ebene auf Zusammenhänge auf unterer Ebene bei hierarchisch geordneten Daten (z. B. Menschen in Kulturen)

Östradiol

primär weibliches Geschlechtshormon

Östrogene

primär weibliche Geschlechtshormone (Sammelbegriff)

Out-of-Africa-Hypothese

Hypothese, dass alle heutigen Menschen von einer in Südostafrika lebenden Population von Homo sapiens abstammen

Oxytocin

Hormon

Paradigma

theoretischer Ansatz und seine Methodik

Paralleltestreliabilität

Korrelation einer Skala mit einem Paralleltest

Paralleltests

Tests, deren Korrelation so hoch ist wie ihre mittlere Reliabilität

paranoide Persönlichkeitsstörung

Misstrauen und Argwohn gegenüber anderen

Partnerschaftsstabilität

Dauer einer Partnerschaft (Ehe) bis zur Trennung

Partnerschaftszufriedenheit

Zufriedenheit mit einer Partnerschaft (Ehe)

passive Genom-Umwelt-Korrelation

Ähnlichkeit zwischen Genomen und Umwelten, die durch genetisch Verwandte der Person hervorgerufen wird

Personalauswahl

arbeitsbezogene Auswahl von Personen

Personalentwicklung

Fortbildung durch Betrieb oder Organisation

persönliche Umwelt

die gesamte Situationsexposition einer Person

persönliches Ziel

bewusst repräsentiertes, individuell für wichtig gehaltenes längerfristiges Ziel

Persönlichkeit

Gesamtheit aller Persönlichkeitseigenschaften einer Person

Persönlichkeitsdisposition

Disposition, in der sich Menschen unterscheiden

Persönlichkeitseigenschaft

überdauerndes Merkmal, in dem sich Menschen unterscheiden

Persönlichkeitsentwicklung

langfristige differenzielle Veränderung der Persönlichkeit

Persönlichkeitsfaktor

durch Faktorenanalyse bestimmter Faktor von Eigenschaftsmessungen

Persönlichkeitsinventar

diagnostisches Instrument, das aus mehreren Persönlichkeitsskalen besteht

Persönlichkeitsprofil

Konfiguration aus mehreren Eigenschaften einer Person

Persönlichkeitspsychologie

empirische Wissenschaft der Persönlichkeit

Persönlichkeitsskala

mehrere Items, die dieselbe Eigenschaft messen sollen

Persönlichkeitsstörung

tiefgreifendes, stabiles pathologisches Persönlichkeitsmuster

Persönlichkeitstyp

Gruppe von Personen mit ähnlicher Persönlichkeit

Pfadanalyse

statistisch: Verfahren der Kausalanalyse auf der Grundlage von Korrelationen

Pfadkoeffizient

statistisch: Maß der Einflussstärke eines Prädiktors auf eine Variable bei Kontrolle aller anderen berücksichtigten Prädiktoren

phallische Phase

psychoanalytisch: Entwicklungsphase mit Phallus als primärer erogener Zone

Phallometrie

physiologische Messung des Penisumfangs als Maß der sexuellen Erregung des Mannes

Phenylketonurie

genetisch bedingte Stoffwechselstörung, die unbehandelt die Intelligenz beeinträchtigt

Phylogenese

Evolution der Arten

physische Attraktivität

Schönheit

physisches Merkmal

körperliches Merkmal als Teil der Persönlichkeit

Polyandrie

Familienform, bei der eine Frau mehrere Ehemänner hat

Polygynie

Familienform, bei der ein Mann mehrere Ehefrauen hat

Population

geografisch-historisch eingegrenzte Gruppe von Menschen

Populationsgenetik

Genetik der interindividuellen Unterschiede in einer Population auf der Basis indirekter Einflussschätzungen

Positionsstabilität

Stabilität der interindividuellen Unterschiede in einer Persönlichkeitseigenschaft (? Stabilität einer Eigenschaft)

potenzielle Unterstützung

subjektive Überzeugung, Unterstützung zu finden, wenn es nötig ist

prädiktive Validität

Ausmaß, in dem eine Messung ein späteres Kriterium vorhersagt

Prävalenz

relative Häufigkeit einer Diagnose

Priming

Technik zur Messung impliziter Einstellungen

problemorientierte Bewältigung

Veränderung belastender Situationen durch eigenes Handeln

Profilstabilität

Stabilität von Persönlichkeitsprofilen

projektiver Test

Motivdiagnostik durch freie Beschreibung mehrdeutiger Bilder

proximale Variable

unmittelbar wirkender Einfluss

proximate Erklärung

Erklärung durch einen individuellen biologischen oder psychologischen Mechanismus

Prozess der gegenseitigen Nötigung

Eskalation aggressiven Verhaltens durch Aggression – Gegenaggression

Psychoanalyse

Paradigma der Psychologie, das von einer unbewussten Verarbeitung psychischer Energie ausgeht

Psychografie

nach William Stern: Beschreibung vieler Eigenschaften bei einer Person

psychologisches Geschlecht

psychologisch definiertes Geschlecht

Psycho(neuro)endokrinologie

Wissenschaft vom (neuronal vermittelten) Zusammenhang zwischen Erleben und Verhalten einerseits und Hormonen andererseits

Psycho(neuro)immunologie

Wissenschaft vom (neuronal vermittelten) Zusammenhang zwischen Erleben und Verhalten einerseits und der Aktivität des Immunsystems andererseits

Psychopathie

Eigenschaft der dunklen Triade, gekennzeichnet durch antisoziale Tendenzen bei fehlender Empathie

Q-Faktorenanalyse

statistisch: Faktorenanalyse von Profilen

Q-Sort

Beurteilung, wie gut vorgegebene Eigenschaften eine Person charakterisieren

QTL

genetischer Marker für eine Eigenschaft

Quartil

statistisch: Viertel einer Verteilung

Querschnittstudie

Studie an mehreren Variablen zum gleichen Zeitpunkt

radikaler Relativismus

Annahme, dass psychologische Konstrukte nicht zwischen Populationen vergleichbar sind

Rangordnungsskala

Skala, bei der nur Rangplätze von Zahlen psychologisch interpretierbar sind

Rasse

Unwissenschaftliche Definition von Populationen anhand genetisch bedingter körperlicher Oberflächenmerkmale wie Hautfarbe und Körperbau

Rassismus

Herabwürdigung anderer Populationen, beruhend auf einer Stereotypisierung ihrer Verschiedenheit von der eigenen Population

Rationalskala

Verhältnisskala, bei der Quotienten von Zahlen psychologisch interpretierbar sind, hat wohldefinierten Nullpunkt

räumliche Wahrnehmung

Fähigkeit zur räumlichen Wahrnehmung unabhängig von der eigenen Position im Raum

Reaktionshierarchie

individuelle Rangordnung von Reaktionen in einer bestimmten Situation

reaktive Genom-Umwelt-Korrelation

Ähnlichkeit zwischen Genom und Umwelt, die durch Interaktionspartner der Person hervorgerufen wird

reflektive Informationsverarbeitung

teilweise bewusst repräsentierte Verarbeitung von Information

Regression

(1.) psychoanalytisch: Rückfall auf frühere Stufe der Triebdynamik; (2.) statistisch: Vorhersage einer Variable durch einen Prädiktor

Reinforcement-Sensitivity-Theorie

Temperamentstheorie nach Gray mit den Bestandteilen Verhaltensaktivierungs- und Verhaltenshemmungssystem

Reliabilität

Zuverlässigkeit einer Messung

Replizierbarkeit

Wahrscheinlichkeit, dass ein Effekt in vergleichbaren Studien mit ausreichender Power an anderen Personen bestätigt wird

Represser

Person mit Neigung zur Angstverdrängung

resilienter Persönlichkeitstyp

Persönlichkeitstyp, der durch hohe Resilienz charakterisiert ist

Resilienz

Disposition zur flexiblen, situationsangemessenen Kontrolle eigener Gefühle und Handlungsimpulse

Retestreliabilität

kurzfristige Stabilität einer Messung

Revisionsmodell der Bindung

Auffassung, wonach der Bindungsstil sich aufgrund neuer Bindungserfahrungen immer wieder ändert

säkularer Trend

historischer Wandel im Mittelwert oder in der Varianz von Eigenschaften

schizoide Persönlichkeitsstörung

Distanziertheit in sozialen Beziehungen und eingeschränkter emotionaler Ausdruck

Schüchternheit

Gehemmtheit in sozialen Situationen

schwache Einstellung

Einstellung mit langer Reaktionszeit in Einstellungsmessung

Sedimentationshypothese

Annahme, dass alle wichtigen Persönlichkeitseigenschaften umgangssprachlich durch Eigenschaftsworte repräsentiert sind

Selbst

eigene Person

Selbstaufmerksamkeit

Aufmerksamkeitszuwendung zur eigenen Person oder zum Eindruck anderer über einen selbst

Selbstbewusstheit

Disposition zur Selbstaufmerksamkeit

Selbstdarstellung

Versuch, den Eindruck anderer über einen selbst durch eigenes Verhalten zu beeinflussen

Selbstkonzept

Bild von der eigenen Person

Selbstüberschätzung

Überschätzung sozial erwünschter und Unterschätzung sozial unerwünschter eigener Eigenschaften

Selbstüberwachung

Tendenz, die eigene Selbstdarstellung bewusst zu kontrollieren

Selbstwert(gefühl)

Bewertung der eigenen Person

selbstwertdienliche Verzerrung

Tendenz, sich selbst oder die Umwelt so wahrzunehmen, dass dies den Selbstwert stärkt

Selbstwirksamkeit

subjektive Kompetenzerwartung

selektive Partnerwahl

Partnersuchende halten aktiv nach Partnern Ausschau, die ihnen ähnlich sind; das kann zu einer Verzerrung von Heritabilitätsschätzungen führen.

selektive Platzierung

nicht zufällige Zuordnung von Adoptivkindern zu ihren Adoptiveltern, kann zu einer Ähnlichkeit von biologischen und Adoptiveltern führen

sensitive Periode

Zeitfenster, das bestimmte Einflüsse auf die Entwicklung begrenzt

Setting

personunabhängige Situationsdefinition

sexuelle Orientierung

Disposition, durch Menschen eines bestimmten Geschlechts sexuell erregt zu werden

sexuelle Rekombination

zufällige Kombination der Allele von Mutter und Vater

signifikanter Effekt

ein Effekt, der nur mit geringer Irrtumswahrscheinlichkeit durch Zufall zustande gekommen ist

Situationsexposition

Häufigkeit/Dauer, mit der eine Person bestimmten Situationen ausgesetzt ist

Situationshierarchie

individuelle Rangordnung von Situationen für ein bestimmtes Verhalten

Skala

(1.) Persönlichkeitsskala zur Messung einer Eigenschaft; (2.) Antwortskala für ein Item

SNP

Baustein der DNS (Basenpaar), das zwischen Mitgliedern derselben biologischen Art variiert (z. B. zwischen Menschen)

soziale Beziehung

Merkmal einer Dyade, bestehend aus Interaktionsmuster und Beziehungsschemata der beiden Bezugspersonen

soziale Dominanzorientierung

Präferenz für hierarchische Beziehungen und Ablehnung von Minderheiten

soziale Handlungskompetenz

Geschick im Umgang mit anderen

soziale Homogamie

Partnersuchende finden einander, weil sie sich in derselben sozialen Umwelt (soziale Schicht, Bildungsniveau, Milieu) aufhalten.

soziale Intelligenz

soziale Kompetenz

soziale Interaktion

Wechselwirkung zwischen den Reaktionen zweier Personen in derselben Situation

soziale Komplexität

Zahl der wählbaren sozialen Rollen in einer Kultur

soziale Kompetenz

Durchsetzungs- und Beziehungsfähigkeit

soziale Sensitivität

Einfühlungsvermögen in andere

soziale Unterstützung

erhaltene, erfahrene oder potenzielle Unterstützung

sozialer Vergleich

Vergleich der eigenen Person mit einer Bezugsgruppe

soziales Investitionsprinzip

interindividuelle Unterschiede in der alterstypischen Entwicklung, die durch differenzielle Investition in altersabhängige soziale Rollen (z. B. erste Partnerschaft) entstehen

soziales Netzwerk

die wechselseitigen Beziehungen vieler Personen

Soziobiologie

Paradigma der Biologie, das nach evolutionären Wurzeln sozialen Verhaltens sucht

Soziometrie

Erhebung der sozialen Beziehungen in einer Gruppe durch positive oder negative Wahlen

sozioökonomischer Status

Eigenschaft einer Person oder eines Haushalts, bestimmt durch Ausbildungsdauer, Berufsstatus und Haushaltsnettoeinkommen

Soziosexualität

Tendenz zu Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern

Spearman-Brown-Formel

Formel, die die Reliabilität einer aggregierten Messung vorhersagt

Speeddating

strukturierte Partnersuche mittels kurzer, direkt aufeinander folgender Interaktionen mit vielen potenziellen Partnern

S-R-Inventar

Fragebogen aus Items, in denen Situationen und Reaktionen für dieselbe Eigenschaft systematisch variieren

SRY-Gen

geschlechtsdeterminierendes Gen

Stabilität einer Eigenschaft

zeitliche Konstanz der z-Werte der Eigenschaftsmessung, erfasst durch Korrelation

Stabilität des genetischen Einflusses

Ausmaß, in dem die genetische Varianz eines Merkmals über die Zeit stabil ist, erfasst durch Korrelation

Stabilität des Umwelteinflusses

Ausmaß, in dem die Umweltvarianz eines Merkmals über die Zeit stabil ist, erfasst durch Korrelation

Standardabweichung

statistisch: Maß der Variabilität von Messungen (Wurzel aus Varianz)

starke Einstellung

Einstellung mit kurzer Reaktionszeit in Einstellungsmessung

statistische Interaktion

nichtadditive Wirkung zweier Variablen auf eine dritte

statistische Power

Wahrscheinlichkeit, dass ein Effekt in einer Studie signifikant wird

Stichprobe

Teil einer Population, der untersucht wird

symbolischer Interaktionismus

Annahme, dass das Selbstkonzept durch die Meinung wichtiger Bezugspersonen über einen selbst geprägt wird

TAT

Thematischer Apperzeptionstest, ein spezieller projektiver Test

Temperament

Persönlichkeitsbereich, der sich auf das „Wie“ des Verhaltens bezieht

Tendenz zu sozial erwünschten Antworten

interindividuell variierende Tendenz zu sozial erwünschten Antworten in Fragebogen

Terzil

statistisch: Drittel einer Verteilung

Testosteron

primär männliches Geschlechtshormon

Transgeschlechtlichkeit

Identifikation mit einem anderen als dem bei Geburt zugewiesenen Geschlecht

transsituative Konsistenz

Korrelation einer Eigenschaftsmessung zwischen Situationen

Trennschärfe

Korrelation zwischen einem Item und dem Rest der Skala

Typ-A-Bindung

vermeidender Bindungsstil

Typ-B-Bindung

sicherer Bindungsstil

Typ-C-Bindung

ängstlich-ambivalenter Bindungsstil

Typ-D-Bindung

desorganisiert-desorientierter Bindungsstil

typologische Stabilität

Stabilität der Zuordnung von Personen zu Persönlichkeitstypen

Über-Ich

psychoanalytisch: internalisierte kulturelle Normen

überkontrollierter Persönlichkeitstyp

Persönlichkeitstyp, der durch übermäßige Emotions- und Motivationskontrolle charakterisiert ist

ultimate Erklärung

Erklärung durch Reproduktionsvorteile in der evolutionären Vergangenheit

Umwelt

Gesamtheit aller externen Einflüsse auf eine Person bzw. ihr Genom

unabhängiges Selbstkonzept

Selbstkonzept bei Individualismus

Ungeselligkeit

Gegenteil von Geselligkeit

Universalismus

Annahme, dass psychologische Konstrukte vergleichbar zwischen Populationen sind und ihre Operationalisierung und Interpretation kulturunabhängig erfolgen kann

unterkontrollierter Persönlichkeitstyp

Persönlichkeitstyp, der durch mangelnde Emotions- und Motivationskontrolle charakterisiert ist

Validität

Gültigkeit einer Messung

Varianz

statistisch: Maß der Variabilität von Messungen (Quadrat der Standardabweichung)

Variationsforschung

nach William Stern: Beschreibung der Verteilung einer Eigenschaft in einer Population

verbale Intelligenz

Leistung in sprachlichen Intelligenzaufgaben

Verhaltensaktivierungssystem

System nach Gray, das die Reaktion auf konditionierte Belohnungsreize organisiert

Verhaltensgenetik

Populationsgenetik des Verhaltens

Verhaltenshemmungssystem

System nach Gray, das die Reaktion auf Neuigkeit und konditionierte Bestrafungsreize organisiert

vernetztes Selbstkonzept

Selbstkonzept bei Kollektivismus

Verteilung

statistisch: Häufigkeiten der Werte einer Variable

Verträglichkeit

Disposition, freundlich zu sein

virtuelle Welt

Psychologie: simulierte Welt mit Agenten, die teilweise autonom sind

vorbewusst

psychoanalytisch: psychischer Inhalt, der bewusst gemacht werden kann

Wachstumsbedürfnis

Sollwert chronisch höher als Istwerte in Regelkreismodell der Motivation

wahrer Wert

Wert auf Konstruktebene

Werthaltung

Art der Bewertung übergeordneter Ziele oder Handlungen zur Erreichung von Zielen

WEIRD-Kultur

Kultur, gekennzeichnet durch „white“, „educated“, „industrialized“, „rich“, „democratic“

Wohlbefinden

subjektiver Aspekt der psychischen Gesundheit

zentrales Nervensystem

Teil des Nervensystems, bestehend aus Gehirn und Rückenmark

Zirkumplexmodell

zweidimensionales Kreismodell für Persönlichkeitsdimensionen, deren Korrelation durch einen Winkel zueinander repräsentiert ist

z-Transformation

statistisch: Verfahren, das Messwerte in z-Werte umwandelt (standardisiert)

zwanghafte Persönlichkeitsstörung

ständige Beschäftigung mit Ordnung, Perfektion und Kontrolle

zweieiige Zwillinge

Zwillinge, die unterschiedlichen Eizellen entstammen

z-Wert

statistisch: standardisierte Werte (Mittelwert 0, Standardabweichung 1)

Zwillingsmethode

indirekte Einflussschätzung durch den Vergleich von ein- und zweieiigen Zwillingen

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